Saturday, March 22, 2008

WISSENSCHAFT: Ethnonationalismus und State-Building

Internationale Fachtagung
Freitag, 4. April 2008, 9.00 bis 19.00 Uhr


Abgeordnetenhaus, Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin-Mitte

Um Anmeldung wird gebeten bis zum 31. März 2008
Eintritt frei


Seit dem Ende der Blockkonfrontation hat die Zahl ethnischer und religiöser Konflikte massiv zugenommen. Nation- und State-Building im Zusammenhang mit fragilen Staaten und "post-conflict-reconstruction" gehören seit 1989 zu den zentralen Herausforderungen der internationalen Politik.
Wissenschaftler und Politiker bevorzugen zunehmend den Begriff State-Building: Zum Nation-Building wird zumeist kritisch angemerkt, dass es sich um sehr langfristige Prozesse handele, auf die externe Akteure nur sehr begrenzt einwirken könnten.
Diese Feststellung lässt unberücksichtigt, dass sich die internationale Gemeinschaft, wo sie in Post-Konflikt-Gesellschaften im State-Building aktiv ist, zunehmend konfrontiert sieht mit ethnonationalistischen Fragestellungen. Wo ethnische oder religiöse Konflikte die gesellschafts-
politische Realität dominieren, ist die internationale Gemeinschaft gezwungen, sich im Rahmen ihrer State-Building-Aktivitäten mit Ethnonationalismus auseinanderzusetzen. Die daraus folgenden Positionierungen wiederum - etwa in Fragen der Ausgestaltung staatlicher Institutionen, der Verfassungsgebung und der institutionellen Rahmenbedingungen von politischem Pluralismus - haben Auswirkungen auf die Formen ethnischer und religiöser
Konflikte. Sie beeinflussen zudem deren gesellschaftspolitische Bedeutung.
Die Heinrich-Böll-Stiftung wird sich im Rahmen dieser internationalenTagung mit der Frage auseinandersetzen, wie die internationale Gemeinschaft in den zurückliegenden 15 Jahren mit dem Phänomen Ethnonationalismus und mit religiöser Fragmentierung umgegangen ist,
und welche Lehren daraus für die Zukunft gezogen werden können.
Neben der Frage nach den Instrumenten internationaler Politik wird es darum gehen, aus der politischen Praxis des State-Buildings Prinzipien zu identifizieren, die Elemente für eine zukünftige internationale Politik sein können.

Details zum Programm und weitere Informationen zur Veranstaltung
finden Sie unter http://www.boell.de/.

Bitte melden Sie sich bis zum 31. März 2008 unter www.boell.de/veranstaltungen an.

Sprachen:
Alle Redebeiträge zur Konferenz werden simultan vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzt.

Projektleitung und Information:
Dr. Azra Dzajic-Weber, Referentin Südosteuropa/Osteuropa/Kaukasus, dzajic@boell.de,
Tel. 030.285 34 381
Bastian Hermisson, Referent Außen- und Sicherheitspolitik,
hermisson@boell.de,
Tel. 030.285 34 380

Melanie Sorge, melanie@boellstiftung.org,
Tel. 030.440 34 077

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