Monday, December 09, 2013

KULTUR: In Tbilisi. Living in a New Epoch. Kulturzentrum München 19. März bis 9. April 2014 (in-tiflis.de)

(in-tiflis.de) Georgien hat in den gut 20 Jahren seit dem Zerfall der Sowjetunion dramatische Wech­sel­bäder erlebt: Anfang der 90er Jahre galt es als „gescheiterter Staat“, der lange Zeit seinen Bürgern weder eine zuverlässige Infrastruktur wie Strom und Wasser, noch existentielle Sicherheit bieten konnte. Die Menschen waren allgegenwärtiger Straßenkriminalität und Korruption im täglichen Leben und großer Hoffnungslosigkeit ausgeliefert.

Den Zeiten von großer Not, verschärft durch Kriege und Vertreibung, folgten aber auch Phasen von wirtschaft­lichem Aufschwung. Der Kampf gegen Alltags­korruption und -kriminalität war erfolgreich und die Gesellschaft hat sich in Richtung Demokratie und Zivilgesellschaft entwickelt. Die 2012 gewählte neue Regierung hat die Menschen mit einer neuen Aufbruchsstimmung erfüllt.

Wie spiegelt sich dies alles im Leben einzelner Menschen?

Ausstellung
Foto-Ausstellung von Lisa Fuhr

Vernissage 18. März in Anwesenheit von Dato Turashvili

Interviews in Text und Bild mit 30 Personen in Tiflis aus verschiedenen sozialen Milieus, Altersgruppen, ethnischen und religiösen Gemeinschaften. Sie gehören verschiedenen Generationen an, so dass einige noch von der sowjetischen Zeit geprägt sind, andere daran kaum noch eine Erinnerung haben. Für manche haben sich die Lebensperspektiven radikal verändert, im Rückblick betrachtet oft zum Positiven. In anderen Fällen mussten sie von ihren urspünglichen Lebensentwürfen Abschied nehmen und sich völlig neu im Leben einrichten. Die Porträts zeigen die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld, zu Hause oder am Arbeitsplatz.
Der durch sein Buch Die Jeans-Generation (erscheint 2014 im Wagenbach Verlag) bekannte Autor Dato Turashvili wird anwesend sein.
Eine Publikation zu der Ausstellung mit Texten und Fotos sowie einem Vorwort von Dato Turashvili ist in Vorbereitung. Eine Vorschau auf die Ausstellung mit Fotos sehen Sie hier in Bälde.

Lesung
Lesung mit Dato Turashvili

20. März 2014 im Gasteig Kulturzentrum, Raum 0.131
Moderation: Manana Tandaschwili

Manana Tandaschwili ist Professorin für kaukasische Linguistik am Institut für Empirische Sprachwissenschaften der Frankfurter Goethe-Unversität. Seit 2005 unterhält sie in Frankfurt den Literatursalon EUTERPE, eine Einrichtung von Georgisches Kulturforum e.V.
Sie ist Herausgeberin von zwei Anthologien mit moderner georgischer Literatur: Techno der Jaguare, Neue Erzählerinnen aus Georgien, Frankfurter Verlagsanstalt 2013, und Georgische Gegenwartsliteratur, Reichert Verlag 2010.

Dato Turashvili, Jahrgang 1966, studierte Literatur und Kunstgeschichte in Tiflis, Madrid und London. Er ist politisch engagiert und war einer der Anführer der Studentenproteste in Georgien von 1988/89. 2003 unterstützte er aktiv die Rosenrevolution, die zum Rücktritt Präsident Schewardnadses führte. Seit 1991 hat er zahlreiche Bücher, Drehbücher und Theaterstücke veröffentlicht. Sein erfolgreichster Roman, Die Jeans-Generation, erscheint 2014 im Wagenbach Verlag. Er schildert eine im Westen unbekannte Seite der Geschehnisse vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als im Herbst 1983 sieben junge Leute ein Passagierflugzeug zu entführen versuchten, um in den Westen zu gelangen. (Zitiert aus gratzfeld.ch)

Film
Filmvorführung The Machine Which Makes Everything Disappear
von Tinatin Gurchiani (Georgien, Deutschland 2012)
3. April 2014 im Gasteig Kulturzentrum, Vortragssaal der Bibliothek Die Regisseurin ist anwesend

97 Minuten, Georgisch mit englischen Untertiteln Wie leben, fühlen, träumen junge Menschen in Georgien? Die Filmemacherin begibt sich auf ein Experiment und lädt 15-23-Jährige zu einem Filmcasting ein. Aus den Begegnungen mit der Kamera entfalten sich berührende Lebensgeschichten. (Text: DOK.fest München 2013) Tina Gurchiani hat in Potsdam/Babelsberg Film studiert. Mit diesem ihrem ersten Film hat sie einen fulminanten Start hingelegt: Preis für Beste Regie beim Sundance Festival 2013, Einladungen zu über 20 internationalen Festivals und vielfache Auszeichnungen.

Awards
Award for Best Georgian Film, Tbilisi IFF, Georgia, 2012; Directing Award in the World Cinema Documentary Competition, Sundance, USA, 2013; Award Best Documentary, Sofia IFF, Bulgaria, 2013; Best Documentary in the Int. Feature or Medium-Length Film Competition, It’s All True IDF, Brazil, 2013; Filmmakers Award, Hot Docs IDF, Toronto, Canada, 2013
Die Veranstaltung wird unterstützt aus Mitteln des Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch Stiftung

Konzert
IBERISI Chor – Leitung Davit Kintsurashvili
Sonntagsmatinee am 23.03.2014 um 11 Uhr
im Gasteig in der Black Box

Der gemischte Chor arbeitet seit 2008 unter der Leitung von Davit Kintsurashvili, seine Mitglieder leben im Münchner Raum. Sie hören in diesem Konzert sowohl sakrale Lieder des Patriarchen Ilia II. der Christlich-Orthodoxen Kirche Georgiens als auch weltliche Lieder über die Ernte, das Feiern, die Liebe, die Freude ...
Der besondere Klang Georgiens beruht auf den sieben verschiedenen Polyphonien Georgiens, die in Regionen wie Svanetien, Tuschetien, Imeretien seit Jahrhunderten gepflegt und gesungen werden.
Manche Lieder stammen aus uralter, vorchristlicher Zeit, sie gelten somit als die ältesten überlieferten Lieder der Welt und sind in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Nach 70 Jahren Sowjetzeit, in der diese Musik ein Schattendasein führte, ist sie in den letzten zwei Jahrzehnten zu neuer Blüte erwacht. Mehr über die vielen Aspekte der georgischen Musik und was sie von der europäischen unterscheidet: http://georgia-insight.eu/georgien/musik.html Davit Kintsurashvili hat am Staatlichen Konservatorium in Tiflis Chordirigieren studiert und an der Hochschule für Musik und Theater in München im Fach Orchesterdirigieren das Diplom und die Meisterklasse bei Professor Bruno Weil abgeschlossen. Seit 2006 zahlreiche Meisterklassen, Konzert- und Opernaufführungen mit verschiedenen Orchestern. 5 Konzert | In Tiflis. Tbilisshi. თბილისში http://in-tiflis.de/category/konzert/

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In Tiflis. Tbilisshi. თბილისში – Living in a New Epoch
Exhibition – Reading – Film – Concert
Gasteig Kulturzentrum München
March 18 thru April 2014

Georgia has witnessed dramatic changes since the fall of the Soviet Union over twenty years ago. In the early 90’s it was regarded as a “failed state” unable to provide its citizens with either reliable infrastructure such as electricity and water, or at the minimum, a secure livelihood. Instead its people grappled every day with ever present street crime, corruption, and deep despair.
These times of severe deprivation exacerbated by war and displacement were followed by periods of economic growth. The fight against everyday corruption and crime won, Georgia set out on the road towards civil society. The 2012 elections brought a new government to power and have filled the Georgian people with hope for a new beginning.
How does this enormous transformation affect individual lives? This question is the catalyst for this penetrating look at everyday Georgian society.

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