Zeit-Stiftung vergibt Förderpreise an osteuropäische Journalisten
18. Februar 2009
Die Hamburger Zeit-Stiftung vergibt Gerd Bucerius-Förderpreise an osteuropäische Journalisten und Zeitungen.
Die sieben mit insgesamt 130 000 Euro dotierten Auszeichnungen gehen an vier Journalisten und drei Zeitungen in Russland, Belarus, Georgien, Armenien und Aserbaidschan, wie die Stiftung am Mittwoch mitteilte.
«Wenn journalistische Arbeit bedroht wird, ist das ein Alarmzeichen für die Gesellschaft», sagte Markus Baumanns, geschäftsführendes Vorstandmitglied der Zeit-Stiftung. Der Gerd Bucerius-Förderpreis solle Journalisten in Osteuropa ermutigen und in ihrer unabhängigen Berichterstattung auszeichnen.
Die Preise werden am 3. Juni 2009 im Nobel-Institut in Oslo verliehen. Die Auswahl traf eine internationale Jury aus insgesamt 46 Vorschlägen. Seit 2004 vergibt die Stiftung den Pressepreis zusammen mit der norwegischen Institusjonen Fritt Ord.
© 2009 News Adhoc / ddp
Georgien: Batumelebi
Die Wochenzeitung Batumelebi erscheint seit 2001 in Batumi, der Hauptstadt der Autonomen Republik Adscharien. Sie hat sich von einer ursprünglich regionalen Zeitung zu einem angesehenen überregionalen Blatt entwickelt, dessen Unabhängigkeit hervorsticht. Es wurde vorgeschlagen von den EU-Kommissaren Benita Ferrero-Waldner und Günter Verheugen. Batumelebi erhält 30.000 €.
Armenien: Marianna Grigoryan ist freie Journalistin in Eriwan und vorwiegend für EurasiaNet tätig. Sie berichtet unvoreingenommen über innen- und umweltpolitische Themen. Sie besticht durch aufschlussreiche Interviews und kompetente, perspektivreiche Berichte aus erster Hand. Marianna Grigoryan wurde von dem armenischen Journalisten und Verleger Ruben Mangasaryan vorgeschlagen, sie erhält 10.000 €.
Aserbaidschan: Die 1989 gegründete Azadliq (Freiheit) ist die erste und älteste Tageszeitung des unabhängigen Aserbaidschan und eines der wichtigsten Oppositionsblätter des Landes. Sie sah sich zahlreichen Angriffen ausgesetzt – von vorübergehenden Verboten über polizeiliche Redaktionsdurchsuchungen, Einschüchterungsversuchen und tätlichen Angriffen auf Journalisten. Azadliq wurde nominiert vom Norwegian Helsinki Committee, Norwegian PEN, Human Rights House Foundation, Oslo. Azadliq erhält 30.000 €.
Natiq Gavadli aus Baku arbeitet als Journalist der oppositionellen Zeitung Bizim Yol (Unser Weg), vor drei Jahren wurde er Opfer eines gewaltsamen Übergriffs, wurde entführt, geschlagen und mit gebrochenen Armen und Beinen außerhalb der Stadt aufgefunden. Seine scharfsinnigen und kritischen Analysen thematisieren Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Natiq Gavadli, vorgeschlagen vom Norwegian Helsinki Committee, Norwegian PEN, Human Rights House Foundation, Oslo, und dem Journalisten Rauf Mirkadirov, Baku, erhält 10.000 €.
Thursday, February 19, 2009
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