Monday, July 10, 2006

Moskaus Hand in Transkaukasien

Der Karabach-Konflikt. Moskaus Hand in Transkaukasien

Am Anfang schien der Karabach-Konflikt eine "innere Angelegenheit" Aserbaidschans zu sein, auf dessen Territorium Berg-Karabach liegt. Doch dann weitete sich der Konflikt zu einem Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan aus. Danach traten die südlichen Nachbarstaaten Türkei und Iran auf den Plan, um ihre eigenen - konkurrierenden - Interessen im Transkaukasus zu sichern. Und als nächstes tauchten die westlichen Großmächte, USA und Großbritannien, auf, um ihre Einflußmöglichkeiten in der Region wahrzunehmen. Schließlich schalteten sich auch noch die internationalen Organisationen, vor allem die KSZE/OSZE, aber am Rande auch die UNO, "friedensstiftend" in den Konflikt ein. Inzwischen scheint die Lösung des Karabach-Konfliktes in weite Ferne gerückt zu sein - nicht wegen der Kompromißlosigkeit der unmittelbar beteiligten Konfliktparteien (Armenien, Aserbaidschan), sondern vielmehr wegen des Eigeninteresses von Drittstaaten und Organisationen, es sei denn, Rußland gelingt es, mit Hilfe des Karabach-Konflikts die vollständige Kontrolle über den Transkaukasus zurückzugewinnen.

Moskaus Hand war von Anbeginn bis heute sowohl im Karabach-Konflikt als auch bei der Destabilisierung der Regime in Armenien und Aserbaidschan immer im Spiel. Durch die Schürung von Konflikten erreichte Moskau eine ständige militärische Präsenz im Transkaukasus sowie die - aus der Not geborene - GUS-Mitgliedschaft der Kaukasus-Republiken (Armenien, Aserbaidschan, Georgien), womit die russische Hegemonie gesichert werden soll. In der vorliegenden Studie sollen sowohl die Politik Rußlands im Karabach-Konflikt und im Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan als auch westliche Fehlleistungen dargestellt werden. Zum besseren Verständnis wird ein kurzer Überblick über die Entwicklung in Aserbaidschan und Armenien vorangestellt.

Quelle: http://www.fes.de/research/fpolicy/karabach_t.html

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