Sunday, December 04, 2005

In Deutschland präsentierte georgische Filme und Musik
Die Tätigkeit der Deutsch-Kaukasischen Gesellschaft "LILE"
Von Eka Sakalaschwili, Kaukasische Post
Seit Februar 1999 existiert in Deutschland die Deutsch-Kaukasische Gesellschaft "LILE". Die Gesellschaft gründete eine Gruppe georgischer und deutscher Kulturfreunde. Seitdem pflegt die Gesellschaft die kulturellen Beziehungen zwischen den kaukasischen Ländern und Deutschland.
Marika Lapauri-Burk, Musikerin von Beruf leitet diese Gesellschaft und jedes Jahr organisiert kulturelle Programme in Deutschland.
Im Herbst 1999 wurde das erste Kulturprogramm von LILE e.V. in Deutschland präsentiert. Vom 1. Bis 22. November 1999 fanden in Hamburg Georgische Kulturtage "GEORGlarte" statt.
Neben verschiedenen Vernissagen konnte das deutsche Publikum die Gesänge von Antschis-Chati-Chor, und herausragende georgische Filme genießen. Dabei fanden auch die Klavierabende mit Eteri Anjaparidse statt.
Das Jahr 2000 war auch reich an kulturellen Veranstaltungen. Im Juni wurden im Kinohaus "Metropolis" die georgischen Filme gezeigt. Dabei wurden der Stummfilm "Eliso" (1928) von Nikolos Schengelaja, "Meine Großmutter" (1929) von Kote Mikaberidze, "Das Salz Swanetiens" (1930) von Michael Kalatosov und die Kurzfilme von Michael Kobachidze "Junge Liebe" (1961), "Karussell" (1962), "Die Hochzeit" (1964), "Regenschirm" (1967) und "Musikern" (1969) vorgestellt.
"Der Film der 20er Jahre versuchte die Schlechtheit der feudal-bürgerlichen Gesellschaft und die Fortschrittlichkeit der sozialistischen zu beweisen. So wurden auch in der georgischen Kinematographie vulgär-soziologische Gegenüberstellungen von Gut und Böse gestaltet. Doch es gab auch einige wirkliche Filmkunstwerke wie "Eliso" (N.Schengelaja, 1928), "Meine Großmutter" (K. Mikaberidze, 1929) oder "Jim Schwante" (M. Kalatosischvili, 1930).
Das Genre der Parabel-Fabel entstand, wie heutige russische Literatur- und Filmwissenschaftler bestätigen, im georgischen Film. Auch die sowjetische Prosa- und Filmkunst profitierte davon. "Sapownela", 1958; "Aprili", 1964 von Otar Iosseliani; "Kortsili" (Die Hochzeit) 1964, "Kolga" (Der Regenschirm, 1967), "Musikosebi" (Die Musiker, 1969) von Michael Kobachidze; "Gza schinisaken" (Der Weg nach Hause, 1981), "XIX saukunis kartuli kronika" (Die georgische Chronik des XIX. Jahrhunderts, 1978) von Al. Rechviaschvili wären hier zu nennen." (Prof. Dr. Natia Amiredjibi, "Die Leinwand der Zeit", kurzer Überblick der georgischen Kunst).
Im Mai/Juni 2001 veranstaltete die Gesellschaft "LILE" die georgische Musiktage "Haraloo". Bei diesen Kulturtagen im Vorprogramm wurde das Buch von Fried Nielsen "Wind, der weht – Georgien im Wandel" präsentiert. Vater Bassil (Kobachidze) hielt gemeinsam mit dem Antschis-Chati-Chor eine kurze Andacht zu den Georgischen Musiktagen. Im Filmhaus "Metropolis" wurden die georgische Filme gezeigt: "Keto und Kote" ein Musical-Film aus den 40er Jahren von Wachtang Tabliaschvili und Schalva Gedevanischvili, "Phänomen" ein Dokumentarfilm von M. Kokotschaschvili, "Ranina" ein Trickfilm mit Musik von Gia Kantscheli, "Die Tage sind länger" von Lana Gogoberidze.
"Keto und Kote" ist ein Juwel der georgischen Filmkunst. Er wurde im Jahre 1948 im Filmstudio Tbilissi (so hieß damals das Filmstudio "Kartuli filmi") gedreht. Als Grundlagen für diesen Film dienten das Stück "Chanuma" von Akvsenti Zagareli und die Oper "Keto und Kote" von Viktor Dolidze. In "Keto und Kote" sind all jene großen Persönlichkeiten der Zeit zu sehen, die im georgischen Theater und Film eine ganze Epoche verkörpern, so etwa Medea Djaparidze, Batu Kraveischvili, Tamar Tschavtschavadze, Schlava Gambaschidze, Petre Amiranaschvili, Vaso Godziaschvili, Giorgi Schavgulidze und anderen.
Der Film wurde über viele Jahre mit andauernd großen Erfolg in Georgien gezeigt. Auch beim sowjetischen Publikum fand er großen Anklang. "Keto und Kote" war und ist bei den georgischen Kinoliebhaber der erfolgreichste und beliebteste Film. Der 53 Jahre alte Hit wurde im vergangenem Jahr nach der Zuschauer- und Journalistenumfrage zum besten georgischen Film des 20. Jahrhunderts prämiert." (Dr. Zwiad Dolidze)
Im Mai 2002 organisierte die Gesellschaft "LILE" das Kurzfilmprogramm "Cinema Georgien" wobei die besten georgischen Kurzfilme vorgestellt wurden. "Alawerdoba" (1962) von Giorgi Schengelaja, "Serenade" (1968) von Kartlos Chotiwari, "Irisis Iberika" (1982) von Gogita Tschkonia, "law-Nana" (Wiegenlied, 1983) von Nargiza Gardapkhadze, "Varationen auf Pirosmani" (1985) von Sergo Paradjanov, "Kvevri" (Der Krug, 1970) von Irakli Kvirikadze, "Mogzauroba sopotschi" (Reise nach Sopot, 1980) von Nana Djordjadze, "Stumrebi" (Die Gäste, 1991) von Dito Tsintsadze und die Filme von David Kobachidze.
"Georgien, die kleine Nation am Rande des Kaukasus, ist ein großes Filmland mit eigenständiger Tradition. Die Filme zeichnen sich durch einen subversiven Humor aus. Regisseure wie Tengis Abuladse und Otar Iosseliani entwickelten ihre eigene Filmsprache, um Wahrheiten an der Zensur vorbei zu formulieren. Sie fanden dabei einen universellen Ton, so das ihre Filme auch außerhalb Georgiens große Resonanz fanden. Eine besondere Stellung nahm Kurzfilme ein, lassen sich hier doch Situationen und Aussagen besonders gut Zuspitzen." (Gisela Kruse, 27. Mai 2000)
"Die Filmtitel sind schlicht. Sie heißen "Junge Liebe" und "Karussell", "Der Krug" oder "Die Gäste", und ihr Inhalt ist hintersinnig, humorvoll oder poetisch-surreal. Von der Zensur bedrängt, entstanden in Georgien Leinwand-Parabeln, Filme von magischen Realismus, doppelbödigen Bildern, Filme an der Grenze zur Malerei, zum absurden Theater, Hommagen an den Stummfilm und den Chaplinesken Humor" (Hamburger Abendblatt, 23. Mai, Sabine Danek "Ein Brunnen voller Ideen").

Deutsch-Kaukasische Gesellschaft e.V.
Marika Lapauri-Burk
Max-Bauer-Alle 68
22765 Hamburg
Tel./Fax: +49(0)40 389 22 22
E-Mail: info@lile.de
Internet: www.lile.de

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