Friday, August 29, 2008

ARTIKEL: EU droht Russland. Krieg der Worte. (taz.de)

Das was jetzt stattfindet, ist - ernstzunehmend - nicht mehr politisch zu analysieren ... Ich meine eben nicht die komplizierte geopolitische Lage, sondern ich meine die einfachen Äußerungen Lavrows. Würde mich mal interessieren, was ein Analytiker dazu sagen würde ... Ich meine nicht die Experten für Außen-, Geo- oder Russlandpolitik, sondern ich meine Verhaltenstherapeuten oder Psychoanalytiker, wenn sie in dieser Hinsicht politisch immun sind und sich aufs Wesentliche konzentrieren.

Auch die Meinung eines Pokerspielers würde mich interessieren, und zwar würde ich gern wissen wollen, ob Lavrow blufft, dass würde heißen, ob er so tut als ob er ein gutes Blatt in der Hand hat. Pokern heißt, dass man auch Glück haben muss. Das birgt eine gewisse Ironie. Doch hier klingt das anders. Ich glaube Lawrov ist kein Ironiker. Er ist ein Machtmensch. Oder zumindestens scheißt er auf manches, was anderen lieb und teuer ist.

In seinem Fall heißt das für mich, dass er nicht gerade diplomatisch oder verantwortungsvoll erscheint. Seine Äußerungen sind eben schlicht, obwohl er manchmal aussieht, als ob er mit allen Wassern gewaschen sei. Schlicht, wie ein mittelständischer Krauter, der einen Nebenbuhler in die Ecke drängen will. Gut gekleidet, eitel - eben nicht großzügig - meint er, was er sagt ... egal, worum es politisch geht, beindrucken tut mich das menschlich überhaupt nicht.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die EU-Überlegungen zu Sanktionen als ein Produkt "krankhafter Fantasie". "Das ist eine Demonstration völliger Konfusion." Die EU sei "einfach enttäuscht", dass ihr "kleiner Schoßhund" Georgien die "Erwartungen nicht erfüllt" habe, sagte Lawrow am Donnerstag in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe.

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Unterdessen warf die ukrainische Botschafterin in der Slowakei, Inna Ogniwets, Moskau vor, immer mehr Einwohner der Halbinsel Krim mit russischen Pässen auszustatten. "Nach Georgien könnte als Nächstes die Ukraine an der Reihe sein", sagte Ogniwets der BBC. Die Regierung in Kiew habe Mitarbeiter des russischen Außenministeriums aufgefordert, die Krim innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Andernfalls würden sie zu unerwünschten Personen erklärt. Zwar sei dieser Aufforderung Folge geleistet worden, dennoch gehe die Verteilung russischer Pässe weiter, so Botschafterin Ogniwets.

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