Incident details
Deportation, Detention
My Rohwedder Street, Journalist
Charlie Laprevote, Journalist
Charlotta Wijkström , Journalist
(CPJ/IFEX) - New York, April 18, 2011 - The Committee to Protect Journalists expressed dismay today over Azerbaijan's deportation of a Swedish television crew that had arrived in Baku to film a documentary on human rights and freedom of speech. CPJ urged Azerbaijani authorities to stop obstructing the international press.
According to CPJ sources and local press reports, plainclothed men detained journalists My Rohwedder Street, Charlie Laprevote, and Charlotta Wijkström at a protest rally in the capital city Baku on Sunday. The men, who did not identify themselves, detained the crew members and took them to the Sabail District police department in Baku, then transferred them to the headquarters of Azerbaijan's Migration Service, the local press reported. The men also confiscated their digital cameras and erased all existing footage from their memory cards, international press reported.
The crew members were reportedly told that they were missing press accreditation documents that they allegedly needed to work in Azerbaijan, according to CPJ sources. The journalists, however, had received valid journalist visas from the Azerbaijani Embassy in Stockholm, Rohwedder Street told the independent Caucasus news website Kavkazsky Uzel. Rohwedder Street said that she and her colleagues officially informed the Azerbaijani authorities of the purpose of their visit when they applied for the visas.
Around 6 p.m. Baku time today, all three reporters were deported from Azerbaijan to Turkey, Mehman Aliyev, director of the Baku-based independent news agency Turan, told CPJ. According to the Azeri Press Agency, a spokesman for the Azerbaijani Foreign Ministry said today that the ministry had investigated the incident with the Swedish crew and concluded that the journalists had to be deported because they did not have press accreditation.
"We deplore the illegal detention and deportation of our colleagues My Rohwedder Street, Charlie Laprevote, and Charlotta Wijkström and call on Azerbaijani authorities to allow them to report in the country without fear of harassment and obstruction," Nina Ognianova, CPJ Europe and Central Asia program coordinator, said. "It is of utmost concern that the international television crew was singled out for retaliation despite their valid documentation."
Rohwedder Street, Laprevote, and Wijkström arrived in Azerbaijan on Friday to produce a documentary on human rights and freedom of speech for the Swedish public broadcaster Sveriges Television. On Sunday, they arrived at Saahil Square in Baku, where the opposition was preparing for an anti-government rally. The crew was setting up to report on the protest, local press said. Staffers from the Baku-based Institute for Reporters' Freedom and Safety (IRFS), who were at the scene, told CPJ that plainclothed men singled out the Swedish crew even though other members of the press were present. The crew members were detained before the protest started.
Source:
Committee to Protect Journalists
330 7th Ave., 11th Floor
New York, NY 10001
USA
info (@) cpj.org
Phone: +1 212 465 1004
Fax: +1 212 465 9568
Politik, Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Internet und andere Aspekte über den Süd-Kaukasus // Politic, Culture, History, Economy, Internet And Other Aspects About South-Caucasus // Re-Blogged & Posted By Ralph Hälbig
Saturday, July 30, 2011
INTERVIEW: Zur Rolle der Religion & Mythologie in Georgien. Ein Gespräch mit Dominik Irtenkauf (remid.de)
Zwischen Prometheus, Kreuz und Amirani – Kunst, Mythos und Religion in Georgien
Dominik Irtenkauf studierte Deutsche Philologie, Philosophie und Komparatistik in Münster und ist freischaffender Autor von Prosa- und Sachtexten. Er beschäftigt sich vorwiegend mit Kunst- und Kulturphilosophie, Medientheorie, Hermetik und Avantgarde sowie Musik jeder Richtung. Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Literatur gestalten sich bei ihm fließend. In seinen Texten macht sich eine besondere Vorliebe für artistische und mythologische Sujets bemerkbar. Er verfasste Literatur sowie journalistische Beiträge in diversen Zeitungen, neben Black Metal Theory ist ein wichtiges Thema für ihn das Land Georgien. Zu seinen Reiseerfahrungen interviewte REMID den Autoren.
Herr Irtenkauf, Sie kommen gerade erst wieder aus Georgien?
Ja, das stimmt. Die Eindrücke sind noch brandfrisch. Vor einer Woche landete ich wieder in Deutschland. Ich war nun zum dritten Mal in dem kaukasischen Land und diesmal für knapp 6 Wochen. Vor allem recherchierte ich zu lokalen Musikszenen und untersuchte die Verbindung der einmaligen Landschaft dort mit einem möglichen Inspirationspotenzial. Mich bewegt das Interesse nach einer fortwirkenden Befruchtung der Künste, aber auch der Diskurse Georgiens durch das eigene kulturelle Erbe. Das interessiert insbesondere auch in Hinblick auf 70 Jahre Fremdherrschaft durch das Sowjetsystem.
Ursprünglich war es ja ein Kurzstipendium, das Sie nach Georgien führte. Wie kam es dazu und welche Rolle spielte dabei die georgische Mythologie?
Also, das MUSA-Stipendium war vom georgischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft ausgeschrieben, und ich wurde von einem sehr guten Studienfreund darauf hingewiesen. Da mich die Mythologie zu dieser Zeit (Sommer 2006) und auch heute noch fasziniert, habe ich mich mit Georgien als einem mir bis dato unbekannten Land beschäftigt. Im Lauf meiner Recherchen stieß ich auf den Prometheus-Mythos, der im kaukasischen Gebirge seinen göttlichen Abschluss erfuhr. Bekanntlich wurde der Halbgott laut mancher Quellen an einen Felsen im Kaukasus angeschmiedet, um seiner ewigen Strafe zugeführt zu werden. Das Gremium hat mein Konzept, die Spuren dieser Mythologie in der sogenannten „Krisenregion“ Kaukasus aufzuspüren, überzeugt und ich wurde eingeladen, 2007 drei Monate im Land zu verbringen.
Aber es geht nicht nur um einen mythischen Anschluss an den europäischen Prometheus-Mythos, sondern auch um spezifische Besonderheiten des georgischen Kulturerbes?
Ja und nein. Meine Arbeit zu Georgien ist keine ausschließlich wissenschaftliche, vielmehr essayistische, d.h. ich suche nach Anknüpfungspunkten, die es mir ermöglichen, das je Spezifische der beiden Kulturen, der deutschen und georgischen, zu vergleichen. Dabei geschieht die Amalgamisierung längst. Das Konstrukt einer chirurgisch trennbaren Mythologie in diesem speziellen Fall meiner Recherchen ist nicht aufrecht zu erhalten. Vor allem das Beispiel der Argonautensage und die Suche nach dem Goldenen Vlies beweist die enge Kollaboration zwischen Georgien und Griechenland. Ob erzwungen oder freiwillig, das ist (noch) nicht endgültig bewiesen.Prometheus‘ georgischer Doppelgänger namens Amirani taucht seit dem 19. Jahrhundert vor allem in Sagen und Märchen auf, d.h. er hat bereits den Abstieg vom Mythos in die Folklore hinter sich gebracht. Es existieren eigentlich keine Textzeugnisse, die das mythische Milieu Amiranis zur Sprache bringen. Doch muss ich an dieser Stelle einräumen, dass meine Georgischkenntnisse nach wie vor zu dürftig sind, um den ganzen Textbestand erfassen und verstehen zu können. Ich bin kein ausgebildeter Kaukasiologe, sondern Komparatist. Die Übersetzungsproblematik betrifft nicht nur die mythischen Zeugnisse der georgischen Literatur, sondern vor allem auch zeitgenössische Autoren, doch dazu später mehr.Ich stehe am Ufer des Tergi (ein georgischer Fluss, der für die Literatur des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielte und nicht unweit des Berges liegt, an den angeblich Prometheus verbannt wurde) und warte auf die Übersetzer. Dabei kann ich wenigstens den passierenden Georgiern mein Dilemma verständlich machen: Me mtschirdeba tardshemani.
Welche Rolle spielt Religion / spielen Religionen im heutigen Georgien? Bzw. wie lässt sich diese Arbeit am Mythos mit aktuellen (auch säkularen) Identitätsdiskursen bzgl. Georgien erläutern?
Eine sehr wichtige, und das seit dem 4. Jahrhundert nach Christus, mit einigen – systembedingten – Unterbrechungen. Georgien definiert sich durch seine Zugehörigkeit zum orthodoxen Christentum und das Martyrium der Heiligen Schuschanik nimmt im literarischen Bewusstsein der Bevölkerung eine wichtige Rolle ein. Dieser Text ist in der Tat der älteste überlieferte Text in georgischer Sprache. Momentan werden an den Grenzen Georgiens (nach Russland und zur Türkei) große orthodoxe Kirchen gebaut, ganze Komplexe, um – so könnte man es kultursymbolisch interpretieren – das Land nach außen hin nicht nur militärisch oder zollamtlich, sondern vor allem auch spirituell zu verteidigen. Doch diese Sicht ignoriert den Toleranzgedanken Georgiens: die Region Adscharien mit dem Zentrum Batumi am Schwarzen Meer ist vornehmlich muslimisch und liegt an der Grenze zur Türkei. Die Adscharier betrachten sich jedoch als Georgien zugehörig und sprechen auch diese Sprache. Vielmehr dienen die Kirchen an der Grenze als eine Respektsbezeugung, die auch von den anderen Nationen geachtet werden sollte. Ich habe von Georgiern gehört, dass Russland die Grenze zum Nordkaukasus immer weiter ins georgische Grenzland hineinverschiebt und so sein eigenes Territorium Stück für Stück vergrößert. Um dem Einhalt zu gebieten, wird nun eine Kirche an die Grenze gebaut. Russland teilt ja nicht vieles mit Georgien, aufgrund des letzten kriegerischen Konflikts im Jahr 2008, aber zumindest den Glauben.Akaki Zereteli, ein Poet des 19. Jahrhunderts, hatte ein Prometheus-Gedicht geschrieben, das ein wenig an Goethes Werk erinnert. Genau wie Amirani, der georgische „Prometheus“, sieht sich Georgien von einem übermächtigen Gegner eingeschlossen. Im Amirani-Mythologem wird die überbordende Kraft eines Mannes angesprochen, der nicht so recht weiß, wohin mit seinen Kräften. Dies führt dann zu scheinbar sinnlosen Scharmützeln, aber auch zur Tötung eines Drachen. Amirani ist ein Held, dem erst seine Heldenhaftigkeit eingebläut werden muss. Er lernt, Verantwortung zu übernehmen.Russland fällt immer noch häufig in den Gesprächen mit Georgiern. Die Identität sehnt sich nach Europa und überspannt die Kluft nicht so sehr durch Mythologie, als durch Teilnahme an der globalen Popkultur. Der Anteil der wirklich Literatur lesenden Leute in Georgien ist auch nicht proportional größer als in Deutschland oder anders ausgedrückt: wer sich mit mythologischen Konzepten auseinandersetzt, macht das, weil er oder sie ein akademisches und/oder künstlerisches Interesse besitzt. Ob aber eine bewusste Arbeit am Mythos in weiten Teilen der Bevölkerung geschieht, bezweifle ich. Georgische Identität wird aktuell durch die Geschichte des eigenen Landes und die Traditionen gebildet, wobei in manchen Teilen auch die orthodoxe Religion eine Rolle spielt. Ein großer Teil des künstlerischen und akademischen Milieus hat diese Traditionen in ein weitgehend säkulares Weltbild integriert.
Ein besonderes Interesse Ihrerseits betrifft ja auch die aktuelle Kunst in Georgien bzw. den kulturellen Austausch.
Da sieht es frostig aus, denn ohne Geld lässt sich nicht mal eine ernstzunehmende literarische Zeitschrift verlegen. Der Durchschnittslohn erlaubt es nicht, einen beträchtlichen Teil des Geldes für künstlerische Werke auszugeben. Auch Musikgruppen haben meist nur die Möglichkeit, bezahlte Konzerte zu spielen, wenn sie folkloristischen Pop spielen, zu dem man beruhigt essen und trinken kann, und der auch auf die Pauschaltouristen einen genuin georgischen Eindruck macht.Dennoch sind die Poesie und auch Malerei sehr lebendig in Georgien und verfügen über eine eindrückliche Geschichte. Mein sehr guter Freund Dato Barbakadse, der auch im mischwesen verlag aus München letztes Jahr seinen neuesten Band „Wesentliche Züge“ veröffentlichte, hat mich seit 2007 immer wieder mit neuen Kontakten zur Kunstszene Georgiens versorgt und seitdem haben sich vielfältige Beziehungen ergeben. Bei meinem letzten Aufenthalt fiel mir Esma Oniani auf, die leider 1999 bereits verstarb, jedoch mit ihrer Poesie hoffentlich bald auch in deutscher Übersetzung erscheinen wird. Zudem sind ihre Gemälde bereits im europäischen Ausland zu sehen gewesen. Auch Koba Arabulis Arbeit mit georgischer Mythologie verdient größere Aufmerksamkeit. Hier stellt sich eben nur das altbekannte Problem: die mangelnde Verbreitung der georgischen Sprache. Die Lage ist angesichts fähiger Übersetzer jedoch nicht hoffnunglos. Besonders Herr Barbakadse beweist mit seinem Projekt „Österreichische Lyrik des 20. Jahrhunderts in georgischer Übersetzung“, dass eine Verständigung trotz finanzieller Engpässe möglich ist. Das andere Problem der georgischen Kunstszene ist, dass jeder jeden kennt und persönliche Animositäten zuweilen die professionelle Arbeit verunmöglichen. Das sage ich jetzt auch bewusst denjenigen, die mich eventuell der fortwährenden Kontakte zu bestimmten Personen bezichtigen. Es ist klar, dass die journalistische Aufarbeitung meiner Georgienaufenthalte selektiv ist. Wie sollte sie auch anders sein? Es gibt immer was Neues zu entdecken: meine neueste Entdeckung sind zum Beispiel die Alternative Rock-Bands Rema und Z For Zulu aus Tbilissi.
Können Sie – aufgrund der fortdauernden Beziehung zu diesem Land – Dynamiken, Tendenzen ausmachen? Wohin bewegen sich die Diskurse dieses Landes?
Bislang fehlt in Georgien ein selbstkritischer Diskurs. Solange sich dieser nicht etablieren kann, um dann selbstreflexiv subversiv zu werden, sehe ich das Land im ständigen Kreiseln um sich selbst verfangen. In Gesprächen mit kritischen Leuten wird der Wunsch geäußert, nicht nur Peripherie Europas oder Asiens zu sein, doch werden beinahe alle Medien von Regierungsseite finanziert und kontrolliert.
Wie bereits erwähnt, fehlt das Geld für unabhängige Publikationen. Zur Finanzierung ist man von sogenannten Businessmen (dieser Begriff wird auch in der georgischen Sprache benutzt) abhängig. Über die Dynamiken und Tendenzen des Landes habe ich in einem Manuskript zu georgischen Bildenden Künstlern geschrieben, das momentan von Verlagen geprüft wird. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Künstler, die sich für das Ausland öffnen, an Perspektiven dazu gewinnen, weil der Kaukasus selbst dringend einen kulturellen Austausch mit Europa und auch anderen Kontinenten benötigt. Bedingt durch die Sowjetunion blieb bis 1991 der Kontakt immer nur sporadisch. Giwi Margwelaschwili schrieb in seinem Buch „Kapitän Wakusch“ eindrücklich von den Problemen in diesem „Sprechzimmer“, wie er die verschiedenen kulturellen Milieus nennt.
Es stellt sich die Frage, wie sich Georgien aus der Isolation befreit. TV-Werbung spricht von Millionen Touristen, die im Sommer 2011 in das kleine Land kommen sollen, doch bislang sieht man nur vereinzelt Grüppchen von Sandalenträgern, um deren Hälse Fotokameras baumeln. Der große Flow steht also noch aus. Spaziert man durch die Hauptstadt, sieht man abbröckelnden Putz, denn der ökonomische Schaden ist auch nach 20 Jahren Unabhängigkeit noch deutlich zu sehen. Andererseits werden die Gelder zuweilen für nicht nachvollziehbare Aktionen ausgegeben. Manchmal scheinen mir die Diskurse ein wenig zerfahren: es wird auf die georgische Eigenheit gepocht, und zugleich der Schulterschluss mit Europa gewünscht. Ein Kompromiss muss dann aber eingegangen werden, weil sonst das Land und dessen Kultur in einer anstrengenden Zerreißprobe endet. Ohne eine unabhängige Presse und eine selbstkritische Infrastruktur der Medien fehlt die nötige Freiheit, sich von überkommenen Traditionen zu lösen und einen Neuaufbruch zu wagen. Es wäre schlimm für das Ansehen georgischer Kultur im Ausland, wenn sich der Eindruck einschliche, Georgien produziere alle Kunst nur für den Eigengebrauch. Manche Musikgruppen spielen sehr nahe am europäischen Vorbild, in einer Galerie hing eine 1:1-Kopie zu Georg Klimt. Das sollte nicht Standard werden! Georgien befindet sich um Umbruch und deshalb ist ein Besuch des Landes jedes weitere Mal sehr spannend. Vielleicht hilft es, aus echter Freundschaft zu den Menschen sehr kritisch zu werden, denn eine georgische Eigenart ist es, nur im Pathos über die eigene Geschichte und die Freunde zu sprechen, also Kritik häufig nicht auszusprechen, sondern stattdessen den diplomatischen Weg zu wählen. In einer Kultur führt das jedoch, meiner Meinung nach, zu (harmonischem) Stillstand.
Danke für das Interview.
Das Interview führte Christoph Wagenseil.
Quelle: remid.de
Dominik Irtenkauf studierte Deutsche Philologie, Philosophie und Komparatistik in Münster und ist freischaffender Autor von Prosa- und Sachtexten. Er beschäftigt sich vorwiegend mit Kunst- und Kulturphilosophie, Medientheorie, Hermetik und Avantgarde sowie Musik jeder Richtung. Die Grenzen zwischen Wissenschaft und Literatur gestalten sich bei ihm fließend. In seinen Texten macht sich eine besondere Vorliebe für artistische und mythologische Sujets bemerkbar. Er verfasste Literatur sowie journalistische Beiträge in diversen Zeitungen, neben Black Metal Theory ist ein wichtiges Thema für ihn das Land Georgien. Zu seinen Reiseerfahrungen interviewte REMID den Autoren.
Herr Irtenkauf, Sie kommen gerade erst wieder aus Georgien?
Ja, das stimmt. Die Eindrücke sind noch brandfrisch. Vor einer Woche landete ich wieder in Deutschland. Ich war nun zum dritten Mal in dem kaukasischen Land und diesmal für knapp 6 Wochen. Vor allem recherchierte ich zu lokalen Musikszenen und untersuchte die Verbindung der einmaligen Landschaft dort mit einem möglichen Inspirationspotenzial. Mich bewegt das Interesse nach einer fortwirkenden Befruchtung der Künste, aber auch der Diskurse Georgiens durch das eigene kulturelle Erbe. Das interessiert insbesondere auch in Hinblick auf 70 Jahre Fremdherrschaft durch das Sowjetsystem.
Ursprünglich war es ja ein Kurzstipendium, das Sie nach Georgien führte. Wie kam es dazu und welche Rolle spielte dabei die georgische Mythologie?
Also, das MUSA-Stipendium war vom georgischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft ausgeschrieben, und ich wurde von einem sehr guten Studienfreund darauf hingewiesen. Da mich die Mythologie zu dieser Zeit (Sommer 2006) und auch heute noch fasziniert, habe ich mich mit Georgien als einem mir bis dato unbekannten Land beschäftigt. Im Lauf meiner Recherchen stieß ich auf den Prometheus-Mythos, der im kaukasischen Gebirge seinen göttlichen Abschluss erfuhr. Bekanntlich wurde der Halbgott laut mancher Quellen an einen Felsen im Kaukasus angeschmiedet, um seiner ewigen Strafe zugeführt zu werden. Das Gremium hat mein Konzept, die Spuren dieser Mythologie in der sogenannten „Krisenregion“ Kaukasus aufzuspüren, überzeugt und ich wurde eingeladen, 2007 drei Monate im Land zu verbringen.
Aber es geht nicht nur um einen mythischen Anschluss an den europäischen Prometheus-Mythos, sondern auch um spezifische Besonderheiten des georgischen Kulturerbes?
Ja und nein. Meine Arbeit zu Georgien ist keine ausschließlich wissenschaftliche, vielmehr essayistische, d.h. ich suche nach Anknüpfungspunkten, die es mir ermöglichen, das je Spezifische der beiden Kulturen, der deutschen und georgischen, zu vergleichen. Dabei geschieht die Amalgamisierung längst. Das Konstrukt einer chirurgisch trennbaren Mythologie in diesem speziellen Fall meiner Recherchen ist nicht aufrecht zu erhalten. Vor allem das Beispiel der Argonautensage und die Suche nach dem Goldenen Vlies beweist die enge Kollaboration zwischen Georgien und Griechenland. Ob erzwungen oder freiwillig, das ist (noch) nicht endgültig bewiesen.Prometheus‘ georgischer Doppelgänger namens Amirani taucht seit dem 19. Jahrhundert vor allem in Sagen und Märchen auf, d.h. er hat bereits den Abstieg vom Mythos in die Folklore hinter sich gebracht. Es existieren eigentlich keine Textzeugnisse, die das mythische Milieu Amiranis zur Sprache bringen. Doch muss ich an dieser Stelle einräumen, dass meine Georgischkenntnisse nach wie vor zu dürftig sind, um den ganzen Textbestand erfassen und verstehen zu können. Ich bin kein ausgebildeter Kaukasiologe, sondern Komparatist. Die Übersetzungsproblematik betrifft nicht nur die mythischen Zeugnisse der georgischen Literatur, sondern vor allem auch zeitgenössische Autoren, doch dazu später mehr.Ich stehe am Ufer des Tergi (ein georgischer Fluss, der für die Literatur des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielte und nicht unweit des Berges liegt, an den angeblich Prometheus verbannt wurde) und warte auf die Übersetzer. Dabei kann ich wenigstens den passierenden Georgiern mein Dilemma verständlich machen: Me mtschirdeba tardshemani.
Welche Rolle spielt Religion / spielen Religionen im heutigen Georgien? Bzw. wie lässt sich diese Arbeit am Mythos mit aktuellen (auch säkularen) Identitätsdiskursen bzgl. Georgien erläutern?
Eine sehr wichtige, und das seit dem 4. Jahrhundert nach Christus, mit einigen – systembedingten – Unterbrechungen. Georgien definiert sich durch seine Zugehörigkeit zum orthodoxen Christentum und das Martyrium der Heiligen Schuschanik nimmt im literarischen Bewusstsein der Bevölkerung eine wichtige Rolle ein. Dieser Text ist in der Tat der älteste überlieferte Text in georgischer Sprache. Momentan werden an den Grenzen Georgiens (nach Russland und zur Türkei) große orthodoxe Kirchen gebaut, ganze Komplexe, um – so könnte man es kultursymbolisch interpretieren – das Land nach außen hin nicht nur militärisch oder zollamtlich, sondern vor allem auch spirituell zu verteidigen. Doch diese Sicht ignoriert den Toleranzgedanken Georgiens: die Region Adscharien mit dem Zentrum Batumi am Schwarzen Meer ist vornehmlich muslimisch und liegt an der Grenze zur Türkei. Die Adscharier betrachten sich jedoch als Georgien zugehörig und sprechen auch diese Sprache. Vielmehr dienen die Kirchen an der Grenze als eine Respektsbezeugung, die auch von den anderen Nationen geachtet werden sollte. Ich habe von Georgiern gehört, dass Russland die Grenze zum Nordkaukasus immer weiter ins georgische Grenzland hineinverschiebt und so sein eigenes Territorium Stück für Stück vergrößert. Um dem Einhalt zu gebieten, wird nun eine Kirche an die Grenze gebaut. Russland teilt ja nicht vieles mit Georgien, aufgrund des letzten kriegerischen Konflikts im Jahr 2008, aber zumindest den Glauben.Akaki Zereteli, ein Poet des 19. Jahrhunderts, hatte ein Prometheus-Gedicht geschrieben, das ein wenig an Goethes Werk erinnert. Genau wie Amirani, der georgische „Prometheus“, sieht sich Georgien von einem übermächtigen Gegner eingeschlossen. Im Amirani-Mythologem wird die überbordende Kraft eines Mannes angesprochen, der nicht so recht weiß, wohin mit seinen Kräften. Dies führt dann zu scheinbar sinnlosen Scharmützeln, aber auch zur Tötung eines Drachen. Amirani ist ein Held, dem erst seine Heldenhaftigkeit eingebläut werden muss. Er lernt, Verantwortung zu übernehmen.Russland fällt immer noch häufig in den Gesprächen mit Georgiern. Die Identität sehnt sich nach Europa und überspannt die Kluft nicht so sehr durch Mythologie, als durch Teilnahme an der globalen Popkultur. Der Anteil der wirklich Literatur lesenden Leute in Georgien ist auch nicht proportional größer als in Deutschland oder anders ausgedrückt: wer sich mit mythologischen Konzepten auseinandersetzt, macht das, weil er oder sie ein akademisches und/oder künstlerisches Interesse besitzt. Ob aber eine bewusste Arbeit am Mythos in weiten Teilen der Bevölkerung geschieht, bezweifle ich. Georgische Identität wird aktuell durch die Geschichte des eigenen Landes und die Traditionen gebildet, wobei in manchen Teilen auch die orthodoxe Religion eine Rolle spielt. Ein großer Teil des künstlerischen und akademischen Milieus hat diese Traditionen in ein weitgehend säkulares Weltbild integriert.
Ein besonderes Interesse Ihrerseits betrifft ja auch die aktuelle Kunst in Georgien bzw. den kulturellen Austausch.
Da sieht es frostig aus, denn ohne Geld lässt sich nicht mal eine ernstzunehmende literarische Zeitschrift verlegen. Der Durchschnittslohn erlaubt es nicht, einen beträchtlichen Teil des Geldes für künstlerische Werke auszugeben. Auch Musikgruppen haben meist nur die Möglichkeit, bezahlte Konzerte zu spielen, wenn sie folkloristischen Pop spielen, zu dem man beruhigt essen und trinken kann, und der auch auf die Pauschaltouristen einen genuin georgischen Eindruck macht.Dennoch sind die Poesie und auch Malerei sehr lebendig in Georgien und verfügen über eine eindrückliche Geschichte. Mein sehr guter Freund Dato Barbakadse, der auch im mischwesen verlag aus München letztes Jahr seinen neuesten Band „Wesentliche Züge“ veröffentlichte, hat mich seit 2007 immer wieder mit neuen Kontakten zur Kunstszene Georgiens versorgt und seitdem haben sich vielfältige Beziehungen ergeben. Bei meinem letzten Aufenthalt fiel mir Esma Oniani auf, die leider 1999 bereits verstarb, jedoch mit ihrer Poesie hoffentlich bald auch in deutscher Übersetzung erscheinen wird. Zudem sind ihre Gemälde bereits im europäischen Ausland zu sehen gewesen. Auch Koba Arabulis Arbeit mit georgischer Mythologie verdient größere Aufmerksamkeit. Hier stellt sich eben nur das altbekannte Problem: die mangelnde Verbreitung der georgischen Sprache. Die Lage ist angesichts fähiger Übersetzer jedoch nicht hoffnunglos. Besonders Herr Barbakadse beweist mit seinem Projekt „Österreichische Lyrik des 20. Jahrhunderts in georgischer Übersetzung“, dass eine Verständigung trotz finanzieller Engpässe möglich ist. Das andere Problem der georgischen Kunstszene ist, dass jeder jeden kennt und persönliche Animositäten zuweilen die professionelle Arbeit verunmöglichen. Das sage ich jetzt auch bewusst denjenigen, die mich eventuell der fortwährenden Kontakte zu bestimmten Personen bezichtigen. Es ist klar, dass die journalistische Aufarbeitung meiner Georgienaufenthalte selektiv ist. Wie sollte sie auch anders sein? Es gibt immer was Neues zu entdecken: meine neueste Entdeckung sind zum Beispiel die Alternative Rock-Bands Rema und Z For Zulu aus Tbilissi.
Können Sie – aufgrund der fortdauernden Beziehung zu diesem Land – Dynamiken, Tendenzen ausmachen? Wohin bewegen sich die Diskurse dieses Landes?
Bislang fehlt in Georgien ein selbstkritischer Diskurs. Solange sich dieser nicht etablieren kann, um dann selbstreflexiv subversiv zu werden, sehe ich das Land im ständigen Kreiseln um sich selbst verfangen. In Gesprächen mit kritischen Leuten wird der Wunsch geäußert, nicht nur Peripherie Europas oder Asiens zu sein, doch werden beinahe alle Medien von Regierungsseite finanziert und kontrolliert.
Wie bereits erwähnt, fehlt das Geld für unabhängige Publikationen. Zur Finanzierung ist man von sogenannten Businessmen (dieser Begriff wird auch in der georgischen Sprache benutzt) abhängig. Über die Dynamiken und Tendenzen des Landes habe ich in einem Manuskript zu georgischen Bildenden Künstlern geschrieben, das momentan von Verlagen geprüft wird. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Künstler, die sich für das Ausland öffnen, an Perspektiven dazu gewinnen, weil der Kaukasus selbst dringend einen kulturellen Austausch mit Europa und auch anderen Kontinenten benötigt. Bedingt durch die Sowjetunion blieb bis 1991 der Kontakt immer nur sporadisch. Giwi Margwelaschwili schrieb in seinem Buch „Kapitän Wakusch“ eindrücklich von den Problemen in diesem „Sprechzimmer“, wie er die verschiedenen kulturellen Milieus nennt.
Es stellt sich die Frage, wie sich Georgien aus der Isolation befreit. TV-Werbung spricht von Millionen Touristen, die im Sommer 2011 in das kleine Land kommen sollen, doch bislang sieht man nur vereinzelt Grüppchen von Sandalenträgern, um deren Hälse Fotokameras baumeln. Der große Flow steht also noch aus. Spaziert man durch die Hauptstadt, sieht man abbröckelnden Putz, denn der ökonomische Schaden ist auch nach 20 Jahren Unabhängigkeit noch deutlich zu sehen. Andererseits werden die Gelder zuweilen für nicht nachvollziehbare Aktionen ausgegeben. Manchmal scheinen mir die Diskurse ein wenig zerfahren: es wird auf die georgische Eigenheit gepocht, und zugleich der Schulterschluss mit Europa gewünscht. Ein Kompromiss muss dann aber eingegangen werden, weil sonst das Land und dessen Kultur in einer anstrengenden Zerreißprobe endet. Ohne eine unabhängige Presse und eine selbstkritische Infrastruktur der Medien fehlt die nötige Freiheit, sich von überkommenen Traditionen zu lösen und einen Neuaufbruch zu wagen. Es wäre schlimm für das Ansehen georgischer Kultur im Ausland, wenn sich der Eindruck einschliche, Georgien produziere alle Kunst nur für den Eigengebrauch. Manche Musikgruppen spielen sehr nahe am europäischen Vorbild, in einer Galerie hing eine 1:1-Kopie zu Georg Klimt. Das sollte nicht Standard werden! Georgien befindet sich um Umbruch und deshalb ist ein Besuch des Landes jedes weitere Mal sehr spannend. Vielleicht hilft es, aus echter Freundschaft zu den Menschen sehr kritisch zu werden, denn eine georgische Eigenart ist es, nur im Pathos über die eigene Geschichte und die Freunde zu sprechen, also Kritik häufig nicht auszusprechen, sondern stattdessen den diplomatischen Weg zu wählen. In einer Kultur führt das jedoch, meiner Meinung nach, zu (harmonischem) Stillstand.
Danke für das Interview.
Das Interview führte Christoph Wagenseil.
Quelle: remid.de
Friday, July 29, 2011
ARTICLE: Azerbaijan: speed without system. By Thomas de Waal, 29 July 2011 (opendemocracy.net)
The authorities in Baku seem intent on building a new Dubai on the Caspian. But there is a dark side to the boom in Azerbaijan’s capital, finds Thomas de Waal.
Azerbaijan gives off a self-confident air nowadays. Its victory in the Eurovision song contest, giving Baku the right to stage the next competition in 2012, was celebrated with dancing in the streets. Money is pouring in from Caspian oil and gas projects.
I had been in Baku only a year before but even so I was shocked by how different it looked. I looked up at the skyline and saw that two glass skyscrapers had landed like spaceships on the hillside above the old city. A city of shabby elegance is fast turning into a new Dubai on the Caspian.
But old Baku is paying a price. The streets of the old Jewish quarter near Fizuli Square, a maze of one- and two-storey buildings, are being torn down, so that new rows of multi-storey towers can spring up in their place. Residents are being evicted in one of two ways. Either a notification letter comes offering them 1,500 Azerbaijani manats ($1,900) for each square metre they own. That is about half the market-rate for property in the centre of Baku - and of course the square metrage that will come after them will be many times bigger. Or residents are offered property in other parts of the city - one businessman who owns a three-storey building is being offered five different apartments in completely different parts of town.
The letters say the evictions are being done for the sake of a new “general plan for the reconstruction of Baku”, but its details have never been made public. They come from an individual, not a company, who is evidently a proxy for one of Azerbaijan’s three or four oligarchic family clans. There are fights, threats. I was told that one Azerbaijani-British couple came back from holiday to find their apartment destroyed.
“Not a step back!”
In the middle of this mayhem stands the office of my old friends Arif and Leila Yunus, which houses three non-governmental organisations: Azerbaijan’s best-known human-rights centre, the Institute of Peace and Democracy; the Women’s Crisis Centre where abused women can receive help and support; and an anti-landmines charity. The Institute of Peace and Democracy is so well known that moving house would not be such a big problem for it: Arif proudly showed me letters, sent from the provinces of Azerbaijan and which the postman had faithfully delivered, in which the address on the envelope said simply “Leila Yunus, Human Rights Centre, Baku.” The women’s centre will be a much bigger loss, as information on its address had been spread mainly by word of mouth.
If, that is, these NGOs do have somewhere to move to. Unlike their neighbours, the Yunuses have not received any letter informing them of their fate. Possibly the authorities know that once the couple do hold a letter in their hands, they will go to the courts and kick up a fuss about the many abuses of the law that this whole eviction process contains. Or perhaps the intention is to punish an organisation which has consistently criticised Azerbaijan’s human-rights record. The Yunuses worry that that a bulldozer could “accidentally” knock in one of the walls of the office, leaving it uninhabitable.
When I visited in early July 2011, I saw a cleared dusty wasteland several blocks wide where there had once been a narrow street. Arif and friends had painted on the front of the office inscriptions that this was private property, invoking the relevant article of the Azerbaijani constitution. In red paint they had daunted the numerals 227, a reference to Stalin’s famous decree of 27 July 1942, “Not a step back!”, invoking the spirit of Stalingrad with dark humour. A few times already, hefty young men had come by with paint-pots to scrub out the inscriptions.
Who is in control of all this? Oil-and-gas revenues are coming in so fast that it seems as though the government doesn’t know fully how to spend them. According to one estimate I heard, the country is earning $64 million a day from the Baku-Tbilisi-Ceyhan oil pipeline alone. There are grandiose plans to build a new bridge across Baku’s bay and to make a special island to house the Eurovision festivities. Dozens of senior people must be billionaires by now. Why, I mused aloud to Arif, did they see the need to squeeze extra cash out of a thousand of their citizens in the centre of Baku and not offer them a decent civilised settlement?
The answer, I suppose, is: “because they can.” It would be misleading to describe Azerbaijan as an unhappy country seething with revolt under the surface. Syria or Tunisia it is not. The new parks, playgrounds and roads constructed in the last few years give ordinary citizens the impression that their country is on the up. But large segments of the population are certainly discontented and feel left behind by the oil boom. While Baku is booming, the rural economy remains very poor. The oil-and-gas sector creates notoriously few new jobs and is good at suppressing other export sectors.
A strategic blur
The dangerous part of this entire process is that the governing elite does not seem even to notice those left behind. Perhaps this is the menacing lesson of an authoritarian system - indeed, it is better not described as a “system” at all as by its nature it does not have any mechanism for the lower down to complain to the higher up. The people being evicted from their homes near Fizuli Square have no obvious recourse to justice and the authorities barely register what is happening to them. If - probably a few years down the line - people do take to the streets in Tunisia-style revolt, I predict the Baku authorities will be genuinely taken by surprise.
This also has implications for Baku’s foreign policy and efforts to resolve its biggest issue, the protracted conflict with the Armenians over Nagorno-Karabakh. Azerbaijan is a vastly stronger and more confident state than it was when it declared independence in 1991. It has an effective and professional foreign ministry. But an outsider does not get much impression of a strategic vision, apart from “Get stronger” or “Play a balancing game.” The Karabakh talks are currently deadlocked. Much hope was raised for a breakthrough at the meeting in Kazan in June 2011 but by all accounts the Azerbaijani side blocked it. The evidence suggests that the instinct in Baku is to play for more time and not confront the issue.
All that speedy growth is happening in a kind of strategic blur. I wonder if Azerbaijanis will look back in two decades’ time, when peak oil has long declined, and ask themselves: “What happened to all that money?”
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About the author
Thomas de Waal is a senior associate for the Caucasus at the Carnegie Endowment for International Peace (CEIP) in Washington. He is the author of The Caucasus: An Introduction (Oxford University Press, 2010). His earlier books include Chechnya: Calamity in the Caucasus (NYU Press, 1999) - with Carlotta Gall; and Black Garden: Armenia and Azerbaijan Through Peace and War (NYU Press, 2003)
source: opendemocracy.net
Azerbaijan gives off a self-confident air nowadays. Its victory in the Eurovision song contest, giving Baku the right to stage the next competition in 2012, was celebrated with dancing in the streets. Money is pouring in from Caspian oil and gas projects.
I had been in Baku only a year before but even so I was shocked by how different it looked. I looked up at the skyline and saw that two glass skyscrapers had landed like spaceships on the hillside above the old city. A city of shabby elegance is fast turning into a new Dubai on the Caspian.
But old Baku is paying a price. The streets of the old Jewish quarter near Fizuli Square, a maze of one- and two-storey buildings, are being torn down, so that new rows of multi-storey towers can spring up in their place. Residents are being evicted in one of two ways. Either a notification letter comes offering them 1,500 Azerbaijani manats ($1,900) for each square metre they own. That is about half the market-rate for property in the centre of Baku - and of course the square metrage that will come after them will be many times bigger. Or residents are offered property in other parts of the city - one businessman who owns a three-storey building is being offered five different apartments in completely different parts of town.
The letters say the evictions are being done for the sake of a new “general plan for the reconstruction of Baku”, but its details have never been made public. They come from an individual, not a company, who is evidently a proxy for one of Azerbaijan’s three or four oligarchic family clans. There are fights, threats. I was told that one Azerbaijani-British couple came back from holiday to find their apartment destroyed.
“Not a step back!”
In the middle of this mayhem stands the office of my old friends Arif and Leila Yunus, which houses three non-governmental organisations: Azerbaijan’s best-known human-rights centre, the Institute of Peace and Democracy; the Women’s Crisis Centre where abused women can receive help and support; and an anti-landmines charity. The Institute of Peace and Democracy is so well known that moving house would not be such a big problem for it: Arif proudly showed me letters, sent from the provinces of Azerbaijan and which the postman had faithfully delivered, in which the address on the envelope said simply “Leila Yunus, Human Rights Centre, Baku.” The women’s centre will be a much bigger loss, as information on its address had been spread mainly by word of mouth.
If, that is, these NGOs do have somewhere to move to. Unlike their neighbours, the Yunuses have not received any letter informing them of their fate. Possibly the authorities know that once the couple do hold a letter in their hands, they will go to the courts and kick up a fuss about the many abuses of the law that this whole eviction process contains. Or perhaps the intention is to punish an organisation which has consistently criticised Azerbaijan’s human-rights record. The Yunuses worry that that a bulldozer could “accidentally” knock in one of the walls of the office, leaving it uninhabitable.
When I visited in early July 2011, I saw a cleared dusty wasteland several blocks wide where there had once been a narrow street. Arif and friends had painted on the front of the office inscriptions that this was private property, invoking the relevant article of the Azerbaijani constitution. In red paint they had daunted the numerals 227, a reference to Stalin’s famous decree of 27 July 1942, “Not a step back!”, invoking the spirit of Stalingrad with dark humour. A few times already, hefty young men had come by with paint-pots to scrub out the inscriptions.
Who is in control of all this? Oil-and-gas revenues are coming in so fast that it seems as though the government doesn’t know fully how to spend them. According to one estimate I heard, the country is earning $64 million a day from the Baku-Tbilisi-Ceyhan oil pipeline alone. There are grandiose plans to build a new bridge across Baku’s bay and to make a special island to house the Eurovision festivities. Dozens of senior people must be billionaires by now. Why, I mused aloud to Arif, did they see the need to squeeze extra cash out of a thousand of their citizens in the centre of Baku and not offer them a decent civilised settlement?
The answer, I suppose, is: “because they can.” It would be misleading to describe Azerbaijan as an unhappy country seething with revolt under the surface. Syria or Tunisia it is not. The new parks, playgrounds and roads constructed in the last few years give ordinary citizens the impression that their country is on the up. But large segments of the population are certainly discontented and feel left behind by the oil boom. While Baku is booming, the rural economy remains very poor. The oil-and-gas sector creates notoriously few new jobs and is good at suppressing other export sectors.
A strategic blur
The dangerous part of this entire process is that the governing elite does not seem even to notice those left behind. Perhaps this is the menacing lesson of an authoritarian system - indeed, it is better not described as a “system” at all as by its nature it does not have any mechanism for the lower down to complain to the higher up. The people being evicted from their homes near Fizuli Square have no obvious recourse to justice and the authorities barely register what is happening to them. If - probably a few years down the line - people do take to the streets in Tunisia-style revolt, I predict the Baku authorities will be genuinely taken by surprise.
This also has implications for Baku’s foreign policy and efforts to resolve its biggest issue, the protracted conflict with the Armenians over Nagorno-Karabakh. Azerbaijan is a vastly stronger and more confident state than it was when it declared independence in 1991. It has an effective and professional foreign ministry. But an outsider does not get much impression of a strategic vision, apart from “Get stronger” or “Play a balancing game.” The Karabakh talks are currently deadlocked. Much hope was raised for a breakthrough at the meeting in Kazan in June 2011 but by all accounts the Azerbaijani side blocked it. The evidence suggests that the instinct in Baku is to play for more time and not confront the issue.
All that speedy growth is happening in a kind of strategic blur. I wonder if Azerbaijanis will look back in two decades’ time, when peak oil has long declined, and ask themselves: “What happened to all that money?”
+++
About the author
Thomas de Waal is a senior associate for the Caucasus at the Carnegie Endowment for International Peace (CEIP) in Washington. He is the author of The Caucasus: An Introduction (Oxford University Press, 2010). His earlier books include Chechnya: Calamity in the Caucasus (NYU Press, 1999) - with Carlotta Gall; and Black Garden: Armenia and Azerbaijan Through Peace and War (NYU Press, 2003)
source: opendemocracy.net
SPECIAL: The potential for quality wine in Post-Soviet Georgia (digitaljournal.com)
George Maisuradze and Vako Elisabedashvili in Tbilisi wine shop are enthusiastic about Georgain wine potential.
Tbilisi - Before the dawn of civilization, a wine culture emerged in what is now Georgia. East of Europe, west of Asia, directly on the Silk Road, that culture spread to Europe and the New World. Georgian red wines are now poised to attract world-wide attention.
Evidence of viticulture, uncovered by archaeologists, proves the peoples of the South Caucasian mountains – present-day Georgia – discovered grape juice turned into wine. That was between 9000 and 7000 BC. In the basement of Tbilisi's National Museum, professor Antonio Sagona, pointing to a table covered with un-earthed jugs and clay goblets, said, “They demonstrate wine was part of socializing 1500 years BC.” Almost 4,000 years ago.
In a wine shop in Mtskheta, where the last kings of Georgia reigned, I interview Nika Khustsia, a modest aficionado, who makes his own wine (as most Georgians do). We are below the centuries-old Svetitskhoveli Temple; carved in stone, its entrance is decorated with vines and grapes. I ask Nika, “Why, with a long history, are Georgian wines are not better known?”
Nika, explained, “During Soviet times, Georgian wine production was forced into quantity, not quality.” He was confident that is changing.
George Maisuradze and Vako Elisabedashvili, interviewed in Vinotheca, a Tbilisi wine shop – with enthusiasm – convinced me the time has arrived.
Holding a bottle of Saperavi (the most common wine), I read a tasting note: Long-lasting nose with dark pomegranate, ripe plums and leather. The mouth is soft, full, rich, again with ripe plum notes, velvety, with strong character. You will feel Georgian character.” On a bottle of dark-ruby, semi-sweet Kindzmarauli, I read: “With this wine, even if alone you will not feel alone.”
After three weeks of asking about and tasting, I believe Georgian wines will become – more than they are – competitive on the world scene. Partly, because – as expressed in the tasting notes – their wines are – like the culture – lovingly personal.
Agreat variety of grapes
My quest to assess started a few days after arriving. In a let-us-practice-English session with students at the University of Georgia, I asked, “Tell me the best red-wine grapes.”
As Georgia claims to have more varieties than anywhere – hundreds – the list could be long. Knowing my limits, the students (two Salomes, Sopo, Kate, Mako, Nino, and Khatia) – after a quick comparison among themselves – recommend Saperavi, Khvanchkara, and Kindzmarauli.
Nika tells me Khvanchkara is clearly one of the most popular semi-sweet wines and (the Soviet leader) Joseph Stalin's personal favorite. Nika adds a historical note: at the 1945 Yalta meeting of the WWII allies, Stalin is reported to have said to Churchill, “With the war ending, perhaps we now should become wine merchants,” and he presents Churchill with a bottle of his prized Khvanchkara. In Gori, visiting the Joseph Stalin Museum, I discover, with a photo of Stalin on the label, it is possible to buy a souvenir-bottle of this semi-sweet. Not for me.
I ask Nika, “Why (my personal favorite) are there so few Cabernet Sauvignons?” Again, in his modest way, he explains how the Cabernet grape is experimented within Georgia, but, he thinks, “The conditions, soil and weather – the mysterious 'terroir' – seem not right.”
Georgia has problems
As it became my arduous responsibility, on a daily basis, to deliver table wine to an Australian-Georgian archaeological team, there was ample opportunity to taste varietal differences.
It became clear Georgians favor semi-sweets. Herein lies a problem for competing internationally where dry reds rule. However, produced since the 1880s, the Saperavi grape, when blended, produces as fine a dry wine as I know.
Problems of Georgian wines are, however, beyond the semi-sweets, two or threefold. The varietal’s names (as the reader observes) are not-at-all familiar; not like Merlot, Cabernet, Shiraz, Burgundy, and so forth. Also – as in French labels – the place of origin may confuse the taster or buyer; for example, a prize-winning 2006, red dry, Mukuzani (reading the label) is produced from a Saperavi grape, but the district where produced is prominent on the label.
The third 'problem' is a delight. The taste on the nose and palate is distinctly Georgian. A combination of grape and tradition in wine-making produces an unmistakkable flavor where wines were – some still are – fermented and stored in cone-shaped earthenware. Along with more modern, stainless-steel techniques, these earthenware pots vary from industrial to in-the-garden varieties. The result is an earthiness, a deeply-satisfying adventure in taste.
The Georgians are coming
During my search I discovered the Georgians are willing to go head-to-head with the French. As reported in the June issue of Georgia Today, Vincent Lappartient, a France-based photographer – the originator of a French-Georgain wine-tasting event, held in the middle of Georgia's largest wine growing region (Kakheti) – was reminded of an early romantic era, an era of literary and intellectual achievement when such events were always accompanied by wine. At the mid-June the event, Regis Neau, head of a French wine company, is reported to have said, “Georgian wine deserves to find its niche in the world's wine market.”
Earlier in June, a wine tasting reception for Americans was held in New York. The intentions were twofold: encourage wine tourism to Georgia and open a larger share of the American market to Georgian wines. Sixteen Georgian wine producers were represented.
A next step might be for Georgian wines to compete in the highly-regarded Annual Wine Spectator competition. I note little Washington State (a late-comer to wine producing), not much larger in population, nor different in topography or area than Georgia, and about on the same latitude as both France and Georgia, won the award for 'World's Most Exciting Wine' in 2009.
Since 2003, more than only France, California and Italy have been among the top-ten in this annual competition. Australia, Chile, Germany, Portugal, Spain and little Washington State's producers now vie for 'Wine of the Year.'
With its history and current energy, I expect to see Georgia sometime soon.
Source: digitaljournal.com
Tbilisi - Before the dawn of civilization, a wine culture emerged in what is now Georgia. East of Europe, west of Asia, directly on the Silk Road, that culture spread to Europe and the New World. Georgian red wines are now poised to attract world-wide attention.
Evidence of viticulture, uncovered by archaeologists, proves the peoples of the South Caucasian mountains – present-day Georgia – discovered grape juice turned into wine. That was between 9000 and 7000 BC. In the basement of Tbilisi's National Museum, professor Antonio Sagona, pointing to a table covered with un-earthed jugs and clay goblets, said, “They demonstrate wine was part of socializing 1500 years BC.” Almost 4,000 years ago.
In a wine shop in Mtskheta, where the last kings of Georgia reigned, I interview Nika Khustsia, a modest aficionado, who makes his own wine (as most Georgians do). We are below the centuries-old Svetitskhoveli Temple; carved in stone, its entrance is decorated with vines and grapes. I ask Nika, “Why, with a long history, are Georgian wines are not better known?”
Nika, explained, “During Soviet times, Georgian wine production was forced into quantity, not quality.” He was confident that is changing.
George Maisuradze and Vako Elisabedashvili, interviewed in Vinotheca, a Tbilisi wine shop – with enthusiasm – convinced me the time has arrived.
Holding a bottle of Saperavi (the most common wine), I read a tasting note: Long-lasting nose with dark pomegranate, ripe plums and leather. The mouth is soft, full, rich, again with ripe plum notes, velvety, with strong character. You will feel Georgian character.” On a bottle of dark-ruby, semi-sweet Kindzmarauli, I read: “With this wine, even if alone you will not feel alone.”
After three weeks of asking about and tasting, I believe Georgian wines will become – more than they are – competitive on the world scene. Partly, because – as expressed in the tasting notes – their wines are – like the culture – lovingly personal.
Agreat variety of grapes
My quest to assess started a few days after arriving. In a let-us-practice-English session with students at the University of Georgia, I asked, “Tell me the best red-wine grapes.”
As Georgia claims to have more varieties than anywhere – hundreds – the list could be long. Knowing my limits, the students (two Salomes, Sopo, Kate, Mako, Nino, and Khatia) – after a quick comparison among themselves – recommend Saperavi, Khvanchkara, and Kindzmarauli.
Nika tells me Khvanchkara is clearly one of the most popular semi-sweet wines and (the Soviet leader) Joseph Stalin's personal favorite. Nika adds a historical note: at the 1945 Yalta meeting of the WWII allies, Stalin is reported to have said to Churchill, “With the war ending, perhaps we now should become wine merchants,” and he presents Churchill with a bottle of his prized Khvanchkara. In Gori, visiting the Joseph Stalin Museum, I discover, with a photo of Stalin on the label, it is possible to buy a souvenir-bottle of this semi-sweet. Not for me.
I ask Nika, “Why (my personal favorite) are there so few Cabernet Sauvignons?” Again, in his modest way, he explains how the Cabernet grape is experimented within Georgia, but, he thinks, “The conditions, soil and weather – the mysterious 'terroir' – seem not right.”
Georgia has problems
As it became my arduous responsibility, on a daily basis, to deliver table wine to an Australian-Georgian archaeological team, there was ample opportunity to taste varietal differences.
It became clear Georgians favor semi-sweets. Herein lies a problem for competing internationally where dry reds rule. However, produced since the 1880s, the Saperavi grape, when blended, produces as fine a dry wine as I know.
Problems of Georgian wines are, however, beyond the semi-sweets, two or threefold. The varietal’s names (as the reader observes) are not-at-all familiar; not like Merlot, Cabernet, Shiraz, Burgundy, and so forth. Also – as in French labels – the place of origin may confuse the taster or buyer; for example, a prize-winning 2006, red dry, Mukuzani (reading the label) is produced from a Saperavi grape, but the district where produced is prominent on the label.
The third 'problem' is a delight. The taste on the nose and palate is distinctly Georgian. A combination of grape and tradition in wine-making produces an unmistakkable flavor where wines were – some still are – fermented and stored in cone-shaped earthenware. Along with more modern, stainless-steel techniques, these earthenware pots vary from industrial to in-the-garden varieties. The result is an earthiness, a deeply-satisfying adventure in taste.
The Georgians are coming
During my search I discovered the Georgians are willing to go head-to-head with the French. As reported in the June issue of Georgia Today, Vincent Lappartient, a France-based photographer – the originator of a French-Georgain wine-tasting event, held in the middle of Georgia's largest wine growing region (Kakheti) – was reminded of an early romantic era, an era of literary and intellectual achievement when such events were always accompanied by wine. At the mid-June the event, Regis Neau, head of a French wine company, is reported to have said, “Georgian wine deserves to find its niche in the world's wine market.”
Earlier in June, a wine tasting reception for Americans was held in New York. The intentions were twofold: encourage wine tourism to Georgia and open a larger share of the American market to Georgian wines. Sixteen Georgian wine producers were represented.
A next step might be for Georgian wines to compete in the highly-regarded Annual Wine Spectator competition. I note little Washington State (a late-comer to wine producing), not much larger in population, nor different in topography or area than Georgia, and about on the same latitude as both France and Georgia, won the award for 'World's Most Exciting Wine' in 2009.
Since 2003, more than only France, California and Italy have been among the top-ten in this annual competition. Australia, Chile, Germany, Portugal, Spain and little Washington State's producers now vie for 'Wine of the Year.'
With its history and current energy, I expect to see Georgia sometime soon.
Source: digitaljournal.com
Friday, July 22, 2011
BUCH: Benzinkönig. Von Wladimir Makanin (perlentaucher.de)
Aus dem Russischen von Annelore Nitschke. Der russische Major Schilin hat sich in den Tschetschenienkriegen eingerichtet: Er ist der "Benzinkönig", der Profiteur, der einen einträglichen Handel mit dem Benzin, das er eigentlich bewachen soll, installiert. Gegen Geld beliefert er jeden - auch den Feind. Aber er ist auch ein Garant von Zivilisation, von Verlässlichkeit, von Ordnung inmitten kriegerischer Anarchie. Am Leben und Sterben von Schilin entwirft der Altmeister der russischen Literatur ein gewaltiges Epos über die Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Wladimir Makanin: Der Benzinkönig - Leseprobe beim Luchterhand Verlag
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.07.2011
Als "Fortsetzung des Handels mit anderen Mitteln" wird der Krieg in Wladimir Makanins "Benzinkönig" dargestellt, schreibt Rezensent Urs Heftrich. Das Wesen des Tschetschenienkrieges jedenfalls, bei dem es letztlich auch ums Öl gehe und in dem "alles zur Ware geworden ist", ist laut Rezension mit dieser Formel treffend erfasst. Der Protagonist des Romans, der auf russischer Seite kämpfende Major Schilin, überlebt allein aufgrund seiner florierenden Benzingeschäfte mit Freund und Feind, wie wir erfahren. Blanker Zynismus sei dies, meint Heftrich, aber darin erschöpfe sich der Roman mitnichten. Seine "verblüffende Paradoxie" bestehe darin, dass Schilin mehr und mehr zum Lebensretter werde - ein Menschenfreund, der ein solcher eben nur unter der harten Schale des Zynikers zu werden vermag. Der Kritiker ist begeistert von diesem "klugen und differenzierten" Wurf Makanins. Und es ist nicht allein die "ingeniöse" Erzählweise, die Heftrich bewundert, sondern gleichfalls Makanins Bezugnahme auf zahlreiche Klassiker der russischen Literatur.
Quelle: perlentaucher.de
Deutschlandfunk: Die grausame Wahrheit des Krieges
Wladimir Makanin: "Benzinkönig". Luchterhand
Von Karla Hielscher
In seinem neuen Werk greift Wladimir Makanin, Jahrgang 1937, den Kaukasuskonflikt als Thema auf. In Anknüpfung an Tolstoi geht es dem russischen Schriftsteller nicht um reine faktische Darstellung, sondern um die "Tragödie des Menschen im Krieg überhaupt".
AmazonShop: Books, Maps, Videos, Music & Gifts About The Caucasus
BuchLink. In Kooperation mit den Verlagen (Info):
Wladimir Makanin: Der Benzinkönig - Leseprobe beim Luchterhand Verlag
Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.07.2011
Als "Fortsetzung des Handels mit anderen Mitteln" wird der Krieg in Wladimir Makanins "Benzinkönig" dargestellt, schreibt Rezensent Urs Heftrich. Das Wesen des Tschetschenienkrieges jedenfalls, bei dem es letztlich auch ums Öl gehe und in dem "alles zur Ware geworden ist", ist laut Rezension mit dieser Formel treffend erfasst. Der Protagonist des Romans, der auf russischer Seite kämpfende Major Schilin, überlebt allein aufgrund seiner florierenden Benzingeschäfte mit Freund und Feind, wie wir erfahren. Blanker Zynismus sei dies, meint Heftrich, aber darin erschöpfe sich der Roman mitnichten. Seine "verblüffende Paradoxie" bestehe darin, dass Schilin mehr und mehr zum Lebensretter werde - ein Menschenfreund, der ein solcher eben nur unter der harten Schale des Zynikers zu werden vermag. Der Kritiker ist begeistert von diesem "klugen und differenzierten" Wurf Makanins. Und es ist nicht allein die "ingeniöse" Erzählweise, die Heftrich bewundert, sondern gleichfalls Makanins Bezugnahme auf zahlreiche Klassiker der russischen Literatur.
Quelle: perlentaucher.de
Deutschlandfunk: Die grausame Wahrheit des Krieges
Wladimir Makanin: "Benzinkönig". Luchterhand
Von Karla Hielscher
In seinem neuen Werk greift Wladimir Makanin, Jahrgang 1937, den Kaukasuskonflikt als Thema auf. In Anknüpfung an Tolstoi geht es dem russischen Schriftsteller nicht um reine faktische Darstellung, sondern um die "Tragödie des Menschen im Krieg überhaupt".
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Thursday, July 21, 2011
CALL: DaF-Praktikum in Baku / Aserbaidschan
Internationales Sprachzentrum Baku (BDM) bietet imWintersemester 2011 ein Hospitations- und Unterrichtspraktikum Deutsch als Fremdsprache an. Zielgruppe ist Deutschlernende bzw. Studierende und Absolventen verschiedenen Fächer, die Vorbereitung auf (GER) B1, B2 (TELC / Goethe Institut) und TestDaF Prüfungen machen und mit diesen Zeugnissen ihr Studium oder Berufausbilding in Deutschland oder in anderen deutschpsrachigen Ländern planen.
Baku ist die Hauptstadt von Aserbaidschan mit ca. 3 Mln Einwohnern im Osten des Landes, am Kaspischen Meer. Eine hübsche,sanierte Altstadt mit sehr modernen Bauwerken verbindet in sich Orient und Okzident, in zahlreichen Supermärkten und Kaufhäusern findet man alles, was man braucht, und zahlreiche Internetcafés bieten inzwischen ihre multimedialen Dienste an.
Inhalt und Umfang des Praktikums:
- Dauer: 3 Monate. Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende Dezember 2011
- Unterricht in allen Kursen Deutsch als Fremdsprache (Grund- (A2, B1), Mittelstufe B2, C1),eine gute Möglichkeit für angehende Deutschlehrer, in positiver Atmosphäre wertvolle Unterrichtserfahrung zu sammeln
- landeskundliche Themen, deutsche Filmabende und Konversationsunterricht in Absprache und nach eigener Auswahl
- ca. 15 Unterrichtsstunden pro Woche (1 US = 175 Minuten)
Leistungen von ISZ Baku:
- ISZ besorgt eine Wohnung im nahe gelegenen einzelnen Appartments (ca. 250-350 AZN), WG (200-250 AZN) oder bei der Gastfamilie (150-200 AZN)
- Es besteht die Möglichkeit kostenlos an ISZ Sprachkursen Russissch oder Aserbaidschanisch als Fremdsprache teilzunehmen
- Die Bezahlung pro Unterrichtsstunde: 40 AZN (ca. 35 Eur) (monatlich ca. 700-800 AZN, Lebenshaltungskosten in Baku betragen pro monat und pro Person ca. 300AZN)
-ISZ Baku stellt gern eine entsprechende Einladung aus zur Beantragung eines Stipendiums beim DAAD oder von Auslandsbafög (Ein Visum wird für Aserbaidschan erst für 30 Tagen erteilt, das auch vor Ort verlängerbar ist. Außerdem bieten die Fluglinien airbaltic.de über Riga, Aeroflot.ru über Moskau und andere Internet Billigflieger mittlerweile sehr günstige Flüge nach Baku an. Über unser Reisebüro
wäre die Buchung auch möglich.)
- ein ausführliches Praktikumszeugnis
Was das Praktikum sonst noch bietet:
- interessierte und motivierte Studierende, die neugierig sind auf Informationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
- vielfältige Möglichkeiten für DaF-Unterricht mit den Studierenden, Erwachsenen
- ein nettes, aufgeschlossenes und junges Kollegium, das berät und hilft
- Kennenlernen von Land und Leuten
Voraussetzungen:
- Deutsch als Muttersprache
- Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten
- Teamfähigkeit und Kommunikationsfreudigkeit
- Russisch- oder Aserbaidschanischkenntnisse sind für das Praktikum nicht notwendig, für den Alltag aber hilfreich
- Unterrichtserfahrung wird nicht vorausgesetzt
- wichtig ist ein großes Interesse an der Sprach- und Kulturvermittlung
- Bereitschaft, sich auf das Leben und Arbeiten in einer südosteuropäischen Hauptstadt einzulassen, was durchaus nicht immer einfach ist, dafür aber interessante und wertvolle Erfahrungen bietet
Bewerbung:
Bewerbungen (Lebenslauf + Foto und Motivationsschreiben von max. einer Seite) bis zum 15.08.2011 bitte per Email an:
Inara Aliyeva inara@bdm.az
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
------------------------------
BDM (ISZ) - Inara Aliyeva
Tabriz Str. 71
Narimanov Station
AZ 1072 Baku
Aserbaidschan
Telefon: +99412 5140805
Fax: +99412 5678038
e-mail: info@bdm.az / inara@bdm.az
http://www.bdm.az/ (unter Bearbeitung)
Baku ist die Hauptstadt von Aserbaidschan mit ca. 3 Mln Einwohnern im Osten des Landes, am Kaspischen Meer. Eine hübsche,sanierte Altstadt mit sehr modernen Bauwerken verbindet in sich Orient und Okzident, in zahlreichen Supermärkten und Kaufhäusern findet man alles, was man braucht, und zahlreiche Internetcafés bieten inzwischen ihre multimedialen Dienste an.
Inhalt und Umfang des Praktikums:
- Dauer: 3 Monate. Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende Dezember 2011
- Unterricht in allen Kursen Deutsch als Fremdsprache (Grund- (A2, B1), Mittelstufe B2, C1),eine gute Möglichkeit für angehende Deutschlehrer, in positiver Atmosphäre wertvolle Unterrichtserfahrung zu sammeln
- landeskundliche Themen, deutsche Filmabende und Konversationsunterricht in Absprache und nach eigener Auswahl
- ca. 15 Unterrichtsstunden pro Woche (1 US = 175 Minuten)
Leistungen von ISZ Baku:
- ISZ besorgt eine Wohnung im nahe gelegenen einzelnen Appartments (ca. 250-350 AZN), WG (200-250 AZN) oder bei der Gastfamilie (150-200 AZN)
- Es besteht die Möglichkeit kostenlos an ISZ Sprachkursen Russissch oder Aserbaidschanisch als Fremdsprache teilzunehmen
- Die Bezahlung pro Unterrichtsstunde: 40 AZN (ca. 35 Eur) (monatlich ca. 700-800 AZN, Lebenshaltungskosten in Baku betragen pro monat und pro Person ca. 300AZN)
-ISZ Baku stellt gern eine entsprechende Einladung aus zur Beantragung eines Stipendiums beim DAAD oder von Auslandsbafög (Ein Visum wird für Aserbaidschan erst für 30 Tagen erteilt, das auch vor Ort verlängerbar ist. Außerdem bieten die Fluglinien airbaltic.de über Riga, Aeroflot.ru über Moskau und andere Internet Billigflieger mittlerweile sehr günstige Flüge nach Baku an. Über unser Reisebüro
wäre die Buchung auch möglich.)
- ein ausführliches Praktikumszeugnis
Was das Praktikum sonst noch bietet:
- interessierte und motivierte Studierende, die neugierig sind auf Informationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
- vielfältige Möglichkeiten für DaF-Unterricht mit den Studierenden, Erwachsenen
- ein nettes, aufgeschlossenes und junges Kollegium, das berät und hilft
- Kennenlernen von Land und Leuten
Voraussetzungen:
- Deutsch als Muttersprache
- Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten
- Teamfähigkeit und Kommunikationsfreudigkeit
- Russisch- oder Aserbaidschanischkenntnisse sind für das Praktikum nicht notwendig, für den Alltag aber hilfreich
- Unterrichtserfahrung wird nicht vorausgesetzt
- wichtig ist ein großes Interesse an der Sprach- und Kulturvermittlung
- Bereitschaft, sich auf das Leben und Arbeiten in einer südosteuropäischen Hauptstadt einzulassen, was durchaus nicht immer einfach ist, dafür aber interessante und wertvolle Erfahrungen bietet
Bewerbung:
Bewerbungen (Lebenslauf + Foto und Motivationsschreiben von max. einer Seite) bis zum 15.08.2011 bitte per Email an:
Inara Aliyeva inara@bdm.az
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
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BDM (ISZ) - Inara Aliyeva
Tabriz Str. 71
Narimanov Station
AZ 1072 Baku
Aserbaidschan
Telefon: +99412 5140805
Fax: +99412 5678038
e-mail: info@bdm.az / inara@bdm.az
http://www.bdm.az/ (unter Bearbeitung)
WISSENSCHAFT: "Aserbaidschan - 20 Jahre der Transformation in der Landwirtschaft" (shaker.nl)
Sehr geehrte Damen und Herren,
Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues an der Technische Universität München veranstaltet am 27. Juli 2011 anlässlich 20 Jahre des Transformationsprozesses in Aserbaidschan eine wissenschaftliche Tagung im Thema:
"Aserbaidschan - 20 Jahre der Transformation in der Landwirtschaft"
Aserbaidschan ist ein Transformationsland im Südkaukasus, das im Jahre 1991 durch den Zusammenbruch der Sowjetunion seine Unabhängigkeit erhalten hat. Damit wurde ein 70 Jahre bestehendes sozialistischer Wirtschaftssystem abgeschafft und ein Tranformationsprozess angefangen. Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig (knapp 40 % Beschäftigungsanteil im Jahre 2009) im Land, die durch die Reformen starke Veränderungen unterwerfen ist.
Im Zusammenhang mit dem Transformationsprozess in der letzten 20 Jahren ist die Aufgabe der Wissenschaft, die aktuellen Entwicklungen, Änderungen und Problembereiche in der Landwirtschaft zu untersuchen und realisierbare Lösungsansätze zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund wird an der Technische Universität München eine wissenschaftliche Tagung zum Thema 'Aserbaidschan - 20 Jahre der Transformation in der Landwirtschaft' veranstaltet, bei der Wissenschaftler aktuelle Forschungsergebnisse über aserbaidschanische Landwirtschaft vorstellen. In der Tagung werden die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der unterschiedlichen
Universitäten vorgetragen und Beiträge in Tagungsband veröffentlicht.
Tagungsprogramm:
10:00 - 10:20 Eröffnung und Begrüßung,
Prof. Dr. A. Heißenhuber, TU München- Weihenstephan
10:20 - 10:40 Herr Otto Hauser, Honorarkonsul der Republik Aserbaidschan,
Thema: 'Aserbaidschan 'Land des Feuers: Aserbaidschanische-Deutsche Beziehungen'
10:40 - 11:00 Prof. Dr. Messoud Efendiyev, Institute of Biomathematics and Biometry, TU München
Thema: Forschungsmöglichkeiten in Aserbaidschan (Bezogen life science)
11:00 - 11:20 Kaffepause
11:20 - 11:40 Prof. Dr. Herbert Ströbel, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT),
Thema: 'Förderung der landwirtschaftlichen Ausbildung in Aserbaidschan'
11:40 - 12:00 Dr. Arne Schieder, Graduiertenzentrum Weihenstephan (GZW), TU München
Thema: 'GZW und wissenschaftliche Zusammenarbeit'
12:00 - 12:30 Diskussion
12:30 - 13:30 Mittagspause
13:30 - 13:50 Prof. Dr. Ulrich Bodmer, HSWT
Thema: 'Nach 20 Jahren Transformation in Aserbaidschan: Chancen und Risiken für die weitere Entwicklung des Landes als Folge des Ausstiegs Deutschland aus der Nutzung der Kernenergie'
13:50 - 14:10 Dr. Michael Rühs, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Thema: Proper utilisaion of Grasslands in Azerbaijan`s Steppe and Mountains
14:10 - 14:30 Hr. Rashad Huseynov, Uni Bonn,
Thema: Welfare effects of Agricultural Reforms in Azerbaijan after the WTO accession
14:30 - 14:50 Dr. Tatyana Vlasyuk, HSWT
Thema: Zukünftige Rolle erneuerbarer Energien in Regionen mit überwiegend fossiler Primärenergieversorgung
15:00 - 15:20 Kaffepause
15:20 - 15:40 Fr. Naiba Allahverdiyeva, Uni Kassel
Thema: Kooperationsmöglichkeiten und Bewertung landwirtschaftlicher Betriebe aus ökonomischer Sicht in der Region Gandja-Gasach/Aserbaidschan
15:40 - 16:00 Hr. Rauf Mailov, TU München-Weihenstephan,
Thema: Kooperationen als alternative Lösungsmöglichkeit der Problemen
in der Landwirtschaft in Aserbaidschan
16:00 - 16:20 Hr. Zaur Aliyev, TU München- Weihenstephan,
Thema: Die Gründe für Kreditrationierung auf Agrarkreditmarkt von
Aserbaidschan
16:20 - 17:00 Diskussionen
17:00 - 19:00 Informelle Teil der Tagung: Snacks, Getränke, Aserbaidschanische Spezalität, Live Musik
Veranstaltungsort:
Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan,
Großer Dekanatsaal, Freising
Tagungsband ist veröffentlicht und wissenschaftliche Beiträge für Interessierenden zur Verfügung steht. Ausführliche Information können Sie in folgenden Link entnehmen: shaker.nl
Alle Interssierende sind herzliche eingeladen. Für weitere Auskünfte wenden Sie
sich bitte an:
Hr. Zaur Aliyev
Tel: +49 816171 4046
E-Mail: aliyev.zaur@wzw.tum.de
Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues an der Technische Universität München veranstaltet am 27. Juli 2011 anlässlich 20 Jahre des Transformationsprozesses in Aserbaidschan eine wissenschaftliche Tagung im Thema:
"Aserbaidschan - 20 Jahre der Transformation in der Landwirtschaft"
Aserbaidschan ist ein Transformationsland im Südkaukasus, das im Jahre 1991 durch den Zusammenbruch der Sowjetunion seine Unabhängigkeit erhalten hat. Damit wurde ein 70 Jahre bestehendes sozialistischer Wirtschaftssystem abgeschafft und ein Tranformationsprozess angefangen. Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig (knapp 40 % Beschäftigungsanteil im Jahre 2009) im Land, die durch die Reformen starke Veränderungen unterwerfen ist.
Im Zusammenhang mit dem Transformationsprozess in der letzten 20 Jahren ist die Aufgabe der Wissenschaft, die aktuellen Entwicklungen, Änderungen und Problembereiche in der Landwirtschaft zu untersuchen und realisierbare Lösungsansätze zu entwickeln.
Vor diesem Hintergrund wird an der Technische Universität München eine wissenschaftliche Tagung zum Thema 'Aserbaidschan - 20 Jahre der Transformation in der Landwirtschaft' veranstaltet, bei der Wissenschaftler aktuelle Forschungsergebnisse über aserbaidschanische Landwirtschaft vorstellen. In der Tagung werden die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der unterschiedlichen
Universitäten vorgetragen und Beiträge in Tagungsband veröffentlicht.
Tagungsprogramm:
10:00 - 10:20 Eröffnung und Begrüßung,
Prof. Dr. A. Heißenhuber, TU München- Weihenstephan
10:20 - 10:40 Herr Otto Hauser, Honorarkonsul der Republik Aserbaidschan,
Thema: 'Aserbaidschan 'Land des Feuers: Aserbaidschanische-Deutsche Beziehungen'
10:40 - 11:00 Prof. Dr. Messoud Efendiyev, Institute of Biomathematics and Biometry, TU München
Thema: Forschungsmöglichkeiten in Aserbaidschan (Bezogen life science)
11:00 - 11:20 Kaffepause
11:20 - 11:40 Prof. Dr. Herbert Ströbel, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT),
Thema: 'Förderung der landwirtschaftlichen Ausbildung in Aserbaidschan'
11:40 - 12:00 Dr. Arne Schieder, Graduiertenzentrum Weihenstephan (GZW), TU München
Thema: 'GZW und wissenschaftliche Zusammenarbeit'
12:00 - 12:30 Diskussion
12:30 - 13:30 Mittagspause
13:30 - 13:50 Prof. Dr. Ulrich Bodmer, HSWT
Thema: 'Nach 20 Jahren Transformation in Aserbaidschan: Chancen und Risiken für die weitere Entwicklung des Landes als Folge des Ausstiegs Deutschland aus der Nutzung der Kernenergie'
13:50 - 14:10 Dr. Michael Rühs, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Thema: Proper utilisaion of Grasslands in Azerbaijan`s Steppe and Mountains
14:10 - 14:30 Hr. Rashad Huseynov, Uni Bonn,
Thema: Welfare effects of Agricultural Reforms in Azerbaijan after the WTO accession
14:30 - 14:50 Dr. Tatyana Vlasyuk, HSWT
Thema: Zukünftige Rolle erneuerbarer Energien in Regionen mit überwiegend fossiler Primärenergieversorgung
15:00 - 15:20 Kaffepause
15:20 - 15:40 Fr. Naiba Allahverdiyeva, Uni Kassel
Thema: Kooperationsmöglichkeiten und Bewertung landwirtschaftlicher Betriebe aus ökonomischer Sicht in der Region Gandja-Gasach/Aserbaidschan
15:40 - 16:00 Hr. Rauf Mailov, TU München-Weihenstephan,
Thema: Kooperationen als alternative Lösungsmöglichkeit der Problemen
in der Landwirtschaft in Aserbaidschan
16:00 - 16:20 Hr. Zaur Aliyev, TU München- Weihenstephan,
Thema: Die Gründe für Kreditrationierung auf Agrarkreditmarkt von
Aserbaidschan
16:20 - 17:00 Diskussionen
17:00 - 19:00 Informelle Teil der Tagung: Snacks, Getränke, Aserbaidschanische Spezalität, Live Musik
Veranstaltungsort:
Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan,
Großer Dekanatsaal, Freising
Tagungsband ist veröffentlicht und wissenschaftliche Beiträge für Interessierenden zur Verfügung steht. Ausführliche Information können Sie in folgenden Link entnehmen: shaker.nl
Alle Interssierende sind herzliche eingeladen. Für weitere Auskünfte wenden Sie
sich bitte an:
Hr. Zaur Aliyev
Tel: +49 816171 4046
E-Mail: aliyev.zaur@wzw.tum.de
Monday, July 18, 2011
FERNSEHEN: Aserbaidschan: Neue Gefahr durch TBC. Von Katrin Molnár (mdr.de)
Di., 19.07. +++ 10:53 Uhr (Wdh.)
VIDEO (mdr.de)>>>
Eigentlich hatte Tuberkulose längst ihren Schrecken verloren, doch jetzt ist sie weltweit wieder auf dem Vormarsch. Besonders gefährlich ist die zunehmende Resistenzentwicklung der Erreger. Eine Häufung solcher Fälle wurde in Baku registriert.
VIDEO (mdr.de)>>>
Eigentlich hatte Tuberkulose längst ihren Schrecken verloren, doch jetzt ist sie weltweit wieder auf dem Vormarsch. Besonders gefährlich ist die zunehmende Resistenzentwicklung der Erreger. Eine Häufung solcher Fälle wurde in Baku registriert.
Friday, July 15, 2011
ARTIST: Rena Effendi in Moving Walls #19 (instituteartistmanagement.com)
Open Society Documentary Photography Project Announces Moving Walls 19 Photographers inc. Rena Effendi
The exhibition will open to the public on December 1, 2011, in the Foundations’ New York City office and move to the Washington, D.C., office in fall 2012.
The exhibition recognizes the brave and difficult work that photographers undertake globally in their documentation of complex social and political issues. Their images provide the world with human rights evidence, put faces onto a conflict, document the struggles and defiance of marginalized people, reframe how issues are discussed publicly, and provide opportunities for reflection and discussion. Through Moving Walls, the Foundations honor this work while visually highlighting the mission of our foundation to staff and visitors.
Approximately 400 applications were received this year. Each portfolio was carefully reviewed by the Documentary Photography Project staff, with the final decision being made by a selection committee comprised of Open Society Foundations staff and the show’s curators, Susan Meiselas and Stuart Alexander.
The exhibition will open to the public on December 1, 2011, in the Foundations’ New York City office and move to the Washington, D.C., office in fall 2012.
The exhibition recognizes the brave and difficult work that photographers undertake globally in their documentation of complex social and political issues. Their images provide the world with human rights evidence, put faces onto a conflict, document the struggles and defiance of marginalized people, reframe how issues are discussed publicly, and provide opportunities for reflection and discussion. Through Moving Walls, the Foundations honor this work while visually highlighting the mission of our foundation to staff and visitors.
Approximately 400 applications were received this year. Each portfolio was carefully reviewed by the Documentary Photography Project staff, with the final decision being made by a selection committee comprised of Open Society Foundations staff and the show’s curators, Susan Meiselas and Stuart Alexander.
AUSSTELLUNG: SEBASTIAN BURGER /// BAKU /// 16. JULI - 24. AUGUST 2011 (25books.com)
BUCHPRÄSENTATION UND AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
SEBASTIAN BURGER /// BAKU
SAMSTAG, 16.07.2011 /// 19 UHR
Baku – gelegen zwischen Asien und Europa, dem Orient und dem Okzident. Die wenigsten Menschen haben ein Bild dieser faszinierenden Stadt vor Augen. Parallel zum EUROVISION SONG CONTEST der dort im kommenden Jahr ausgetragen wird, wird die Stadt sicher kurz im Zentrum des medialen Interesses stehen. Man darf gespannt sein, wie Baku sich dann präsenntiert und wie es präsentiert wird.
Aufschlussreicher ist aber bestimmt die Arbeit von Sebastian Burger, der die rasanten städtebaulichen Entwicklungen der von orientalischen und europäischen Einflüssen geprägten Hauptstadt Aserbaidschans dokumentiert und die ästhetischen Auswirkungen auf das Stadtbild festgehalten hat. Allein in den Jahren 2000 bis 2008 wurden mehr als 800 neue Hochhäuser in der Innenstadt errichtet, die Grundstückspreise stiegen rasant, alte Gebäude mussten weichen, Menschen verloren ihre Wohnungen, viele Neubauten wurden nur mangelhaft eingerichtet. Diese Arbeit gibt einen Einblick in das spannende, aus verschiedenen Epochen zusammengesetzte, architektonische Sammelsurium und das schwindende kulturelle Erbe Bakus. Die Stadt steht stellvertretend für die globalisierte Entwicklung vieler Staaten des ehemaligen Ostblocks.
Sebastian Burgers Bilder zeigen den Wandel vom Alten zum Neuen und die Art und Weise, wie die Menschen auf diese Veränderungen reagieren.
Wir freuen uns, einige Arbeiten der Serie zusammen mit dem dazu erschienenen Buch bei uns im Showroom präsentieren zu könnnen. Sebastian Burger wird seinen Beamer aufstellen und vortragen zu den architektonischen und gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozessen in Baku und Aserbaidschan. Dabei wird er auch über die persönlichen Erfahhrungen sprechen, die er im Rahmen des Projektes vor Ort machen konnte.
ZUR BUCHPRÄSENTATION UND AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 16.07.2011 UM 19 UHR LADEN WIR SIE UND IHRE FREUNDE GANZ HERZLICH EIN. SEBASTIAN BURGER WIRD ANWESEND SEIN.
25BOOKS /// BRUNNENSTRASSE 152 /// 10115 BERLIN ///
TELEFON: 030/43735707 /// FAX: 030/43735808 ///
INFO@25BOOKS.DE
SEBASTIAN BURGER /// BAKU
SAMSTAG, 16.07.2011 /// 19 UHR
Baku – gelegen zwischen Asien und Europa, dem Orient und dem Okzident. Die wenigsten Menschen haben ein Bild dieser faszinierenden Stadt vor Augen. Parallel zum EUROVISION SONG CONTEST der dort im kommenden Jahr ausgetragen wird, wird die Stadt sicher kurz im Zentrum des medialen Interesses stehen. Man darf gespannt sein, wie Baku sich dann präsenntiert und wie es präsentiert wird.
Aufschlussreicher ist aber bestimmt die Arbeit von Sebastian Burger, der die rasanten städtebaulichen Entwicklungen der von orientalischen und europäischen Einflüssen geprägten Hauptstadt Aserbaidschans dokumentiert und die ästhetischen Auswirkungen auf das Stadtbild festgehalten hat. Allein in den Jahren 2000 bis 2008 wurden mehr als 800 neue Hochhäuser in der Innenstadt errichtet, die Grundstückspreise stiegen rasant, alte Gebäude mussten weichen, Menschen verloren ihre Wohnungen, viele Neubauten wurden nur mangelhaft eingerichtet. Diese Arbeit gibt einen Einblick in das spannende, aus verschiedenen Epochen zusammengesetzte, architektonische Sammelsurium und das schwindende kulturelle Erbe Bakus. Die Stadt steht stellvertretend für die globalisierte Entwicklung vieler Staaten des ehemaligen Ostblocks.
Sebastian Burgers Bilder zeigen den Wandel vom Alten zum Neuen und die Art und Weise, wie die Menschen auf diese Veränderungen reagieren.
Wir freuen uns, einige Arbeiten der Serie zusammen mit dem dazu erschienenen Buch bei uns im Showroom präsentieren zu könnnen. Sebastian Burger wird seinen Beamer aufstellen und vortragen zu den architektonischen und gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozessen in Baku und Aserbaidschan. Dabei wird er auch über die persönlichen Erfahhrungen sprechen, die er im Rahmen des Projektes vor Ort machen konnte.
ZUR BUCHPRÄSENTATION UND AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 16.07.2011 UM 19 UHR LADEN WIR SIE UND IHRE FREUNDE GANZ HERZLICH EIN. SEBASTIAN BURGER WIRD ANWESEND SEIN.
25BOOKS /// BRUNNENSTRASSE 152 /// 10115 BERLIN ///
TELEFON: 030/43735707 /// FAX: 030/43735808 ///
INFO@25BOOKS.DE
Thursday, July 14, 2011
FERNSEHEN: Aserbaidschan: Bauboom in Baku - Ein Film von Katrin Molnár und Ralph Hälbig (mdr.de)
Sa., 16.07. +++ 18:00 Uhr +++ 14:30 min
Di., 19.07. +++ 09:35 Uhr +++ 14:30 min (Wdh.)
VIDEO (mdr.de) >>>
Stararchitekten und Investoren geben sich in Aserbaidschans Hauptstadt die Klinke in die Hand. Seit Jahren findet in Baku ein beispielloser Bauboom statt, dank der Petroldollar, die täglich ins Land gespült werden. Protzige Hochhausfassaden aus Glas und Beton formen die Silhouette der Stadt neu.
Doch der Boom fordert seinen Tribut: Die Stadtverwaltung will mit allen Mitteln aus Baku eine Global City machen. Bakus Altstadt schwindet dagegen mehr und mehr. Die ansässigen Bewohner und ihr soziales Milieu werden verdrängt, umgesiedelt oder freigekauft - freiwillig oder unfreiwillig.
Quelle: mdr.de
Di., 19.07. +++ 09:35 Uhr +++ 14:30 min (Wdh.)
VIDEO (mdr.de) >>>
Stararchitekten und Investoren geben sich in Aserbaidschans Hauptstadt die Klinke in die Hand. Seit Jahren findet in Baku ein beispielloser Bauboom statt, dank der Petroldollar, die täglich ins Land gespült werden. Protzige Hochhausfassaden aus Glas und Beton formen die Silhouette der Stadt neu.
Doch der Boom fordert seinen Tribut: Die Stadtverwaltung will mit allen Mitteln aus Baku eine Global City machen. Bakus Altstadt schwindet dagegen mehr und mehr. Die ansässigen Bewohner und ihr soziales Milieu werden verdrängt, umgesiedelt oder freigekauft - freiwillig oder unfreiwillig.
Quelle: mdr.de
JOB: Projektmanager (m/w) - Caucasus Road Project LTD (bauingenieur24.de)
befristet bis November 2011 - Verlängerung bis August 2012 wird in Aussicht gestellt
CRP - Caucasus Road Project LTD ist eine Baugesellschaft aus Tiflis in Georgien.Wir arbeiten mit den deutschen Unternehmen Strabag GmbH und Heilit + Woerner GmbH zusammen und waren bei zahlreichen Projekten Partner der DYWIDAG Bau GmbH. Wir sind hauptsächlich auf Straßen-, Tunnel- und Brückenbau konzentriert und übernehmen die innovativsten und größten Projekte in Georgien, wie das Regierungsgebäude in Kutassi, die Anaklia Brigde (zusammen mit HESS-Holz), die Heldenplatz-Überführung (Hochstraße), den Swanetien-Flughafen etc.
Das Unternehmen besteht seit 2005 und es ist die größte und erfolgreichste Baufirma in Georgien. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Tiflis und Niederlassungen in Kutaissi. Die Büros selbst sind mit einer kleinen Anzahl von Beschäftigten besetzt, wobei die Gesamtzahl aller Mitarbeiter in den Filialen und auf den Baustellen die Zahl Tausend überschreitet.Für unsere Niederlassung in Kutassi suchen wir einen Projektmanager (m/w) - Caucasus Road Project LTD (befristet bis November 2011 - Verlängerung bis August 2012 wird in Aussicht gestellt)
Arbeitsort: Tbilissi, Kutaissi, Georgien
Ihre Aufgaben: Projektmanagement, Technische Management, Fahrplan Management,
Qualität Management
Ihr Profil: Sie haben einen Abschluss als Bauingenieur mit Erfahrungen im Brückenbau.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbunsunterlagen bis zum 31.8.2011 an die folgende Anschrift: Caucasus Road Project LTD
GE - Tbilisi 0108, P.O. box 27
Leselidze str. 44 Meidan Palace
Georgia
Tel. +995322439096
kgegenava@gmail.com
Bitte geben Sie bei Ihrer Bewerbung "bauingenieur24.de - Job Nr. 4572" als Referenz an.
CRP - Caucasus Road Project LTD ist eine Baugesellschaft aus Tiflis in Georgien.Wir arbeiten mit den deutschen Unternehmen Strabag GmbH und Heilit + Woerner GmbH zusammen und waren bei zahlreichen Projekten Partner der DYWIDAG Bau GmbH. Wir sind hauptsächlich auf Straßen-, Tunnel- und Brückenbau konzentriert und übernehmen die innovativsten und größten Projekte in Georgien, wie das Regierungsgebäude in Kutassi, die Anaklia Brigde (zusammen mit HESS-Holz), die Heldenplatz-Überführung (Hochstraße), den Swanetien-Flughafen etc.
Das Unternehmen besteht seit 2005 und es ist die größte und erfolgreichste Baufirma in Georgien. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Tiflis und Niederlassungen in Kutaissi. Die Büros selbst sind mit einer kleinen Anzahl von Beschäftigten besetzt, wobei die Gesamtzahl aller Mitarbeiter in den Filialen und auf den Baustellen die Zahl Tausend überschreitet.Für unsere Niederlassung in Kutassi suchen wir einen Projektmanager (m/w) - Caucasus Road Project LTD (befristet bis November 2011 - Verlängerung bis August 2012 wird in Aussicht gestellt)
Arbeitsort: Tbilissi, Kutaissi, Georgien
Ihre Aufgaben: Projektmanagement, Technische Management, Fahrplan Management,
Qualität Management
Ihr Profil: Sie haben einen Abschluss als Bauingenieur mit Erfahrungen im Brückenbau.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbunsunterlagen bis zum 31.8.2011 an die folgende Anschrift: Caucasus Road Project LTD
GE - Tbilisi 0108, P.O. box 27
Leselidze str. 44 Meidan Palace
Georgia
Tel. +995322439096
kgegenava@gmail.com
Bitte geben Sie bei Ihrer Bewerbung "bauingenieur24.de - Job Nr. 4572" als Referenz an.
Wednesday, July 13, 2011
PODCAST: Aserbaidschan - Wie Petrodollars das Land verändern - 10.02.2011 (ardmediathek.de)
Aserbaidschan , das vormals bitterarme Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer feiert den neuen Wohlstand. Die Einnahmen aus Gas und Erdöl der letzten Jahre kommen dem Land zugute. Die Hauptstadt Baku glänzt in neuem Licht, und bis in den letzten Winkel des Landes werden neue Schulen mit Computern und Internet gebaut. Langsam erreicht das neue Geld auch die abgelegenen Regionen.
Autorin: Birgit Wetzel
Podcast >>>
Autorin: Birgit Wetzel
Podcast >>>
FILM: Black Shorts: Georgian premiere
Monday, July 18 · 9:30pm - 11:30pm
Courtyard of Goethe Institute Georgia
16 Zandukeli Street
Tbilisi, Georgia
Plotki (Rejs e.V.), Sakdoc Film and the Centre for Arts and Culture at the Central European University proudly present five Black Shorts from Georgia.
In May 2011, twenty young creative people from across Europe met for the first time in Garikula, Georgia to share their diverse skills, undertake training in filmmaking, form into small multinational working groups and set off across the country to explore everyday life in Georgia....
The resulting Black Shorts are as diverse as they are intriguing. The films capture the lively theatrics of death in Kutaisi; the endearing character of a barber’s shop in Tbilisi; the second life of objects as scrap metal in-and-around Zugdidi; the highflying web of cable cars in Chiatura; and a day in the life of an underpass’s resident band in Tbilisi.
+++
Sakdoc Film
24g Khazbegi Ave., 0160 Tbilisi, Georgia
Sakdoc Films is a documentary film production company in Georgia
THE SETTLEMENT [working title] 15' as part of the project 15 YOUNG BY YOUNG. In production
BAKHMARO 60' directed by Salomé Jashi. In co-production with ma.ja.de. filmproduktion GmbH 2011
10 MINUTES OF DEMOCRACY documentary film series 2009. 3 shots – SPEECHLESS 12’ directed by Salomé Jashi, ALTZANEY 28’ directed by Nino Orjonikidze and Vano Arsenishvili, WHEN CLOCKS STOP 12’ directed by Tiko Nachkhebia
Master class "Art and Documentary" by British documentary film director Gideon Koppel at Goethe Institute in Tbilisi, Georgia 2008
Peace and Human Rights South Caucasus Film Festival Nationality: Human in Tbilisi 2008
The aim of Sakdoc Film is to depict the transitional period that Georgia is now undergoing from being a Soviet state to becoming a 'European' country. We believe that there are number of topics, places and people that will not exist in Georgia in a few years and which are worth and even essential to film before the opportunity fades away. [but it will never fade away]
anna@sakdoc.ge
salome@sakdoc.ge
www.sakdoc.ge
Courtyard of Goethe Institute Georgia
16 Zandukeli Street
Tbilisi, Georgia
Plotki (Rejs e.V.), Sakdoc Film and the Centre for Arts and Culture at the Central European University proudly present five Black Shorts from Georgia.
In May 2011, twenty young creative people from across Europe met for the first time in Garikula, Georgia to share their diverse skills, undertake training in filmmaking, form into small multinational working groups and set off across the country to explore everyday life in Georgia....
The resulting Black Shorts are as diverse as they are intriguing. The films capture the lively theatrics of death in Kutaisi; the endearing character of a barber’s shop in Tbilisi; the second life of objects as scrap metal in-and-around Zugdidi; the highflying web of cable cars in Chiatura; and a day in the life of an underpass’s resident band in Tbilisi.
+++
Sakdoc Film
24g Khazbegi Ave., 0160 Tbilisi, Georgia
Sakdoc Films is a documentary film production company in Georgia
THE SETTLEMENT [working title] 15' as part of the project 15 YOUNG BY YOUNG. In production
BAKHMARO 60' directed by Salomé Jashi. In co-production with ma.ja.de. filmproduktion GmbH 2011
10 MINUTES OF DEMOCRACY documentary film series 2009. 3 shots – SPEECHLESS 12’ directed by Salomé Jashi, ALTZANEY 28’ directed by Nino Orjonikidze and Vano Arsenishvili, WHEN CLOCKS STOP 12’ directed by Tiko Nachkhebia
Master class "Art and Documentary" by British documentary film director Gideon Koppel at Goethe Institute in Tbilisi, Georgia 2008
Peace and Human Rights South Caucasus Film Festival Nationality: Human in Tbilisi 2008
The aim of Sakdoc Film is to depict the transitional period that Georgia is now undergoing from being a Soviet state to becoming a 'European' country. We believe that there are number of topics, places and people that will not exist in Georgia in a few years and which are worth and even essential to film before the opportunity fades away. [but it will never fade away]
anna@sakdoc.ge
salome@sakdoc.ge
www.sakdoc.ge
KULTURKALENDER: Kulturkalender - Empfehlungen der Botschaft von Georgien in Wien: Juli-August 2011
* bis 10.9.2011
FOTOAUSSTELLUNG: DAVID MESKHI – ETERNAL DISTANCE
Durch die anika handelt Galerie weht ein warmer Sommerwind: Junge Sportler fliegen durch die Luft, Skater drehen sich um die eigene Achse, Seifenblasen steigen in die blaue Unendlichkeit. Der georgische Fotograf David Meskhi hat diese kurzen Momente eingefroren, meist in Schwarz-Weiß, immer im richtigen Moment. Der Künstler ist anwesend.
Ort: anika handelt Galerie
Yppenplatz 5/4 1160 Wien
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18, Sa 10-13 und auf Anfrage
/Von 23.8.-3.9.2011 hat die anika handelt Galerie geschlossen/
office@anikahandelt.com
www.anikahandelt.com
* bis 14. Juli:
GEORGISCHEN KÜNSTLERN –AUSSTELLUNG "INDEPENDENCE"
Ausstellung der georgischen Künstler: Lia Gulua, Natia Kalandadze, George Kublashvili, Inna Margvelashvili, Giorgi Okropiridse, Giorgi Piralischvili, Nino Sakandelidze, Badri Skhirtladze, Tatia Skhirtladze, Tamuna Sirbiladze, Avtandil Zerzvadze, Luka Zerzvadze.
Ausstellungsdauer: 29. Juni - 14. Juli
Ort: Palais Porcia
Herrengasse 23,
1010 Wien
Montag bis Freitag: 11.00-15.00 Uhr
Auf Wunsch können auch Termine vereinbart werden
unter Tel. +43 (0) 676 454 32 89
* Donnerstag, 7. Juli um 19.30
STIMMEN GEORGIENS BEI RAZUMOWSKY
Razumowsky Gesellschaft für Kunst und Kultur lädt im Rahmen eines Arienabendes in das Hochparterre der Jacquingasse. Sänger aus Georgien – Maria Kublashvili (Sopran), Micheil Kiria (Bariton), Giorgi Goderdzishvili (Bass) und Otar Jorjikia (Tenor) singen Arien und Duette von Bizet, Verdi, Donizetti, Mozart, Puccini, Rossini. Am Klavier Marine Metreveli.
Ort: Jacquingasse 57
1030 Wien
Um Anmeldung gebeten:
administration@razumovsky.org
Tel. 0699 1971 2496
* von 15. Juli-7. August:
MADINA SEREBRJAKOVA IN CARMEN
Eine der erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte, mit deutschen Untertiteln auf der Burgruine Gars am Kamp. Carmen ist Georges Bizets letzte Oper und zugleich der größte Publikumserfolg des französischen Komponisten. Die Titelheldin als verführerische Femme fatale steht in der Tradition von Giuseppe Verdis Violetta und weist voraus auf Schönbergs Lulu. Carmen erzählt von komplett unterschiedlichen Lebensentwürfen und der fatalen Verbindung von Liebe und Freiheit, Pflicht und Leidenschaft.
Das unvergleichliche Ambiente der Babenberger Burgruine lockt bereits seit Beginn der Festspiele im Jahr 1990 eine große Zahl von begeisterten Zusehern ins Herz des Waldviertels, nach Gars am Kamp. Nur 80 km von Wien entfernt lädt Gars zu einem stimmungsvollen Opernabend unter freiem Himmel ein. Das unvergleichliche Ambiente der Babenberger Burgruine macht sie zu einem idealen Spielort für die Opern Air-Festspiele in Gars
Carmen: Antigone Papoulkas / Viktoria Vizin/ Yvonne Manfreda Don José: Efe Kişlali / Marius Vlad Escamillo: Denis Isakovic. Micaëla: Elisabeta Marin Frasquita: Madina Serebryakova Mercédès: Yvonne Manfreda Remendado: Darko Djordjević
Ort: Ferstspiele GARS AM KAMP
Tel. +43 0 1 3193939
http://www.opernair.at/
* 23 Juli- 14 August 2011
MAMUKA NIKOLAISCHWILI IN "GASPARONE"
Die Schlossfestspiele Langenlois starten mit Carl Millöcker`s "Gasparone" in einen neuen Operettensommer. Der Vorplatz des Schlosses Haindorf, der traditionellerweise während der Sommermonate zur Bühne wird, verwandelt sich in diesem Jahr ins Sizilien der 1820er Jahre.
In dem Verwirrspiel um den verschollenen Schmuggler Gasparone, die unschlüssige Gräfin Carlotta und den schwärmenden Graf Erminio dreht sich am Ende doch wieder alles um die Liebe. Das beweist Ita´s und Sindulfo´s Lied „Ich habe noch nie so geliebt“. Die zündenden Melodien des Stückes werden von allen führenden Tenören der Welt gerne interpretiert und erfreuen sich solcher Beliebtheit, dass einzelne Stücke auf Wunsch des Publikums oft nochmals wiederholt werden.
Ort: Schloßfestspiele Langenloit
Rathausstraße 2
A-3550 Langenloit / Kamptal
+43(0)2734/3450
+43(0)2734/3450
www.schlossfestspiele.at
FOTOAUSSTELLUNG: DAVID MESKHI – ETERNAL DISTANCE
Durch die anika handelt Galerie weht ein warmer Sommerwind: Junge Sportler fliegen durch die Luft, Skater drehen sich um die eigene Achse, Seifenblasen steigen in die blaue Unendlichkeit. Der georgische Fotograf David Meskhi hat diese kurzen Momente eingefroren, meist in Schwarz-Weiß, immer im richtigen Moment. Der Künstler ist anwesend.
Ort: anika handelt Galerie
Yppenplatz 5/4 1160 Wien
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18, Sa 10-13 und auf Anfrage
/Von 23.8.-3.9.2011 hat die anika handelt Galerie geschlossen/
office@anikahandelt.com
www.anikahandelt.com
* bis 14. Juli:
GEORGISCHEN KÜNSTLERN –AUSSTELLUNG "INDEPENDENCE"
Ausstellung der georgischen Künstler: Lia Gulua, Natia Kalandadze, George Kublashvili, Inna Margvelashvili, Giorgi Okropiridse, Giorgi Piralischvili, Nino Sakandelidze, Badri Skhirtladze, Tatia Skhirtladze, Tamuna Sirbiladze, Avtandil Zerzvadze, Luka Zerzvadze.
Ausstellungsdauer: 29. Juni - 14. Juli
Ort: Palais Porcia
Herrengasse 23,
1010 Wien
Montag bis Freitag: 11.00-15.00 Uhr
Auf Wunsch können auch Termine vereinbart werden
unter Tel. +43 (0) 676 454 32 89
* Donnerstag, 7. Juli um 19.30
STIMMEN GEORGIENS BEI RAZUMOWSKY
Razumowsky Gesellschaft für Kunst und Kultur lädt im Rahmen eines Arienabendes in das Hochparterre der Jacquingasse. Sänger aus Georgien – Maria Kublashvili (Sopran), Micheil Kiria (Bariton), Giorgi Goderdzishvili (Bass) und Otar Jorjikia (Tenor) singen Arien und Duette von Bizet, Verdi, Donizetti, Mozart, Puccini, Rossini. Am Klavier Marine Metreveli.
Ort: Jacquingasse 57
1030 Wien
Um Anmeldung gebeten:
administration@razumovsky.org
Tel. 0699 1971 2496
* von 15. Juli-7. August:
MADINA SEREBRJAKOVA IN CARMEN
Eine der erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte, mit deutschen Untertiteln auf der Burgruine Gars am Kamp. Carmen ist Georges Bizets letzte Oper und zugleich der größte Publikumserfolg des französischen Komponisten. Die Titelheldin als verführerische Femme fatale steht in der Tradition von Giuseppe Verdis Violetta und weist voraus auf Schönbergs Lulu. Carmen erzählt von komplett unterschiedlichen Lebensentwürfen und der fatalen Verbindung von Liebe und Freiheit, Pflicht und Leidenschaft.
Das unvergleichliche Ambiente der Babenberger Burgruine lockt bereits seit Beginn der Festspiele im Jahr 1990 eine große Zahl von begeisterten Zusehern ins Herz des Waldviertels, nach Gars am Kamp. Nur 80 km von Wien entfernt lädt Gars zu einem stimmungsvollen Opernabend unter freiem Himmel ein. Das unvergleichliche Ambiente der Babenberger Burgruine macht sie zu einem idealen Spielort für die Opern Air-Festspiele in Gars
Carmen: Antigone Papoulkas / Viktoria Vizin/ Yvonne Manfreda Don José: Efe Kişlali / Marius Vlad Escamillo: Denis Isakovic. Micaëla: Elisabeta Marin Frasquita: Madina Serebryakova Mercédès: Yvonne Manfreda Remendado: Darko Djordjević
Ort: Ferstspiele GARS AM KAMP
Tel. +43 0 1 3193939
http://www.opernair.at/
* 23 Juli- 14 August 2011
MAMUKA NIKOLAISCHWILI IN "GASPARONE"
Die Schlossfestspiele Langenlois starten mit Carl Millöcker`s "Gasparone" in einen neuen Operettensommer. Der Vorplatz des Schlosses Haindorf, der traditionellerweise während der Sommermonate zur Bühne wird, verwandelt sich in diesem Jahr ins Sizilien der 1820er Jahre.
In dem Verwirrspiel um den verschollenen Schmuggler Gasparone, die unschlüssige Gräfin Carlotta und den schwärmenden Graf Erminio dreht sich am Ende doch wieder alles um die Liebe. Das beweist Ita´s und Sindulfo´s Lied „Ich habe noch nie so geliebt“. Die zündenden Melodien des Stückes werden von allen führenden Tenören der Welt gerne interpretiert und erfreuen sich solcher Beliebtheit, dass einzelne Stücke auf Wunsch des Publikums oft nochmals wiederholt werden.
Ort: Schloßfestspiele Langenloit
Rathausstraße 2
A-3550 Langenloit / Kamptal
+43(0)2734/3450
+43(0)2734/3450
www.schlossfestspiele.at
Tuesday, July 12, 2011
INTERVIEW: "Die Frauen hätten mich fast gelyncht" - Auskunft des Großwinzer Burkhard Schuchmann im wilden Georgien (welt.de)
Feierabend: Feierabend mit Burkhard Schuchmann
Das Gespräch führte Nikolaus Doll (welt.de)
Statt seinen Ruhestand zu genießen, wird ein deutscher Topmanager zum Großwinzer im wilden Georgien. Ein Expertengespräch über Spätlesen
Jahrzehntelang war Stahl Burkhard Schuchmanns Geschäft: Weichen, Schienenbefestigungen, Lokomotiven, zuletzt Kräne. Der 69-Jährige hat alles hinter sich, was eine Karriere als Vorstands- und Aufsichtsratschef bieten kann: Börsengänge, Übernahmen, gewonnene und verlorene Machtkämpfe, den Weg aus bescheidenen Verhältnissen zum Millionär. Im Rentenalter hat er noch einmal einen Neuanfang gewagt: Der frühere leitende Angestellte wurde Firmengründer - als Winzer. Auch in diesem Beruf packte ihn bald der Ehrgeiz. "Das Weingut Burkhard Schuchmanns ist nicht das größte im Land, aber das bestgeführte, unser Vorzeigeunternehmen", sagte Georgiens Landwirtschaftsminister Bakur Kvezereli der "Welt am Sonntag".
Welt am Sonntag: Herr Schuchmann, Sie tragen hier, inmitten Ihres Weinbergs, geschlossene Schuhe und Kniestrümpfe, obwohl es hier elend heiß ist. Sie wissen schon, dass sich da ein Verdacht aufdrängt?
Burkhard Schuchmann: Welcher Verdacht? Das schützt mich vor den Disteln und Mücken im Weinberg.
Welt am Sonntag: Und vor Blicken. Dann sieht man nicht, dass Ihre Füße blau-violett sind.
Burkhard Schuchmann: (lacht) Es ist richtig, dass ich gelegentlich selbst in den Bottich zum Traubentreten steige und dass die roten Saperavi-Trauben derart färben, dass man die Farbe kaum mehr wegbekommt. Aber heute trägt man dabei meistens Gummistiefel. Das ist hygienischer.
Welt am Sonntag: Hört sich nach Schwerarbeit an.
Burkhard Schuchmann: In erster Linie macht es Spaß, das ganze Team stampft mit, wir singen und tanzen, da kommt richtig Rhythmus rein.
Welt am Sonntag: Legen Sie auch sonst Hand an?
Burkhard Schuchmann: Klar, bei der Ernte, aber auch bei der grünen Lese, wenn man von den dann noch unreifen Trauben einen wesentlichen Teil wegschneidet, um die verbliebenen Reben stärker zu machen. Die Georgier haben mich zuerst für verrückt gehalten. Der Deutsche schmeißt ja die Hälfte der Ernte weg, hieß es kopfschüttelnd. Aber so bekommt man bessere Qualität.
Burkhard Schuchmann: Schuchmann herzt Weinarbeiterinnen und bindet Reben hoch.
Welt am Sonntag: Dafür, dass man Sie mal für verrückt erklärt hat, haben Sie aber ein gutes Verhältnis zu Ihren Leuten.
Burkhard Schuchmann: Oh, die können auch anders. Letztes Jahr hätten mich die Frauen fast gelyncht. Sie wollten mehr Lohn, als ich ihnen geben konnte. Und eine Georgierin wird in solchen Fällen immer sehr aufbrausend. Das sind feurige Menschen hier.
Welt am Sonntag: Wie ging es aus?
Burkhard Schuchmann: Mit einem Kompromiss. Ich habe gelernt, dass ich ein bisschen georgischer werden muss, und habe dafür gesorgt, dass die Leute ein bisschen deutscher werden.
Welt am Sonntag: Was bedeutet georgischer?
Burkhard Schuchmann: Man ist ein bisschen ungenauer, hat andere Vorstellungen von Zeiten und Abläufen und ist auch kompromissbereiter.
Welt am Sonntag: Warum wird ein früherer Vorstandschef eines MDax-Unternehmens zum Weinbauern im Kaukasus? Vertreiben Sie sich den Ruhestand, oder wollten Sie ernsthaft neu anfangen?
Burkhard Schuchmann: Beides. Anfangs war es ein Hobby, dann hat mich der Ehrgeiz gepackt.
Welt am Sonntag: Es ist in gewissen Kreisen in zu winzern. Günther Jauch will es lernen, Hubert Burda sieht es eher philosophisch, RWE-Chef Jürgen Großmann will genießen. Was treibt Sie?
Burkhard Schuchmann: Mich hätte eine etablierte Weinlandschaft nicht interessiert. Dann wäre es ein Finanzinvestment gewesen. Ich wollte was aufbauen, gerade in einem Land, das ich lieben gelernt habe.
Welt am Sonntag: Was war die größte Überraschung?
Burkhard Schuchmann: Wie stark man es beeinflussen kann, dass am Ende etwas wirklich besonders Gutes rauskommt. Das fängt beim Feld an und hängt dann von jedem einzelnen Schritt in der Prozesskette ab.
Welt am Sonntag: Zuerst braucht man wohl viel Geld. Wie viel haben Sie hier investiert?
Burkhard Schuchmann: Insgesamt bis heute etwa 6,5 Millionen Euro. In Grundstücke und Neubauten, Anlagen, Maschinen und Vorräte.
Welt am Sonntag: Was als Hobby begann, soll sich sicher irgendwann rechnen.
Burkhard Schuchmann: Natürlich habe ich einen Businessplan und will mit diesem Weingut Gewinn machen. Das ist schon deshalb nötig, um investieren zu können, neue Reben anzupflanzen, neue Versuche zu machen, zum Beispiel mit Beerenauslesen zu experimentieren. Es geht nicht, dass man immer nur Geld reinsteckt, irgendwann muss sich ein Unternehmen tragen. 2013 oder 2014 wird laut Plan nach Abzug aller Belastungen Geld übrig bleiben.
Welt am Sonntag: Traumrenditen schafft man mit Wein eher nicht?
Burkhard Schuchmann: Eine zweistellige EBITDA-Marge ist realistisch, das ist doch gar nicht so schlecht.
Welt am Sonntag: Wie groß ist Ihre Ernte heute?
Burkhard Schuchmann: Ich produziere rund 250 000 Flaschen pro Jahr, auf 500 000 will ich kommen.
Burkhard Schuchmann: Schuchmann schlendert vom Feld in den Weinkeller und entkorkt eine Flasche.
Welt am Sonntag: Was trinken wir da?
Burkhard Schuchmann: Das ist ein Weißwein, Jahrgang 2006. Die Rebsorte heißt Kisi, kommt nur hier vor und ist eine der seltensten in Georgien. Man erntet jedes Jahr im ganzen Land nur etwa 50 Tonnen Trauben. Wir produzieren rund 4000 Flaschen. Dies ist ein ganz besonderer Wein, den man entweder liebt oder fürchterlich findet.
Welt am Sonntag: Beschreiben Sie diesen Wein.
Burkhard Schuchmann: Der Kisi wird wie ein Rotwein mit Kernen und Häuten und Stilen vergoren. Er hat eine leichte Säure, das ist von der Farbe her fast eine Art Sherry. Der Kisi passt sogar zu einer guten Zigarre.
Welt am Sonntag: Herr Schuchmann, Sie sind eine Enttäuschung. Da muss doch jetzt etwas kommen wie "füllig am Gaumen, mit leicht pfeffrigem Abgang".
Burkhard Schuchmann: Ach, das ist nicht meine Sprache.
Welt am Sonntag: Machen Sie auch Spätlesen? Würde ja passen.
Burkhard Schuchmann: Wir sind noch nicht so weit, aber da wollen wir hin.
Welt am Sonntag: Wer soll denn die 250 000 Flaschen jährlich trinken? Die Georgier? Die Menschen sind arm, und wer was besitzt, hat selbst einen Weinberg.
Burkhard Schuchmann: Rund 20 Prozent der Produktion bleiben in Georgien, weil es allen Problemen zum Trotz auch hier Menschen gibt, die sich einen herausragenden Wein ihres Landes gönnen wollen. Der Rest geht in den Export, vor allem nach Deutschland, aber auch nach Schweden, England, in die Benelux-Staaten oder die USA.
Welt am Sonntag: Dort wartet doch wirklich niemand auf georgischen Wein.
Burkhard Schuchmann: Warten nicht unbedingt, aber anspruchsvolle Weintrinker sind empfänglich für Neues, die wollen nicht den Tausendsten Merlot oder Sauvignon.
Welt am Sonntag: Die Infrastruktur hier ist entsetzlich, wie kommt die Flasche zum Kunden?
Burkhard Schuchmann: Die Logistik ist eine Herausforderung, das stimmt, und zwar eine Doppelte. Zum einen müssen die Flaschen per Lkw über die Türkei nach Mitteleuropa. Das läuft ganz gut. Vorher aber muss ich erst mal leere Flaschen aus dem Ausland einführen, weil es in Georgien keine Produktion gibt, die unseren Ansprüchen genügt.
Welt am Sonntag: Es gibt Menschen, die behaupten, nach dem unschönen Ende als Vossloh-Chef habe sich Schuchmann in einen Schmollwinkel zurückgezogen - so weit weg, wie es eben ging.
Burkhard Schuchmann: Ich schmolle nicht. Ich habe bei Vossloh fantastische Zeiten erlebt und bin dort im richtigen Augenblick ausgeschieden.
Welt am Sonntag: Hängt Ihnen das noch nach: der Machtkampf gegen den damaligen Aufsichtsratschef Kajo Neukirchen, die Art, wie die Eigentümerfamilie Sie fallen gelassen hat?
Burkhard Schuchmann: Ich habe fast acht Jahre mit Kajo Neukirchen gut zusammengearbeitet, das bleibt in Erinnerung. Was es an Streit gab, ist erledigt. Und die Familie hat eine Entscheidung getroffen. Ob sie richtig war oder nicht, muss sie selbst entscheiden. (Schuchmann schenkt ein.) Das ist ein Saperavi 2005, ausgebaut, also vergoren, in der Ton-Amphore, dann 24 Monate in französischen Eichenfässern gelagert, etwas Besonderes. Wie finden Sie den?
Welt am Sonntag: Schmeckt mir gut. Mehr kann ich nicht sagen, ich bin Münchner, aus der Stadt weltberühmter Biere. Ist es schwer, als Unternehmer in diesem Land Fuß zu fassen?
Burkhard Schuchmann: Im Gegenteil, das Wirtschaftssystem ist eines der liberalsten der Welt. Es ist unkompliziert, Grund zu erwerben, das Rechtssystem ist dem deutschen ähnlich.
Welt am Sonntag: Aber die politischen Verhältnisse sind unsicher. Ein neues Regime kann doch einen Systemwechsel bedeuten, samt Verstaatlichung oder Bodenreform.
Burkhard Schuchmann: Man hat hier sehr konsequent einen unumkehrbaren Schritt Richtung Privatisierung gemacht. Auch bei einem Systemwechsel bräuchte eine neue Regierung Investoren. Das Land ist arm, die Industrie ist kollabiert, die Exportwirtschaft schwach. Georgien braucht Kapital und Know-how - das weiß man hier.
Welt am Sonntag: Wie man abkassiert offenbar auch. Korruption soll allgegenwärtig sein.
Burkhard Schuchmann: Das mag es hier und da geben. Mir allerdings ist kein Fall bekannt, und von mir wollte nie jemand Schmiergelder.
Welt am Sonntag: Aber die gefürchtete Steuerpolizei schaut gelegentlich bei Ihnen vorbei?
Burkhard Schuchmann: Natürlich, aber wir halten uns an die Gesetze und die auch, das Verhältnis zu den Steuerbehörden ist sehr entspannt. Ein Beispiel: Man hatte mich gebeten, Steuerrückforderungen zu stunden, weil die regionale Verwaltung klamm war, aber die Gehälter für die Lehrer zahlen musste. Ein Jahr später war das Geld da. Georgien lebt von der Hand in den Mund, aber man wird am Ende korrekt behandelt.
Welt am Sonntag: Wie sicher ist man hier eigentlich?
Burkhard Schuchmann: Oh Gott, ja, es gibt Leute die vermuten hier hinter jedem Baum einen Gangster mit einer Kalaschnikow. Ich fühle mich hier sicherer als manchmal in Frankfurt oder Berlin.
Welt am Sonntag: Bürgerkrieg und der Schlagabtausch mit Russland sind noch nicht lange her, und die Krisenregion Südossetien liegt Luftlinie 50 Kilometer von hier.
Burkhard Schuchmann: Ich war in diesem Jahr zwei Kilometer von der Grenze zu Südossetien Ski fahren - und habe mich sicher gefühlt.
Welt am Sonntag: Ein Konkurrent mehr: Die Weinbauern haben Sie sicher nicht gerade mit offenen Armen empfangen, oder?
Burkhard Schuchmann: Ich bin ganz offen empfangen worden. Die Leute hier sind klug genug, um zu wissen, dass jeder Erfolg, den ich mit georgischem Wein erziele, allen nützt, dass sie in diesem Fahrwasser auf neuen Märkten Fuß fassen können.
Welt am Sonntag: Und jetzt wollen Sie auch noch das Winzerwesen revolutionieren, mit einer Art dualem Ausbildungssystem wie in Deutschland. Stimmt das?
Burkhard Schuchmann: Eine Mischung von Theorie und Praxis in der Ausbildung gibt es hier nicht, ich denke aber, dass das gut wäre. Also machen wir das jetzt hier auch. Ich habe dafür niemanden gefragt. Man sollte nicht immer zu viel fragen.
Welt am Sonntag: Wie wird man hier eigentlich als Deutscher aufgenommen?
Burkhard Schuchmann: Die Gastfreundschaft der Georgier ist groß, das Ansehen Deutschlands enorm. Ich habe Kontakte zu georgischen Familien, manchmal muss man da sogar ein wenig bremsen, denn jeder, der einlädt, gibt das Letzte, um seinen Gast glücklich zu machen.
Welt am Sonntag: Sie offenbar auch, immerhin geht Staatspräsident Michail Saakaschwili angeblich bei Ihnen ein und aus.
Burkhard Schuchmann: Nicht nur er, auch seine Frau mit Freunden.
Welt am Sonntag: Der Präsident redet oft davon, dass sich das Land erholt - sehen tut man davon nichts. Welche wirtschaftlichen Perspektiven hat Georgien?
Burkhard Schuchmann: Georgien hat unter dem Krieg und der Finanzkrise sehr gelitten und erholt sich nur langsam. Das Land hat zwei Chancen: Wein und Tourismus. Mit Letzterem hat das Land aus Zeiten der Sowjetunion immerhin Erfahrung.
Welt am Sonntag: Die dürfte heutzutage kaum mehr etwas nützen. Daneben ist die Infrastruktur baufällig oder veraltet.
Burkhard Schuchmann: Es stimmt, man muss hier viel investieren, aber das geschieht ja derzeit und braucht seine Zeit. Generell hat Georgien als Reiseziel viel zu bieten: Es ist ein unglaublich schönes Land mit einer abwechslungsreichen Natur, Stränden und Bergen. Es wird gut gekocht und gewinzert, und es existieren jede Menge Kulturgüter. Georgien ist eine der Wiegen des Christentums. Das Christentum hat sich von hier Richtung Europa verbreitet.
Welt am Sonntag: Eines hat sich hier nicht verbreitet: der Korkenzieher. Stimmt es, dass ein georgischer Winzer keinen braucht?
Burkhard Schuchmann: (lacht) Deutsche Winzer zapfen auch aus dem Stahltank. Aber ernsthaft: Auch ich lagere den Wein in Ton-Amphoren, die im Boden eingelassen sind. Das ist in Georgien seit Jahrtausenden so üblich. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, sich daraus ein Gläschen zu schöpfen. In Stahltanks steuert der Mensch die Temperatur des Weines, hier tut das die Natur.
Das Gespräch führte Nikolaus Doll (welt.de)
Statt seinen Ruhestand zu genießen, wird ein deutscher Topmanager zum Großwinzer im wilden Georgien. Ein Expertengespräch über Spätlesen
Jahrzehntelang war Stahl Burkhard Schuchmanns Geschäft: Weichen, Schienenbefestigungen, Lokomotiven, zuletzt Kräne. Der 69-Jährige hat alles hinter sich, was eine Karriere als Vorstands- und Aufsichtsratschef bieten kann: Börsengänge, Übernahmen, gewonnene und verlorene Machtkämpfe, den Weg aus bescheidenen Verhältnissen zum Millionär. Im Rentenalter hat er noch einmal einen Neuanfang gewagt: Der frühere leitende Angestellte wurde Firmengründer - als Winzer. Auch in diesem Beruf packte ihn bald der Ehrgeiz. "Das Weingut Burkhard Schuchmanns ist nicht das größte im Land, aber das bestgeführte, unser Vorzeigeunternehmen", sagte Georgiens Landwirtschaftsminister Bakur Kvezereli der "Welt am Sonntag".
Welt am Sonntag: Herr Schuchmann, Sie tragen hier, inmitten Ihres Weinbergs, geschlossene Schuhe und Kniestrümpfe, obwohl es hier elend heiß ist. Sie wissen schon, dass sich da ein Verdacht aufdrängt?
Burkhard Schuchmann: Welcher Verdacht? Das schützt mich vor den Disteln und Mücken im Weinberg.
Welt am Sonntag: Und vor Blicken. Dann sieht man nicht, dass Ihre Füße blau-violett sind.
Burkhard Schuchmann: (lacht) Es ist richtig, dass ich gelegentlich selbst in den Bottich zum Traubentreten steige und dass die roten Saperavi-Trauben derart färben, dass man die Farbe kaum mehr wegbekommt. Aber heute trägt man dabei meistens Gummistiefel. Das ist hygienischer.
Welt am Sonntag: Hört sich nach Schwerarbeit an.
Burkhard Schuchmann: In erster Linie macht es Spaß, das ganze Team stampft mit, wir singen und tanzen, da kommt richtig Rhythmus rein.
Welt am Sonntag: Legen Sie auch sonst Hand an?
Burkhard Schuchmann: Klar, bei der Ernte, aber auch bei der grünen Lese, wenn man von den dann noch unreifen Trauben einen wesentlichen Teil wegschneidet, um die verbliebenen Reben stärker zu machen. Die Georgier haben mich zuerst für verrückt gehalten. Der Deutsche schmeißt ja die Hälfte der Ernte weg, hieß es kopfschüttelnd. Aber so bekommt man bessere Qualität.
Burkhard Schuchmann: Schuchmann herzt Weinarbeiterinnen und bindet Reben hoch.
Welt am Sonntag: Dafür, dass man Sie mal für verrückt erklärt hat, haben Sie aber ein gutes Verhältnis zu Ihren Leuten.
Burkhard Schuchmann: Oh, die können auch anders. Letztes Jahr hätten mich die Frauen fast gelyncht. Sie wollten mehr Lohn, als ich ihnen geben konnte. Und eine Georgierin wird in solchen Fällen immer sehr aufbrausend. Das sind feurige Menschen hier.
Welt am Sonntag: Wie ging es aus?
Burkhard Schuchmann: Mit einem Kompromiss. Ich habe gelernt, dass ich ein bisschen georgischer werden muss, und habe dafür gesorgt, dass die Leute ein bisschen deutscher werden.
Welt am Sonntag: Was bedeutet georgischer?
Burkhard Schuchmann: Man ist ein bisschen ungenauer, hat andere Vorstellungen von Zeiten und Abläufen und ist auch kompromissbereiter.
Welt am Sonntag: Warum wird ein früherer Vorstandschef eines MDax-Unternehmens zum Weinbauern im Kaukasus? Vertreiben Sie sich den Ruhestand, oder wollten Sie ernsthaft neu anfangen?
Burkhard Schuchmann: Beides. Anfangs war es ein Hobby, dann hat mich der Ehrgeiz gepackt.
Welt am Sonntag: Es ist in gewissen Kreisen in zu winzern. Günther Jauch will es lernen, Hubert Burda sieht es eher philosophisch, RWE-Chef Jürgen Großmann will genießen. Was treibt Sie?
Burkhard Schuchmann: Mich hätte eine etablierte Weinlandschaft nicht interessiert. Dann wäre es ein Finanzinvestment gewesen. Ich wollte was aufbauen, gerade in einem Land, das ich lieben gelernt habe.
Welt am Sonntag: Was war die größte Überraschung?
Burkhard Schuchmann: Wie stark man es beeinflussen kann, dass am Ende etwas wirklich besonders Gutes rauskommt. Das fängt beim Feld an und hängt dann von jedem einzelnen Schritt in der Prozesskette ab.
Welt am Sonntag: Zuerst braucht man wohl viel Geld. Wie viel haben Sie hier investiert?
Burkhard Schuchmann: Insgesamt bis heute etwa 6,5 Millionen Euro. In Grundstücke und Neubauten, Anlagen, Maschinen und Vorräte.
Welt am Sonntag: Was als Hobby begann, soll sich sicher irgendwann rechnen.
Burkhard Schuchmann: Natürlich habe ich einen Businessplan und will mit diesem Weingut Gewinn machen. Das ist schon deshalb nötig, um investieren zu können, neue Reben anzupflanzen, neue Versuche zu machen, zum Beispiel mit Beerenauslesen zu experimentieren. Es geht nicht, dass man immer nur Geld reinsteckt, irgendwann muss sich ein Unternehmen tragen. 2013 oder 2014 wird laut Plan nach Abzug aller Belastungen Geld übrig bleiben.
Welt am Sonntag: Traumrenditen schafft man mit Wein eher nicht?
Burkhard Schuchmann: Eine zweistellige EBITDA-Marge ist realistisch, das ist doch gar nicht so schlecht.
Welt am Sonntag: Wie groß ist Ihre Ernte heute?
Burkhard Schuchmann: Ich produziere rund 250 000 Flaschen pro Jahr, auf 500 000 will ich kommen.
Burkhard Schuchmann: Schuchmann schlendert vom Feld in den Weinkeller und entkorkt eine Flasche.
Welt am Sonntag: Was trinken wir da?
Burkhard Schuchmann: Das ist ein Weißwein, Jahrgang 2006. Die Rebsorte heißt Kisi, kommt nur hier vor und ist eine der seltensten in Georgien. Man erntet jedes Jahr im ganzen Land nur etwa 50 Tonnen Trauben. Wir produzieren rund 4000 Flaschen. Dies ist ein ganz besonderer Wein, den man entweder liebt oder fürchterlich findet.
Welt am Sonntag: Beschreiben Sie diesen Wein.
Burkhard Schuchmann: Der Kisi wird wie ein Rotwein mit Kernen und Häuten und Stilen vergoren. Er hat eine leichte Säure, das ist von der Farbe her fast eine Art Sherry. Der Kisi passt sogar zu einer guten Zigarre.
Welt am Sonntag: Herr Schuchmann, Sie sind eine Enttäuschung. Da muss doch jetzt etwas kommen wie "füllig am Gaumen, mit leicht pfeffrigem Abgang".
Burkhard Schuchmann: Ach, das ist nicht meine Sprache.
Welt am Sonntag: Machen Sie auch Spätlesen? Würde ja passen.
Burkhard Schuchmann: Wir sind noch nicht so weit, aber da wollen wir hin.
Welt am Sonntag: Wer soll denn die 250 000 Flaschen jährlich trinken? Die Georgier? Die Menschen sind arm, und wer was besitzt, hat selbst einen Weinberg.
Burkhard Schuchmann: Rund 20 Prozent der Produktion bleiben in Georgien, weil es allen Problemen zum Trotz auch hier Menschen gibt, die sich einen herausragenden Wein ihres Landes gönnen wollen. Der Rest geht in den Export, vor allem nach Deutschland, aber auch nach Schweden, England, in die Benelux-Staaten oder die USA.
Welt am Sonntag: Dort wartet doch wirklich niemand auf georgischen Wein.
Burkhard Schuchmann: Warten nicht unbedingt, aber anspruchsvolle Weintrinker sind empfänglich für Neues, die wollen nicht den Tausendsten Merlot oder Sauvignon.
Welt am Sonntag: Die Infrastruktur hier ist entsetzlich, wie kommt die Flasche zum Kunden?
Burkhard Schuchmann: Die Logistik ist eine Herausforderung, das stimmt, und zwar eine Doppelte. Zum einen müssen die Flaschen per Lkw über die Türkei nach Mitteleuropa. Das läuft ganz gut. Vorher aber muss ich erst mal leere Flaschen aus dem Ausland einführen, weil es in Georgien keine Produktion gibt, die unseren Ansprüchen genügt.
Welt am Sonntag: Es gibt Menschen, die behaupten, nach dem unschönen Ende als Vossloh-Chef habe sich Schuchmann in einen Schmollwinkel zurückgezogen - so weit weg, wie es eben ging.
Burkhard Schuchmann: Ich schmolle nicht. Ich habe bei Vossloh fantastische Zeiten erlebt und bin dort im richtigen Augenblick ausgeschieden.
Welt am Sonntag: Hängt Ihnen das noch nach: der Machtkampf gegen den damaligen Aufsichtsratschef Kajo Neukirchen, die Art, wie die Eigentümerfamilie Sie fallen gelassen hat?
Burkhard Schuchmann: Ich habe fast acht Jahre mit Kajo Neukirchen gut zusammengearbeitet, das bleibt in Erinnerung. Was es an Streit gab, ist erledigt. Und die Familie hat eine Entscheidung getroffen. Ob sie richtig war oder nicht, muss sie selbst entscheiden. (Schuchmann schenkt ein.) Das ist ein Saperavi 2005, ausgebaut, also vergoren, in der Ton-Amphore, dann 24 Monate in französischen Eichenfässern gelagert, etwas Besonderes. Wie finden Sie den?
Welt am Sonntag: Schmeckt mir gut. Mehr kann ich nicht sagen, ich bin Münchner, aus der Stadt weltberühmter Biere. Ist es schwer, als Unternehmer in diesem Land Fuß zu fassen?
Burkhard Schuchmann: Im Gegenteil, das Wirtschaftssystem ist eines der liberalsten der Welt. Es ist unkompliziert, Grund zu erwerben, das Rechtssystem ist dem deutschen ähnlich.
Welt am Sonntag: Aber die politischen Verhältnisse sind unsicher. Ein neues Regime kann doch einen Systemwechsel bedeuten, samt Verstaatlichung oder Bodenreform.
Burkhard Schuchmann: Man hat hier sehr konsequent einen unumkehrbaren Schritt Richtung Privatisierung gemacht. Auch bei einem Systemwechsel bräuchte eine neue Regierung Investoren. Das Land ist arm, die Industrie ist kollabiert, die Exportwirtschaft schwach. Georgien braucht Kapital und Know-how - das weiß man hier.
Welt am Sonntag: Wie man abkassiert offenbar auch. Korruption soll allgegenwärtig sein.
Burkhard Schuchmann: Das mag es hier und da geben. Mir allerdings ist kein Fall bekannt, und von mir wollte nie jemand Schmiergelder.
Welt am Sonntag: Aber die gefürchtete Steuerpolizei schaut gelegentlich bei Ihnen vorbei?
Burkhard Schuchmann: Natürlich, aber wir halten uns an die Gesetze und die auch, das Verhältnis zu den Steuerbehörden ist sehr entspannt. Ein Beispiel: Man hatte mich gebeten, Steuerrückforderungen zu stunden, weil die regionale Verwaltung klamm war, aber die Gehälter für die Lehrer zahlen musste. Ein Jahr später war das Geld da. Georgien lebt von der Hand in den Mund, aber man wird am Ende korrekt behandelt.
Welt am Sonntag: Wie sicher ist man hier eigentlich?
Burkhard Schuchmann: Oh Gott, ja, es gibt Leute die vermuten hier hinter jedem Baum einen Gangster mit einer Kalaschnikow. Ich fühle mich hier sicherer als manchmal in Frankfurt oder Berlin.
Welt am Sonntag: Bürgerkrieg und der Schlagabtausch mit Russland sind noch nicht lange her, und die Krisenregion Südossetien liegt Luftlinie 50 Kilometer von hier.
Burkhard Schuchmann: Ich war in diesem Jahr zwei Kilometer von der Grenze zu Südossetien Ski fahren - und habe mich sicher gefühlt.
Welt am Sonntag: Ein Konkurrent mehr: Die Weinbauern haben Sie sicher nicht gerade mit offenen Armen empfangen, oder?
Burkhard Schuchmann: Ich bin ganz offen empfangen worden. Die Leute hier sind klug genug, um zu wissen, dass jeder Erfolg, den ich mit georgischem Wein erziele, allen nützt, dass sie in diesem Fahrwasser auf neuen Märkten Fuß fassen können.
Welt am Sonntag: Und jetzt wollen Sie auch noch das Winzerwesen revolutionieren, mit einer Art dualem Ausbildungssystem wie in Deutschland. Stimmt das?
Burkhard Schuchmann: Eine Mischung von Theorie und Praxis in der Ausbildung gibt es hier nicht, ich denke aber, dass das gut wäre. Also machen wir das jetzt hier auch. Ich habe dafür niemanden gefragt. Man sollte nicht immer zu viel fragen.
Welt am Sonntag: Wie wird man hier eigentlich als Deutscher aufgenommen?
Burkhard Schuchmann: Die Gastfreundschaft der Georgier ist groß, das Ansehen Deutschlands enorm. Ich habe Kontakte zu georgischen Familien, manchmal muss man da sogar ein wenig bremsen, denn jeder, der einlädt, gibt das Letzte, um seinen Gast glücklich zu machen.
Welt am Sonntag: Sie offenbar auch, immerhin geht Staatspräsident Michail Saakaschwili angeblich bei Ihnen ein und aus.
Burkhard Schuchmann: Nicht nur er, auch seine Frau mit Freunden.
Welt am Sonntag: Der Präsident redet oft davon, dass sich das Land erholt - sehen tut man davon nichts. Welche wirtschaftlichen Perspektiven hat Georgien?
Burkhard Schuchmann: Georgien hat unter dem Krieg und der Finanzkrise sehr gelitten und erholt sich nur langsam. Das Land hat zwei Chancen: Wein und Tourismus. Mit Letzterem hat das Land aus Zeiten der Sowjetunion immerhin Erfahrung.
Welt am Sonntag: Die dürfte heutzutage kaum mehr etwas nützen. Daneben ist die Infrastruktur baufällig oder veraltet.
Burkhard Schuchmann: Es stimmt, man muss hier viel investieren, aber das geschieht ja derzeit und braucht seine Zeit. Generell hat Georgien als Reiseziel viel zu bieten: Es ist ein unglaublich schönes Land mit einer abwechslungsreichen Natur, Stränden und Bergen. Es wird gut gekocht und gewinzert, und es existieren jede Menge Kulturgüter. Georgien ist eine der Wiegen des Christentums. Das Christentum hat sich von hier Richtung Europa verbreitet.
Welt am Sonntag: Eines hat sich hier nicht verbreitet: der Korkenzieher. Stimmt es, dass ein georgischer Winzer keinen braucht?
Burkhard Schuchmann: (lacht) Deutsche Winzer zapfen auch aus dem Stahltank. Aber ernsthaft: Auch ich lagere den Wein in Ton-Amphoren, die im Boden eingelassen sind. Das ist in Georgien seit Jahrtausenden so üblich. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, sich daraus ein Gläschen zu schöpfen. In Stahltanks steuert der Mensch die Temperatur des Weines, hier tut das die Natur.
BLOG: Joss Bachhofer - Mit dem Roller nach Zentralasien und zurück (jossbachhofer.com)
mehr >>>
Ein blog über eine Reise nach Zentralasien mit einem 125ccm Roller, etwa 20 000 km in etwa 100 Tagen.
und:
Eine Arbeit über die Rituale des Abschieds von denen ‘die auf der Strecke blieben’.
Menschen sterben an und auf der Straße, andere Menschen geben ihnen ein Denkmal. Über Jahrtausende und fast alle Kulturen hinweg, kennt der „Homo Migrans“ das Ritual, denjenigen, die unterwegs zu Tode kamen, ein Zeichen zu setzen. Als Ausdruck von Trauer und als Memento Mori für die Lebenden.
Bis zu den Wegen der Seidenstraße, einer der ältesten und längsten Handelsrouten der Menschheit, die zugleich Korridor und Aufmarschgebiet zahlreicher Eroberer war, werde ich nach Relikten derjenigen suchen „die auf der Strecke blieben“.
„En Passant“ sichert fotografisch und mittels Film- und Tonbandaufnahmen diese Spuren am Straßenrand.
Mein Gefährt(e) für die 100 Tage und 17 000 km nach Zentralasien und zurück ist ein 125ccm Roller. Er ist schnell genug, um die Strecke in einem Sommer zu bewältigen, aber langsam genug, um die Zeichen am Straßenrand zu erkennen.
Im Anschluss an die Reise wird die Ausstellung „En Passant“ entwickelt.
link: jossbachhofer.com
Friday, July 08, 2011
GEOPOLITIK: Perspektiven für das Schwarze Meer – Gas aus Aserbaidschan. Der Kampf um das Kaspische Meer. Interview Rasim Mirzayev (european-circle.de)
“The Winner is ... Aserbaidschan!” Mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest ist das Land im Kaukasus, an der Grenze zu Russland und zum Iran, ins Bewusstsein aller Europäer gerückt. Dabei verknüpfen sich viele Energiehoffnungen mit Aserbaidschan und “Nabucco”. So ist der Name der Pipeline, die ab 2018 Gas von Aserbaidschan nach Deutschland bringen soll. Wie sicher ist das Projekt? European Circle-Korrespondent Peter Brinkmann sprach mit Rasim Mirzayev von der Humboldt-Universität in Berlin und Geschäftsführer des “EuroKaukAsia”-Vereins in Berlin.
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