Tuesday, October 18, 2011

KONFERENZ: 'Armenier in Wirtschaft, Kultur u. Politik des oest. Europa (1000-1900)', Leipzig 24.-25.11.2011

Projektgruppe "Armenier in Wirtschaft und Kultur Ostmitteleuropas (14.-19. Jahrhundert)", Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas, Universität Leipzig (GWZO)
24.-25.11.2011, Leipzig, GWZO, Specks Hof, Reichsstr. 4-6, Aufgang A,
4. Stock, 04109 Leipzig

Deadline: 18.11.2011

Im Laufe ihrer jahrhundertelangen Siedlungsgeschichte in der östlichen Hälfte Europas übten die Armenier einen nachhaltigen Einfluss auf das Wirtschaftsleben, aber auch auf Kultur und Kunst verschiedener Regionen zwischen Schwarzem Meer, Adria und Baltikum aus. In Landschaften wie Siebenbürgen, Pannonien und Galizien, vor allem aber in Städten wie Stanislawów/Ivano-Frankivsk, Lemberg/Lwów/L'viv und Kamieniec Podolski/Kamjaniec'-Podil's'kyj in der Westukraine und im heute zu Rumänien gehörenden Elisabethstadt /Erzsébetváros/Dumbraveni sind die Spuren einstiger armenischer Präsenz nach wie vor unübersehbar. Umgekehrt nahm auch die armenische Kultur wichtige Impulse aus Europa auf, etwa in der Religion, Kunst und Architektur, im Buchhandel und Buchdruck.

Ungeachtet dieser vielfältigen Folgen hat das Wirken der Armenier in den Ländern westlich des Kaukasus verhältnismäßig wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfahren. In diese Forschungslücke will die Jahrestagung des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig stoßen. Sie bringt WissenschaftlerInnen verschiedener Disziplinen zusammen, die sich mit einem breiten Spektrum von Aspekten armenischer Präsenz in Ostmittel- und Osteuropa auseinandersetzen und die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten einem interessierten Publikum präsentieren. Thematische Schwerpunkte sind dabei der Ost-West-Handel armenischer Kaufleute, die armenische Siedlungsgeschichte auf der Krim, die armenische Kunstproduktion in Ostmitteleuropa und die armenischen Minderheiten in den Imperien der Romanovs und Habsburger.

Die Jahrestagung wird mit einem Grußwort des Botschafters der Republik Armenien in Deutschland, Armen Martirosyan, und einem Auftaktvortrag von Professor Fikret Adanir von der Sabanci Üniversitesi Istanbul über "Ostmitteleuropa und der Kaukasus" eröffnet. Die Referenten kommen aus Armenien, der Ukraine, Polen, Ungarn und den Niederlanden.

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Donnerstag, 24.11.2011, 18:00

Auftaktvortrag von Fikret Adanir (Istanbul): Ostmitteleuropa und der Kaukasus

Freitag, 25.11.2011

09:00 - 11:00

1. Panel: Armenier im Ost-West-Handel in Mittelalter und Früher Neuzeit - Moderation: Fikret Adanir (Istanbul)

Stefan Troebst (Leipzig): Osteuropa im globalen Netzwerk der Armenischen Handelskompanie Isfahans

René Bekius (Amsterdam): Armenian Merchants of Amsterdam in the 17th and 18th Centuries

Klaus Schneiderheinze (Bochum): Der Orienthandel Polens in der Frühen Neuzeit und die Armenier

11:30 - 13:00

2. Panel: Die Krim als kulturelles Zentrum der Armenier - Moderation: Christian Lübke (Leipzig)

Oleksandr Osipian (Kramatorsk): Trans-Cultural Trade in Late Medieval Eastern Europe: The Strategies of Integration of Armenian Merchants from the Crimea

Levon Chookaszian (Erevan): Armenian Book-Illumination of Crimea and the Art of Miniaturist Grigor Sukiasants (14th Century)

Irina Hajuk (L'viv): The Cultural Life of the Crimean Armenians on the Base of the Artefacts from the State Museum of Crimea

14:00 - 15:30

3. Panel: Armenische Kunst und Künstler im frühneuzeitlichen Ostmitteleuropa - Moderation: Arnold Bartetzky (Leipzig)

Waldemar Deluga (Warschau): Armenian Art between Gdansk and Lviv

Márta Nagy (Debrecen): Grigor der Erleuchter in ostmitteleuropäischen Darstellungen

Joanna Rydzkowska (Torun): The World of Animals and Fantastic Creatures in Armenian Manuscript from the Polish-Lithuanian Commonwealth in the 16th - 18th Centuries

Marina Dmitrieva (Leipzig): Indogermanische Gegenwartsstreifzüge eines Kunstforschers: Josef Strzygowsky und seine Studien zur Baukunst Armeniens

16:00 - 17:30

4. Panel: Armenier in den Imperien der Habsburger und Romanovs im 18. und 19. Jahrhundert - Moderation: Armenuhi Drost-Abgarjan (Halle/Saale)

Bálint Kovács (Leipzig): Formen der Selbstbestimmung bei den Armeniern in Siebenbürgen (17.-19. Jh.)

Tamara Ganjalyan (Leipzig): Armenische Kolonien und imperiale Politik im vorrevolutionären Russland

Iván Bertényi (Budapest): Politiker armenischer Abstammung in Ungarn zur Zeit des Dualismus

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Prof. Dr. Stefan Troebst
GWZO, Reichsstr. 4-6
04109 Leipzig
(0341) 97-35 560
(0341) 97-35 569
troebst@uni-leipzig.de

Das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO), ein An-Institut der Universität Leipzig, wird vom Freistaat Sachsen grundfinanziert. Die Projektarbeit wird gegenwärtig hauptsächlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Zentrum erforscht zurzeit in 20 Projektgruppen, deren Arbeitsfelder zeitlich vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart reichen, interdisziplinär und in vergleichender Perspektive Geschichte und Kultur der Region zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria. Sein Fächerspektrum umfasst Kulturwissenschaft im weiten Sinn, insbesondere Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Archäologie, Literatur- und Medienwissenschaft, Sprachwissenschaft und Ethnologie. Dabei stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz von Kooperationsbeziehungen mit Forschungseinrichtungen in Ostmitteleuropa sowie in anderen Teilen Europas und in Übersee.

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