Wednesday, January 29, 2014

DOKUMENTATION: Putins Spiele. Von Alexander Gentelev (arte.tv)


Dienstag, 28. Januar um 20:20 Uhr (90 Min.)
Origin: MDR
Land: Deutschland
Jahr: 2013
Als Live verfügbar: ja
Tonformat: Stereo
Bildformat: HD, 16/9
Arte+7: 28.01-04.02.2014

Wiederholung:
Do, 06.02. um 8:55 Uhr

(arte.tv) Was passiert hinter den Kulissen, wenn sich Russland den olympischen Traum Vladimir Putins erfüllen will? Wie korrupt ging und geht es bei der Vorbereitung auf die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 zu, in einem Ort, dessen subtropisches Klima eine Wintersport-Veranstaltung als absurd erscheinen lässt?

Was passiert hinter den Kulissen zu, wenn sich Russland den olympischen Traum Vladimir Putins erfüllen will? Wie korrupt ging und geht es bei der Vorbereitung auf die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 zu, in einem Ort, dessen subtropisches Klima eine Wintersport-Veranstaltung als absurd erscheinen lässt. Wer gewinnt und wer verliert, noch bevor der erste Wettkampf begonnen hat?

Wie kam es, dass Sotschi trotz schlechter Bewertung der Olympiabewerbung die Spiele zugesprochen bekam? Wie bringen die russischen Veranstalter nun das Kunststück fertig, einen traditionellen Sommerfrische-Ort in ein Wintersportparadies zu verwandeln? Was geschieht hinter den von Spezialkräften strengstens bewachten Zäunen der russischen Olympia-Baustelle? Die Antworten auf diese drängenden Fragen geben Profiteure des Baubooms aus dem In- und Ausland, Insider der Baubranche, die das Kickback-System, also das System der verdeckten Provision, kennen, Vertreter der Behörden und des Staates, geschädigte Bürger, die ihre Häuser und Grundstücke verloren haben und folglich zwangsumgesiedelt wurden, und nicht zuletzt Umweltaktivisten.

Die Machtelite Russlands setzt um jeden Preis ein Projekt durch, das dem gesunden Menschenverstand widerspricht. Die Realisierung der absurdesten Olympischen Spiele der Geschichte beruht auf der systemimmanenten Korruption in Russland, in der sich eine kleine politische Elite auf Kosten des Staatshaushalts und der einfachen Leute bereichert.

Der renommierte Dokumentarfilmer Alexander Gentelev arbeitet in "Putins Spiele" neben dem Tragischen ganz bewusst das Absurde heraus. Er zeigt Sotschi 2014 als Farce, in der ein allmächtiger Herrscher sich langweilt und die Puppen tanzen lässt.

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Sotschi ist ein Badeort an der russischen Schwarzmeerküste. Hier will Russlands Präsident im Februar 2014 die „perfekten“ Winterspiele austragen lassen. Doch bereits im Vorfeld gibt es Kritik: Korruption wird vermutet, wenn der Putin-Vertraute Wladimir Jakunin, Chef der russischen Bahn, das mit 6,5 Milliarden Euro teuerste Bauprojekt der Spiele verantwortet oder Arkadi Rotenberg, ein früherer Judo-Partner des Präsidenten, den Zuschlag von Bauaufträgen in Höhe von 5,7 Milliarden Euro erhält. Die Umweltwache Nordkaukasus kritisiert, dass für die Spiele 20.000 Hektar Wald abgeholzt, Quellenlandschaften zerstört und Tierpopulationen vertrieben werden. Sotschi liegt zudem in einer der konfliktreichsten Regionen des Kaukasus. Menschenrechtler prangern Maßnahmen gegen Terror an, wie das Demonstrationsverbot und die Kontrolle der Web-Kommunikation.

Mehr Informationen und eine Chronologie: future.arte.tv/de/sotschi

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