Wednesday, August 09, 2017

VIDEO: Armenien, die Früchte aus dem Paradies. Ein Film von Mirella Pappalardo (2010) - 360º GEO Reportage / ARTE



Der Granatapfel ist das Nationalsymbol Armeniens und eine der ältesten Kulturfrüchte der Menschheit. Er gilt als wahrer Gesundmacher und ist reicher an Antioxydantien als grüner Tee und Rotwein. Neuesten Studien zufolge soll er auch das Krebsrisiko reduzieren. Granatäpfel sind in den letzten Jahren populär geworden. Eine Reportage aus dem Süden Armeniens und dem Dorf Nrnadzor, zu deutsch "Granatapfelschlucht".

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Granatäpfel gehören zu den ältesten Kulturfrüchten der Menschheit. Wissenschaftler glauben, dass der im Alten Testament erwähnte "Baum der Erkenntnis" ein Granatapfelbaum war. In Armenien ist die Frucht Nationalsymbol. Hier lebt der Bauer Mukutsch Bojadyan. Er und seine Familie haben alle Hände voll zu tun, um die Früchte vor dem nächsten Regen ins Trockene zu bringen.

Granatapfelbäume so weit das Auge reicht. Nicht umsonst bedeutet der Name des Dorfes Nrnadzor übersetzt "Granatapfelschlucht". Im Oktober ist Erntezeit. Mukutsch Bojadyan und seine Familie haben alle Hände voll zu tun, um die Früchte vor dem nächsten Regen ins Trockene zu bringen. Schon immer galt der Granatapfel als Symbol ewiger Jugend, Fruchtbarkeit, Schönheit und Liebe. In Armenien ist die Frucht eng mit der Kultur des Landes verbunden. Zur Hochzeit schleudern die Bräute einen Granatapfel gegen die Wand. Die Körner aus dem aufgeplatzten Apfel sollen den Kindersegen sichern.

Neue Bewohner in Nrnadzor sind sehr willkommen. Denn immer mehr Einwohner verlassen den einst blühenden Ort, und die einzige Bahnverbindung liegt seit dem Ende der Sowjetunion brach. Mukutsch Bojadyan kam erst vor wenigen Jahren in das Dorf nahe der Grenze zum Iran. Bei einem Besuch hatte er die verwaisten Granatapfelplantagen entdeckt und einige davon gekauft. Jetzt floriert sein kleines Unternehmen, die Händler kommen sogar aus der Hauptstadt Eriwan zu ihm. Die Granatapfelernte sichert den Bojadyans ein stabiles Grundeinkommen. Andere Nachbarn haben nicht so viel Glück, ihre Ernte ist entweder zu gering oder von minderer Qualität.

Zusammen mit dem Bürgermeister Mkrtich Mkrtchyan gehört Mukutsch Bojadyan zu den wenigen Bewohnern, die sich aktiv gegen Stillstand und Verfall im Dorf stemmen. Der Bürgermeister versucht seit einiger Zeit, die Regierung zu bewegen, die Straße zum Dorf instand zu setzen, um einen regeren Warenaustausch zu ermöglichen; bisher vergeblich. Zudem machen ständige Trockenheit und ungebetene Futtergäste, wie etwa Bären, den Bauern das Leben schwer. Dennoch hofft Mukutsch Bojadyan in diesem Jahr auf eine reiche Ernte. Er plant sogar, seine Felder mit neuen Zuchtbäumen zu bestellen. Ob ihm das gelingt, werden die nächsten Wochen zeigen.

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