Sunday, February 09, 2014

KULTUR: Georgien zu Gast im Gasteig - Veranstaltungsreihe "Tiflis - Leben in einer neuen Zeit" (in-tiflis.de)

(in-tiflis.de) Zwischen dem 19. März und 8. April 2014 in München



Fünf Veranstaltungen widmen sich in diesem Frühjahr im Münchner Gasteig der gegenwärtigen Kultur und Gesellschaft Georgiens. Ein eindrucksvolles Porträt des aufstrebenden Landes setzt sich wie ein Mosaik zusammen aus der Darstellung des Lebensalltags von Menschen in der Hauptstadt Tiflis und aus dem jüngsten Schaffenswerk von Künstlern und Literaten.

Das südkaukasische Land Georgien war in den gut 20 Jahren seit dem Zerfall der Sowjetunion zunächst von Not, fehlender Infrastruktur, Alltagskriminalität und Korruption geprägt, befindet sich jedoch nun in einer Phase wirtschaftlichen Aufschwungs, demokratische Aufbruchsstimmung macht sich breit. Wie spiegelt sich dies im Leben einzelner Menschen wider?

In einer Fotoausstellung samt begleitender Buchpublikation porträtiert die Münchnerin Lisa Fuhr

34 Menschen in Tiflis und spürt somit die heutige gesellschaftliche Realität Georgiens auf. Begleitend dazu finden eine Lesung mit bekannten Autoren des Landes, ein Chorkonzert mit georgischer Musik in ihrer typischen Polyphonie, die Vorführung eines jungen, vielfach international prämierten Dokumentarfilmes und ein Vortrag zur neueren Geschichte des Landes statt:

FOTOAUSSTELLUNG „Tiflis – Leben in einer neuen Zeit" 
19. März bis 8. April 2014. Gasteig München, Glashalle 1. OG – Eintritt frei

Lisa Fuhr, Fotografin, Projektinitiatorin und Veranstalterin, begegnete 34 Menschen in Tiflis, die verschiedenen Generationen, sozialen Milieus und ethnischen oder religiösen Gemeinschaften angehören. Manche sind noch von der sowjetischen Zeit geprägt, andere haben kaum mehr Erinnerung daran. Für manche haben sich die Lebensperspektiven zum Positiven verändert, andere mussten sich von ihren ursprünglichen Lebensentwürfen verabschieden und sich völlig neu positionieren. Die Menschen werden in ihrem unmittelbaren Umfeld gezeigt, ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, und sind als Porträts in Form von Bild und Text ausgestellt.

PUBLIKATION "Tiflis - Leben in einer neuen Zeit: 34 Porträts" von Lisa Fuhr
icon verlag, München. Erscheinungsdatum: Mitte März 2014

Parallel zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die das Leben der 34 interviewten Personen ausführlich in Wort und Bild darstellt. Das Vorwort stammt von Dato Turaschwili, der sein eigenes literarisches Werk im Rahmen des weiteren Veranstaltungsprogramms in München vorstellen wird.

LESUNG „Postsowjetische Literatur aus Georgien“
20. März 2014, 20 Uhr. Gasteig München, Raum 0.131 – Eintritt frei

Zu Gast sind zwei renommierte, mehrfach prämierte georgische Gegenwartsautoren, die Umbruch und Transformation in ihrer Gesellschaft miterlebt haben und in ihrer Literatur auf unterschiedliche Art darstellen.

Beso Khvedelidze gilt als Meister der georgischen ‚short story‘. Seine Texte überraschen durch surreale Wendungen, die von der absurden Lebenswirklichkeit in Zeiten gesellschaftlichen Umbruchs inspiriert sind.

Dato Turaschwili schreibt Prosatexte, Theaterstücke, Reiseberichte und Drehbücher. Als sozial und politisch engagierter Autor verfasste er den Roman „Die Jeans-Generation“, der von spätsowjetischen Jugendlichen in ihrem Streben nach Freiheit handelt. Die deutsche Ausgabe erscheint im Herbst 2014 im Wagenbach Verlag.

Der Frankfurter Literatursalon EUTERPE lädt zu dieser Lesung ein. Sie wird moderiert von Manana Tandaschwili, Professorin für kaukasische Sprachwissenschaften an der Frankfurter Goethe-Universität. Es übersetzt Anastasia Kamarauli.

CHORKONZERT „Iberisi“
23. März 2014, 11 Uhr. Gasteig München, Black Box – Eintritt 12 Euro, erm. 8 Euro

Der einzigartige Klang Georgiens beruht auf sieben Polyphonien aus den verschiedenen Regionen des Landes und wurde über Jahrhunderte weitergegeben. Manche Lieder gelten als die ältesten überlieferten Melodien der Welt und wurden in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Der gemischte Chor Iberisi unter der Leitung von Davit Kintsurashvili ist im Münchner Raum angesiedelt und wird bei diesem besonderen Konzert Lieder mit christlich-orthodoxer wie auch weltlicher Tradition darbieten.

FILMVORFÜHRUNG „The Machine which Makes Everything Disappear“ von Tinatin Gurchiani
(Dokumentarfilm Georgien / Deutschland, 2012) 97 Minuten. Georgisch mit englischen Untertiteln.
3. April 2014, 20 Uhr. Gasteig München, Vortragssaal der Bibliothek – Eintritt 7 Euro, erm. 5 Euro

Wie leben, fühlen, träumen junge Menschen in Georgien? Die unter anderem auf dem Sundance Festival 2013 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnete Filmemacherin Tinatin Gurchiani begab sich für ihr Debüt auf ein Experiment und lud mehrere 15- bis 23-Jährige zu einem Filmcasting ein. Aus den Begegnungen mit der Kamera entfalteten sich berührende Lebensgeschichten. Die Regisseurin wird bei der Filmvorführung anwesend sein.

VORTRAG von Lasha Bakradze „Sowjetgeorgien – ein Rückblick“
6. April 2014, 20 Uhr. Gasteig München, Vortragssaal der Bibliothek – Eintritt frei

Der Germanist und Historiker Lasha Bakradze, der heute in vielen Bereichen des Kulturlebens von Tiflis tätig ist, blickt in seinem Vortrag auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten hundert Jahre in seiner Heimat zurück: von der kurzzeitigen Unabhängigkeit des Landes am Ende des ersten Weltkrieges, über die Sowjetherrschaft und dem ambivalenten Verhältnis zum Nachbarn Russland nach der Unabhängigkeit 1990 bis hin zur Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft, die nun seit den Regierungswahlen 2012 im Land zu verspüren ist. Um zu verstehen, was es mit dem „Leben in einer neuen Zeit“ auf sich hat, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit.

HINTERGRUND

Das Projekt „Tiflis – Leben in einer neuen Zeit“ entstammt der Privatinitiative von Lisa Fuhr. Die Münchner Fotografin und Autorin hielt sich im Laufe der letzten drei Jahre mehrmals in Tiflis auf und drang voller Neugier immer tiefer in Kultur und Gesellschaft des Landes ein. Die studierte Anglistin, die zuvor jahrelang für das Goethe-Institut tätig war und später als Übersetzerin für Film und Fernsehen arbeitete, erklärt selbst: „Schon immer habe ich mich dafür interessiert, in anderen Ländern hinter die Kulissen zu schauen, immer hat mich der Blick ins Leben einzelner Menschen mehr interessiert als die leichter zugänglichen Schönheiten eines Landes. Mit Georgien weckte nun zum ersten Mal eine Region der ehemaligen Sowjetunion mein Interesse. Der Faszination des Südkaukasus mit seiner bewegten Geschichte des Vielvölkerstaates konnte ich mich nicht entziehen.“

Das Projekt wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, der Münchner Stadtbibliothek, der Robert-Bosch-Stiftung sowie dem Georgischen Verein in Deutschland e.V.

Veranstaltungsort:
Gasteig Kulturzentrum München, Rosenheimer Straße 5, 81667 München, www.gasteig.de

Kontakt für weitere Informationen:
Lisa Fuhr
Telefon +49 (0)89 34 44 14
presse@in-tiflis.de
www.in-tiflis.de

Bildauswahl:
Pressebilder in hoher Auflösung und Bildmaterial zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter http://www.lisa-fuhr.de/pressematerial/
Bitte verwenden Sie als Bildinformation den jeweiligen Dateinamen.

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