Thursday, December 11, 2014

TERMIN: Filmvorführung 'Die langen hellen Tage', Berlin 15.12.2014

Am 15.12.2014 wollen wir im Rahmen des Kolloquiums des Lehrstuhls für Geschichte Aserbaidschans den georgischen Film "Die langen hellen Tage" schauen. Der Film war ein Festivalrenner des Jahres 2013, wurde ausgezeichnet mit 30 internationalen Preisen und war der georgische Beitrag zu den Oscars 2014. Einleitend wird Susanne Wienemann vom Filmverleih "BeMovie Medienproduktion und Vertrieb GmbH" etwas zur Geschichte des georgischen Films erzählen. Wegen der Filmdauer und Einleitung verlängert sich das Kolloquium um ca. 30min.

Zum Film:
Die besten Freundinnen Eka (Lika Babluani) und Natia (Mariam Bokeria) werden zu jungen Frauen während der langen, hellen Sommertage 1992 in der Stadt Tiflis. Sie leben in einer Welt, in der eine geschenkte Pistole als ein Zeichen der Zuneigung verstanden wird, ein Heiratsantrag mehr wie eine Entführung wirkt und in der Liebe und Lebensgefahr nicht weit voneinander entfernt sind. Georgien ist auf sich selbst gestellt, die eigenen Eltern versagen kläglich als Vorbild und doch wissen sich die Mädchen zu behaupten. Sie sind ganz normale Teenager, die Spaß haben, gegen ihre Lehrer rebellieren, heimlich rauchen, unanständige Lieder singen und schließlich die Kette der Gewalt ganz ohne fremde Hilfe durchbrechen.

Vor der Kulisse des postsowjetischen Georgiens beschreibt der Film mit virtuoser Erzählkraft, starken Bildern des Kameramanns Oleg Mutu und musikalischem Rhythmus die prägenden Veränderungen im Leben zweier Mädchen im Teenageralter. Autorin und Ko-Regisseurin Nana Ekvtimishvili basierte Ekas und Natias Geschichte auf den Erinnerungen an ihre eigene frühe Jugend im Tiflis der 1990er Jahre und stellt in ihrem fesselnd erzählten Film weibliche Identität und den Bruch mit veralteten Werten in den Mittelpunkt, wobei sie gemeinsam mit Ko-Regisseur Simon Groß einen klaren Blick für fein nuancierten Witz und selbstbewusste Darstellungen behält. Die Regisseure greifen ernste Themen auf, die sie mit emotionaler Wucht, aber auch mit ruhiger Zurückhaltung darstellen. Gleichzeitig haben sie gekonnt die besondere, bezaubernde Atmosphäre der heißen, langen, hellen Sommertage Georgiens eingefangen.

Trailer, Rezension und Interview mit Regisseuren:




Zeit: Montag, 15. Dezember, 16 Uhr c.t.

Ort: Institut für Geschichtswissenschaften, Friedrichstraße 191, Raum 5008 

“Georgien ist ein Teil von mir” – Nana Ekvtimishvili und Simon Groß [filmosophie.com]


Mehr zum Film hier: dielangenhellentage.wordpress.com

Bis Montag,

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Philipp Türmer, stud. Hilfskraft

Humboldt-Universität zu Berlin
Institut für Geschichtswissenschaften
Stiftungsprofessur Geschichte Aserbaidschans
Sitz: Friedrichstraße 191-193a
10117 Berlin
Raum 5099
Tel.: (+49030)-2093-70684

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