Georgisch-abchasischer Dialog
Das Dialogprojekt hat das Ziel, georgischen und abchasischen politischen Entscheidungsträgern und einflussreichen Personen eine Möglichkeit zu geben, in einer vertraulichen und strukturierten Atmosphäre alle Aspekte des georgisch-abchasischen Konfliktes, seine Ursachen sowie seine Dynamiken in einem interaktiven Prozess analysieren zu können. Dabei wird die Gruppe von einem Team von Fazilitatoren (pdf) betreut, deren primäre Aufgabe es ist, die Teilnehmer zu neuem Denken im Sinne einer konstruktiven Konfliktbearbeitung anzuregen und sie bei der Entwicklung neuer Konzepte hinsichtlich der existierenden politischen Herausforderungen zu unterstützen.
Bei dem Dialogprozess handelt es sich um eine Serie von einwöchigen Workshops mit 12-14 TeilnehmerInnen, jeweils zur Hälfte mit Georgien und Abchasen besetzt. Die Zusammensetzung der Gruppe variiert, um ihren Einflussbereich möglichst weit auszudehnen, gleichzeitig garantiert ein fester Teilnehmerkern Kontinuität. Nach dem ersten Veranstaltungsort, dem österreichischen Stadtschlaining, benannt, ist der Prozess in der Region als "Schlaining-Prozess" bekannt.
Von 1997 bis November 2005 wurden 16 Workshops durchgeführt, die mit der Ausnahme des Workshops 15 alle vom Berghof Forschungszentrum (seit 2005 von der Berghof Foundation for Peace Support) und Conciliation Resources (London) geplant und umgesetzt wurden. Das Thema der Dialogworkshops ist der aktuelle Konflikt zwischen Georgiern und Abchasiern. Die Treffen sind informell und vertraulich. Sowohl die Teilnehmer als auch die Organisatoren, sind sich bewusst, dass die Ideen, die während der Treffen generiert wurden, mit dem politischen Umfeld der Teilnehmer geteilt werden sollen. Gleichzeitig ist eine angemessene Berichterstattung unerlässlich, will man nicht Gefahr laufen, die Bereitschaft an einem informellen Dialog teilzunehmen, zu gefährden. Daher werden die Teilnehmer dazu ermutigt, über die Inhalte der Workshops vertraulich zu kommunizieren, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass Teilnehmer nicht mit ihrem Namen zitiert werden.
Um einen intensiven Gedankenaustausch zwischen den Teilnehmern zu erzielen, wechselt sich Kleingruppenarbeit mit Plenumsdiskussionen ab. Neben dem Informationsaustausch und der tieferen Analyse von ausgesuchten Themen werden die Teilnehmer auch zur Entwicklung mittel- und langfristiger (spekulativer) Szenarien angeregt. Kosten und Nutzen werden sowohl in Bezug auf den Status Quo als auch hinsichtlich möglicher politischer Veränderungen untersucht. Darüber hinaus werden ethnopolitische Konflikte aus anderen Weltregionen als 'Prismen' herangezogen um die Diskussion anzuregen. Dazu wurden PolitikerInnen und ExpertInnen aus Konfliktregionen eingeladen, wie zum Beispiel aus Nordirland, Bosnien-Herzegowina, Zypern, Sri Lanka oder Südafrika.
Kontakt:
Oliver Wolleh
Internationale Partner:
Conciliation Resources, UK (Workshops 1-14; 16); und Berghof Foundation for Peace Support (seit 2005)
Partner in der Region:
Manana Gurgulia (Suchum/i) und Paata Zakareishvili (Tbilisi)
Finanzierung:
Das Projekt wurde im Laufe seiner Geschichte von folgenden Institutionen gefördert:
United Nations Volunteers (UNV), Evangelische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (EZE) / Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), Auswärtiges Amt, Institut für Auslandsbeziehungen Projekt zivik, Österreichisches Außenministerium, Eidgenössisches Departement des Auswärtigen (EDA), United Kingdom Department for International Development (DFID), Berghof Stiftung für Konfliktforschung, Swedish International Development Cooperation Agency (SIDA), United Kingdom Global Conflict Prevention Pool, Rapid Reaction Mechanism der Europäischen Kommission.
Laufzeit: seit Januar 1997
Publikationen
Oliver Wolleh: A Difficult Encounter – The Informal Georgian-Abkhazian Dialogue Process (pdf) Berghof Report Nr. 12. Berlin (October 2006).
Bestellung (7,50 € + Porto)
Oliver Wolleh: Schwierige Begegnung - Der informelle georgisch-abchasische Dialogprozess. (pdf) Deutsche Fassung des Berghof Report Nr. 12. Berlin 2006.
Norbert Ropers: Der georgisch-abchasische Konflikt. Vom Krieg zur feindlichen oder friedlichen Koexistenz?, in: ÖSFK u.a. (Hg.): Friedensbericht 1998. Theorie und Praxis ziviler Konfliktbearbeitung in Osteuropa, 279-302.
Antje Bühler et al.: Diskussionsbeiträge zum georgisch-abchasischen Konflikt (Discussion Pack (pdf)) herausgegeben in Zusammenarbeit mit Conciliation Resources (CR) -nur in russischer Sprache verfügbar- Dialogworkshops ("Schlaining Prozess") und Presseerklärungen
Workshop 0, Jan. 1997, Stadtschlaining, Österreich
Workshop 1, Feb. 2000, Stadtschlaining, Österreich
Workshop 2, Juni 2000, Stadtschlaining, Österreich
Workshop 3, Nov. 2000, Bad Schwalbach, Deutschland
Workshop 4, März 2001, Potsdam, Deutschland
Workshop 5 (pdf) Juli 2001, Berlin, Deutschland
Workshop 6 (pdf) Dez. 2001, Berlin, Deutschland
Workshop 7 (pdf) April 2002, Stadtschlaining, Österreich
Workshop 8 (pdf) Juli 2002, Herrsching, Deutschland
Workshop 9 (pdf) Nov. 2002, Berlin, Deutschland
Workshop 10 (pdf) April 2003, Hamburg, Deutschland
Workshop 11 (pdf) Juli 2003, Berlin, Deutschland
Workshop 12 (pdf) Dez. 2003, Stadtschlaining, Österreich
Workshop 13 (pdf) Mai 2004, Berlin, Deutschland
Workshop 14 (pdf) April 2005, Oxford, Großbritannien Workshop 15, Juli/Aug.05, Wien, Österreich (Conciliation Resources)
Workshop 16 (pdf) Nov. 2005, Berlin, Deutschland
Source: Berghof Forschungszentrum für konstruktive Konfliktbearbeitung
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