Sunday, August 01, 2010

FERNSEHEN: Krieg und Frieden im Kaukasus / Georgien: Europa verzweifelt gesucht - 3. August - 22.05 (arte.tv)

Dienstag, 3. August 2010 um 22.05 Uhr
Wiederholungen:
05.08.2010 um 10:00
Krieg und Frieden im Kaukasus
Georgien: Europa verzweifelt gesucht (Frankreich, 2009, 58mn)
ARTE F, Regie: Nino Kirtadze
(126mn)
ZDF / ARTE F

Der gewaltsame russisch-georgische Konflikt um Südossetien im August 2008 war auch ein Krieg der Propaganda-Kompanien. Die beiden Dokumentationen des ARTE-Themenabends suchen nach der Wahrheit - nach den Schuldigen dieses Krieges und den wahren Gründen dafür, diesen Krieg überhaupt zu führen.

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Krieg und Frieden im Kaukasus: So viele Lügen in so wenigen Tagen. Der russisch-georgische Konflikt um Südossetien im August 2008 war auch ein Krieg der Propaganda-Kompanien. Der ARTE-Themenabend sucht in zwei Dokumentationen nach der Wahrheit. Er sucht nach den Schuldigen dieser bewaffneten Auseinandersetzung und nach den wahren Gründen dafür, diesen Krieg überhaupt zu führen. Zum einen schildern Zeitzeugen - einflussreiche Politiker und Diplomaten ebenso wie georgische Bürger von der Straße - ihre Sicht des Konfliktes. Auf der anderen Seite stehen die Medienmaschinerien der Konfliktparteien, die dem jeweiligen Gegner die Schuld am Krieg zusprechen und die Unschuld der eigenen Seite beteuern.

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Georgien: Europa verzweifelt gesucht: Der Konflikt mit dem großen Nachbarn Russland: Gründe für die Auseinandersetzungen und Folgen des Krieges für die Georgier

An der Nahtstelle Europas zu Asien liegt Georgien. Das nur rund fünf Millionen Einwohner zählende Land geriet im Jahr 2008 in einen bewaffneten Konflikt mit dem großen Nachbarn Russland. Die Dokumentation schildert die Gründe für die Auseinandersetzungen und die Folgen des Krieges für die Georgier.

Das empfindliche Gleichgewicht der Welt beschreibt die als politische Fabel angelegte Dokumentation um den Konflikt des kleinen Kaukasusstaates Georgien mit seinem großen Nachbarn Russland. Und sie untersucht gleichzeitig die Leitwerte internationaler Beziehungen. Am Beispiel Georgiens werden wesentliche Fragen der politischen Ethik und der weltweiten politischen Verantwortung behandelt.
Im Mittelpunkt steht Georgiens Schicksalsjahr 2008, als das Land im Kaukasus für kurze Zeit und auf tragische Weise in den Fokus der Weltnachrichten rückte. Damals hatten sich die Georgier bei den Wahlen im Januar große Hoffnungen auf positive Veränderungen gemacht, wurden jedoch nach dem Krieg mit Russland im August und der Rückkehr zum Status quo schwer enttäuscht.
Wichtige Zeitzeugen des Konfliktes, wie der georgische Präsident, seine Minister, Oppositionsführer, ausländische Staatschefs und Diplomaten der internationalen Vertretungen sowie natürlich Georgier von der Straße, geben Auskunft über das Geschehen selbst wie dessen Auswirkungen auf das politische und ihr persönliches Leben.

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Propagandanebel. Die Wahrheit und der Krieg um Südossetien

Dienstag, 3. August 2010 um 23.05 Uhr
Wiederholungen:
05.08.2010 um 11:00
Propagandanebel
(Deutschland, Russland, Georgien, 2009, 60mn)
ZDF
Regie: Stephan Kühnrich

Die gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Georgien und Russland um Südossetien im Sommer 2008 währte nur wenige Tage. Doch die Propagandaschlacht um den Konflikt ist bis heute nicht beendet. Die Dokumentation blickt in Moskau, Tiflis, Zchinwali und Brüssel hinter die Kulissen der kaukasischen Medienauseinandersetzung. Während die einfachen Leute über ihr bedrückendes Schicksal berichten, wird deutlich, dass damals im Fernsehen ein anderer Krieg gezeigt wurde, als der, den sie erlebten.

Der Pulverdampf hat sich verzogen aus den Tälern Südossetiens. Aber noch immer wabert der Propagandanebel des Krieges durch die Redaktionsstuben der Weltpresse. "Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit." Der Spruch war selten so zutreffend wie im georgisch-russischen Konflikt um Südossetien im August 2008. Der Krieg dauerte nur wenige Tage, der Kampf um die Sympathie der Weltöffentlichkeit hält dagegen bis heute an. Dabei sind PR-Kampagnen international operierender Agenturen zu entscheidenden Waffen geworden.
Die Dokumentation untersucht die Kriegsversionen der Konfliktparteien und ihre Propagandaapparate. Der Befund ist für beide Seiten wenig schmeichelhaft. Während Tiflis weiter an seiner längst widerlegten Unschuldsversion festhält, nährt Moskau mit geheimnistuerischer Informationspolitik Zweifel an allen offiziellen Verlautbarungen.
In scharfem Kontrast zur kalten Welt der Medienpolitik stehen die Bilder von den Kriegsopfern im südossetischen Zchinwali und den Flüchtlingen im georgischen Gori. Wer sind eigentlich die Osseten, um deren einst autonomes Gebiet es bei dem gewaltsamen Konflikt ging, und welche Rolle spielten die dort lebenden Georgier? In der geopolitischen Debatte hat das damals niemanden interessiert. Ein Lokaljournalist aus Gori bringt es sarkastisch auf den Punkt: "Politiker betreiben ihre Politik und das Volk bleibt als Opfer zurück."
Der ossetische Medienwissenschaftler Ruslan Bekurow und der aus Südossetien vertriebene Georgier Nodar Kochischwili äußern sich differenzierter als die Regierenden in Tiflis und Moskau. Beide bestreiten, dass es Gewinner und Verlierer in der Medienschlacht gibt. Sie sind der Meinung, dass alle nur verloren haben: natürlich in erster Linie die Menschen und die Opfer in diesem Krieg - aber auch die Zuschauer, Leser und Hörer.

Quelle:
www.arte.tv

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