LITERATUR:
Ein Held unserer Zeit: die kalte Seele
Rezensiert von Maike Albath (dradio.de)
Überheblicher Lebemann mit kalter Seele - Michail Lermontovs Novellensammlung "Ein Held unserer Zeit" ist ein Klassiker der russischen Literatur. Im Mittelpunkt des fünfteiligen Novellenkranzes steht ein überheblicher Lebemann mit einer kalten Seele. Pečorin heißt dieser "Held unserer Zeit", und er wird uns aus drei verschiedenen Perspektiven präsentiert.
Lermontov, Angehöriger des Leibhusarenregiments, Sohn eines schottischen Offiziers, zugleich Abkömmling eines russischen Adelsgeschlechts und wegen seiner Frauengeschichten allenthalben verrufen, landete an der Front im Kaukasus. Der aufmüpfige Lyriker, durch derartige Repressalien nicht zu verschrecken, drehte den Spieß um und nutzte den Kaukasus als Reservoir für seine Dichtung. Lermontov legt mit Ein Held unserer Zeit auch eine ungeschonte Selbstanalyse vor.
Michail Lermontov: Ein Held unserer Zeit
Aus dem Russischen übersetzt und herausgegeben von Peter Urban.
Friedenauer Presse, Berlin 2006, 256 Seiten, 22, 50 Euro
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