Friday, November 02, 2012

DOK-FILMFEST LEIPZIG: Bakhmaro. DOK Leipzig im MDR Fernsehen. Von Salomé Jashi (mdr.de/dok-leipzig)

MDR FERNSEHEN | 03.11.2012 | 23.30 Uhr

(mdr.de/dok-leipzig) Die georgische Regisseurin Salomé Jashi entführt die Zuschauer in das Restaurant "Bakhmaro" in der Provinz Westgeorgiens. Sie porträtiert das Leben hinter den Mauern des Ziegelsteinhauses und verschafft dem Zuschauer einen Einblick in den postsowjetischen Alltag.

Bakhmaro - Bilder zum Film

Die westgeorgische Stadt Chokhatauri. Hier steht die Zeit ziemlich still. Das heruntergekommene dreistöckige Ziegelgebäude, ist trotz zerbrochener Fenster, abgeblätterter Wandfarbe, schmutzigen Gardinen und zerfetzten Wahlplakaten an den Mauern noch bewohnt. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein Restaurant. Die Wände hier sind mit knallgrünen und orangen Schaumplatten verkleidet, die Tische mit hübschen Tischdecken für die Gäste zurechtgemacht. Doch das Warten auf Gäste ist meist vergebens. Kellnerin Nana und ihr Chef haben einen Großteil des Tages nichts weiter zu tun außer zu warten.

+++

"Ein sehr atmosphärischer, dichter, beeindruckender Film einer jungen Regisseurin, unterstützt vom MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK, der in unserem Nachwuchswettbewerb läuft, wo wir neue Handschriften zeigen wollen. In diesem Fall aus Georgien."

Claas Danielsen, Festivaldirektor DOK Leipzig


Georgien im Kleinen

Dieser Mikrokosmos aus Erwartungen, Hoffnung auf Veränderung und Untergangsstimmung wirkt wie ein Modell Georgiens im Kleinen. Das Haus, seine Bewohner und das Restaurant "Bakhmaro" zeigen den Zustand, wie er in ganz Georgien an der Tagesordnung ist. Schleichender Stillstand, Beschäftigung ohne Sinn – das ganze Land befindet sich trotz endloser politischer Demonstrationen und Versammlungen in einer Starre, versunken in Hoffnungslosigkeit im Niemandsland des Postkommunismus. Hintergründe

Salomé Jashi wurde 1981 in der Sowjetunion (im heutigen Georgien) geboren. Sie ist aufgewachsen in den Wirren der Zeit, geprägt von Bürgerkriegen, Unabhängigkeitsstreben und der Stagnation nach der politische Wende. Mit "Bakhmaro" gibt sie einen Einblick in den georgischen Alltag, schafft mit kleinen, überraschenden Details eine Art familiärer Vertrautheit.

+++

"Mit diesem Haus möchte ich Georgien zeigen, das Land in dem ich lebe. Ich möchte zeigen, wie das kleinste Detail politisch und unpolitisch zugleich ist. Der Film bezieht seine Spannung aus der Hoffnung auf Veränderung. Gleichzeitig will ich zeigen, wie banal die Hoffnung wird, wenn man sich darin festgefahren hat."

Salomé Jashi, Regisseurin

Filmdaten
Regie: Salomé Jashi
Produktion: Heiko Deckert, ma.ja.de
Sprache: georgisch
Land: Deutschland, Georgien
Jahr: 2011
Laufzeit: 58:00 min

Dok-Filmfestival Leipzig: dok-leipzig.de

No comments: