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Die aus Georgien stammende siebenundzwanzigjährige Nino Haratischwili hat mit Theaterstücken und Inszenierungen Aufmerksamkeit erregt, beispielsweise mit ihrem Jugendstück „Z“, das in der vergangenen Spielzeit vom Stadttheater Konstanz im Audimax der Universität mit einigem Erfolg aufgeführt wurde. Nun veröffentlichte der Berliner Verbrecher Verlag ihren ersten Roman. Wer ihr dafür den Förderpreis des Adalbert-von-Chamisso-Preises vergab und ihren Roman auf die Liste der 20 Titel hob, unter denen der Deutsche Buchpreis 2010 vergeben wurde – am Ende kassierte die Schweizerin Melinda Ndaj Abonji für ihren Migrations-Roman „Tauben fliegen auf“ den begehrten Preis – kann das Buch nicht gelesen haben.
Kritiker sind vom Thema des Romans „Juja“ offenbar entzückt, der Geschichte eines Romans einer Siebzehnjährigen in den fünfziger Jahren, die sich nach der Veröffentlichung das Leben nahm, was Suizide von Leserinnen zur Folge gehabt habe, und der Debatte darüber, ob das Buch nicht von einem Mann geschrieben wurde, und es dem Autor und dem Verleger nur ums Geschäft ging.
Nino Haratischwili fiktionalisiert diese Geschichte noch einmal und verteilt sie auf verschiedene Rollen und Zeitebenen. Aber sprachlich ist das Buch Schrott: Die Autorin kann weder mit Genus noch Tempus umgehen, vom Konjunktiv ganz zu schweigen. Immer wieder wird alles „irgendwie“, anstatt gesagt würde, „wie“ es wird. Das ist in ganz wenigen Passagen des Buches passend und authentisch, dann nämlich, wenn es Rollenprosa junger Menschen in direkter Rede sein soll.
Man blättere das Buch durch, und man wird auf jeder zweiten Seite eine Stilblüte finden. Beliebige Beispiele auf den Seiten 22ff: Sie „hat keine Lust zu gar nichts“, schließlich heißt es, sie „fickten die Nacht zu Tode“ – die Frau, der diese Sätze in den Mund gelegt werden, ist eine zweifach Promovierte. Zwei Seiten später heißt es „Ich werde langsam schwanger am Schweigen“ und jemand wolle sich „mit dem Tod duellieren“. – Nein Danke.
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Thursday, January 13, 2011
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