Sunday, October 30, 2005

INTERVIEW: "Der Humor kann einen Menschen tatsächlich retten". Interview mit Nana Djordjadse (kaukasische-post.de)

Interview mit Nana Djordjadse

Interview geführt von Dr. Diana Maglakelidse
Oktober 2001

Ausschnitte aus der Kaukasischen Post:

D.M.: Denken Sie, dass ihre Filmfiguren aus Ihrem Unterbewusstsein kommen ?
N.Dj.: Auf jeden Fall. Ich bin keine Analytikerin, eher würde ich mich als eine emotionale Person bezeichnen, deren Filmfiguren tatsächlich aus eigenen Unterbewusstsein kommen. Ich bin durch Bedürfnis, dem Zuschauer von diesen Menschen zu erzählen, geprägt gewesen. Ich wollte das Menschliche, Seelische in diesen Menschen ans Licht bringen, wollte unbedingt, dass auch der Zuschauer diese Menschen für sich entdeckt.
Seit Reise nach Sopot 1980 ist Irakli Kvirikadse1 der Drehbuchautor aller meiner Filme. Seine Filmfiguren sind eben diese Außenseiter, unglückliche Menschen, Menschen mit tragischen Schicksalen. Ich versuche in diesen Menschen, in ihren tragischen Geschichten etwas Optimistisches zu finden, versuche, die Geschichten von diesen Menschen mit Humor zu erzählen, weil ich der Ansicht bin, wer lachen kann, der vermag auch alles Bevorstehende, wie schwierig es auch sein mag, zu überwinden. Nach meiner Überzeugung, kann der Humor einen Menschen tatsächlich retten. Ich ironisiere mich selber auch, weil mir der Humor das Leben erleichtert.
[...]
D.M.: Ihre revolutionären Filmfiguren wirken trotzdem ziemlich raffiniert
N.Dj.: Aber klar, Revolutionäre waren doch gebildete Menschen, nach Macht strebende Intellektuelle. Vielleicht glaubten sie an die revolutionären Ideen, strebten nach dem neuen Leben, aber sie setzten ihre Ideale mit Blut und Gewalt durch.
Auch Ilja Tschawtschawadse glaubte an die Ideale der Freiheit und Unabhängigkeit. Für die Verwirklichung seiner Ideen zog er sich als Schriftsteller zurück, gründete eine Bank und beschäftigte sich mit Politik. Tschawtschawadse stellte sich die Zukunft Georgiens völlig anders vor als Revolutionäre, als Bolschewiki, genau deshalb wurde er 1907 von denen umgebracht. Wir Georgier sind ein merkwürdiges Volk, das die guten Ideen leicht vergisst, und sich an alles adaptiert. Ein Grund dafür kann auch unsere artistische, emotionale Natur sein. Wir sind doch eher emotional als analytisch.
[...]
D.M.: Der verliebte Koch in Ihrem Film "1001 Rezepte eines verliebten Kochs" sagt einen für mich sehr interessanten Satz. Auf die Bitte seiner Geliebten Cecilia hin, die vorschlägt, wegen der Bolschewiken aus Georgien wegzugehen, antwortet der Koch: Die Kommunisten werden gehen, aber die gute Küche wird immer bleiben. Offenbaren diese Worte Ihres Protagonisten ihre Wahrnehmung der politischen Kataklysmen?
N.Dj.: Es gibt die Werte, die über allen Kataklysmen, über allen politischen Veränderungen stehen.
Die Küche ist in meinem Film auch als eine ästhetische Welt dargestellt.
D.M.: Auch die Zeit von Pirosmani, seine Malerei wird in Ihrem Film visuell wiedererlebt
N. Dj.: Seine originelle ästhetische Welt hat mich immer tief inspiriert, außerdem spielt meine Geschichte historisch in der Zeit von Pirosmani.

Das komplette Interview:
"Der Humor kann einen Menschen tatsächlich retten". Interview mit Nana Djordjadse
Abkhaz girl

"This picture is from a beautiful series of photos from the Caucasus, displayed on the website of the Kunstkammer museum in St. Petersburg. It can be seen in context at www.kunstcamera.ru.

The Kunstkammer is the oldest museum in Russia, founded in 1704 by Peter the Great, who collected interesting objects on his travels through Europe, and eventually made them into a permanent exhibition of curious or beautiful things."

Thanks to Tòmas from http://badzero.blogspot.com/

Georgian poet Vazha Pshavela (1861 - 1915) with his family


Vazha-Pshavela (ვაჟა-ფშაველა in Georgian alphabet) (July 26, 1861-July 10, 1915) is the pen-name of one of the greatest Georgian poets and writers, classic of the new Georgian literature Luka P. Razikashvili.
He was born in a small village Chargali (Pshavi mountainous province in Eastern Georgia). He graduated from the Pedagogical Seminary in Gori and then during two years he was unattached student of the St. Petersburg University (Russia). Afterwards he returned to Georgia and worked as a teacher of Georgian language.

Vazha-Pshavela was author of many world-class literary works (Poems: "Aluda Ketelauri", "Bakhtrioni", "Gogotur and Apshina", "Host and Guest", "Snake eater", "Eteri", "Mindia", etc.). Poems and narrative stories of Vazha-Pshavela are published in more than 20 languages.
He was also a famous representative of a National-Liberation movement of Georgia.

Vazha-Pshavela died in 1915, in Tbilisi.

(by WIKIPEDIA)

I hate you – I love you by Vazha Pshavela
(bookmark) (print) (next)
In Category: Love, Society, Tribute. Author Category: Asian. Show lines.

I hate you for your weakness,
your strong arm and tearful face
and your dark, black destiny,
why always shrouded in black?

Spurning friends, not seeing foes,
yielding to your destroyer,
languidly awaiting Fate,
pockets empty, mind still closed.

But I still love you, fixed like
a diamond to my torn dreams;
sleeping and waking you will
always be close to my heart.
My lips burn, my head reels from
this poison that now seems sweet.
Thus it is by Nature's law:
You are Mother, I am Son!


მძულხარ – მიყვარხარ
მძულხარ იმიტომ, უძლური რად ხარ
ძლიერი მკლავით, მტირალი სახით
და შენი ბედი, ბედი შავბედი
რად შემოსილა სულ მუდამ შავით?

მოკეთის მგმობა და მტრის ვერ მწნობო,
შენ დამღუპავთან მისული ზავით,
ბედის მომლოდნევ გვერძე წოლითა,
ცარელ ჯიბით და ბნელის თავით.

მაინც მიყვარხარ, ჩემს წყლულს ოცნებას
ზედ აკერიხარ ალმასის ღილად;
ვერ დაგივიწყე, გულს არ ჰშორდები,
მღვიძარა ვარ, თუ მივიქცე ძილად.

სამსალა პირს მწვავს, გუნებას მირევს,
ბოლოს კი ისევ მეჩვენა ტკბილად.
ესეც წესია ალბათ ბუნების:
შენ დედა თუ ხარ, გეკუთვნი შვილად!

Saturday, October 29, 2005



Paintings and Drawings by Hans Heiner Buhr
Gesichtslose Männer - Kleine Frescos aus der Kirche Sveti Zkhoveli
von Hans Heiner Buhr

Sveti Zchoweli in Mtskheta. "Die ausgekratzten Gesichtern hat derNobles und der Kraft des Bildnis kaum geschadet. Es lässt einem die Idee von Ewigkeit fühlen."

Friday, October 28, 2005

Saakaschwilis Militärberater tritt zurück

Nach der Entlassung der Außenminitserin tritt der Militärberater des georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwilis, Wachtang Kapanadse von seinem Posten zurück. Nach Berichten georgischer Medien hat er am Morgen um seine Entlassung gebeten. Kapanadse war früher Leiter des Generalstabs der georgischen Streitkräfte. Eigenen Angaben zufolge hatte er seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen eingereicht. Was werden ohl diese persönlichen Gründe sein?
Rolf Biedlingmaier: Ein Kaukasus-Deutscher erinnert sich

von Robert Baag (DLF)
Persische, mongolische, russische Eroberer - sie alle hinterließen ihre Spuren in den Tälern, Schluchten und Hochebenen Georgiens. Die Trauer um Verschleppte, Vermisste und Gefallene hat sich in vielen Liedern der Kaukasusvölker verewigt, ist weitergegeben worden an die nachwachsenden Generationen. Die biblisch-archaische Klage um den verlorenen Sohn hat dort ihren stets wiederkehrenden, festen Platz eingenommen.

Der ganze Beitrag: Ein Kaukasus-Deutscher erinnert sich

... In Georgien leben heute von ehemals 40.000 schätzungsweise noch 2500 Kaukasusdeutsche, so in Katharinenfeld, das auf georgisch Bolnissi heißt. ...

Thursday, October 27, 2005

Andrej Bitow, Georgisches Album. Auf der Suche nach der Heimat

Suhrkamp Verlag,
Frankfurt am Main 2003
ISBN 351841478X, Gebunden, 224 Seiten, 22,90 EUR





Klappentext
Aus dem Russischen von Rosemarie Tietze. Das "Georgische Album", das erstmals vollständig auf deutsch erscheint, versammelt Reisebilder und autobiografisch gefärbte Erzählungen, die zu Bitows stärksten Prosastücken gehören - Erinnerungsblätter, die nicht nur den Landschaften des "russischen Italien", sondern auch den geliebten Orten und Menschen seiner Heimatstadt Petersburg gewidmet sind.

Rezensionen - Frankfurter Rundschau vom 08.10.2003
Nicht "Reiseliteratur im klassischen Sinne" hat man vor sich, schreibt Jürgen Berger; vielmehr hat Andrej Bitow über Menschen und Orte seiner Erinnerung geschrieben. Georgien ist in der russischen Imagination, so der Rezensent, dem Süditalien der deutschen Phantasie vergleichbar: "Es ist warm, man isst gut und hinter jeder Straßenecke lauert die Mafia", - und dass Stalin Georgier war, macht die Sache nicht leichter. Aber Bitow ist hier laut Untertitel "auf der Suche nach Heimat", und die betreibt er als Evokation von Reisebildern, in denen Menschen und Natur die Hauptrolle zukommt. Dabei gerät, was er schreibt ("Armut gefällt mir"), nicht selten "in gefährliche Nähe einer romantisierenden Natur- und Menschenverklärung", findet Berger, und lässt sich dann nur durch die "stilistische Virtuosität" trösten, mit der Bitow die Spannung seiner Erzählungen hält.

Links:
*
Russische Zitronen. Andrej Bitow durchreist Georgien. Von Jörg Plath
*
Andrej Bitow (Suhrkamp)
*
"... als wären wir eben erst, aus heiterem Himmel, auf dieser Welt gelandet..."
*
Sehnsucht nach dem Süden. Der Kaukasus: Das Italien der russischen Dichter.
*
BÜCHER ÜBER DEN KAUKASUS
*
„Das Absurde ist unsere Natur“. (Ein Interview)
* Georgien. Wir müssen nur wollen.
* Der melancholische Postmoderne. Eine Novelle und ein georgisches Album von Andrei Bitow. Von Thomas Grob
Filmland Georgien: Ein Vater und zwei Söhne. Die Filme der Schengelajas

In der Filmgeschichte Georgiens ist Schengalaia wohl der bekannteste Name. Wie der Vater Nikolos in den zwanziger und dreißiger Jahren haben die beiden Söhne Eldar und Giorgi in den Siebzigern die georgische Filmkunst mitgeprägt, beeinflußt und ihr Ansehen in der Welt wesentlich mitbegründet. Unterschiedlich in Charakter und Temperament, schufen sie eine Reihe von Filmen, die ohne Zweifel zu den Meisterwerken der Filmkunst zählen. Einige von ihnen nahmen wir in die Reihe 'So viele Filme wie das Jahr hat' auf.

Mit Elisso (1928) wurde der damals 27jährige Filmemacher Nikolos Schengalaia, der mit Majakowskij, Scholochow und Tretjakow befreundet war, über Nacht berühmt. Der Film durchbrach die Traditionen und distanzierte sich entschieden von den übrigen transkaukasischen Filmen. Er handelt von der Vertreibung der Tschetschenen aus ihrem nordkaukasischen Dorf durch die russischen Kosaken in die Türkei im Jahre 1864. Was bei diesem Film besonders fasziniert, ist der Rhythmus des filmischen Erzählens, der seinen Höhepunkt im Lesginka-Tanz erreicht.

Der Vater und seine Söhne heirateten Schauspielerinnen. Mutter von Eldar und Giorgi war Nato Watschnadse, der legendäre Star des georgischen Stummfilms, Inbegriff der Schönheit und des Edelmuts der georgischen Frauen.

In EINE UNGEWÖHNLICHE AUSSTELLUNG (1968) von Eldar Schengalaia präsentiert ein Bildhauer in der sogenannten Stagnationszeit der sowjetischen Geschichte in einer Provinzstadt eine ungewollte, aber durchaus reale Ausstellung.

SONDERLINGE (1974) ist eine Komödie über zwei vom Flug besessene Schwärmer. Gia Kantscheli schrieb die Musik zum Film, und Ariadna Schengalaia, die Ehefrau des Regisseurs, übernahm die Hauptrolle (Die Frau von Giorgi Schengalaia, Sofiko Tschiaureli, stammt aus einer anderen Filmdynastie: Vater - Michail Tschiaureli, einst in der Sowjetunion großgefeierter Regisseur von Der Fall von Berlin, Mutter - Weriko Andshaparidse, Star in den vierziger und fünfziger Jahren. Sofiko selbst spielte die Rolle des jungen Dichters in Sergej Paradshanows Sajatnowa).

Auch bei Giorgi Schengalaia steht der Künstler im Mittelpunkt der Betrachtung. In ruhigen, ausdrucksvollen Bildern gibt PIROSMANI das Leben und den Tod des naiven georgischen Malers Niko Pirosmanaschwili wieder.

DIE REISE DES JUNGEN KOMPONISTEN durch das vorrevolutionäre Ostgeorgien wird durch die Musik von Gustav Mahler begleitet.

Die Brüder Schengalaia sind heute politisch engagiert. Eldar Schengalaia ist Vorsitzender des georgischen Filmverbandes und als Parlamentsmitglied verantwortlich für die Kulturpolitik in der Regierung Schewardnadses.

(Gaga Tschcheidse)
Russia losing the Caucasus

The Los Angeles Times runs a sobering report on the spread of Islamic rebellion in the Caucasus region. Ham-handed tactics in suppressing Chechnya are blamed by writer Kim Murphy.

Moscow’s disorganized and violent attempts to suppress Caucasian Muslim insurgents have swept up thousands of innocent believers in the process. The brutal arrests, police raids and mosque closures appear to be alienating a population that until now had largely sympathized with Russia’s attempts to quash terrorist attacks and bring peace to the region….
“ People turn to Sharia law because the authorities who are supposed to represent the law breed lawlessness. People have very little hope of getting any justice from the secular authorities, so they turn to the muftis for support,” said Kazimagomed, 38, an unemployed construction worker who declared “it will be the end of me” if his last name were published.


There is always reason to suspect other agendas may be at work in reporting like this. But there is also considerable logic to it.

Thomas Lifson 10 24 05

published on: The American Thinker
Stalin. der Barbar

Artikel über Stalin: weiter >>>
Leftwing Monsters V: Joseph Stalin
By John Perazzo
FrontPageMagazine.com October 24, 2005
Verein EuroKaukAsia stellt Dagestan als „Land der Krieger und Dichter“ vor.

am Donnerstag, den 27. Oktober findet um 19.00 Uhr in der Lennéstr. 1, 2. Etage (Seminar für Osteuropäische Geschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) der nächste Themenabend des Vereins EuroKaukAsia statt, der diesmal Dagestan gewidmet ist.

Aktuell in den Schlagzeilen im Zusammenhang mit der Ereignissen in Tschetschenien, soll der 'Berg der Sprachen' nicht nur historisch und landeskundlich vorgestellt werden.

Referent des Abends ist Ilcham Gadjimuradov, der jüngst gemeinsam mit R. Schmoeckel das Buch „Das Geheimnis des Anatolischen Meeres. Der Garten Eden, die Sintflut und die Hölle. Der rebellische Vulkan und die ältesten Mythen der Menschheit“ veröffentlichte. Er wird gemeinsam mit seiner Familie und Dr. Rasim Mirzayev den Gästen seine Heimat auch literarisch-musikalisch und kulinarisch näher bringen.

Saturday, October 22, 2005

„Wer weder raucht noch trinkt, wird als sehr gesunder Mensch sterben.“
Retrospektive Otar Iosseliani
03. 11. 2005 - 30. 11. 2005 (Filmhaus Nürnberg)


„Otar Iosselianis Filme sind von alltäglicher Belanglosigkeit, die dennoch voller Poesie ist“, beschrieb der bedeutendste russische Regisseur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Andrej Tarkowskij, das Werk des bedeutendsten georgischen Filmemachers. Iosseliani, geboren 1934 in Tiflis, ist ein stiller, liebevoller Beobachter menschlichen Daseins und menschlicher Schwächen. Letzteres war wohl auch der Grund, warum seine Filme in der Sowjetunion kaum gespielt wurden und erst mit jahrelanger Verspätung auf internationalen Festivals gezeigt werden konnten. Nach PASTORALE (1975) verschlechterten sich die Arbeitsbedingungen derart, dass Iosseliani 1982 das Land verließ, um fortan in Frankreich georgische Filme zu drehen.

Iosselianis poetische Tragikomödien sind gekennzeichnet durch einen feinen Humor, leise Wehmut, Mangel an Pathos, Reduktion des Dialogs sowie die Präsenz von Wein und Zigaretten, denn wie ein georgisches Sprichwort sagt: „Wer weder raucht noch trinkt, wird als sehr gesunder Mensch sterben.“

Iosseliani studierte zunächst Musik, dann Mathematik, brach jedoch sein Studium ab, um am WGIK in Moskau Film zu studieren. Während des Studium entstanden zwei Kurzfilme und sein Abschlußfilm April (1961). Zurück in seiner Heimatstadt Tbilissi arbeitet er nicht nur als Regieassistent und Cutter in der den Grusia-Filmstudios, sondern auch zeitweise als Fischer und Gießer in einer Metalfabrik. Nach anhaltenden Schwierigkeiten mit den sowjetischen Behörden reist er 1982 nach Frankreich aus, wo er seitdem lebt.

Das Filmhaus Nürnberg, Königstr. 93, 90402 Nürnberg, Tel. 0911 / 231 58 23, zeigt vom 03. bis 30. November in einer nahezu vollständigen Retrospektive 17 Spiel- und Dokumentarfilme des georgischen Regisseurs.

Otar Iosseliani wird am 12. und 13. November zum Publikumsgespräch im Filmhaus zu Gast sein.

Programm:

* MONTAG MORGEN (LUNDI MATIN), F/I 2002, 120 Min., franz./ital. OmU,
Do. 03.11., So. 06.11. bis Di. 08.11.

Ein müder Mann steigt aus seinen Pantoffeln direkt in den R4, wenn er am Montag Morgen zur Arbeit fährt. Abends hält er an derselben Stelle und schlüpft vom Fahrersitz aus direkt in die Pantoffeln. Zwischendurch macht er nicht viel, vor allem eines nicht: rauchen. Das ist für solche Günstlinge des Mondes, die die Filme Otar Iosselianis bevölkern, eine schwer duldbare Strafe. Jeder will schmöken und keiner darf. So entflieht der Arbeiter seiner rauch- und rauschlosen Routine nach Venedig. Alles passiert en passant, ohne Worte. Das Dialogbuch über die kurze Reise ließe sich auf drei Seiten fassen, die Bilderwelt kaum in den Großen Brockhaus. Das Kabinett des Doktor Iosseliani ist voll von kauzigen Details eines Landlebens à la Jacques Tati, wo Pastoren mit Linsen die Damenwelt begutachten und Briefträger behaglich zwischen Wasserkessel und Bügeleisen die Post des Dorfes observieren. Der georgische Impressionist schafft ferne, zeitlose Stimmungen, benutzt die Reise als Anlass für skurrile Momente, die das Leben beleben. Ein Ausflug. Dann muss der Arbeiter zurück an die Arbeit. Und wir aus dem Kino. "Wer diesen Film nicht leichten Herzens verlässt, der hat keins."
* MARABUS (ADIEU, PLANCHER DES VACHES !), F/CH/I 1999, 115 Min., OmU,
So. 13.11. um 19.00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs,
Mo. 14.11. & Di. 15.11. um 19.00 Uhr
Ein kleines Mädchen, versunken im Spiel. Die Playmobil-Eisenbahn, die unablässig im Kreis fährt. Schnitt. Marabus. Ein Zug im Bahnhof. Nicht nur die vielen Spielzeugeisenbahnen bewegen sich beständig im Kreis in Otar Iosselianis Film.
* BRIGANTEN (BRIGANDS, CHAPITRE VII), F/RUS/I/CH 1996, 118 Min., georg. OmU,
Do. 24.11., Mo. 28.11. & Di. 29.11. (Bei den 53. Filmfestspiele von Venedig erhielt dieser Film von Roman Polanski einen Spezialpreis)
* ALLEIN, GEORGIEN (SEULE, GÉORGIE), F 1994, 236 Min., dF,
So. 20.11. um 17.00 Uhr
* JAGD AUF SCHMETTERLINGE (LA CHASSE AUX PAPILLONS), F/D/I 1992, 115 Min., franz. OmU,
Sa. 19.11. & Di. 22.11.
* UND ES WARD LICHT (ET LA LUMIÈRE FUT), F/D/I 1989, 105 Min., OmU,
Do. 10.11. & Fr. 11.11. um 19.15 Uhr
* EIN KLEINES KLOSTER IN DER TOSKANA (UN PETIT MONASTÈRE EN TOSCANE), F 1988, 53 Min., OF (keine Dialoge), So. 06.11. & Di. 22.11.
(1988) Ein Film über eine kleine Gemeinschaft von Mönchen, die sich in der Toskana niedergelassen haben. Die Beziehungen zu den reichen Bauern der umliegenden Höfe sind ausgezeichnet, man lebt nebeneinander völlig verschiedene Leben. Der Film spürt diesem Nebeneinander nach: die eher städtische Kultur der Bauern und das aus dem Mittelalter herrührende Klosterleben.
* DIE GÜNSTLINGE DES MONDES (LES FAVORIS DE LA LUNE), F/I/SU 1984, 105 Min., franz. OmU,
Sa. 26.11. & Di. 29.11.
* EUSKADI, F 1983, 55 Min., OF (ohne Dialog), So. 13.11. & Mo. 21.11.
Kurz nach seiner Ausreise nach Frankreich dreht Iosseliani einen Film über das Baskenland: EUSKADI (1982), "ein Zeichen des Respekts für die baskischen Hirten und Bauern, die aufrechten Männer, würdevollen Frauen und stillen Kinder, für dieses stolze und mutige Volk, das seine Unabhängigkeit während seiner ganzen Geschichte verteidigt hat."
* PASTORALE (PASTORALI), SU 1976, 95 Min., georg. OmU,
Sa. 12.11. um 19.00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs, So. 13.11. um 17.00 Uhr
Otar Iosselianis Film PASTORALI, den er 1975 in den Bergen Georgiens drehte, wurde von den Behörden als „zu wenig erbaulich“ verurteilt und durfte lange nicht im Ausland gezeigt werden. Poetisch und realistisch zugleich zeichnet er ein unkonventionelles Bild des georgischen Dorflebens, mit einem kritischen Blick auf Fortschrittsglauben und Funktionärsgebaren. Junge Musiker aus der Stadt verbringen den Sommer in einem abgeschiedenen Dorf bei einem Lastwagenfahrer und seiner Familie, um in Ruhe zu musizieren und ein klassisches Quartett einzustudieren. Sowohl für sie als auch für die Dorfbewohner bedeutet dies die Begegnung mit einer fremden Kultur.
* ES WAR EINMAL EINE SINGDROSSEL (Ikhvo chachvi mgalobeli/Jil pevchii drozd), SU 1970, 85 Min., georg. OmU,
Fr. 25.11. & So. 27.11.
Iosselianis heiter-melancholischer Komödie über einen jungen Musiker, der als Paukenschläger eines Orchesters immer erst in letzter Sekunde vor seinem Einsatz auf der Orchesterbühne erscheint. Das anrührende Porträt des ewig zuspätkommenden Antihelden fand unter den Filmfunktionären keinen Beifall
* DIE WEINERNTE (Guiorguiobistve/Listopad), SU 1967, 100 Min., georg. OmU,
Fr. 18.11. & Mi. 23.11.

KURZFILMPROGRAMM So. 6.11., 19 Uhr
* APRIL, Aprili, Sowjetunion 1962, 30 Min., OF (ohne Dialog),
* GUSSEISEN, Toudji/Tchougoun, Sowjetunion 1964, 17 Min., OF (ohne Dialog),
* ALTE GEORGISCHE LIEDER, Dzveli kartouli simgera/Starinaia gruzinskaia pesnia, Sowjetunion 1968, 20 Min., OF (ohne Dialog),
* DIE BLUME, DIE MAN NIRGENDS FINDEN KANN, Sapovnela/Pesnia o tsvetke, kotori nikto ne mojet naïti, Sowjetunion 1959, 20 Min., OF (ohne Dialog),

Links:
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Montag morgen
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Otar Iosselianis Film Adieu, plancher des vaches.
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„Adieu, plancher des vaches“
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Einsamer Alltag in Iosselianis „Lundi Matin”
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Auf der Suche nach dem wahren Leben. Otar Iosselanis kleine Flucht in großen Bildern
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Das Trauma der Frühe. „Montag Morgen“ von Otar Iosseliani ist ein filmischer Protest gegen das Aufstehen
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Marabus von O. Iosseliani
*
Flanieren zwischen arm und reich: "Marabus" ist ein schöner Film. Nur schade, dass Regisseur Iosseliani einen Alki spielte und nicht den weisen Vogel
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Otar Iosseliani
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Otar Iosseliani (einschl. Literaturtipps)
*
IOSSELIANI, Otar
*
Die Moral des Feierns: In "Montag Morgen" erzählt Otar Iosseliani von der Allgegenwart der Rauchverbote und den Freuden der Verantwortungslosigkeit
*
BRIGANTEN
*
Sämtliche Filmkritiken zu "Montag Morgen"
*
Paradiesvögel von O. Iosseliani

Friday, October 21, 2005

ART: Paintings by Tamuna Meburishvili

Kunstausstellung vom 01.12.2005 – 31.01.2006

andere Link: kleine sommerpause bis zur nächsten vernissage - 11.05.07

Am Freitag, den 28. Oktober, wird in der Galerie schuschu eine Ausstellung der in Düsseldorf lebenden georgischen Malerin Tamuna Meburishvili eröffnet. Tamuna Meburishvili wuchs im sowjetisch regierten Georgien auf, zwischen Schwarzem Meer im Westen und Aserbeidschan sowie Kaspischem Meer im Osten, im Norden die wilden Gebirgsmassive des Kaukasus, im Süden die türkische Grenze. Sie spürte sehr früh: Sie musste Malerin werden, studierte in der Hauptstadt Tbilissi (Tiflis) Malerei, machte 1990 ihr Diplom mit Auszeichnung und begab sich nach dem Zusammenbruch der UdSSR auf Weltreisen.

Während sie am Kommunismus innerlich vorbeigelebt hatte, faszinierten sie stets die Sehnsüchte des Menschen nach wirklichem Leben, nach dem Zentrum, nach Wärme, nach Kontakt, nach Liebe – und deren Kehrseiten: das häufige Misslingen solcher Versuche. Das Verständnis ihrer Bilder wird dadurch erleichtert, dass sie "realistisch", "gegenständlich" sind und "erzählen". In die Tiefe führt ihre besondere Handschrift: ihre Form- und Farbgebung, ihre Verzerrungen und Überschneidungen, nicht zuletzt eine unendliche Melancholie, die ihre Bilder durchzieht. Es sind Portraits, Akte und Gruppenbilder aus ihrem Leben, die nachdenklich machen. Manches erinnert an die Bilder-Welt von Edvard Munch oder van Gogh, von Picasso, Chagall oder Modigliani. von Doris Müller


Thursday, October 20, 2005

PHOTOGRAPHY: Kote Gabrichidze fotografiert die Georgische Schönheit

Kote Gabrichidze ist 1950 in Tbilisi geboren. Er promoviert an der Technischen Universität in Tbilisi 1971. Gearbeitet hat er an verschiedenen wissenschaftlichen Forschungsinstituten. 1982 promovierte er am Staatlichen Institut für Theater zum wissenschaftlichen Dokumentarfilmer. Er drehte daraufhin neun Filme. Zudem wurde an der alpinen Skischule Skitrainer - beim Ski Klub "Gudauri".

Kote fotografierte hauptsächlich schöne Landschaften Georgiens. Zum erstem Mal hat er die Berge im Sommer in Racha gesehen. zusammen mit seiner Ehefrau sind sie nach Shovi gegangen. Nach bewölkten und nebligen Tagen sah er erstmalig diese überwältigende Schönheit. dann begann er als Fotograf Dudauri, Kazbek, die Truso Kluft, See Keli, und Tusheti aufzunehmen. Menschen sollten auf den Fotos nicht zu sehen sein. Bevor die Methode digitaler Manipulation der Fotos möglich war, hat er versucht, Bilder ohne Zeichen menschlicher Tätigkeit zu entwickeln. Es ging ihm darum dieNatur zu zeigen, mit anderen diese Gefühle zu teilen - beim Betrachten dieser majestätischen Orte.

More in english:
Photographing Georgian Beauty Kote Gabrichidze

Excellent Picture-Gallery about the Caucasus by Kote Gabrichidze: Mt. Ortsveri and more >>>

Homepage: Kote Gabrichidze

Email: kote@gabrichize.ge

Mittelalterlicher Weinkeller bei Bau von Pipeline in Georgien entdeckt

Wissenschaftler heben hervor, dass es sich bei diesem Fund um eine der wenigen archäologischen Bestätigungen ethnographischer Angaben über diese alte Methode des Weinpressens handelt.

[via: RIA Nowosti - Wissenschaft - Mittelalterlicher Weinkeller bei Bau von Pipeline in Georgien entdeckt]
Jetzt wäre es wirklich interessant gewesen etwas mehr über diese alte Methode des Weinpressens zu erfahren!! So ein Land wie Georgien hat schon etwas mystisches und faszinierendes an sich. Leider weiß und hört man wenig von der dortigen Landwirtschaft und dem Weinbau im Besonderen?

Ein neues Weinland - Azerbaijan

Bemerkung zum georgischen Wein gefunden in: http://winzer.blogg.de/

Wednesday, October 19, 2005

Der Apfel als Kannibale
Galerie Siemer zeigt erstmals in der Schweiz Ramaz R. Razmadze

Mit Ramaz R. Razmadze ist ein interessanter Surrealist aus Georgien in der Region zu sehen. Symbolik, Tiefenpsychologisches und Mythologisches prägen seine eindrucksvollen Ölbilder.

von MARTIN PREISSER (www.tageblatt.de)

Ein Apfel mit gierigem Gebiss, der in eine Apfelhälfte beisst, ausgebreitet auf einem Tisch, der Landschaft wird: Vielleicht das augenfälligste Bild des sehr talentierten georgischen Surrealisten Ramaz R. Razmadze. Sein Markenzeichen: Er holt den Betrachter kraftvoll und einprägsam direkt in seine Traum-, Gedanken- und Fantasiewelten herein. Man wird vom jungen Georgier durch die Sujets beherzt abgeholt, um dann viel Raum für eigene Empfindungen, für eigenes Weitererzählen zu haben.


Lichtdurchflutete Bildsprache
Bisweilen Erotik mit nicht selten fast amazonenartig empfundenen Frauenakten thematisiert Razmadze in einer stets klaren und lichtdurchfluteten Bildersprache. Und genauso oft gibt es Ausflüge ins Mythologische, etwa ins antike Griechenland. Hier lässt er einmal ein Relief antikisierend aufscheinen, um es dann ins Gegenwärtige zu verlängern. Es sind oftmals zwei Ebenen, die der Georgier mit dem Pinsel andeutet. Das Direkte und das Archetypische, das Heutige und die Tradition. Reliefartig geht er auch in den zuweilen gesellschaftskritischen oder die Geschlechterfantasien hinterfragenden Bildern vor. Die Hauswände seiner Stadt Tiflis als Bildkulissen haben stets Risse, blättern ab, um dahinter neue Räume zu zeigen. Das Changieren zwischen Welten, der Moment des Übergangs von der äusseren in die innere, von der konkreten in die abgründige Welt bannen den Blick des Betrachters. Intensive, bizarre Welten stellt Razmadze vor, starke, aber stets von Brüchigkeit bedrohte Bilder prägen sich ein.



In den USA ausgestellt
Der Zugang zu den vielschichtigen surrealen Ideen erleichtert der 1968 in Tiflis geborene Künstler, der bereits in den USA ausgestellt hat, durch sehr plastische, das Figürliche nicht vernachlässigende Szenen, oft gewürzt mit einer Prise Humor oder auch Zweideutigkeit. Über Welten des Unterbewusstseins oder über Motive des Mythologischen findet Razmadze immer wieder ins heutige Leben zurück. Dieses sehr direkt gezeigte Verklammern unterschiedlicher Ebenen lässt niemanden an diesen auch technisch perfekt austarierten Arbeiten vorübergehen. Da steht in einer Ruinenkulisse ein Hochzeitspaar, die Braut nackt, und schon beäugt von einem auf der Strasse lauernden Killerwal: Die Eifersucht lässt grüssen!

Bis 12. November. Mi–Fr: 13.30 bis 18.30; Sa: 11 bis 17 Uhr.

Der Text: Der Apfel als Kannibale

The surreal paintings of Ramaz Razmadze are thought-provoking portals into the visionary world of his imagination. Depending on the viewer, his art may be described as enlightening or frightening, ridiculous or sublime. Razmadze creates surreal paintings while maintaining a realistic manner of painting. His art technique reflects the mysterious world of surreal compositions, characters and situations, while his realistic manner of painting makes "unreal" compositions and objects seem "real." Viewers often wonder if the artist is subconsciously depicting himself in his paintings. Ramaz R. Razmadze was studying drawing and oil painting at the studio of well-known Georgian artist Makhare Janelidze (1944 - 1995) and working as his assistant during the five years. Link: http://www.interartny.com/show4-12.htm

Website from Ramaz Razmadze: http://www.viaram.ge/gallery.htm

Tuesday, October 18, 2005

Werner Tübke: Erdbeben in Georgien 1988, 1990, Öl auf Leinwand, 55x75 cm

Monday, October 17, 2005

CONCERT: OstWind elektronisch: NGA Lounge + Tusja Beridze (NBA)

OstWind elektronisch: NGA Lounge + Tusja Beridze (NBA)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)
Nikakoi, Tusja & Gogi (v.l.n.r.)

Da die Moderne im Bereich Tanz und Theater in Georgien eher zaghaft Einzug hält, übernimmt vor allem die elektronische Musik eine gewisse Avantgarde-Funktion. Elektronische Musik, wie sie die Künslter Gogi Ge.org, Nikakoi und Tusja Beridze (TBA) in Leipzig präsentierten, ist im eigenen Land gerade im Kommen, auf internationalem Boden aber schon länger sehr erfolgreich. Zwar füllte vor Jahren Nikakoi einmal die Destillery (ein hiesiger Club), doch sind die Musiker auf einer herkömmliche Bühne aufgestellt, dann findet das Publikum kaum den Weg dorthin - oder lag es etwa am Tatort, der zur selben Zeit im Fernsehen lief. Nichts destotrotz war es ein wunderbares Konzert, welches die drei befreundeten Künstler über drei Stunden sehr relaxed und aufgeschlossen 'über die Bühne zog'- phantastisch.

"New release on Thomas Brinkmann's Max Ernst label by Georgian musician TBA. TBA is Natalie Beridze, also called Tusja Beridze ... 'Tibilisi (Georgia) getto child, very beautiful and lonely, talented and deathly woundet ... her sad eyes saw too much ugly things, putting all energy into her music ... just to survive and to give all her rejected love with 21 songs back to the world ...' (The Wire.UK). 'TBA is the Georgien word for lake ... this water is a really deep ... a vortex, from the shores of the black sea right into your heart. Check it out.' (Blaster DJ Magazine.AU)."

"24 year old female music producer from Tbilisi / Georgia, also known as a member of Goslab, a Georgian art laboratory. Her academic education in political and media sciences at American Institutes went in radically different direction from art and music. but it constantly appeared to be a strong challenge surrounding around her, starting from her family, ending with friends and people she worked with, such as Nika Machaidze aka Nikakoi (WFM Rec.) Erast (Laboratory instinct) and Gogi Dzodzuashvili (aka Post Industrial Boys), who used Tusias' vocals and lyrics in most of their songs. Tusia grew up within a space, which is something like an erratic mixture of controversial and at the same time logical records, which leads to a mixed Georgian, Russian and European production. It initiated in childhood under the tunes of The Smiths, Lou Reed, Weather Report, David Bowie, Cocteau Twins, Bjork, Aphex Twin, Squarepusher, Stravinsky, Prokofiev, Shostakovich, Jeff Mills, Autechre, Kraftwerk, Georgian folk music and much more, which came out transformed from the rough speakers of Soviet production in the tiny studio space of Goslab, which appeared to be a shelter and a medium for translating brutal external reality into the means to survive within it. This was the soundtrack of the political and social transformations in Georgia. From Georgian monarchs to Russian ones, from the collapse of Soviet colonial blockade to the undermined democracy, independence in poverty and finally to 'satin revolution' of the transmitting forcelines. The 21 tracks from the TBA album are precise and straight sketches of the background between such different cultural influences, from the edge, between Asia, Russia and the so called western world. Music from the geographical top (Kaukasus) and very end of Europe in the south east, where despite the whole external chaos, it rounds up with one clear sentence: Georgia is like a spiritual Tokyo. (http://www.forcedexposure.com/)."

"TBA lists among her influences Bjork, Aphex Twin, The Smiths, Squarepusher, Cocteau Twins, and Kraftwerk. Annule, Tusia’s second release on the max.Ernst label, is certainly reflective of this. The beats are quite grey and often cold and simple. Yet that’s not to say they are without emotion and variety. Rather the sounds help place you in Tusia’s world, a world that seems full of political and economical strife, heartfelt music, and strong ties to family and friends. Tusia compliments the moments of mechanized beats with jazzy beats and odds and ends such as the super speedy piano track that opens the disc and “Sign Powder” which is a collection of sounds from a movie soundtrack TBA is working on. Sometimes this CD sounds like a video game soundtrack, while other times the music is reminiscent of a 1920s saloon for robots. Most of these songs are overlaid with Tusias’ soft-spoken, almost invisible vocals. The quiet, almost melancholy style in which Tusias sings goes very well with the sorrow-tinged atmosphere of most of Annule. After reading the liner notes for Annule, themes reveal themselves that were unapparent from hearing the music alone. Particularly striking to me is the title track with its reference to a rejected Visa and therefore an inability to leave one’s country for a particular destination. From the liner notes: “ [Annule] is about a feeling which is not very common in the Western world. Standing in rows for weeks and waiting for a visa, cause there is something important which you cannot reach without a visa and it’s not about economy.” In many ways Annule bridges the western music of her influences and her Eastern European surroundings. I like this combination, and if you are looking for a dreamy trip into a world of unique emotion and color, I think you will too. (http://www.explodingplastic.com/) "

www.max-ernst.de

www.goslab.de


Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Nikakoi, Tusja Beridze & Gogi.ge (Konzert Leipzig)

Links:

*
Musik aus einem kulturellen Schmelztiegel
*
Gogi.ge.org/Post Industrial Boys
*
GOSLAB bei ARTE
*
»Shentimental« by Nikakoi
*
Georgische Melancholie (Sestrichka by Nikakoi)
*
Interview mit Nikakoi
*
GOSLAB
*
Post-Techno-Familie: Neues aus dem WMF-Label
*
Nikakoi bedeutet "niemand" auf Russisch

Saturday, October 15, 2005

Paintings by Hans Heiner Buhr
Painting, Drawings, Animation by German Artist Hans Heiner Buhr from Tbilisi, Georgia

Friday, October 14, 2005

THEATRE: Expressiv: Marina Kakhiani als Medea, Tochter des Königs von Kolchis

Der Regisseur Gocha Kapanadze arbeitet in Tiflis bewusst nicht an einem Stadttheater, er will es anders versuchen, mit einem freien, einem wechselnden Ensemble. Wo ist der Unterschied? Auch bei „Medea“ sind - wie fast immer und überall in Georgien - sehr viele Darsteller auf der Bühne, auch bei „Medea“ wird viel gesprochen, aber es wird auch geschwiegen und geschrien und getanzt, es gibt etwas wildere Musik, etwas weniger „Theaterdonner“ und etwas weniger buntes Licht als an den großen Bühnen. An einer älteren Arbeit Kapanadzes im abchasischen Suchumi lassen sich wichtigere Motive festmachen: In „Makhaz“ wird eine geschlossene, weltabgewandte Gesellschaft thematisiert, in der Männerbünde und Traditionen dominieren und jedes Aufbegehren gefährlich sein kann. So etwas lässt sich nicht überall mit öffentlichem Geld auf eine Theaterbühne bringen.Zurück zu „Medea“: Was immer Theater in Georgien im Detail ist oder im Zweifelsfall ausmacht – dieser Abend legt eine Spur, kann einen Eindruck vermitteln, ist also ein gutes Beispiel. „Medea“ ist nicht nur interessant weil die Heldin unter heutigen Gesichtspunkten eine Georgierin - im Exil - wäre, das alte Kolchis, auch die Assoziation „Das Goldene Fließ“ plötzlich plastisch werden, nein, es gibt auch eine besondere Art der Einfühlung, eine besondere Art der Wertschätzung dem Text, der Begebenheit gegenüber und einen sehr intensiven Umgang damit - der z.B. in einer deutschen Inszenierung nur schwer vorstellbar und kaum glaubwürdig wäre.

Bildergalerie:
Tödlicher Stolz: Gocha Kapanadze & Ensemble: Medea

Monday, October 10, 2005

Dartlo in Tusheti
Fotos von Hans Heiner Buhr


Sunday, October 09, 2005

Hans Heiner Buhr aus dem Kaukasus war von diesem Buch äußerst fasziniert: Lesley Blanch: The Sabres of Paradise: Conquest and Vengeance in the Caucasus, Revised Edition

In english: here >>>

Hans Heiner ist auch wieder von seinem Treck aus Tuschetien zurück. Einige erste Fot0s sind hier. >>>

Und noch mehr grossartige Bilder: hier >>>



Wind vom Kaukasus
von Hans Heiner Buhr



Bild von Volodia Salnikov
Kerngesund. Topfit.

"Sie erzählen von Georgien. Davon, wie seltsam es ist, von Paris nach Tiflis zu fliegen. Mit Georgiern, die in Frankreich einkauften. Nette Menschen. Davon, daß man in Tiflis sein Laptop im Taxi vergessen kann und dieses eine Stunde später nach einem einzigen Telefonat wieder auftaucht. In der Stadt ein Hochhaus, einst ein Hotel, in dem seit neun oder zehn Jahren 3000 Flüchtlinge eines kaukasischen Bruderstamms untergebracht sind. [vermutlich der komplette Stamm, inklusive Ziegen, mehreren Frauen und einer beeindruckenden Teppichkollektion]. Bitterste Armut und herzlichste Gastfreundschaft. Auf dem Rückflug mit Ziel Frankfurt eine zwiebelessende Arbeiterkolonne an Bord, alkoholisiert, friedlich schnarchend."

Aus: http://www.passantin.de/index.php/2005/10/06/physis

Saturday, October 08, 2005

ARTIKEL: Eine Geschichte aus Georgien

Ein Bruchstück aus Tiflis [21.07.04]

Ein Artikel von


"Wer einmal in Tbilissi, so der georgische Name von Tiflis, war, trägt eine Sehnsucht in sich, die ihn immer wieder zurückkommen lässt. Das ist nicht leicht zu verstehen, denn an Aufregung oder P.O.P. gibt es kaum mehr als das, was wir in Deutschland als Georgien-Importe kennen: Projekte wie Tba, Nikakoi/Erast, Gogi.Ge.org oder Goslab. Vielleicht ist es dieses Entspannte, dass einen der Kapitalismus hier noch nicht so sehr zwingt, immer etwas produzieren zu müssen, um zu überleben. Oder das Dörflich-Familiäre, das uns eine seit der Kindheit verlorene Geborgenheit zurückzugeben scheint. Oder das gute Essen. Oder der ganze unglaubliche Blödsinn, der ständig passiert. "




Der ganze Artikel bei www.intro.de: Eine Geschichte aus Georgien (von Andreas Rheise)


Elektronisch dominierte Musik-Abende
"Da die Moderne im Bereich Tanz und Theater in Georgien eher zaghaft Einzug hält, übernimmt vor allem die elektronische Musik eine gewisse Avantgarde-Funktion. Elektronische Musik, wie sie die Künslter Gogi Ge.org, Nikakoi und Tusja Beridze in Leipzig präsentieren, ist im eigenen Land gerade im Kommen, auf internationalem Boden aber schon länger sehr erfolgreich."

Der Artikel bei (MDR.DE): "Kartuli Suli" - Die georgische Seele in Leipzig (von Nadine Mosch)

BfOT (Büro für Off-Theater) präsentiert KARTULI SULI
Georgisches Festival in Leipzig vom 9. bis 16. Oktober 2005

Programm-Zeitung: S.1 bis 13 >>> / S.14 bis 24 >>> (PDF-Dateien)

Kartenvorbestellung: info@bfot.de

Blog zum Festival: http://kartulisuli.blogspot.com/

Friday, October 07, 2005

Filmfestival in Tbilisi

Die 6. Internationalen Filmfestspiele in Tbilisi versprechen jedem etwas. In diesem Jahr besteht das Programm aus ungefähr 80 Filmen. In drei Kinos können Filmeliebhaber Produktionen aus der ganzen 'Welt' auswählen: europäisches Kino, orientalische Filmproduktionen, schwedisches Panorama, Bildberichte, Deutsche Filme, Georgische Kurzfilme, Georgische Animationsfilme, und türkische Studentenfilme von der Ankara Film Schule. Der Tbilisi Filmfestspiele "Sesily" wird auch vier Filme von jungen georgischen Filmemachern zeigen.

In diesem Jahr werden zudem drei herausragende Georgische Filme gezeigt: "Tbilisi - Tbilisi" von Levan Zakareishvili, "Eine Reise zu Karabakh" von Levan Tutberidze und "Tsameti" (Dreizehn) von Gela Babluani.

Am 4. Oktober wurde das festival feierlich im Amirani Kino eröffnet. Auch das schlechte Wetter konnte die ausgelassenen Stimmung nicht schmälern. Das Publikum konnte folgende Filme sehen: "Apple of Discord" von Bondo Shoshitaishvili und dann die neue Filmkomödie von Giorgi Shengelaia "The Train Went On and On".

Auf der Premiere sprachen Nino Anjaparidze, der Festivaldirektor, Salome Zourabichvili, der Minister für Auslandsangelegenheiten und Goka Gabashvili, der Minister für Kultur, Sport und Denkmalsbewahrung. Es werden zwei Preise übergeben, der Goldene und der Silberne Prometheus. Die Gewinner werden am letzten Tag, am 9. Oktober verkündet.

Die Filme im Amirani, im Rustaveli und im Film House laufen von 12:00 bis 22:00 Uhr. Die meisten Filme sind mit englischem Untertitel. Die Karten kosten fünf, drei und ein Lari.

In english: Around the world of film in five days (by Nino Gvalia from The Messenger)

Another Article:
* Experiencing Georgian folklore"I learned to sing from my grandfather and I will teach these songs to my grandchildren too." (by Nino Gvalia from The Messenger)
Another Articles About Georgia (South-Caucasus)

* NATO may play large role in southern Caucasus - minister (ITAR TASS)
Georgien drei Jahre nach der Rosenrevolution

Die "Rosenrevolution" in Georgien bedeutete das Ende der Schewardnadse Ära. Doch der Aufbau einer Demokratie unter Saakaschwili ist auch zwei Jahre später immer noch eine Herausforderung. - Ein Beitrag von Gesine Dornblüth (DW): Georgien drei Jahre nach der Rosenrevolution

Tea Tutberidse äußert sich über die politische Situation im Land ...
Russischer Politologe besorgt über Entwicklung in Aserbaidschan und Georgien
"Die bevorstehenden Parlamentswahlen in Aserbaidschan und aggressive Pläne Georgiens gegen dessen abtrünnige Teilrepublik Südossetien erregen wachsende Besorgnis." (RIA Nowosti)

Der ganze Text: Russischer Politologe besorgt über Entwicklung in Aserbaidschan und Georgien

Wie ist das zu verstehen: Russland warnt und andererseits verfolgt es zudem seine eigenen Interessen im Kaukasus, die natürlich bei der Pariser Konferenz nicht zur Sprache kamen. Das die Zukunft brisant ist, versteht wohl jeder. dazu brauch der russische Politikwissenschaftler nicht den mahnenden Finger zu erheben.

Ein anderer Beitrag: Georgien kann Abkommen zum georgisch-ossetischen Konflikt kündigen (Ria Nowosti)

Ob Georgiens Selbstverständnis hinsichtlich der Konfliktzone nicht nur Russland besorgt, werden wir zudem auch sehen ...

Thursday, October 06, 2005

Öl-Leck der Baku-Supsa-Pipeline

BP hat in einer Presseerklärung am 3. Oktober um 2 Uhr nachmittag bestätigt, dass ein Ölteppich sich ausgebreitet hat. Ausfließendes Öl wurde im Gardabani Gebiet ausgemacht, ungefähr 40 km nordöstlich von Tbilisi. Daraufhin wurde der Betrieb der Pipeline eingestellt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Das ausfließende Öl wurde wurde wieder in die Rohrleitung gepumpt. Der Defekt der Pipeline war 6 Uhr nachmittags behoben. Gemäß BP gab es keine ökologische Schäden. Auch die Wasserquellen wurden nicht verunreinigt. Die Reinigungs wird in den nächsten Tagen fortgesetzt. Schätzungsweise sind bis zu 450 Fässer Öl ausgeflossen. Die Pipeline wurde um 10:00 am 4. Oktober wiederg in Betrieb genommen und läuft normal. BP hat angekündigt, dass eine Untersuchung eingeleitet wurden ist. Gemäß erster Indizien glaubt BP, dass das Leck von einem illegalen Hahn in der Rohrleitung verursacht wurde.

Quelle: www.messenger.com.ge
Ist die Auftragsvergabe für den Wiederaufbau des internationalen Flughafens Tiflis ein Skandal?
Is there a scandal surrounding the rebuilding of the Tbilisi international airport?

Artikel Erschienen am 30/09/2005
Von Célia CHAUFFOUR in Paris

Dubiose Verstrickungen dreier Konsortien, die in den Flughafenausbau von Tbilisi investieren wollen. Es gleicht einem Skandal.Verträge die nachts per Fax annuliert wurden. Unterlagen, die an die Konkurenz weitergegeben wurden. Es gab keine Buchführung. Eigentumsrechte waren ungeklärt. Minister wechseln, Verträge gehen flöten. Es herrscht Aufregung. Die Investitionen sollten ein Vorbild für ausländische Investitionsmöglichkeiten sein. Sie sollten Vertrauen schaffen. Dabei wäre es nicht nur für das Investitionsklima wichtig, dass das ganze seriöser abläuft. Auch dass die geplante Kapazität von 2000 Passagieren am Tag Realität werden könnte, würde dem Land nützen. Nicht nur für den Tourismus wäre das eine Voraussetzung ...

"Der Bauauftrag ist ein politisches Thema. Im Moment berichtet die georgische Presse, dass die Flughafensteuer noch immer nicht festgelegt sei und dass zahlreiche Vertragsklauseln uneindeutig seien: Von den vorgesehenen 95 Millionen Investitionen seien 15 Millionen für Batumi bestimmt, 62 Millionen für Tiflis, aber wozu die verbleibenden 18 Millionen dienten, sei nicht klar bestimmt. Gerüchte besagen, TAV-Urban verfüge nicht über die vollen Finanzmittel. Andere Überraschungen könnten folglich zusätzlich trübes Licht auf diese Finanz-Saga werfen. Und wenn Schogowadse kalt gestellt würde, könnte auch der letzte Vertrag platzen.

« Eine bedauerliche Situation für Georgien, wenn man an die bestehenden Investitionsmöglichkeiten vor Ort denkt », bemerkt Demoulin abschließend. « Einige ausländische Investoren riskieren einen Rückschlag. In Belgien wurde Georgien in die Kategorie 7 nach Ducroire eingereiht – die belgische Coface – das heißt, in die Kategorie der Länder, in denen von Investitionen abgeraten wird. Unsere Verhandlungen um den zweiten Flughafenvertrag hatten Georgien in die Kategorie 5 gehievt. Aber es riskiert, schnell wieder abzusteigen.» "

Der ganze Text: Ist die Auftragsvergabe für den Wiederaufbau des internationalen Flughafens Tiflis ein Skandal? (CauCaz.com)

Full Text in english: Is there a scandal surrounding the rebuilding of the Tbilisi international airport? (CauCaz.com)

Text from civil.ge: Turkish Company, Georgia at Odds over Tbilisi Airport Deal

Related articles:
Turkish Consortium to Reconstruct Tbilisi, Batumi Airports
Çelebi Quits Tbilisi Airport Deal
Two Companies Pull Out from Airport Construction Consortium
Saakashvili Hails New Airport Project
Government Downplays Airport Tender Row
International Consortium to Reconstruct Tbilisi Airport
Open Society Stiftung bewertet AntiSoros-Organisation negativ

Die Open Society Stiftung in Georgien hat die Gründung der AntiSoros-Organisation am vergangenen Montag verurteilt. Hinter der Organisation stecken mehrere Menschen, die nach Ansicht von Dawit Dartschiaschwili, Leiter der Stiftung in Georgien, mit krimineller Mentalität gegen die Stiftung vorgehen wollen. George Soros, Millionär aus den USA, hatte die Stiftung nach dem Ende der Sowjetunion in mehreren Ländern der GUS und des früheren Ostblocks gegründet. Die Stiftung hat zum Ziel, den Aufbau von Zivilgesellschaften, Menschenrechte und Meinungsfreiheit zu fördern. Nach Ansicht von Dartschiaschwili wollen die Gründer der AntiSoros-Organisation genau dieses verhindern. Wie am Montag bekannt wurde, sind unter den Gründern der Organisation zwei Mitglieder der Partei Gerechtigkeit. Zu ihnen gehört auch Igor Giorgadse, der für ein Attentat auf den früheren Präsidenten Eduard Schewardnadse verantwortlich gemacht und seit rund 10 Jahren mit internationalem Haftbefehl gesucht wird. Er lebt seit seiner Flucht unbehelligt in Russland und hat in den vergangenen Jahren versucht, in der georgischen Politik mitzumischen. Ein anderes Gründungsmitglied der Organisation ist Maia Nikoleischwili, die in den letzten Monaten mit Zweifeln an der Darstellung des Todes des früheren Premiers Surab Shwania an die Öffentlichkeit getreten war. Wie Dartschiaschwili sagte, habe sie bereits zweimal Zuwendungen von der Stiftung erhalten und habe mehrfach angefragt, um sich mit Soros persönlich treffen zu können. Nun wende sie sich gegen die Stiftung.

Quelle: Prime News / Georgian Messenger - Georgien Nachrichten

Full text in english: What is the aim of "Anti-Soros"

Siehe noch: Einhundert Georgier haben sich zu den Anti-Soros zusammengeschlossen
“Hamsun in Kaukasien"

... lautet der Titel eines drama-dokumentarischen Films, der gerade von georgischen Filmemachern aufgenommen wird. Der Film basiert auf Hamsuns "Im Märchenland". Regisseurin und Autorin des Manuskript ist die Vorsitzende der Hamsun Gesellschaft in Kaukasien Olga Zhgenti. Sie ist mit dem Metier bestens vertraut, da ihr Vater der berühmte Suliko Zhgenti (1925-2000), Autor von mehr als 20 Filmen, war. Gefilmt wurde in Georgien, Azerbaijan und auf Hamarøy, Norwegen.


Hotel London (früher). Hier übernachtete Hamsun.

Ein Interview mit Leif Hamsun wurde auch für den Film aufgenommen. Der Film hat bald Weltpremiere in Tiflis. Die Hamsun Gesellschaft hat auch Königin Tamara von deutsch ins georgische übersetzen lassen und man hofft die Rechte der Übrsetzung und herausgabe der Werke von Hamsun zu bekommen. Aber wie kam es dazu, dass Hamsuns Name so mit Georgien verbunden ist?


Gedenktafel am Hotel London

Gehen wir viele Jahre zurück, 1898, da unternimmt Hamsun mit seiner ersten Frau Bergljot eine lange Reise, von der das Buch "Im Märchenland. Erlebtes und Geträumtes aus Kaukasien" (1903) erzählt.

Der ganze Text: weiter >>>

Lesen Sie unsere georgisches Tagebuch (nur in dänisch):
Velkommen til "Eventyrlandet" stod der i indbydelsen fra Hamsun - selskabet i Georgien, landet der efterlod sig varige spor hos Hamsun og hvad der er nok så facinerende, Hamsun har efterladt sig dybe spor i Georgien.


"1899 machte sich der spätere Nobelpreisträger für Literatur, Knut Hamsun zusammen mit seiner ersten Frau Bergljot, per Eisenbahn und Pferdekutsche zu einer Reise durch Rußland, den Kaukasus und die Türkei auf. Seine Beobachtungen und Eindrücke schrieb er nieder. 1903 erschienenen sie als Buch "Im Märchenland. Erlebtes und Geträumtes aus Kaukasien". "Unter dem Halbmond" dagegen war die Überschrift die Hamsun seinem Bericht über den Aufenthalt in Istanbul gab. Diese beiden Berichte sind im Buch "Reisebilder" zusammengefaßt. Besonders der Kaukasus und da speziell Georgien haben Hamsun wohl in ganz besonderer Weise bezaubert und tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Der Eindruck war wohl beidseitig gut, denn noch heute finden sich seine Spuren in Georgien und ist sein Name dort hoch angesehen. Sein Bericht selber ist recht interessant aber für meinen Geschmack nicht herausragend. Trotzdem war er zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sicher aufsehenerregender als heutzutage, denn damals dürften noch nicht allzu viele die Reise durch den Kaukasus gemacht haben. Selbst heute noch sind ja Länder wie Aserbaidschan oder Georgien eher "exotische" Reiseziele. Daß Hamsun ein Kind seiner Zeit war, findet hier und da seinen Niederschlag auch im Reisebericht vor allem in der Art und Weise, wie er sich über die Einheimischen äußert. Häufig schwingt da doch ein arroganter Ton mit, eben des "kultivierten" Europäers, der es mit einfachen Menschen der Berge zu tun hat. Zugleich findet sich auch eine gewisse Romantik in seinen Beobachtungen und Beurteilungen derselben Personen. Auf uns heutige Leser wirken die Reiseberichte daher etwas "seltsam", doch es gelingt ihnen immer noch, etwas vom Zauber gerade des Kaukasus zu vermitteln. Wer sich für Reiseliteratur interessiert und/oder die bereisten Gegenden, sollte auf die Lektüre nicht verzichten.

Knut Hamsun: Im Märchenland
Bei der Stadt und Station Armawiror kaufen wir wieder Birnen und Trauben. Die Trauben sind das herrlichste, was ich je in meinem Leben gekostet habe, und ich schäme mich ein bißchen, daß ich in früherer Zeit solches Zeug wie europäische Trauben mit Wohlgefallen gegessen habe. Im Vergleich zu diesen sind französische, ungarische, deutsche, griechische Trauben wie Waldbeeren. Diese hier zergehen im Munde. Und die Schale schmilzt mit dem Fleisch zusammen zu einem Mundvoll Wein. Sie haben überhaupt keine SChalen, es ist kaum eine Haut darauf. Das sind die kaukasischen Trauben. Von Farbe sind sie wie die Trauben anderer Länder, braun, grün und blau, nur vielleicht ein bißchen größer.

Literatur kulinarisch: Schtschi

Knut Hamsun: Im Märchenland
Schtschi ist Fleischbrühe. Aber nicht etwa eine gemeine, unerlaubt schlechte Fleischbrühe, sondern ein herrliches russisches Gericht mit einer Masse von Fleischsorten und Eiern und Sahne und Gemüse.


aus Liisa Litblog: weiter>>>

Wednesday, October 05, 2005

Sönke Henning Tappes Impressionen von Tbilisi

Tbilisi ist die Hauptstadt Georgiens an der (russ.) Kura bzw. des (georg.) Mtkwari. Als ein Wahrzeichen gilt das ehemalige Hotel Iveria. Zeit der Aufnahme (1997) war es noch randvoll mit Flüchtlingen aus den Bürgerkriegen (1991-1993) um die sezessionistischen Regionen Abchasien und Süd-Ossetien. Das Gebäude ist heute bis auf die reinen Betonträger und -böden entkernt und soll wieder ein Hotel werden. Mehr: INVESTIGATION: Tide turning for a political symbol, the Iveria hotel

Im Deutschen existieren zwei Namen für die Hauptstadt Georgiens: Tbilissi und Tiflis. Der letztere stammt aus dem Russischen. Georgier benutzen die erste Form. Was das Wort bedeutet, werde ich in einem weiteren Beitrag erzählen. Mehr: Tbilisi: gesehen von Norden (Tbilissi seen from the north) und Die Ohren des KGB (The ears of the KGB)

Hinter dem Link sind auch die „Ohren des KGB“ zu sehen - die Tribüne, von der die kommunistische Nomenklatura die Paraden zum 1. Mai und 7. November (Oktoberrevolution) abhielt. Heute hat man Mühe die breite Straße unbeschadet zu überqueren. Das ist nicht zuletzt auch den vielen Marschutkas zu verdanken ...

(Henning deutet auch eine kleine Familiengeschichte zu ihren Erfahrungen mit dem KGB an)

The Situation (look below) is the past in the Iveria-Hotel:
ABKHAZIA’S LEGACY: IDPS LANGUISH AT IVERIA HOTEL WITH NO VOTE
Elizabeth Eagen: 8/27/03 A EurasiaNet Commentary

"Just over a decade ago, the Iveria Hotel, which towers over Tbilisi’s city center, offered some of the best accommodations in Georgia available to tourists. Today, the 15-storey hotel serves as a monument to the government’s inability to address Georgia’s myriad social and economic problems.

The hotel is now home to roughly 800 internally displaced persons (IDPs) from the 1992-93 war in Abkhazia and the earlier conflict in South Ossetia. The IDPs were initially to be merely temporary occupants of the Iveria. Their stay, however, is now destined to stretch beyond 10 years."

Full Text from the EURASIANET.ORG:
ABKHAZIA’S LEGACY: IDPS LANGUISH AT IVERIA HOTEL WITH NO VOTE