Monday, January 03, 2011

RÜCKBLICK: Jahresbericht 2010 - Deutsch-Kaukasische Gesellschaft e.V. - Lile e.V. (lile.de)

* Tourneen in Europa mit dem Antchis - Chati - Chor.
* 13.08.2010 Aufräumarbeiten in Kissiskhevi. Zusammen mit dem Partnerverein "Our Village" in Kissiskhevi
* 13.09.2010 Lieder aus Georgien. Mit Nana Mjavanadze, Imke McMurtrie und Mme. Bray. In Zusammenarbeit mit GEOVINO Hamburg
* Projekt Sioni Kirche in Ateni: Sicherungskonzepte. Arbeitstreffen und Vortrag mit Prof. R. Barthel (TU München)
* Projekt "ZUSCHAUER RÄUME" von Giwi Margwelaschwili
* Zeitschrift Einblick-Georgien Dezember/Januer 2010 IV


Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Freunde von Lile,

Im Jahr 2010 haben wir folgende Veranstaltungen / Aktionen durchgeführt:

* Deutschland / Österreich Tournee des Antchis - Chati - Chores im Mai 2010

Seit unser Gründung 1999 organisieren wir mit dem Antchis - Chati - Chor Tourneen in Europa. Bis jetzt ist es uns jedes Jahr gelungen, wichtige Partner für unsere Musikprojekte zu gewinnen. Durch diese Tourneen sind weitere Projekte entstanden, wie die Produktion einer Doppel CD (2003 zusammen mit RAUMKLANG), die bis heute als beste Dokumentation über georgische Musik auf dem Markt ist, oder die Vortrags- und Konzerttournee in Kooperation mit 8 deutschen Universitäten. Wir können stolz darauf sein, einen beachtlichen Beitrag geleistet zu haben, um die georgische Polyphonie in Europa bekannt zu machen.

Diesmal hatten wir wieder ein renommiertes Festival als Partner, das Leipziger "A Cappella Festival". Das Konzert wurde vom DLF live mitgeschnitten und im Juli gesendet. Außerdem gab es eine sehr gute Presse. Eines der Highlights war das Benefizkonzert zu Gunsten der Flüchtlinge des Krieges 2008 im Ernst Barlach Haus in Hamburg. Die Kosten für das Konzert hat die Familie Reemtsma als Förderer des Ernst Barlach Hauses übernommen. Hierfür unser herzlicher Dank. Als Ergebnis haben wir dann am 13.Juli ein Konzert im Flüchtlingsdorf in Georgien unter freiem Himmel gegeben. Die neue Botschafterin von Georgien in der Bundesrepublik, Frau Gabriela von Habsburg, hat die Veranstaltung besucht. Die Moderation übernahm Marika Lapauri-Burk.

Obwohl wir durch diese Arbeit viele wertvolle Kontakte knüpfen konnten, überfordert sie uns langfristig doch. Deshalb möchten wir unser eigenes Engagement in diesem Bereich zurückfahren. Wir konnten aber unsere Kontakte an eine Agentur weitergeben, die sicher stellt, dass die begonnene Arbeit weitergeführt wird.

* 13.08.2010 Aufräumarbeiten in Kissiskhevi

Das Projekt zur Sanierung der Kirche in Kissiskhevi konnten wir zusammen mit der auf Denkmalschutzprojekte spezialisierten Firma "Die Bauhütte" durchführen. Diese hatte das Sanierungskonzept ausgearbeitet, Materialforschungen durchgeführt und Begleitung des Projektes vor Ort übernommen.

Das Projekt lief leider trotz sehr guter Voraussetzungen schleppend. Ursache war auch das mangelnde Verständnis für solch komplexe Planungsvorgänge auf Seiten unseres georgischen Partners. Das Projekt sollte schon 2009 beenden sein. Im diesem Sommer haben wir dann eine sehr unordentlich verlassene Baustelle mit viel Baumüll vorgefunden, die wir mit den Mitgliedern des Vereins "Our Village" und anderen Dorfbewohnern aufgeräumt haben. Positiv zu verzeichnen ist lediglich, dass trotz des langsamen und problematischen Ablaufs an der Kirche keine weiteren Schäden entstanden. Wir hoffen deshalb trotzdem auf einen guten Abschluss.

Bis jetzt ging es um die Instandsetzung des Gebäudes. Unser Ziel ist, auch die Innenarbeiten zu Ende zu führen und den Hof neu zu gestalten. Wir werden versuchen, hierzu in 2011 einen Antrag bei der georgischen Denkmalschutzbehörde zu stellen. An einer entsprechenden Dokumentation arbeiten wir z. Zt. zusammen mit der Firma "Die Bauhütte".

Anlässlich dieses Projektes zur Sanierung der Kirche in Kissiskhevi konnten wir helfen, den Verein "Our Village" in Kissiskhevi zu gründen.

* 13.09.2010 Lieder aus Georgien. Mit Nana Mjavanadze, Imke McMurtrie und Mme. Bray. In Zusammenarbeit mit GEOVINO Hamburg

Zu Frau Imke McMurtrie halten wir schon seit langem guten Kontakt. Sie ist eine große Unterstützerin bei der Popularisierung der georgischen Musik.

Der Abend bei Geovino, dem neuen, auf georgische Weine spezialisierten Laden in Hamburg (www,geovino,de), war gut besucht und ist sehr gut gelaufen.

Wir freuen uns, auch in Zukunft mit Geovino einige georgische Abende oder Veranstaltungen zusammen zu gestalten und empfinden diesen Ort als eine wertvolle Bereicherung des georgischen Lebens in Hamburg.

* Projekt Sioni Kirche in Ateni: Sicherungskonzepte. Arbeitstreffen und Vortrag mit Prof. R. Barthel (TU München) in Tbilissi.

Das Projekt an der Sioni Kirche in Ateni weitete sich in den letzten Jahren immer mehr aus und wurde leider auch immer komplexer.

Ging es zunächst nur darum, die großzügige Spende eines deutschen Unternehmers zur Sanierung der Fresken in die richtigen Bahnen zu leiten, so stellte sich bald heraus, dass zuvor erhebliche Sicherungsmaßnahmen am Kirchengebäude selbst erforderlich sind. Wir konnten als Fachleute hierzu die Professoren Emmerling und Dr. Barthel von der TU München gewinnen, die uns mit sehr viel Engagement Lösungswege sowohl in statischer als auch restauratorischer Hinsicht geben konnten.


Natürlich kann ein solches Projekt nur in enger Zusammenarbeit mit dem georgischen Denkmalamt und dem Patriarchat durchgeführt werden. Nachdem uns im Jahr 2008 der Krieg bremste, waren in den vergangenen beiden Jahren viele Gespräche notwendig, um alle Beteiligten auf das technisch und künstlerisch Notwendige einzustimmen.

Hierzu fand in diesem Sommer ein Vortrag von Dr. Rainer Barthel in Tbilissi statt, der das erste Mal in einem größeren Rahmen die wichtigsten Aspekte zur Sicherung der Kirche darstellte. Diese Veranstaltung war sehr gut besucht und stimmt uns für die Zukunft zuversichtlich. Dennoch erfordert dieses Projekt weit mehr Aufwand, als wir ursprünglich erwartet hatten.

Interessenten senden wir gerne weitere Informationen zu.

* Projekt "ZUSCHAUER RÄUME" von Giwi Margwelaschwili

Das Projekt ist für uns deshalb so wichtig weil es die einzigartige Philosophie von Giwi Margwelaschwili dokumentiert und künstlerisch darstellt. Ausgangspunkt ist das bei der Veranstaltung auf der Fleet - Insel von Niko Tarielaschwili und Marika Lapauri-Burk aufgenommene Filmmaterial.

Darauf aufbauend wurde das oben stehende Theaterstück von Giwi Margwelaschwili ausgearbeitet (Redaktion Dr. Frank Tremmel, Marika Lapauri-Burk).

Zurzeit ist die Post-Produktion in Arbeit.

Mitarbeiter dabei sind auch Gia Lapauri-Burk und Dato Malazonia (Musik). Z. Zt. führen wir noch Gespräche, wo wir das Projekt platzieren können, um für die Post-Produktion finanzielle Unterstützung zu bekommen.

Das Projekt hat die Kulturbehörde mit 3.000,00 € bezuschusst, 500,00 € waren eine Spende des Schweizer georgischen Vereins, 1000,00 € eine private Spende. Ein vergleichbares Projekt würde normalerweise mindestens 25.000 Euro kosten. Schon jetzt vielen Dank allen, die uns hier unterstützt haben.

* Zeitschrift Einblick-Georgien Dezember/Januar 2010 IV

Mit dem Heft setzten wir unsere Verlagsarbeit fort. (Dr. Frank Tremmel, Marika Lapauri-Burk) Dieses Projekt betrachten wir als eine der wichtigsten Vereinsarbeiten. Wir haben das graphische Layout mit Hilfe von Niko Tarielaschwilis weiter verbessert. Das Konzept der Zeitschrift ist unverändert: Wir versuchen, exklusive Texte abzudrucken, die über die aktuellen Geschehnisse hinaus informieren. Dies ist das einzige Magazin mit diesem Niveau in einer europäischen Sprache. Trotz vieler Arbeit, die wir ohne jegliche Finanzierung geleistet haben, war es nicht möglich den Ausgaberhythmus beizubehalten. Die redaktionelle Arbeit und der Druck wurde zwar dieses Jahr abgeschlossen, aber das Heft wird erst ab Januar erhältlich sein.

Hierzu bitten wir um Unterstützung, was die Verbreitung des Heftes angeht. Wir können nicht nachvollziehen, warum die georgische Seite uns hierbei nicht unterstützt. Das Heft ist bis jetzt in der EU konkurrenzlos.

Am aufwendigsten ist die Übersetzungsarbeit. an dieser Stelle danken wir noch einmal Nana Tschelidze –Jacques und Tengiz Khatschapuridze, die uns 2 anspruchsvolle Texte ohne Honorar übersetzt haben. Unser Dank geht auch an Niko Tarielaschwili, der uns erneut mit seiner Graphik und Recherchearbeit so herzlich geholfen hat, als ob es ihm eine besondere Freude wäre, mehrere Stunden zu arbeiten und Probleme zu beseitigen.

Also, bei diesem Projekt ist allerhand zu tun und wir freuen uns über jede weitere Unterstützung.

Zum Schluss möchten wir noch einmal an die Zahlung der Mitgliedsbeiträge erinnern. Sie stellen die einzigen finanziellen Mittel dar, die wir ohne konkrete Zweckbindung für die Vereinsarbeit einsetzen können.

Anlässlich einer privaten Geburtstagsfeier (Marika Lapauri-Burk) kam eine Sammlung zustande, die 400,00 Euro für das Kirchenprojekt in Kissiskhevi erbrachte. Es wäre schön, wenn das eine Tradition von Lile-Freunde werden sollte.

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und wünschen Ihnen ein erfolgreiches und glückliches Jahr 2011.

Hamburg im Dezember 2010
Lile e.V.
Marika Lapauri - Burk & Andreas Blendinger

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