(arte.tv) Im abgeschiedenen Bergdorf Arasandsysch im Kaukasus werden noch alte Traditionen gepflegt und Rituale sind feste Bestandteile im Leben der Bewohner. Auch die patriarchalische Ordnung ist hier erhalten geblieben: Die Frauen kochen, besorgen den Haushalt und stellen Käse her.
Murman Lomia liebt seine Tiere. Jedes Jahr im Sommer zieht der abchasische Ziegenhirt mit seiner Herde in die Berge des Hohen Kaukasus. Für Murman, Oberhaupt einer großen Familie, ist der Auftrieb der Ziegenherde der Höhepunkt des Jahres. Auch die Rinderherde zieht mit und will ebenfalls rechtzeitig versorgt werden. Bei der Vorbereitung des beschwerlichen Aufstiegs packen alle Familienmitglieder mit an. Zum festen Bestandteil der Vorbereitungen zählen auch archaische Fruchtbarkeitsrituale, damit die Höhenwanderung gelingt.
Im Dorf gilt noch die patriarchalische Ordnung: Die Frauen gehen ihren häuslichen Pflichten nach, bereiten die traditionellen Speisen zu, stellen den berühmten Sulguni-Käse her. Betroffen von den Unwägbarkeiten der postsozialistischen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Krieg mit Georgien zu Beginn der 90er Jahre sind die Abchasen gezwungenermaßen Selbstversorger geworden.
Die Bewohner des Bergdorfs Arasandsysch gehören zu den letzten, die die alten Traditionen des Landes pflegen. Ob Hochzeit oder Totenkult, Rituale sind noch fest verankert im Denken und Handeln der Bergbewohner. In der abgeschiedenen Bergwelt führt Murman gemeinsam mit anderen Hirten ein karges, aber glückliches Leben, während die Menschen in der Hauptstadt Suchumi den Anschluss an den Wohlstand bringenden Tourismus suchen.
Ein Film von Andrzej Klam
Sunday, March 20, 2016
FILM: Das Glück des abchasischen Hirten. Ein Film von Andrzej Klam (arte.tv)
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