Maxime Qavtaradze, 59, georgischer Mönch, hat sich vor zwanzig Jahren auf die 40 Meter hohe Katskhi-Säule zurückgezogen - Foto: Amos Chapple |
Maxime Qavtaradze, 59, georgischer Mönch, hat sich vor 20 Jahren auf die 40 Meter hohe Katskhi-Säule zurückgezogen. Dort lebt er allein, bis auf seltene Besuche von Mönchen aus dem Kloster unterhalb seines Wohnsitzes. Lebensmittel und Wasser erhält er über einen Seilzug von Gläubigen im Tal.
Schon früher war die Säule von besonders frommen Einsiedlern genutzt worden, sogenannten Styliten – den Säulenheiligen. Qavtaradze hatte sich seinerzeit entschieden, sein Leben zu ändern. "Als ich jung war, habe ich mit Freunden getrunken, Drogen genommen." Erst ein Gefängnisaufenthalt habe ihn zur Umkehr gebracht. "Hier in der Stille fühle ich mich Gott nahe", sagt er der britischen "Daily Mail". Außerdem hatte er noch nie ein Problem mit großen Höhen: In seinem früheren Leben war er einmal Kranfahrer.
Mitten in der Nacht kommt die Erlaubnis
Maxime empfängt eigentlich nie Besuch – einzig die Priesterkollegen dürfen ihn hin und wieder besuchen. Einmal hat er einigen jungen Männern erlaubt, am Fuße seines Monolithen zu campieren. Nach oben durften sie nicht.
Auch der Fotograf Amos Chapple musste zunächst unten bleiben. Vier Tage lang hat er ausgehalten – bis schließlich mitten in der Nacht die Erlaubnis von oben kam: Chapple durfte auf die Leiter steigen und nach oben klettern. Vier Stunden gewährte ihm Maxime auf seiner Säule – bei Sonnenaufgang musste der Fotograf das steinerne Kloster verlassen und runterklettern.
Maximes winzige Kapelle geht auf das neunte und zehnte Jahrhundert nach Christus zurück. Damals zogen sich Christen auf die Spitze des Monolithen zurück – um den weltlichen Versuchungen zu entgehen.
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