Aus dem Amerikanischen von Silvia Morawetz. Luchterhand-Verlag, München 2009. 286 S., Fr. 14.90.
Männergeschichten
Sana Krasikov besichtigt den Osteuropäer in der Emigration
Ulrich M. Schmid - Für Sana Krasikov markiert der Mann in Darwins Evolutionskette einen Ausrutscher nach unten: Unrasiert mogelt er sich durch das Leben und lässt dabei die zumeist weiblichen Opfer seines Leichtsinns achtlos am Wegrand liegen. Während also bereits der Durchschnitt der Herren der Schöpfung relativ leicht zu schlagen ist, liegt die Messlatte in Osteuropa noch tiefer. Zur selbstverliebten Arroganz bei tiefer Performance kommen hier noch ein besonderer Starrsinn und die ständige Trunkenheit.
Emigrantinnen
Sana Krasikov (geb. 1979) muss wissen, wovon sie schreibt: Sie wurde in der Ukraine geboren und wuchs in Georgien in einer jüdischen Intelligenzia-Familie auf, bevor sie in die USA emigrierte. Sie hatte deshalb reichlich Gelegenheit, die Spezies Mann in verschiedenen Ländern zu besichtigen. In ihren Erzählungen beschreibt sie nicht nur den Kulturkampf zwischen Ost und West, sondern überlagert diesen Konflikt zusätzlich noch mit dem Krieg der Geschlechter. Sana Krasikovs Heldinnen sind meistens Emigrantinnen aus Georgien, die sich in Amerika mehr schlecht als recht über Wasser halten. Sie lassen sich von älteren, alleinstehenden Männern aushalten, arbeiten als Pflegerinnen für gebrechliche Damen, werden von ihren untreuen Ehemännern betrogen oder sehnen sich nach einer Schwangerschaft.
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Friday, November 06, 2009
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