Paata Sabelashvili, Gründer und Leiter der georgischen Inclusive Foundation, der einzigen georgischen Organisation, die sich für die Interessen von Homo- und Bisexuellen sowie von Transgendern einsetzt, ist wieder frei. Das meldet das Monatsmagazin Datum auf seiner Homepage. Am 15. Dezember war das im Zentrum von Tiflis gelegene Büro von Zivil-Polizisten des Innenministeriums gestürmt worden - erst Ende Dezember wurde die Aktion bekannt. Sabelashvili, der noch wenige Tage zuvor gegenüber Datum die Diskriminierung von Homosexuellen in Georgien und die ständige Angst vor Repressalien und Übergriffen geschildert hatte, wurde wegen angeblichen Drogenschmuggels verhaftet.
Nach zwölf Tagen in überfüllten Gefängnis-Zellen - die Wachen hatten ihn gegenüber den Mitgefangenen als homosexuell geoutet - wurde Sabelashvili erst aus der Haft entlassen, nachdem er auf Anraten seiner Anwälte ein vom Staatsanwalt angebotenes Schuldeingeständnis mit einer Strafe von 1600 Euro auf Bewährung unterzeichnet hatte. "Jetzt bereue ich sehr, dass ich die Einigung unterschrieben habe. Ich würde lieber im Gefängnis bleiben, als das Verhalten zu erleben, mit dem ich jetzt konfrontiert bin", sagt Sabelashvili gegenüber Datum. Freunde und Mitstreiter hätten Angst, würden ihm nicht mehr trauen und nicht mehr mit ihm sprechen, weil sie glauben, er würde mit der Polizei kooperieren.
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