Link zum Festival: http://www.dok-leipzig.de/ ### http://www.sakdoc.ge/
youtube.com/salomejashi +++ this teaser was made as part of the research for documentary BAKHMARO 60' 2011 sakdoc film / ma.ja.de. filmproduktion
Die georgische Regisseurin Salomé Jashi entführt die Zuschauer in das Restaurant "Bakhmaro" in der Provinz Westgeorgiens. Sie porträtiert das Leben hinter den Mauern des Ziegelsteinhauses und verschafft dem Zuschauer einen Einblick in den postsowjetischen Alltag.
Die westgeorgische Stadt Chokhatauri. Hier steht die Zeit ziemlich still. Das heruntergekommene dreistöckige Ziegelgebäude, ist trotz zerbrochener Fenster, abgeblätterter Wandfarbe, schmutzigen Gardinen und zerfetzten Wahlplakaten an den Mauern noch bewohnt. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein Restaurant. Die Wände hier sind mit knallgrünen und orangen Schaumplatten verkleidet, die Tische mit hübschen Tischdecken für die Gäste zurechtgemacht. Doch das Warten auf Gäste ist meist vergebens. Kellnerin Nana und ihr Chef haben einen Großteil des Tages nichts weiter zu tun außer zu warten.
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"Ein sehr atmosphärischer, dichter, beeindruckender Film einer jungen Regisseurin, unterstützt vom MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK, der in unserem Nachwuchswettbewerb läuft, wo wir neue Handschriften zeigen wollen. In diesem Fall aus Georgien."
Claas Danielsen, Festivaldirektor DOK Leipzig
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Georgien im Kleinen
Dieser Mikrokosmos aus Erwartungen, Hoffnung auf Veränderung und Untergangsstimmung wirkt wie ein Modell Georgiens im Kleinen. Das Haus, seine Bewohner und das Restaurant "Bakhmaro" zeigen den Zustand, wie er in ganz Georgien an der Tagesordnung ist. Schleichender Stillstand, Beschäftigung ohne Sinn – das ganze Land befindet sich trotz endloser politischer Demonstrationen und Versammlungen in einer Starre, versunken in Hoffnungslosigkeit im Niemandsland des Postkommunismus.
Hintergründe
Salomé Jashi wurde 1981 in der Sowjetunion (im heutigen Georgien) geboren. Sie ist aufgewachsen in den Wirren der Zeit, geprägt von Bürgerkriegen, Unabhängigkeitsstreben und der Stagnation nach der politische Wende. Mit "Bakhmaro" gibt sie einen Einblick in den georgischen Alltag, schafft mit kleinen, überraschenden Details eine Art familiärer Vertrautheit.
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"Mit diesem Haus möchte ich Georgien zeigen, das Land in dem ich lebe. Ich möchte zeigen, wie das kleinste Detail politisch und unpolitisch zugleich ist. Der Film bezieht seine Spannung aus der Hoffnung auf Veränderung. Gleichzeitig will ich zeigen, wie banal die Hoffnung wird, wenn man sich darin festgefahren hat."
Salomé Jashi, Regisseurin
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MDR-Filme im Internationalen Wettbewerb des Dok Festivals
Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, kurz DOK Leipzig, kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK fühlt sich dieser Tradition mehr als verpflichtet, daher unterstützt der Sender auch die diesjährige 54. Auflage des Festivals als Medien- und Kooperationspartner. Außerdem haben es in diesem Jahr zwei Eigenproduktionen des MDR in den Internationalen Wettbewerb des Festivals geschafft: "Bakhmaro" und "Bielutin - Im Garten des Lebens".
"Bakhmaro" Termine
20. Oktober, 20:00 Uhr, CineStar Saal 5
21. Oktober, 11:30 Uhr, CineStar Saal 5
Filmdaten
Regie: Salomé Jashi
Produktion: Heiko Deckert, ma.ja.de
Sprache: georgisch
Land: Deutschland, Georgien
Jahr: 2011
Laufzeit: 58:00 min
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In der georgischen Stadt Chokhatauri steht ein Gebäude, in dessen Mitte sich ein Restaurant befindet. Salomé Jashi hat die Bewohner und die Angestellten beobachtet und zeigt dabei das Haus wie ein Abbild Georgiens im Kleinen.
Ein dreistöckiger Ziegelbau in der georgischen Stadt Chokhatauri. Fenster sind zerbrochen, Farbe blättert von den Wänden, die Reste von Plakatierungen, schmutzige Gardinen. Im Zentrum des Gebäudes befindet sich ein Restaurant, dessen Wände mit knallgrünen und orangen Schaumplatten verkleidet sind und wo Tische mit Deckchen auf Gäste warten, die selten kommen.
Dieses Gebäude scheint wie ein Modell des gesamten Landes im Kleinen - mit seinen endlosen politischen Demonstrationen und Versammlungen und der gleichzeitigen Starre und Hoffnungslosigkeit. Es ist, als ob vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse sich das Leben in Georgien irgendwie an diesem Ort abbildet.
Salomé Jashi: "Als ich das erste Mal in das Restaurant "Bakhmaro" kam, hat mich die Einrichtung am meisten beeindruckt. Es war ein kalter Wintertag in dieser Provinzstadt und das Restaurant war leer. Die hellen Grün und Orangetöne waren ein starker Kontrast zu der hochgewachsenen steifen Frau, die uns bediente. Es war skurril und metaphorisch. Der Ort hatte offensichtlich eine große emotionale Wirkung. Er machte mich glücklich und traurig zugleich. Später merkte ich, dass das ganze Haus dieselben Gefühle hervorrief. Ebenso offensichtlich wie die Armut der Menschen war, dass sie darauf warteten, dass sich ihre Lage verbessern würde. Doch sie selbst taten nichts dafür. Für mich ist dieses Haus ein Symbol für den Zustand des ganzen Landes. Ein Land in dem die Zeit beinahe stehen geblieben ist. Oder das sich seit zwei Jahrzehnten - seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion - in immer derselben Zeitschleife dreht. Mit diesem Haus möchte ich Georgien zeigen, das Land in dem ich lebe. Ich möchte zeigen, wie das kleinste Detail politisch und unpolitisch zugleich ist. Der Film bezieht seine Spannung aus der Hoffnung auf Veränderung. Gleichzeitig will ich zeigen, wie banal die Hoffnung wird, wenn man sich darin festgefahren hat."
Filmografie Salomé Jashi (geb. 1981): "The Leader is Always Right" (2010), "Speechless" (2009), "A Mr. Minister (2008), "Their Helicopter" (2006).
Wednesday, October 19, 2011
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