Nah_dran MDR FERNSEHEN 24.04.2011 14:00 Uhr
Ein Film von Juri Rescheto
Rosa Kirschblüten schimmern zart im Sonnenlicht – die Georgier freuen sich auf Ostern. Der christliche Glaube gibt den Menschen hier mehr Halt und Hoffnung als die Politik, die ihnen immer wieder blutige Auseinandersetzungen beschert hat. Filmemacher Juri Rescheto reiste durchs Land und zeigt die Vorbereitungen auf das Fest. Zu ihnen gehört der junge Lehrer Georgi Kobachidze. Er pendelt täglich zwischen seinem Heimatdorf Kareli und der georgischen Hauptstadt Tifilis. Das sind zwei Stunden Fahrt in einem alten Auto über kaputte Straßen. Aber Georgi stört das nicht. Wer seine Heimat liebt, so wie er, der liebt auch die Schlaglöcher. Mit seiner siebenköpfigen Familie feiert er bald das Fest aller Feste: Ostern. Für die Kobachidzes ist das der Höhepunkt des Jahres, wie für alle gläubigen Georgier.
"Großfamilien sind wichtig in Georgien. Für unsere Familie ist am schönsten, unter einem Dach zusammen zu leben. Das gibt uns Halt und hilft, die Probleme des Alltags zu bewältigen." (Georgi Kobachidze)
Die Orthodoxie als eine Art Staatsreligion
Filmemacher Juri Rescheto erkundet uralte georgische Traditionen, begegnet Menschen, die eine besondere Sprache sprechen - denn das Georgische ist mit keiner anderen Sprache der Welt verwandt. In einem Land, in dem die christliche Orthodoxie eine Art Staatsreligion ist, wird Ostern wie ein Nationalfeiertag begangen. Und wenn die Weidenzweige am Palmsonntag alle Plätze und Straßen säumen, vergisst man für einen Moment, dass hier vor wenigen Jahren ein blutiger Krieg geführt wurde.
"Der fernen Gipfel magisch Klang von alter Sehnsucht kündet. Die Sonne küsst das freie Land - in Gott es Frieden findet." (Georgisches Volkslied)
Sorgen und Träume
Wie leben die Georgier heute? Welche Sorgen und Träume haben sie und wie bewältigen sie ihren Alltag? Juri Rescheto führt uns durchs Land, er zeigt uns die längste Autobahn-Fleischtheke der Welt und probiert den selbstgemachten georgischen Rotwein - eine Frage der Identität am Fuße des großen Kaukasus. Die Menschen in Georgien feiern Ostern. Und wir können uns mit erfreuen an den malerischen Bergen, dem tiefem georgischen Männergesang und den kleinen Alltagsgeschichten, die witzig sind - und melancholisch zugleich.
Friday, April 15, 2011
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