Thursday, October 18, 2007

SPORT:

Rückschlag für die Schotten


Gestern abend in Tbilisi, am Tag vor dem EM-Qualifikationsspiel, erfuhren die Schotten noch aufmerksame und auch entgegenkommende Neugierde, als sie in traditioneller Aufmachung durch die Stadt zogen. Trachten gehören auch in der Kaukasusrepublik zum Repertoir, obwohl die Schottenröcke bei Männern für hiesige Verhältnisse mehr als ungewöhnlich sind.

Der Dudelsack hingegen ist auch hier ein Nationalinstrument. Dass einige Fans mit diesem Instrument ins Stadion zogen, dürfte den musikalischen Georgiern Sympathie abgerungen haben. Dass sie sich jedoch zum Teil lautstark besaufen und durch die Gegend wanken, ist hier, in einem Land, wo das Besäufnis auf die "kultivierte Supra" beschränkt ist, mehr als bedenklich. Besoffensein ist ein Zeichen für Schwäche und fehlende Manneskraft, und deshalb wird tunlichst darauf geachtet, das eben nicht offen zur Schau zu stellen.

Eine Tbilisierin fragte mich gar, ob es üblich wäre, dass die schottischen Männer, die ja ab und an Röcke tragen, darunter nichts weiter drunter hätten ... Und diese Frage zu stellen, ist für eine georgische Frau nicht gewöhnlich. In diesem Fall beherrschte sie die deutsche Sprache sehr gut, kennt die deutsche Kultur und hatte auch deswegen keine weiteren Schwierigkeiten, diese Frage offen an mich zu stellen. Auf meine Frage wie sie darauf kommt, antwortete sie, dass dieser Schotte hinlänglich besoffen war, daniederlag, man es sehen konnte und es zudem ein Gespräch im Viertel war.

Heute abend nun erlitten die Schotten einen weiteren Rückschlag. Die "Bravehearts" mussten sich in Georgien überraschend 0:2 geschlagen geben und verspielten dadurch ihre erstklassige Ausgangsposition in Gruppe B. Mchedlidze (16.) und Siradze (64.) trafen für die von Klaus Toppmöller betreuten Georgier, die Schützenhilfe für Italien und Frankreich leisteten.

Schottland hat auf dem Weg in die EURO 2008 einen Rückschlag erlitten. Nach sechs Siegen in Folge unterlagen die Briten in Georgien 0:2 und müssen nun im letzten Spiel zuhause gegen Italien am 17. November gewinnen, um sich das Ticket aus eigener Kraft zu sichern.

Nach einer Viertelstunde geriet Schottland in Tbilsi in Rücklage. Der erst 17-jährige Stürmer Levan Mchedlidze, der in der Serie A bei Empoli sein Geld verdient, köpfelte einen Eckball zum 1:0 ein. David Siradze doppelte in der 64. Minute nach. Schottland enttäuschte und kam nur in der Schlussphase zu guten Tormöglichkeiten.

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