Reich an eigener Kultur lebten seine Völker Jahrhunderte fremdbestimmt
Von Erich Wiesner
Enzian blaut neben Margariten auf einer grünen Bergwiese, umgeben von schroffen Hängen, auf deren Spitzen ewiger Schnee glitzert: Mitten auf der Wiese steht ein Mädchen, jung und strahlend schön. Doch das Mädchen hält ein Mikrofon in der Hand und trägt eine kugelsichere Weste. Sie berichtet live aus einer der gegenwärtig „heißesten“ Gegenden dieser Erde, aus dem Kaukasus, den Gott eigentlich für sich behalten wollte. Doch die Georgier kamen, als er die Erde an die Völker verteilte, zu spät und wären leer ausgegangen, hätte Jesus nicht, so die Legende, eine Idee gehabt: „Vater, so gib ihnen doch das Land, was wir für uns zurückgelegt hatten“: Das Paradies. Aus ihm haben die Menschen inzwischen das Fegefeuer gemacht.
Die meisten der Konflikte auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR sind im Kaukasus angesiedelt. Experten sehen eine der Ursachen dafür in der ethnischen und religiösen Vielfalt. Als Gott die Sprachen verteilte, so eine weitere Legende, sei ihm der Sack über dem Kaukasus geplatzt. In der Tat sieht die ethnische Karte der Region wie ein Flicken-Teppich aus. Von den rund 21 Millionen Bewohnern des Kaukasus zählt nur ein Teil zur Urbevölkerung. Sie zerfällt in mehrere Untergruppen und umfasst insgesamt etwa 50 Völker. Darunter Georgier, Tschetschenen, Tscherkessen und die mit diesen verwandten Abchasen.
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