Wednesday, October 17, 2018

PROGRAMM: Georgien zu Gast in Tübingen vom 15. – 31. Oktober 2018 [georgien-tuebingen.de]

[georgien-tuebingen.de] Unmittelbar nach dem Abschluss der Frankfurter Buchmesse, deren Gastland dieses Jahr Georgien ist, veranstalten wir im "Deutsch-Georgischen Freundschaftsjahr" ein Kulturprojekt in Tübingen.

Das Projekt nennt sich "Georgien zu Gast in Tübingen". Im Zeitraum vom 15. – 31. Oktober 2018 finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen (Lesungen, Filme, Präsentationen usw.) statt.

Wir möchten mit diesem Kultur-Austausch neue Blinkwinkel ermöglichen und damit ein gegenseitiges Verständnis beider Länder und der Menschen füreinander fördern und vertiefen.

Unser Programm

* Montag 15.10.2018, 14 -18 Uhr:

WORKSHOP Wandernde Dinge. Geschichte und Materialität

Universität Tübingen, Brechtbau R 215, Wilhelmstraße 50

* Montag 15.10.2018: Lesung Iuona Guruli: "Wenn es nur Licht gäbe, bevor es Dunkel wird"

Iunona Guruli schafft georgische Geschichten, die wie wundersame Filme sind und immer zu früh enden. Ein flauschig-weicher Vogel, der vergessen in der Manteltasche zum Schutzpatron eines jungen Mädchens wird. Die zauberhaften Märchen des verlorenen Vaters, die der jungen Frau in tiefster Dunkelheit beistehen. Es sind zarte Momente wie diese, voller Schmerz, Liebe und Hoffnung, die Iunona Gurulis Erzählungen einer zerrissenen georgischen Jugend zum Strahlen bringen und sie zu einer der aufregendsten weiblichen Stimmen der georgischen Gegenwartsliteratur machen.

20 Uhr, Quichotte Kabinett, Bei der Fruchtschranne 10, Tübingen

* Dienstag, 16.10.2018: Lesung Anna Kordsaia-Samadaschwili: "Wer hat die Tschaika getötet?"

Die Polizeiermittler sind überfordert. Sie werden von den Verdächtigen, den Freunden der Ermordeten, nach Strich und Faden an der Nase herumgeführt, so wie auch der Leser. Die Freunde wissen, wer sie umbrachte, geben aber nichts preis. Warum, erschließt sich nach und nach aus den vielen Geschichten, die sich diese bunte, unkonventionelle, grelle Schar über die Tote und sich selbst erzählen. Ein dichter und sehr raffiniert erzählter Roman. Das Kriminalelement ist ein Kniff für das äußerst spannende Enthüllen eines Panoramas ungewöhnlicher Lebensgeschichten und Figuren, ein Plädoyer für die Möglichkeit verschiedenster Lebensentwürfe und für Toleranz und Zusammenhalt.

20 Uhr, Club Voltaire, Haaggasse 26b, Tübingen

* Donnerstag, 18.10.2018: Von Georgien erzählen: Adolf Endlers poetischer Reisebericht und der 'Kaukasische Divan'

Ein sehr persönlicher Reisebericht über Georgien, der über Menschen, Geschichte und Poesie dieses Landes Auskunft gibt.

20 Uhr, Quichotte Kabinett, Bei der Fruchtschranne 10, Tübingen

* Freitag, 19.10.18: Filmvorführung "Berge von Jolie / Jolie’s Mountains /ჟოლის მთები"

Ein Dokumentarfilm von Natia Arabuli

Die in der georgischen Hauptstadt Tbilissi aufgewachsene Ärztin Lela hat den Oberst Gogi aus Khevsureti (Nord-Georgien) geheiratet. Nach ihrer Hochzeit kehrt sie mit ihrem Ehemann an ihren Geburtsort in den Kaukasus zurück und beginnt dort ein neues Leben auf dem Land. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist dort die gesamte Infrastruktur, einschließlich eines medizinischen Dienstes, abgebaut worden. Als die Ärztin nach so langer Zeit wieder dort ankommt, erlebt sie eine harte Zeit. Die Städterin Lela fühlt sich verloren und sie versucht, das alte sowjetische Gebäude für das touristische Zentrum zu rekonstruieren. Ihr Mann Gogi ist damit nicht einverstanden und widerspricht ihr. Aus seiner Sicht ist diese Arbeit Zeitverschwendung. Außerdem haben sie unterschiedliche Einstellungen zu der alten Tradition der „Stsorproba“, die für Frauen einen ganz besonderen Lebensstil und besondere Verhaltensweisen vorsieht: Jungfrauen sind dazu verpflichtet, als Ausdruck der Gastfreundschaft die gesamte Nacht mit einem fremden Gast in einem Bett zu verbringen – aber ohne Geschlechtsverkehr.

18 Uhr, Kino Arsenal, Hintere Grabenstraße 20

* Sonntag, 21.10.2018: Handschattentheater "Budrugana-Gagra"

Das Handschattentheater Budrugana formierte sich 1982 in Tiflis, 2002 stießen zu diesem Ensemble Flüchtlinge aus Abchasien hinzu, seitdem nennt es sich Budrugana-Gagra. Das Ensemble ist inzwischen weltweit unterwegs.

Bei ihren einzigartigen Auftritten gestalten die Mitglieder Schatten ausschließlich mit ihren Händen und beweisen darin eine hohe künstlerische Meisterschaft. Die aus Musik und Handschattenbewegungen bestehenden Darbietungen „sprechen“ für sich selbst und benötigen daher keine Übersetzungen

18 Uhr, Kino Museum, Am Stadtgraben, Tübingen

* Mittwoch, 24.10.2018: Lesung Nino Haratischwili: "Die Katze und der General"

Alexander Orlow, ein russischer Oligarch und von allen "Der General" genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg lassen ihn nicht los. Die dunkelste ist jene an die grausamste aller Nächte, nach der von der jungen Tschetschenin Nura nichts blieb als eine große ungesühnte Schuld. Der Zeitpunkt der Abrechnung ist gekommen.

Nino Haratischwili spürt den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Sie schafft einen spannungsgeladenen, psychologisch tiefenscharfen Schuld-und-Sühne-Roman über den Krieg in den Ländern und in den Köpfen, über die Sehnsucht nach Frieden und Erlösung.

20 Uhr, Kino Museum Tübingen, Am Stadtgraben 2 (Kino 1) Buchhandlung Osiander

* Donnerstag, 25.10.2018: Diskussion/Reportage "Eine Geschichte von Emigration und Remigration"

Das 200. Jubiläum der Auswanderung von Schwaben nach Georgien ist nicht nur Geschichte. In den Familien der inzwischen Remigrierten ist der oft beschwerliche, gefährliche und wenig bekannte Weg vieler Menschen auch aus Tübingen und Umgebung noch immer lebendig. Diese Lebens- und Wanderungsgeschichten verschiedener Familien haben Studierende innerhalb eines Seminars im Sommersemester an der Universität Tübingen in Kooperation mit dem SWR aufgezeichnet. Thomas Hagenauer vom SWR stellt mit den Studierenden das Projekt und die dabei entstandenen Interviews und Fotostrecken vor. Außerdem befragen sie einige Remigrierte live zu ihrer Familiengeschichte.

Veranstalter: Universität Tübingen, Stadtmuseum Tübingen, SWR

18 Uhr, Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10

* Freitag, 26.10.2018: Erzählungen Roger Sonnewald "Über die Georgische Buchsammlung beim J.J. Heckenhauer"

Das fast 200 jährige Antiquariat Heckenhauer ist seit je her auf Philologie spezialisiert.

Waren es früher die Sprachen der Antike , Griechisch und Latein, sind es seit mehr als 70 Jahren jetzt die Sprachen und Kulturen Osteuropas und Asiens. Dazu zählt auch Georgien. Wir haben einige Bücher auf Georgisch und über Georgien, darunter auch dieser Lagerfund, der wiederum in zweifacher Hinsicht mit Tübingen verbunden ist, denn dieses Buch wurde auch in Tübingen verlegt und gedruckt. Um dieses Buch und die Geschichten über Bücher aus Georgien, wird sich die Soiree im Antiquariat / Hessekabinett drehen

18 Uhr, J.J. Heckenhauer e.K., Hesse-Kabinett, Holzmarkt 5, Tübingen

* Sonnabend, 27.10.2018: Jazz aus Georgien

Konzert mit Papuna Sharikadze um 20.30 im Sudhaus

* Sonntag, 28.10.2018: Reportage/Diskussion. "Georgien mit unseren Augen"

Zeitenspiegel-Reportagenschule

Nachwuchs-Journalisten der Reutlinger Reportageschule bereisten im vergangenen Jahr Georgien, um sich ein eigenes Bild von Land und Leuten zu machen. Ihre Multi-Media-Reportagen stellen sie bei der Veranstaltung in Tübingen vor, außerdem wird die georgische Journalistin Edita Badasyan über die Situation der Medien und der Pressefreiheit in Georgien berichten.

11 Uhr, Liquid Bar, Schmiedtor Straße 17, Tübingen

* Dienstag, 30.10.2018: Tafel und Mahl სუფრა ნადიმი

Georgische Tischtradition als ein Teil der georgischen Kultur. Nach traditionell-orientalischer Art wird ein Wechsel verschiedener Speisen zelebriert, die in kleinen Tontöpfen serviert werden, nach einander den Tafel füllen und "den Tischtuch verdecken". Die Kaukasische Gewürze sollte das Neuland zum entdecken sein.

Veranstalter: Gaststätte Stern Menüpreis: 55,00 pro Person

19 Uhr, Gaststätte Stern, Lange Gasse 4, Tübingen

* Mittwoch, 31.10.2018: Ausstellungseröffnung von Nerse Batsashi

"Mit der Macht der Kunst erbaue ich Brücken und zersprenge Grenzen"

12 bis 16 Uhr, Gaststätte Stern, Lange Gasse 4, Tübingen

* Montag, 5.11.2018: FILM "Money"

Film von Gela Babluani

Die Zeiten sind hart für Danis und Eric, zwei Freunde aus der Kindheit, die darum kämpfen, über die Runden zu kommen, indem sie an den Docks in Le Havre arbeiten. Eines Nachmittags nimmt Erics Schwester Alex unerwartet an der Übergabe eines Koffers voller Tickets teil und beschließt, dem Mann zu folgen, der das Geld zurückerhalten hat. Alex überzeugt Eric und Danis, dass dieser Geldfluss ihr Leben verändern könnte. Die drei Freunde beschließen, das Haus auszurauben. Als sie ankamen, entdeckten sie einen Mann, der sich erhängen wollte, Mercier, dessen Identität und Bedeutung sie nicht kannten. Ein Katz- und Mausspiel mit einem unerbittlichen Szenario erwartet sie und verwandelt ihre Nacht in eine Hölle.

MONEY ist ein Genrefilm, etwas altmodisch, mit den wahren Codes der Detektivfiktion, ohne Kompromisse. Eine Geschichte, die dazu bestimmt ist, am Rande des Rasierers zu stehen. Eine Menschheitsgeschichte, die unter keinen Umständen betrügt. Es ist eine Geschichte, in der der Sinn für Moral gerade in den unmoralischen Handlungen der Protagonisten zu finden ist.

Production companies: Electrick Films, Les Films de la Strada, Jerico

Cast: Vincent Rottiers, George Babluani, Louis-Do de Lencquesaing, Charlotte van Bervesseles, Benoit Magimel, Anouk Grinberg, Feodor Atkine, Olivier Rabourdin

Director-screenwriter: Gela Babluani. Producers: Gela Babluani, Hubert Caillard, Dominique BoutonnatDirector of photography: Tariel Meliava

Filmtage Tübingen Christopher Buchholz

20 Uhr, Arsenal Kino, Hintere Grabenstraße, Tübingen

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