(dradio.de) Von Thomas Franke
Die seit einem halben Jahr amtierende Regierung in Georgien ist bestrebt, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren. Im Mai wird das Handelsembargo gelockert. Georgien erhofft sich Aufschwung für Wirtschaft und Arbeitsplätze.
Soso Mekvevrishvili steht auf einer Wiese am Fluss. Hinter ihm eine
Lagerhalle mit Wellblechdach, jemand verputzt das Toilettenhäuschen. Rundherum
Berge, Bäume.
"Wir brauchen ein oder zwei Köche hier. Wir brauchen Servicepersonal, die unser Picknick organisieren, wir brauchen technisches Personal. Wir haben auch neue Fahrräder gekauft, wir werden auch Radtouren anbieten. Zwei Leute werden Raftingguides sein, ein Mann muss eigentlich Fahrradguide sein."
Er baut ein Zeltlager, gut eine Stunde von der Hauptstadt Tiflis entfernt. Für Touristen. Tourismus boomt in Georgien. Zwischen 2010 und 2011 stieg die Zahl der Besucher um fast die Hälfte auf 2,8 Millionen Gäste pro Jahr, bei etwas mehr als vier Millionen Einwohnern.
Mekvevrishvili hat vor zwei Jahren mit vier Mitarbeitern angefangen, allesamt Saisonarbeiter. Für diesen Sommer rechnet er mit mehr Touristen, aus dem Baltikum, aus Polen und verstärkt aus Russland. 20 Arbeitsplätze wird er deshalb schaffen, vor allem, weil die Beziehungen zu Russland wieder in Gang kommen.
Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme des kleinen Landes im Südkaukasus, aber auch jenseits der Grenze in Russland. Vor zwei Wochen trafen sich der Arbeitsminister Russlands und der stellvertretende Arbeitsminister Georgiens, Kakha Sakandelidze, am Rande des Europatreffens der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Oslo.
"Wir haben beide gesagt, dass unsere Kooperation sehr wichtig ist für die Entwicklung der Arbeitsmärkte."
Konkrete
Vorstellungen, was das Ganze für Georgien bringt, hat Sakandelidze nicht. Neben
dem Tourismus sind es vor allem die Landwirte, die von der Öffnung des
russischen Marktes profitieren. Sie konnten jahrelang ihren Wein, ihr Obst und
ihre Nüsse nicht über die Grenze nach Norden bringen.
"Prognosen über konkrete Zahlen sind unmöglich. Klar, unsere Weinprodukte und das Mineralwasser Borjomi. Aber wir haben jetzt andere ökologische Produkte im Einklang mit den europäischen Standards. Die können wir nach Russland liefern, wenn es Nachfrage danach gibt."
Georgiens Produktion hat sich teils modernisiert, auch, um Alternativen zum russischen Markt zu erschließen. Soso Mekvevrishvili hat den Schock des Embargos in der eigenen Familie erfahren. Eigentlich sind sie Bauern aus Kachetien. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 90er Jahren wurde es immer schwieriger, das Embargo der Russen gab vielen den Rest:
"Vor dem Embargo haben die kachetischen Bauern für ein Kilogramm Weintrauben bis zu drei Lari bekommen und nach dem Embargo, nachdem die Grenze zugemacht wurde, hat ein Kilogramm Trauben weniger als ein Lari gekostet. Und das ist genau der Preis, wo die Bauern sagen, da werde ich lieber nicht produzieren. Und viele haben das Land verlassen."
Ein Lari, das ist ungefähr 50 Cent. Nun gehe es wieder aufwärts, hofft Mekvevrishvili. Die Landwirtschaft haben sie noch, um die kümmert sich sein über 80-jähriger Vater.
Optimistisch gibt sich auch der Minister für Reintegration Paata Tsakareishvili. Er ist für die Wiedervereinigung mit den Separationsgebieten zuständig. Und anders als sein Kabinettskollege Sakandelidze, hat er Berechnungen.
"Ich bin zwar kein Ökonom. Ich kann das also nicht wirtschaftlich ausdrücken. Aber ich gehe davon aus, dass, wenn die ökonomischen Beziehungen mit Russland belastbar geworden sind, die Beschäftigungsrate in Georgien zwischen sechs und siebenProzent steigen wird."
"Wir brauchen ein oder zwei Köche hier. Wir brauchen Servicepersonal, die unser Picknick organisieren, wir brauchen technisches Personal. Wir haben auch neue Fahrräder gekauft, wir werden auch Radtouren anbieten. Zwei Leute werden Raftingguides sein, ein Mann muss eigentlich Fahrradguide sein."
Er baut ein Zeltlager, gut eine Stunde von der Hauptstadt Tiflis entfernt. Für Touristen. Tourismus boomt in Georgien. Zwischen 2010 und 2011 stieg die Zahl der Besucher um fast die Hälfte auf 2,8 Millionen Gäste pro Jahr, bei etwas mehr als vier Millionen Einwohnern.
Mekvevrishvili hat vor zwei Jahren mit vier Mitarbeitern angefangen, allesamt Saisonarbeiter. Für diesen Sommer rechnet er mit mehr Touristen, aus dem Baltikum, aus Polen und verstärkt aus Russland. 20 Arbeitsplätze wird er deshalb schaffen, vor allem, weil die Beziehungen zu Russland wieder in Gang kommen.
Arbeitslosigkeit ist eines der größten Probleme des kleinen Landes im Südkaukasus, aber auch jenseits der Grenze in Russland. Vor zwei Wochen trafen sich der Arbeitsminister Russlands und der stellvertretende Arbeitsminister Georgiens, Kakha Sakandelidze, am Rande des Europatreffens der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Oslo.
"Wir haben beide gesagt, dass unsere Kooperation sehr wichtig ist für die Entwicklung der Arbeitsmärkte."
"Prognosen über konkrete Zahlen sind unmöglich. Klar, unsere Weinprodukte und das Mineralwasser Borjomi. Aber wir haben jetzt andere ökologische Produkte im Einklang mit den europäischen Standards. Die können wir nach Russland liefern, wenn es Nachfrage danach gibt."
Georgiens Produktion hat sich teils modernisiert, auch, um Alternativen zum russischen Markt zu erschließen. Soso Mekvevrishvili hat den Schock des Embargos in der eigenen Familie erfahren. Eigentlich sind sie Bauern aus Kachetien. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den 90er Jahren wurde es immer schwieriger, das Embargo der Russen gab vielen den Rest:
"Vor dem Embargo haben die kachetischen Bauern für ein Kilogramm Weintrauben bis zu drei Lari bekommen und nach dem Embargo, nachdem die Grenze zugemacht wurde, hat ein Kilogramm Trauben weniger als ein Lari gekostet. Und das ist genau der Preis, wo die Bauern sagen, da werde ich lieber nicht produzieren. Und viele haben das Land verlassen."
Ein Lari, das ist ungefähr 50 Cent. Nun gehe es wieder aufwärts, hofft Mekvevrishvili. Die Landwirtschaft haben sie noch, um die kümmert sich sein über 80-jähriger Vater.
Optimistisch gibt sich auch der Minister für Reintegration Paata Tsakareishvili. Er ist für die Wiedervereinigung mit den Separationsgebieten zuständig. Und anders als sein Kabinettskollege Sakandelidze, hat er Berechnungen.
"Ich bin zwar kein Ökonom. Ich kann das also nicht wirtschaftlich ausdrücken. Aber ich gehe davon aus, dass, wenn die ökonomischen Beziehungen mit Russland belastbar geworden sind, die Beschäftigungsrate in Georgien zwischen sechs und siebenProzent steigen wird."
No comments:
Post a Comment