Tuesday, December 17, 2013

VIDEO: Oh Tannenbaum. Die Jagd nach der Nordmanntanne. Film von Viktor Apfelbacher und Andy Lehmann (daserste.de)


Plantage in Dänemark
Plantage in Dänemark: Nordmanntannen, so weit das Auge reicht.
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(daserste.de) Die Nordmanntanne, des Deutschen liebster Weihnachtsbaum: 
gerader Wuchs, weiche Nadeln und lange Haltbarkeit. Unbekannt ist, dass für diese schönen Bäume Menschen in Georgien ihr Leben riskieren. Denn die Nordmanntanne, das ist ein gutes wie auch riskantes Geschäft. Die lange Haltbarkeit macht sie für den Export geeignet. Jahr für Jahr werden 70 Millionen Weihnachtsbäume in Europa verkauft, 29 Millionen allein in Deutschland. Ein Drittel der in Deutschland verkauften Bäume kommt aus Dänemark. Ein Qualitätsprodukt also, dessen Wertschöpfungskette bereits in Vorderasien beginnt.

Der große Kaukasus: Irgendwo in den Wäldern der georgischen Region Radja, unweit der russischen Grenze, soll angeblich der beste Genpool der Nordmanntanne gedeihen. Die Autoren begeben sich auf die Spur und werden fündig. Sattgrüne Wiesen und leuchtende Bergketten prägen die wilde Schönheit Georgiens. In diesem zu Sowjetzeiten landwirtschaftlich florierenden Gebiet herrscht inzwischen Landflucht. Immer mehr Dörfer sind menschenleer und verfallen. In den Wipfeln der Bäume, die bis zu 60 Meter hoch werden und zwei Meter im Durchmesser erreichen, wachsen die Zapfen, die das hochwertige Erbgut beinhalten. Wie alle Jahre stehen auch jetzt wieder alte und junge waghalsige Dorfbewohner, Arbeiter, Landwirte und arbeitslose Angestellte zur Ernte bereit. Bereit, bis in die Baumspitzen zu klettern und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nicht selten kommt es zu Abstürzen, weil die Pflücker ohne Klettergeschirr in die Bäume steigen. Aber die Menschen haben keine Wahl. Die zweiwöchige Erntezeit ist seit langem für viele die einzige Einkommensquelle. Der niedrige Lohn ist so attraktiv, dass mittlerweile hunderte Wanderarbeiter aus anderen Regionen nach Radja strömen. Das Geschäft aber machen die europäischen Samenhändler. Doch plötzlich wendet sich das Blatt: Die Pflücker verweigern die Arbeit und fordern bessere Bezahlung. Zum ersten Mal setzen sie die Unternehmer aus dem Westen unter Druck. Werden die Forderungen nicht erfüllt, gibt es keine Samen.

„Oh Tannenbaum" beleuchtet das lukrative aber auch riskante Geschäft mit der Nordmanntanne. Die Filmemacher hinterfragen die Geschäftsmethoden und werden Zeugen eines Machtkampfes, in dem Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen sich plötzlich auflehnen und ihre Rechte einfordern. Nicht zuletzt folgt der Film den Spuren des beliebtesten Weihnachtsbaums der Deutschen, vom Samen bis zum ausgewachsenen Baum. Von der georgischen Provinz über die dänischen und niedersächsischen Großplantagen bis zu uns.

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Unser Weihnachtsbaum ist ein begehrtes internationales Handelsobjekt. Längst hat er sich zum lukrativen, aber auch riskanten Geschäft entwickelt. Jahr für Jahr werden 70 Millionen Weihnachtsbäume in Europa verkauft, 29 Millionen allein in Deutschland. Ein Drittel der in Deutschland verkauften Bäume kommt aus Dänemark.


Georgier
Viele arbeitslose Georgier wagen den riskanten Weg in die Gipfel der Nordmanntanne.
Dort wie hier setzt man auf die Nordmanntanne. Sie hat sich zur beliebtesten Tanne der Deutschen gemausert. Ihre Merkmale: gerader Wuchs, weiche Nadeln und lange Haltbarkeit. Letzteres macht sie besonders für den Export geeignet. Ein Qualitätsprodukt also, dessen Wertschöpfungskette bereits in Vorderasien beginnt.

Der große Kaukasus: Irgendwo in den Wäldern der georgischen Region Radja, unweit der russischen Grenze, soll angeblich der beste Genpool der Nordmanntanne gedeihen. Die Autoren begeben sich auf die Spur und werden fündig. Sattgrüne Wiesen und leuchtende Bergketten prägen die wilde Schönheit Georgiens.

Bäume mit bis zu zwei Metern Durchmesser

In diesem zu Sowjetzeiten landwirtschaftlich florierenden Gebiet herrscht inzwischen Landflucht. Immer mehr Dörfer sind menschenleer und verfallen. In den Wipfeln der Bäume, die bis zu 60 Meter hoch werden und zwei Meter im Durchmesser erreichen, wachsen die Zapfen, die das hochwertige Erbgut beinhalten.

Wie alle Jahre stehen auch jetzt wieder alte und junge waghalsige Dorfbewohner, Arbeiter, Landwirte und arbeitslose Angestellte zur Ernte bereit. Bereit, bis in die Baumspitzen zu klettern und ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Nicht selten kommt es zu Abstürzen, weil die Pflücker ohne Klettergeschirr in die Bäume steigen.


Aber die Menschen haben keine Wahl. Die zweiwöchige Erntezeit ist seit langem für viele die einzige Einkommensquelle. Der niedrige Lohn ist so attraktiv, dass mittlerweile hunderte Wanderarbeiter aus anderen Regionen nach Radja strömen. Das Geschäft aber machen die europäischen Samenhändler.

Unternehmer unter Druck

Doch plötzlich wendet sich das Blatt: Die Pflücker verweigern die Arbeit und fordern bessere Bezahlung. Zum ersten Mal setzen sie die Unternehmer aus dem Westen unter Druck. Werden die Forderungen nicht erfüllt, gibt es keine Samen.

Die Story beleuchtet das lukrative wie riskante Geschäft mit der Nordmanntanne. Die Filmemacher hinterfragen die Geschäftsmethoden und werden Zeugen eines Machtkampfes, in dem Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen sich plötzlich auflehnen und ihre Rechte einfordern.


Nicht zuletzt folgt der Film den Spuren des beliebtesten Weihnachtsbaums der Deutschen, vom Samen bis zum ausgewachsenen Baum. Von der georgischen Provinz über die dänischen und niedersächsische Großplantagen bis zu uns.


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