Wednesday, October 04, 2006

Staatsminister Gernot Erler im Interview mit dem EURASISCHEN MAGAZIN
Gernot Erler hat in der letzten Ausgabe des Eurasischen Magazins ein längeres Interview gegeben. dabei äußerte er sich in vielerlei Hinsicht auch zu Russlands Position - also auch ihr Verhältnis zu Georgien und zu den USA. Sein Fazit ist: Das Denken in Einflusssphären und Machtblöcken ist nicht mehr zeitgemäß.“
Hier ein Auszug ... aus dem Absatz: „Die Spannungen in letzter Zeit haben gezeigt, dass die eingefrorenen Konflikte im Kaukasus jederzeit aufbrechen können.“


EM: Im Kaukasus ringen Moskau und Washington um die Vorherrschaft am Rande des verbliebenen russischen Reiches. Nach Ansicht des Experten Prof. Eberhard Schneider von der Stiftung Wissenschaft und Politik werden sich die bereits bestehenden Spannungen künftig noch verschärfen und Moskau dadurch enger an Europa heranrücken. Wird dadurch die von Russlands Präsident Putin immer wieder beschworene multipolare Weltordnung und die Stärkung der Bindung mit Europa gefördert?

Erler: Im Kaukasus und darüber hinaus gibt es Konflikte, die der Lösung harren, oft auch als so genannte „frozen conflicts“, „eingefrorene Konflikte“, bezeichnet. An einer friedlichen Lösung dieser Konflikte ist allen Seiten gelegen. Das Denken in Einflusssphären ist meiner Ansicht nach einer Regelung dieser Konflikte nicht förderlich. Die Spannungen in letzter Zeit haben gezeigt, dass die Konflikte jederzeit aufbrechen können. Ein Ausbrechen der Spannungen hat Auswirkungen über die Region hinaus. Daher habe ich mich bei Gesprächen mit den Beteiligten in den vergangenen Wochen nachdrücklich für besondere Zurückhaltung eingesetzt. Eine Stabilisierung der gemeinsamen Nachbarschaft ist das erklärte Ziel der Bundesregierung wie auch der EU. In diesem Ziel sind wir uns mit den Regierungen der USA und der Russischen Föderation einig.

Das ganze Interview: „Das Denken in Einflusssphären und Machtblöcken ist nicht mehr zeitgemäß.“

2 comments:

Hans said...

Was für ein Bla-Bla, die EU sollte Rückgrat zeigen und gegenüber Russlands alltäglichen Provokationen unabhängig von den USA, russischem Gas und Angstreflexen eine klare Stellung zu Georgien und zu seinen Rechten als unabhängiger Staat am Südrand des Kaukasus beziehen. Eine große Eierei und eine jämmerliche EU verlieren Einfluß und Ideen seit vielen Jahren.

Ralph Hälbig said...

Hans ich sehe das ähnlich, die Nachrichten sprechen eben nicht so eine belanglose Sprache. Und rückblickend auf andere Konflikte war die Rolle der EU nicht ausreichend! Und vor allem nicht augenscheinlich couragiert. Auf jeden Fall denke ich nicht, dass das bla-bla ist. Man wird sich schon was denken, oder?