Saturday, June 21, 2014

WISSENSCHAFT: Kaukasiologie-Nestor der Jenaer Uni in Georgien geehrt. Von Michael Groß (tlz.de)

(tlz.de) In einem neuen Buch wirdmet er sich den Verben einer der Kaukasus-Sprachfamilien.

Prof. Heinz Fähnrich / Foto: Michael Groß
Jena "Als "Berg der Sprachen" wurde der Kaukasus im Altertum bezeichnet. Grund dafür war, dass hier schon seit Menschen Gedenken eine große Zahl von ganz unterschiedlichen Sprachen gesprochen werden. Heute sind sechs Sprachfamilien in Kaukasien beheimatet, sagt der emeritierte Professor der Kaukasienwissenschaften, Heinz Fähnrich.

Er hat jetzt ein neues Buch vorgelegt, in dem er sich den Verben einer dieser Kaukasus-Sprachfamilien widmet - der Kartwelsprachen. Nach jahrzehntelanger Arbeit konnte diese Zusammenstellung abgeschlossen werden. Das Buch gilt in Georgien als fundamentales Werk auf diesem Gebiet. Dass die Arbeit mit Erfolg zu Ende geführt werden konnte, ist nach Ansicht von Fähnrich der tatkräftigen Unterstützung durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena zu danken. Denn dort sei über Jahre hinweg die Stelle einer wissenschaftlichen Hilfskraft aus Georgien finanziert worden, die das Ganze verifiziert und vervollständigt habe.

Damit setzte die Kaukasiologie der Jenaer Uni die Publikationstätigkeit fort, die unter den Professoren Kevin Tuite, Elgudsha Dadunaschwili und Florian Mühlfried einen Aufschwung erfahren hat. Es ist innerhalb eines Jahres bereits der 4. Titel in Buchform nach "Die Königin des Waldes" mit Sagen und Mythen aus Georgien sowie den Monografien "Die georgische Sprache" und "Die ältesten georgischen Inschriften". Erschienen ist das neue Buch im Shaker Verlag Aachen (ISBN 978-3-8440-2406-7).

Der Auto Heinz Fähnrich gilt als Nestor der Kaukasiologie in Jena. Dass er auch hohes Ansehen in Georgien genießt, bewies die Verleihung des Ivane-Javakhishvili-Wissenschaftspreises der Georgischen Universität Tiflis im April dieses Jahres. Da Fähnrich aus gesundheitlichen Gründen nicht den Preis entgegennehmen konnte, tat dies der Uni-Rektor Klaus Dicke. Er sieht den Preis als Bestätigung dafür, dass es richtig war, das in Deutschland einmalig vertretene Fach der Kaukasusstudien weiterzuführen und den Lehrstuhl dieser Wissenschaft jetzt neu zu besetzen.

Michael Groß / 21.06.14 / OTZ

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