Von Lars Reichardt (Interview)
Fotos: dpa, getty/afp. Illustration: Reinhard Kleist.
SZ-Magazin: Herr Goltz, Schriftsteller und Journalisten, die sich zum Völkermord an Armeniern äußerten, wurden in der Türkei angeklagt – wie Orhan Pamuk – oder ermordet – wie der Journalist Hrant Dink. Sie beschäftigen sich seit dreißig Jahren mit dem Thema. Wird man auch als deutscher Wissenschaftler bedroht?
Hermann Goltz: Sie kennen die Radio-Eriwan-Antwort: im Prinzip ja. Wissenschaftler waren nie so gefährdet wie der ermordete armenisch-türkische Journalist Hrant Dink, wie Politiker oder Schriftsteller, deswegen treffen uns nur selten unappetitliche Anwürfe in irgendwelchen obskuren Chatrooms im Internet.
Sie waren wissenschaftlicher Berater für den Dokumentarfilm Aghet (Anmerkung: hier sehen Sie den Film), der vor zwei Wochen im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Haben Sie sich vor radikalen Türken gefürchtet?
Ich befürchtete vor allem die üblichen Verhinderungsmaßnahmen türkischer Politiker.
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