(mdr.de) Eine armenische Familie flieht vor der Ausrottung durch die Türken. Auf dem Berg Musa Dagh leisten sie einen aussichtslosen Widerstand. Franz Werfel schrieb seinen Roman basierend auf den Eindrücken von Zeitzeugen. Das Buch wurde 1933 in Deutschland verboten. Werfel emigrierte 1938 in die USA, wo er 1945 starb. Er erhielt 2006 posthum die armenische Staatsbürgerschaft verliehen.
Foto: Ralph Hälbig |
Hoffnung in finsteren Zeiten
Vor diesem historischen Hintergrund wird die Geschichte Gabriel Bagradians als militärischer Kopf des Widerstandes erzählt: Er war Offizier der Reserve in der türkischen Armee. Über vierzig Tage halten die Armenier auf dem Berg aus, vierzig Tage zwischen Verzweiflung und Hoffnung, vierzig Tage zwischen Mut und der Gewissheit doch zu sterben. Am Ende naht Rettung in Form französischer und britischer Schiffe, aber Rettung wohin?
Die Wahrheit mitteilen
Noch immer ist es schwierig, den Völkermord an den Armeniern in den
Jahren 1915 bis 1917 beim Namen zu nennen. Als Franz Werfel 1930 durch
Anatolien reiste, schockierten ihn die Begegnungen mit Zeitzeugen und er
begann, akribisch für einen Roman zu recherchieren.
"Die vierzig Tage des Musa Dagh" beschreiben das Schicksal einer armenischen Familie, die langsam ausgegrenzt und schließlich mit Waffengewalt verfolgt wird. Auf dem Heimatberg, dem Musa Dagh, leistet ihre Dorfgemeinschaft der Vertreibung Widerstand. Umsichtig und differenziert, mit einer klaren, fließenden Sprache verwandelt Werfel diese historische Katastrophe in ein eindrucksvolles Epos.
Der Schriftsteller Franz Werfel
Geboren 1890 in Prag, verließ Franz Werfel 1912 seine Heimatstadt und
arbeitete als Lektor im Leipziger Kurt Wolff Verlag. Während des Ersten
Weltkrieges war er Soldat. "Die vierzig Tage des Musa Dagh" beschreiben das Schicksal einer armenischen Familie, die langsam ausgegrenzt und schließlich mit Waffengewalt verfolgt wird. Auf dem Heimatberg, dem Musa Dagh, leistet ihre Dorfgemeinschaft der Vertreibung Widerstand. Umsichtig und differenziert, mit einer klaren, fließenden Sprache verwandelt Werfel diese historische Katastrophe in ein eindrucksvolles Epos.
Der Schriftsteller Franz Werfel
In den 1920er- und 1930er-Jahren avancierte Werfel zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren. 1938 emigrierte er nach Frankreich, 1940 über Spanien in die USA. Er starb 1945 in Beverly Hills.
"Die vierzig Tage des Musa Dagh" erschien 1933 in Wien und Berlin und wurde in Deutschland zwei Monate später verboten.
Es liest Christian Brückner
Alle Folgen hier: mdr.de/mdr-figaro/Franz Werfel: vierzig Tage des Musa Dagh
No comments:
Post a Comment