Wikipedia: Georgische Heerstraße (auch Grusinische Heerstraße; georgisch საქართველოს სამხედრო გზა, Sakartwelos samchedro gsa; russisch Военно-Грузинская дорога, Wojenno-Grusinskaja doroga) ist der historische Name einer Fernstraße im Kaukasus. Sie ist 213 Kilometer lang und durchquert das Gebirge zwischen Russland und Georgien. Dabei erreicht sie eine Höhe von 2.379 Metern über dem Meeresspiegel. Sie spielte eine strategische Rolle bei der Entwicklung der transkaukasischen Beziehungen. weiter >>>
Literatur zur georgischen Herrstraße:
* Aleksandr Puskin: Die Reise nach Arzrum während des Feldzugs im Jahre 1829. Friedenauer Presse, Berlin 1998, ISBN 3-932109-09-0
In der Biographie Aleksandr Puskins (1799-1837) ist die Reise im Gefolge der Armee ein einzigartiges Ereignis, war es doch das einzige Mal, daß Puskin die Grenze des Zarenreiches überschritt und daß er, wenn auch nur für kurze Zeit, Ausland und fremde Kultur mit eigenen Augen hat sehen können. Puskins "Reise nach Arzrum", heute Erzerum, markiert in der russischen Literatur und im Werk Puskins eine Zäsur, wenn nicht sogar eine Wende; nach dem "Evgenij Onegin", einem Roman in Versen, traten die Ideale romantischer Dichtung in den Hintergrund: Puskin wendet sich der Prosa zu. Die Aufzeichnungen zeigen die Geburtsstunde der russischen Prosa an und begründen gleichzeitig eine literarische Tradition. Schönstes Beispiel dieser literarischen Linie sind Turgenevs "Aufzeichnungen eines Jägers". An ihrem Beginn aber steht Puskins "Reise nach Arzrum".Alexander Sergejewitsch Puschkin wurde 1799 als Spross eines alten Adelsgeschlechts in Moskau geboren. Wegen seiner politischen Lyrik wurde der dichtende Graf, der im Außenministerium eine Stelle innehatte, 1820 nach Südrussland strafversetzt, später verbannt auf das mütterliche Gut. Er starb 1837 an den Folgen eines Duells. weiter>>>
* Michail Lermontow: Ein Held unserer Zeit. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-000968-5
Erstens schreibt Lermontow bei aller romantischen Ironie und Selbstbespiegelung jederzeit klar, was er denkt. (Eine seltene Gabe.) Sein Modell, sein "Held" Petschorin trägt zwei Seelen, die eine lebt, die andere sieht dabei zu und spottet. So spottet und lebt auch das Buch: Es bleibt dennoch geheimnisvoll unaufgelöst.
Zweitens ist die Konstruktion eine Provokation . Wie der "Held" Petschorin sich der Fata stellt, weil er weiß, er kann nicht sterben, wenn es ihm nicht bestimmt ist, stellt sich auch Lermontow hin und baut seinen Roman so asymmetrisch auf, wie es ihm nur einfällt. Drei Teile hat er, von denen der erste zwei Kapitel, davon eines scheinbar nur Überleitung, der zweite drei Kapitel, davon eines (das vorletzte) so lang, das es die Hälfte des Buches füllt. Beide Teile haben zudem Vorwörter.
Der Herausgeber hört in Kapitel eins erstmals von Petschorin aus der Erzählung eines dritten. Petschorin wird als egoistischer Liebhaber geschildert. Kapitel zwei ist mehr als Überleitung: Es zeigt, wie illoyal Petschorin gegen Kameraden ist - ohne Grund. Der Erzähler und Herausgeber des nun folgenden Tagebuchs begegnet Petschorin zum einzigen Mal.
Kapitel drei, das erste des Tagebuchs, zeigt Petschorins Schwäche - für das Lächeln einer Frau begibt er sich in Lebensgefahr, denn sie hat ihm einen Hinterhalt bereitet. Das Leben ist ihm nichts wert, oder doch weniger als der Genuss. Im vierten Kapitel lernt er die Jungfrau Mary (neutestamentarische Assoziationen gewollt) kennen, verführt sie (wenn auch nur geistig) und verzichtet. Das Ende zeigt Petschorin mehrfach mitleidig; er zeigt sein Mitleid bloß nicht, einmal (gegenüber der Maria-Magdalena-Figur Vera), weil sein Pferd stürzt und ein Geständnis der Liebe physisch verhindert, ein zweites Mal, als er sich gegenüber Mary abscheulich und kalt gibt, um ihr den Abschied zu erleichtern. Er wirft sich - das steht ausdrücklich da - nicht zu ihren Füßen: Er gibt der Empfindung nicht nach, weil die nur für den Moment gilt.
Das Abschlusskapitel "Der Fatalist" zeigt nur am Rande noch einmal eine Geliebte Petschorins, und auch nur am Rande noch einmal das Verhältnis zu Kameraden von der Armee. Stattdessen stellt Lermontow erstmals einen Gleichgesinnten neben den Helden, einen zweiten Petschorin sozusagen; des ersteren Schicksal erfüllt sich, und er stirbt. Petschorin lebt weiter, von seinem Vorgesetzten unverstanden, wie der beste Schlusssatz aller mir bekannten Romane (drittens!) belegt.
Viertens die Beschreibung des Kaukasus: Nach Puschkins "Reise nach Arzrum" und dem "Held unserer Zeit" habe ich das Gefühl, ich würde beispielsweise den Elbrus auf einem Foto erkennen. (Wahrscheinlich sieht der echte aber doch anders aus als mein Elbrus. Wenngleich nicht steiler, zackiger oder schneebedeckter.)
März 2003, Florian Edlbauer weiter >>>
* Alexandre Dumas: Gefährliche Reise durch den wilden Kaukasus: 1858-1859. Ed. Erdmann, Stuttgart/Wien 2001, ISBN 3-522-61260-4
Der Kaukasus mit seinen großartigen Landschaften und ursprünglichen Bergstämmen stellt Alexandre Dumas auf eine unerwartete Bewährungsprobe. Was als einfache Bildungsreise begann, wird schnell zum Abenteuer, zur gefährlichen Zeugenschaft eines historischen Konflikts, der bis heute nachwirkt.
* A. P. Andreev: Ot Vladikavkaza do Tiflisa: Voenno-gruzinskaja doroga. Tip. Tiflissk. Metechsk. tjuremn. Zamka, Tiflis 1895
* N. Volkov: Ot Vladikavkaza do Tiflisa po Voenno-Gruzinskoj doroge. Segal', Vladikavkaz 1902
* L. Il'in: Voenno-gruzinskaja, Voenno-osetinskaja Dorogi, Ingusetija, Sev. Osetija, Vladikavkaz. Detskaja Komissija, Vladikavkaz 1928
* Sergej Serg. Anisimov: Voennogruzinskaja doroga: Ekskursionnye knizki clena Profsojuza. V.C.S.P.S., Moskva 1925
* Vladimir Pavlovic Rengarten: Geological Sketch of the region of the Georgian military road. Moskva 1932
* Vladimir Pavlovic Rengarten: Mineral Springs in the region of the Georgian military road. Moskva 1932
* V. Dolidze: Voennogruzinskaja doroga. Sacheagami, Tbilisi 1956
Weblinks zur georgischen Herrstraße:
>>> Bilder von der Georgischen Heerstraße, 1994
>>> Skistation Gudauri (de)
Tuesday, September 06, 2005
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