Saturday, August 23, 2008

PRESSE: EU-Krise durch fehlende Ausßenpolitik (euro|topics)

Information - Dänemark
EU muss sich in Asien engagieren
Die Krise im Kaukasus habe gezeigt, dass sich die EU mehr in Asien engagieren muss, jedoch ohne gleichzeitig mit der Mitgliedschaft in der EU und der NATO zu locken, meint die Tageszeitung Information: "Der Georgien-Konflikt hat deutlich gemacht, dass es in Zentralasien viel Sprengkraft gibt und dass die Stellung der westlichen Länder dort extrem schwach ist. Asien wird zum Machtzentrum der Zukunft, nicht nur wirtschaftlich. Hier müssen darüber hinaus die Lösungen für den Terrorismus und für die Themenbereiche Energie und Klima gefunden werden. Wir brauchen nicht noch einen Konflikt, den wir nicht gewinnen können, sondern eine intensive Zusammenarbeit mit Russland und anderen Akteuren der Region. Die EU-Länder sollten eine Grundsatzentscheidung über die Grenzen der EU treffen, auch wenn dadurch die heikle Diskussion über die Mitgliedschaft der Türkei wieder entflammt. Anstatt neue Länder aufzunehmen, sollte die EU ein Konzept für eine 'EU light' ausarbeiten, in die die Länder im Osten, die Türkei und die nordafrikanischen Staaten aufgenommen werden können." (22.08.2008)
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Alle verfügbaren Texte von » Hugo Gården

Magyar Narancs - Ungarn
Fehlende EU-Außenpolitik
Angesichts einer fehlenden gemeinsamen Außenpolitik der EU befürchtet das liberale Wochenmagazin Magyar Narancs, dass die EU-Mitgliedstaaten hinsichtlich ihrer Russland-Politik eigene Wege beschreiten. “Wenn alles so weiter geht wie bisher, wird der georgische Konflikt die Uneinigkeit innerhalb der EU verstärken. ... Wenn auch nicht mit derselben Vehemenz wie Polen, so haben auch die USA ihre Ablehnung gegenüber dem russischen Vorgehen in Georgien unverhohlen Ausdruck verliehen. Die alten EU-Mitgliedstaaten - die starken Jungs in der EU - haben sich demgegenüber zurückhaltender gezeigt. Obwohl Sarkozys EU-Friedensplan als erste Reaktion angemessen erscheint, kann es leicht passieren, dass die 'Alten' der EU es am Ende doch für vernünftiger erachten, mit Russland einzeln auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dies würde einmal mehr auf Kosten der osteuropäischen Nachzügler in der EU gehen." (22.08.2008)
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ABC - Spanien
Der Krieg, die alte Weltordnung
Die Tageszeitung ABC reflektiert über den Friedenswunsch der Europäer in einer Welt, die bislang permanent im Kriegszustand gewesen sei: "Wenn [der General und Geschichtsschreiber der griechischen Antike] Thukydides heute den Kopf heben würde, wäre er vielleicht nicht in der Lage, die Europäische Union zu verstehen, in der der Pazifismus mental die Gewalt verdrängt hat, aber er wüsste genau, wie er den Rest der Welt interpretieren muss. Die Konflikte sind nicht verschwunden, und um das zu akzeptieren, muss man nicht einmal auf das verweisen, was gerade in Georgien passiert und auf die alten instinktiven Reflexe Russlands, das sich nach wie vor als Großreich versteht. Wir Westeuropäer wollten immer an das Ende des Krieges glauben. 1909 war es der Labour-Politiker Norman Angell, der ... voraussagte, dass ohne jeden Zweifel aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeiten auf dem alten Kontinent kein Krieg mehr zwischen seinen Großmächten möglich sein werde. ... Der Zukunftsforscher H.G. Wells ... sagte, dass der Erste Weltkrieg der letzte der großen Kriege sein würde. ... 1989 war es der Amerikaner Francis Fukuyama, der ... das Ende der Kriege nach dem Sieg des Liberalismus verkündete. ... Der Frieden ist eine Erfindung, der Krieg ein gesellschaftliches Phänomen. Man muss nicht Urlaub in Tiflis machen, um sich davon zu überzeugen. Das 21. Jahrhundert ist einfach ein weiteres blutiges Jahrhundert." (22.08.2008)
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Alle verfügbaren Texte von » Rafael Bardají

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