Wednesday, October 04, 2006

Riskierte SAAKASHVILI zuviel
im Umgang mit Russland?
Foto von Mikhail Saakashvili (September 19, 2006) by Paata Vardanashvili khvliksi
Georgien ist in der Luft, per Eisenbahn, auf der Straße, auf der See und auf postalischem Weg von Russland abgeschnitten. Diese dramatische Situation, die vor allem einer wirtschaftlichen Blockade gleichkommt hat die politische Spannung zwischen den zwei Ländern unterstrichen. Hier sieht man den Zorn, mit dem der Kreml auf die Verhaftung vier russischer militärischer Offiziere in Georgien reagiert hat. Stimmt das denn so?
Russland sollte eine dickere Haut bekommen, könnte man meinen. Georgien, mit fünf Millionen Einwohnern, ist kaum in der Lage, eine Sicherheitsbedrohung für Russland darzustellen, wie auch Tschetschenen nicht wirklich eine Bedrohung für das reisige Land war und ist.

Andererseits fragt man sich, ob der georgische Präsident Mikhail Saakashvili eigenmächtig handelte, als er Moskau an die Nase fasste. Ist es eine Fehlvorstellung sich vorzustellen, dass Georgien seinen Nachbarn ignorieren kann, oder dass der Westen militärischen und diplomatischen Schutz anbieten wird? Inwiefern hat Saakashvili Rückendeckung von Amerika und den Europäern?
Auf jeden Fall wird gepokert - und zwar auf allen Seiten - wie es bei solch einen Spiel eben läuft. Meinungen - vor allem einseitige reichen da nicht weit. Sicher ist die Situation derzeit nicht wirklich heiß. Infam ist die russische Position jedoch, indem sie schlichtweg einen Wirtschaftskrieg erklärt, der an den "Kalten Krieg" erinnert, und der die georgische Bevölkerung in den Würgegriff nimmt, aber den Westen und Amerika meint. In der Deutschen Welle erinnerte Andre Gurkow an die Truman-Doktrin, wo die Supermächte sich wegen kleiner Länder in die Haare gerieten ...
Die Gefahr besteht jedoch letztendlich darin, wovon Russland vielleicht mehr versteht, dass spöttischen Bemerkungen und zugesptzten Formulierungen und Vorwürfe schnell zu gewalttätigen Eskalationen führen können. Der mehrsprachige und kulturell heterogene Kaukasus ist nämlich ein Zündbüchse historischer Konflikte. Aserbaidschan äußerte sich in den letzten Tagen nicht gerade zahm hinsichtlich seiner Ansprüche um Berg-Karabagh. Das nun ausschließlich Saakashvili vorzuwerfen, sich um die Besserung in den innen- und außenpolitischen Beziehungen zu kümmern, ist wohl zu kurz gegriffen. Man sieht, dass es wohl um mehr geht - und der kleine David will da eben ein Wörtchen mit sprechen. In Russland selbst findet derzeit eine antigeorgische Massenkampagne der dort lebenden Georgier statt. Und das nicht nur in den Medien! Hunderte Georgier wurden allein in Moskau von den Staatliche Organen (!) überprüft. Die US-Regierung kritiseirt über einen Außenamtsprecher moderat die Sanktionsmaßnahmen. Fast gleichzeitig drohte die Duma-Clique mit weiteren Gegenmaßnahmen, wenn Georgien provoziert und Russland "erpresst". Obwohl sie meines Erachtens nur erwähnte haben, dass die Seemanöver der russischen Schwarzmeerflotte vor ihrer Küste eingestellt werden sollen.

Presse:
Georgien-Krise: Putin warnt vor "Provokation und Erpressung" Die Zeit - vor 32 Minuten gefundenIm Streit mit Georgien hat der russische Präsident Wladimir Putin das Nachbarland vor "Provokation und Erpressung" gewarnt. Der ...
Russland bleibt im Spionage-Streit mit Georgien hart Reuters Deutschland
Wladimir Putin isoliert Georgien Die Welt
Putin an Georgien: Werden keine Erpressung dulden Reuters Deutschland - vor 31 Minuten gefundenMoskau (Reuters) - Im Spionage-Streit mit Georgien läßt sich Russland nach Worten von Präsident Wladimir Putin nicht erpressen. ...
Georgien-Konflikt: USA fordert Aufhebung der Sanktionen Die Zeit
"Kalter Friede" zwischen Russland und Georgien derStandard.at
Georgien drängt Russland zum Stopp von Seemanövern Reuters Deutschland - vor 6 Stunden gefundenNew York (Reuters) - Georgien hat Russland aufgefordert, seine militärischen Übungen in der Nähe der Seegrenze beider Staaten sofort einzustellen, und damit ...
EILMELDUNG: Staatsduma mahnt Georgien mit weiteren Gegenmaßnahmen ... RIA Novosti - vor 3 Stunden gefunden... Auch die russische Politik für eine Stabilität und Sicherheit im Kaukasus und für mögliche Maßnahmen, um russische Staatsbürger in Georgien, ihr Leben ...

Georgians Begin Patriotic Campaign Kommersant - And Russia begins anti-Georgian campaign. The epicenter of the Russian-Georgian crisis shifted to Moscow yesterday as a massive anti-Georgian campaign began in Russia. The police are checking companies belong to or controlled by Georgians. The Federal Migration Service is taking care of invitations used by Georgians to receive Russian visas. Guest appearances by Georgian performers are being cancelled. And all of that is being accompanied by demonstrations against the policies of Georgian authorities.

Georgischer Ringer in Moskau ermordet
Die Auseinandersetzungen zwischen Georgien und Russland habe ein erstes Todesopfer gefordert: Der georgische Ringer Gia Gwitschiani ist im Moskau ermordet worden. Gwitschiani hatte nach Berichten georgischer Medien eine Auseinandersetzung mit rechtsradikalen Jugendlichen wegen des Konfliktes zwischen beiden Staaten. Die Rechtsradikalen brachten ihn um, so der Privatsender Rustawi 2. In den vergangenen Jahren hatten Rechtsradikale bereits mehrfach Übergriffe auf Ausländer verübt. Auch die russischen Medien hatten mit ihrer gegen Georgier gerichteten Arbeit Anteil an den Übergriffen. Der Vorsitzende des georgischen Ringerverbandes, Soso Dshatschwliani, sagte am Mittwoch, die Verwandten Gwitschianis hätten ihn über den Mord informiert und gebeten, dies in die georgischen Medien zu bringen. Die Verwandten zeigten sich überzeugt davon, dass der Mord aus politischen Motiven begangen worden sei.

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