Sunday, June 18, 2017
#GEORGIANWINE: Georgische Winzer auf der RAW WINE FAIR 2016 in Berlin
Quevriweine auf der RAW WINE FAIR 2016 in Berlin
Autor: Ralph Hälbig
Kamera: Ralph Hälbig
Schnitt: Katrin Molnár
Berlin-Kreuzberg, Ende November. Nach London und New York fand die große Natur-Wein-Messe in diesem Jahr auch erstmals in Berlin statt. Hundertneununddreißig Winzer aus der ganzen Welt waren vor Ort, darunter sieben Weinartisten aus Georgien.
Dass die Georgier hier sind, haben sie vor allem Elena Kikanadse von der georgischen "Wine Agency" zu verdanken. Sie hat sie nach Berlin eingeladen.
Giorgi Natenadze, Winzer: This is the oldest grape, which I found three years ago. This is first time that I made wine for this grapes. It is a wild grape. It's very limited. Let's taste it!
Giorgi Natenadze sucht seit über zehn Jahren nach den alten (autochthon, indigenous) Weinen Georgiens. In der Zeit der osmanischen Herrschaft wurden viele Sorten in seiner Heimat Meskheti zerstört - der Geburtsort georgischen Weines:
Giorgi Natenadze, Winzer: Also Kachetiens says: the birthplace of Georgian Wine is Meskheti. There are many legends about how it is spread all over Georgia.
80% of my region is now part of Turkey. So I am going there and I am searching and finding some grapes and taking back to my region.
Natenadze erforscht eigenhändig türkische Wälder und alte Dörfer. 24 ursprüngliche Traubensorten seiner Heimat hat er schon wiedergefunden.
Die Leidenschaft für ursprüngliche, natürlich gereifte Dinge teilt auch der Deutsche Udo Hirsch. Er sucht ebenfalls nach alten Rebsorten in der Türkei. Und er produziert seinen Kvevri-Wein auch dort. Kein Problem, trotz Islam:
Udo Hirsch: In der osmanischen Zeit gab es allein 1600 Weinrestaurants in Istanbul. Also bitte! Und auf dem Lande wurde traditionell weiter getrunken. Außerdem gibt es 20 Millionen Aleviten, die Wein trinken dürfen! Für die ist es nicht verboten. Die trinken auch. Also man soll das nicht so eng sehen mit dem Islam.
Hirsch ist Weinhistoriker und hat in den Neunzigern mehrere Jahre in Georgien gelebt. Er ist eine Ikone des Kvevri-Weines und betreibt sein Geschäft inzwischen im türkischen Kapadokien. Erst vor kurzem hat er ein Buch über die Geschichte der Kvevri-Weine herausgebracht.
Udo Hirsch arbeitet mit Nika Bakhia und dem Winzer Soliko Tsaishvili zusammen. Gemeinsam vermarkten sie ihre Naturweine unter einem Label. Nika Bakhia macht seine Weine ohne jegliche Zusatzstoffe - ein Risiko, denn er überlässt den Wein komplett sich selbst.
Auf der RAW WINE Messe werden nur Weine präsentiert, die ohne chemische Behandlung gewachsen sind (biologischer Anbau) und auch natürlich gekeltert werden (biodynamisch). Diese besonderen Weine haben viele Fans. Es geht um Weine, die so gut wie gar nicht manipuliert werden - wie sonst üblich bei Industrieweinen.
Die ehemalige Präsidentenberaterin Rusudan Gorgiladze betreibt in Berlin-Kreuzberg ihr georgisches Restaurant "Schwiliko". Sie will die kaukasische Küche in der deutschen Hauptstadt populär machen und sucht dafür den richtigen Wein.
(2017 soll ihr Kochbuch "Savouring Georgia" auf Deutsch erscheinen.)
Rusudan Gorgiladze, Restaurantbesitzerin: Das ist eine der seltensten Rebsorten und sie wächst nur in Imereti. Die Traube ist sehr, sehr selten. Der Wein ist einer der besten - "Otskhanuri Sapere" ist der Name.
Ein Wein übertrifft hier den anderen. Die älteste bekannte Art des Weinausbaus im Kvevri findet weltweit immer mehr Beachtung und wird zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für andere Qualitätsweine. Ein echter Erfolg für die georgischen Winzer.
Die traditionelle Idee von Wein als Kunst sowie seine Bedeutung als Qualitätsprodukt, das eine ganz bestimmte Region verkörpert, rücken gerade auch die Georgier auf dieser Weinmesse in den Vordergrund. Und das kam gut an.
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Didi madloba!! ... for the great times there to Paata Bolotashvili, Nika Bakhia, Soliko Tsaishvili, Alexander Buchashvili, Georgien Wein, Gotsa Wines, Giorgi Natenadze, Matthias Unger, Kahka Berishvili, Kakha Tchotiashvili, Mako Avqopashvili, Guram Avqopashvili
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