Wednesday, November 08, 2006

Juli 2003 - Kirche in Georgien






Eine Kirche bauen

Zu Besuch bei Bischof Gert Hummel: „Am Anfang haben mich alle für einen Spinner gehalten“

Von Susanne Holl


Alles begann mit 2500 schwäbischen Pietisten, die 1817 dem Ruf des russischen Zaren gen Osten folgten und den Handwerkerort Neu-Tiflis sowie sieben ländliche Kolonien auf dem Gebiet des heutigen Georgien und Aserbeidschan gründeten. Ein Gemeindeleben begann zu wachsen, das auch durch Kriegswirren und die stalinistische Herrschaft nicht völlig zum Erliegen kam. Seit vier Jahren gibt es nun eine deutsche lutherische Kirche mit Gert Hummel – emeritierter Theologieprofessor aus Saarbrücken – als Bischof. Mit ihm sprach Susanne Holl über die Anfänge, die Entwicklung der Kirche und ihre Zukunftschancen.

Ortstermin im ehemaligen Neu-Tiflis. In einem kleinen Park des längst eingemeindeten Vororts der georgischen Hauptstadt Tiflis erinnern einige alte Grabsteine daran, dass sich hier einmal ein deutscher Friedhof befand. Ein unübersehbares Zeichen, wie hier an die Tradition angeknüpft wird, setzt ein moderner Kirch- bau. Der strahlend weiße Turm könnte auch jede deutsche Stadt schmücken. Doch Hausherr Gert Hummel stellt klar: „Das ist nicht die deutsche Kirche, das ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien.“ Und damit meint er nicht allein den modernen Bau. Am 3. Juli 1999 hatten sich auf einer Regionalsynode vier evangelische Gemeinden in Georgien als selbstverfasste Kirche konstituiert und den emeritierten Theologieprofessor aus Saarbrücken zum Bischof gewählt.Um zu erklären, wo „das Deutsche“ als Teil georgischer Vergangenheit endet und wo es Teil georgischer Zukunft wird, erzählt Hummel die Geschichte von den etwa 2500 schwäbischen Pietisten, die 1817 dem Ruf des russischen Zaren gen Osten folgten ...

Der ganze Text: Lutheraner in Georgien in: Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft.

Quelle: http://zeitzeichen.skileon.de/content/aktuell/editorial_1287.htm

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