Wednesday, August 31, 2005

Baku-Ceyhan: Geopolitik des Öls

von Chris Smith
17 - 8 - 2005
in www.opendemocracy.net

Nach Jahren des Protests ist die Öl-Pipeline, die Aserbaidschan und die Türkei über Georgien verbindet in Betrieb genommen worden. Chris Smith fragt, ob dieses Projekt die entsprechenden Länder zusammenführen wird, oder ob der Konflikt im südlichen Caucasus sich verstärkt.

Es ist früh am Morgen im Borjomi Tal in Geogien. Der Nebel ist unversöhnlich, ein reiner, grauer Schleier über felsige Hügel. Oben auf einer steilen unbefestigten Straße geht eine einsame Figur in einer schwarzen Uniform durch den Nebel. Er bewacht die Pipeline Baku-Tbilisi-Ceyhan (
BTC), welche sich am Berghang entlangwindet und in die Erde neben seinem notdürftigen Bretterverschlag verschwindet.

Der Mann heißt Aleko. Ein untersetzter Typ, der einem nie in die Augen sieht. Dennoch ist er glücklich, Besucher zu haben. Er erzählt uns, dass er die Sonne zwei Tagen lang nicht gesehen hat.

"Neben der Rohrleitung bewache ich die Ausrüstungen und das Benzin vor Diebstahl", sagt er. Dabei zeigte er auf die Konstruktionen und Ausrüstungen im Schlamm entlang der Pipeline. "Ich bin hier von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. In der Nacht übernimmt die Sicherung die Spezialeinheit Spetsnaz ".

Männer wie Aleko trifft man an einsamen Stellen wie dieser in der ehemaligen Sowjetrebublik im südlichen
Kaukasus. Hohe Priorität hat hier die Sicherheit: Georgien ist – selbst nach der “Rosenrevolution” 2003 – ein unsicherer Ort, umgeben von Armut, Korruption und hin und wieder von sezessionistischen Auseinandersetzungen in Süd-Ossetien und Abchasien.

Die 3,6 Milliarden Dollar teure, 1.768 Kilometer lange
Pipeline – wird seit dem 25. Mai 2005 in Aserbaidschan mit Öl gefüllt – welches gerade durch die Hügel hier, von den Azeri Ölfeldern im Kaspischen Meer zum türkischen Mittelmeer-Hafen von Ceyhan, zur Auslieferung in den Westen, transportiert wird.

Betrieben wird das Ganze durch den amerikanisch-britischen Öl-Giganten BP, durch ein Konsortiums von Ölfirmen (genannt
BTC Pipeline Company) und teilweise finanziert wird das durch die Weltbank. Die Pipeline könnte täglich ca. eine Million Fässer Rohöl bewältigen. Es ist das größte Projekt, dass Georgien je gesehen hat - man hofft, dass die Erlöse aus der Ölwirtschaft das Land aus der Mangelwirtschaft herausführen wird.

Die Pipeline könnte aber auch Katastrophen hervorrufen. Sie führt durch die Randgebiete des einzigen Nationalparkes im Kaukasus, sechzehn Kilometer entfernt von den Borjomi-Quellen, der Quelle des berühmten Borjomi-Mineralwasser, das Evian der ehemaligen Sowjetunion. Das Borjomi-Wasser ist Georgiens größter Exportschlager. Aber es gibt hier Erdrutsche und Erdbeben, technische Schwierigkeiten und die Korruption hat die Entwicklung des Projektes stetig behindert.

"Wenn es ein Ölleck gibt", sagt
Manana Kochladze, Gründer der Grünen Alternative und Preisträger des angesehenen Goldman Preis 2004 für Umweltaktivismus, "können wir nur sagen, dass wir dann auf ewig eine ökologisch verschmutztes Gebiet hätten". Wenn die Pipeline 40 Jahre in Betrieb sein soll, dann ist das Risiko für eine derartige Katastrophe sehr hoch. Die Präzedenzfälle sind zudem entmudigend: 2003 verursachte ein Sabotage-Anschlag an einer kleineren Pipeline, die durch Georgien führt, einen 100-Tonnen Ölteppich.

Die Georgische Regierung trieb dieses
Projekt massiv voran - sie sieht darin eine äußerste Notwendigkeit. Denn seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion im Jahre 1991, brach die Wirtschaft des Landes zusammen, die Korruption nahm gewaltig zu und das Bandenwesen enstand in dem Maße, wie Politiker ihre Macht immer mehr manifestierten. Die Anzahl der Entführungen und der Morde stieg an, die Zentral-Regierung verlor ihre Gebiete Süd-Ossetien und Abchasien, viele verließen das Land. Georgien war zerteilt und instabil.

Zwanzig Monate nach dem
gewaltlosen Sturz (unterstützt durch die Vereinigten Staaten) des Regimes des ehemaligen sowjetischen Regierungs-Chefs Eduard Shevardnadze, sind die Probleme immer noch kritisch. Die Kriminalität ist noch hoch und das Elektrizitätsproblem belastet weiterhin das Land. Zwar hat Tbilisi die Kontrolle über die südwestliche Provinz Adscharien wiedererlangt, aber Russland garantiert die sogenannte "Unabhängigkeit" Süd-Ossetiens und Abchasiens durch Geld, Waffen und diplomatischen Schutz.

DIE POLITIK MIT PIPELINES

Die Vereinigten Staaten sehen in dieser Pipeline einen Schlüsselprojekt ihrer Sicherheitsstrategie um Energieressourcen: Geschätzt wird, dass das Kaspische Meer 3-4% der Ölversorgung der Welt enthält – genug, um eine Unterbrechung nahöstlicher Öllieferungen auszuhalten – zudem kann man mittels dieser Pipeline Russland oder dem Iran ausweichen; das Öl käme auf diese Art ungehindert nach Europa und Amerika.

Und so ist trotz der Probleme Georgiens diese Pipeline eine politisch annehmbare Alternative. "Unsere gemeinsamen Sicherheitinteressen, unsere geschäftlichen Interessen, und unsere Interessen an Frieden und Wohlstand werden mit jeder Länge des Rohrs, dass installiert wurde, gestärkt." kann man einer Aussage George W Busch 2002 entnehmen. Bald folgte sein
Besuch Georgiens - zwei Wochen, vor der Eröffnung der Pipeline Baku-Ceyhan.

Aufgrund der höchsten Ölpreise aller Zeiten, dem
Chaos im Irak und der Lage in Saudi-Arabien, das ihre Kapazitäten der Ölförderung ausgelast hat, könnte das Timing der Fertigstellung der Pipeline nicht besser sein. Für die Vereinigten Staaten ist "jegliche neu erschlossene Öl-Quelle auf dem Markt gut", sagt Laurent Ruseckas, ein Fellow am World Policy Institute und ehemaliger Direktor der kaspischen Forschung an den Cambridge Energy Research Associates.

Kurzfristig wird die Pipeline wohl kaum viel Geld in die Kassen Georgiens spülen, dennoch gibt es die Hoffnung, dass westliche Investitionen der Welt das Signal geben, dass Georgien offen für die Wirtschaft ist.
Natalia Antelava, die Journalistin, meint, wenn alles gut geht, dann wird die Pipeline ein Symbol für die Rückkehr Georgiens sein. "dann ist es eine Tatsache, dass jemand nach Georgien gekommen ist und etwas gebaut hat, dass Georgien wirklich etwas gebracht hat", sagt sie. "Die Bedeutsamkeit für Investoren könnte vor allem dieses Projekt sein. Nichts wirkt so überzeugend."

Georgien glaubt auch, dass die Pipeline strategische Vorteile hat. Laut der Aussage von
Alexander Rondeli, Leiter der Georgian Foundation for Strategic and International Studies, ist gerade die Pipeline "für die Unabhängigkeit von Russalnd von ernstzunehmender Bedeutung."

Die amerikanisch-militärische Beteiligung ist zudem entscheidend für die Unabhängigkeit. Außerhalb der
Hauptstadt Tbilisi hatten die Vereinigten Staaten 2002 Truppen in einer alten sowjetischen Kaserne stationiert. Ganz offiziell sind Marines dort, die die Armee von Georgien im Kampf gegen den Terrorismus ausbilden, also gegen tschetschenische Guerillakämpfer, die das entfernte Pankisi Tal als Ausgangspunkt für Angriffe auf russische Truppen nutzen, und die Regierung Bushs behauptete zudem (obgleich keine Beweise vorlagen), dass sich internationale Terroristen in diesem Tal verbergen.

Allgemein bekannt ist, dass die us-amerikanischen Marines in Georgien deswegen stationiert sind, um spezielle Truppen auszubilden, für was auch immer – und das betrifft natürlich auch die Sicherung der Pipeline (jedoch dienen mittlerweile auch hunderte von neu ausgebildeten georgischen Soldaten im Irak). Zusätzlich haben die Vereinigten Staaten Millionen von Dollar in hochentwickelten Ausrüstungen in Georgien investiert. Diese Freigibigkeit, sagt Rondeli, "wird die Sicherheit des ganzen südlichen Kaukasus verändern".

DER GEORGISCHE CHARM

Jedoch ist die Pipeline nur ein Aspekt der zentralasiatischen
Strategie der Vereinigten Staaten, meint John Spieß, Direktor von GlobalSecurity.org, ein strategisches Forschungsinstitut in Washington. "Ein wesentliches Prinzip der US-Sicherheits-Politik ist, sich um die Sicherheit in den ehemaligen Sowjetrepubliken zu bemühen - und die Russen, die gleichzeitig etwas in dieser Richtung unternehmen könnten, zu entmutigen", sagt er. Beachten Sie die Ölpolitik und den globalen Krieg gegen den Terrorismus, setzt er fort, dann sehen Sie ein starkes Gebräu.

Für die Beziehung zum Westen ist Georgen bereit, alles zu riskieren. Die Pipeline hatte für sie oberste Priorität. Die Regierung kam der BP in jeder Hinsicht entgegen. Washington pushte das Projekt - es sollte so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. Im letzten Jahr kamen dann auch höchste Regierungsbeamte der Bush-Regierung den neuen Präsidenten Georgiens
Mikhail Saakashvili besuchen, um ihn diesbezüglich Instruktionen zu erteilen. Es ging darum, sagen Kritiker, dass nichts die Fertigstellung der Pipeline aufhalten sollte – weder eine schlechte Planung noch eine schludrige Realisierung. Auch sollte keine Korruption den Fortgang der Arbeit behindert. "Wir werden sehr glücklich sein, wenn nichts geschieht", sagt Kochladze.

BP unterstreicht, dass alles entsprechend der Pläne umgesetzt wurde, und dass das empfindliche Borjomi-Tal in keinster Weise gefährdet ist. Auf die Frage, ob die Firma die gleiche Pipeline im Westen bauen würde, sagte der abtretende Generaldirektor des Projektes in Georgien, Ed Johnson: "Warum nicht? Diese Pipeline ist nach den höchsten technischen Standards gebaut. Zweifellos könnte diese Pipeline auch in Europa realisiert werden, wenn es einen Markt für sie gäbe."

BORJOMIS VERLUSTE

Die Probleme waren jedoch bald offensichtlich. Eine Anzahl holländischer Studien, die das Georgische Umwelt-Ministerium von Georgien in Auftrag gab, kritisierte die Einschätzungen der BP hinsichtlich der Folgen für Umwelt und des sozialen Lebens, auch waren alternative Routen nicht in Betracht gezogen worden, und eine potenzielle Gefahr für Borjomi wurde nicht angemessen analysiert.

Die georgische Regierung und das Ölkonsortium mißachteten viele Einwände dieser Kommission - aufgrund von Zeitproblemen, war ihre Antwort. "Das Prozedere wird den internationalen Standards folgen", jedoch was die Routenauswahl betrifft, wurde "aufgrund der strengen Planung kurzfristig entschieden, dass die kürzeste Route genommen werden sollte".

Anders gesagt, Zeit ist Geld. "Es wurden keine Alternativen diskutiert. Sie haben nur gesagt, 'Wir werden das auf diese Weise durchfühen", sagt Nana Janashia, Geschäftsführerin des
Caucasus Environmental Network, einer der führenden unabhängigen NGOs in Georgien.

Georgier berichten von einer besonders beachtenswerten Geschichte um das Genehmigunsverfahren der Pipeline. Ende 2002, Aserbaidschan und die Türkei waren fertig mit der Pipeline, hatte die Umweltministerin Georgiens Nino Chkhobadze es abgelehnt, die Pipeline durchs Borjomi-Tal abzusegnen. Druck wurde aufgebaut: einen Monat früher, drängte David Woodward, Präsident von BP Aserbaidschan, Eduard Shevardnadze sich dieser Sache anzunehmen.

Eines Abends im November, die Umweltministerin sagte im Fernsehen, dass sie nie zur vorgeschlagenen Route ihre Übereinstimmung geben würde. Offensichtlich reichte es dann: 3.00 Uhr nachts wurde Chkhobadze aufgefordert ins Büro des Präsidenten zu kommen. Ein paar Stunden später wurde sie entlassen - in Tränen aufgelöst, sagten Zeugen. Im Radio hielt Shevardnadze ein paar Tage später eine Rede, in der er die meisten Einwendungen zur Pipeline "übermäßigen Gefühlen (und) selbstsüchtigen Einstellungen" zuschrieb.

Bald darauf wurde natürlich die Route durch Borjomi genehmigt.
Natalia Antelava sagte: "Die Shevardnadze-Regierung ging so entschlossen vor, dass viele nicht teilten was geschehen war, solange bis es passierte".

Zaal Lomtadze, stellvertretender Umweltminister hatte dann sehr eng mit BP zusammengerabeitet, gesteht er ein. "Die Route ist nicht die Beste," gibt er zu. "Aber es wurde vor sechs Jahren so entschieden". Außerdem hat sein Ministerium nie wirklich viel zu sagen gehabt: "Die Entscheidungen wurden beschlossen, bevor die Aspekte für die Umwelt in Betracht gezogen wurden".

Dennoch hatte es ernste
Konstruktionenprobleme gegeben. Gemäß einer Studie, ausgeführt für BP 2004, hatten 26% der Gelenke der Pipeline in Georgien Risse. BP gab das zwar zu, doch für sie wäre es lein Problem Reparaturen durchzuführen. Bald tauchten weitere Fragen hinsichtlich der langfristigen Sicherheit des Schutz-Anstrichs auf. Derek Mortimore, ein ehemalig BP Berater und Korrosionsfachmann, hatte den Anstrich untersucht. Er kritisierte in einem Bericht die BP scharf, "Das Material und die Anwendungen sind nicht einmal 'beste Industrienpraxis' oder 'normale Industrienpraxis'; eine einzige Katastrophe für die region". Mortimore hörte jedoch bald damit auf.

Zudem war auch die Korruption ein immenses Problem. BP hat Millionen für die Infrastruktur-Projekte und Entschädigungen für verlorenes Land durch die Pipeline eingesetzt, aber die Korruption ist endemisch – letztes Jahr hatte die
Transparency International Georgien als eine der korruptesten Länder, gleich hinter Nigeria eingeordnet – zudem ist es umstritten, wie viel von diesem Geld je zu den beabsichtigten Empfängern kam. Lokale Beamte verschwanden mit mehreren tausend Dollar Entschädigungsgeld, Unterhändler stellten Pipeline-Workers für "Anstellungsgebühren" ein und Mafia-Typen hatten Geld von Grundbesitzern erpresst.

Die Richtlinien der Weltbank forderten zwar von der BP, verschiedene Projekte zum Wohle der Gemeinschaft – zum Beispiel den Straßenbau, die Verbesserung der Bewässerung oder der ärztliche Behandlung – entlang der Pipeline zu realisieren. Aber zum Beispiel, Tadzrisi, einer Ansammlung von verwitterten Hütten in den Bergen über Borjomi, eine Meile entfernt von der Pipeline, versprach BP, eine neue Straße zu bauen und das marode Wassersystem der Stadt zu reparieren. Doch nichts passierte.

Viele Dorfbewohner sind enttäuscht. "Es ist eine große Farce", sagt Guliko Arevadze, der 57 Jahre alte Eigentümer eines Geschäftes, eines winzigen Gebäudes - zusammengezimmert aus rohen Sperrholzplatten. "Sie halten ihre Versprechen nicht. Sie machen gar nichts für uns".

David Gogoladze, ein schlaksiger, kettenrauchender Landwirt, machte dafür jedoch die georgischen Zwischenhändler verantwortlich. "Es sind tatsächlich Georgier, die uns betrügen", und gab seinen Worten mit einer energischen Geste Nachdruck. "Es tut mir Leid, das zu sagen, aber es ist wahr".

Der potenzielle wirtschaftliche Schaden für das einzige größere Export-Geschäft des Landes ist enorm.
Borjomi mineral water hat Probleme. Georgian Glas und Mineralwasser Co., die Hersteller von dem Borjomi Mineralwasser, sind der größte Arbeitgeber in dieser bergigen und waldreichen Region. Mit einem jährlichen Wachstum von 35% ist es der erfolgreichste Privatbetrieb, der aus der ehemaligen Sowjetrepublik hervorging.

Eine der Fabriken der Firma, die sich am Ende einer Straße gesäumt von rostigen Lampen und belaubten Bäumen am Stadtrand von Borjomi befindet, war 1990 nur ein maroder verstaatlichter Betrieb, als die Firma es kaufte. Jetzt bedienen dort Arbeiter in weißen Mänteln hochentwickelten Maschinen, die in schneller Folge das für uns fremd-schmeckende salzige Wasser in Flaschen abfüllen, die 2003 7% des gesamten Exports Georgiens erwirtschaften.

DER DEAL

Badri Japaridze, der Vizepräsident der Firma, nennt die Entscheidung, die Pipeline durch das Borjomi-Tal zu führen einen "großen Fehler", aber wir konnten nichts dagegen tun. Japaridze sorgt sich, dass das Gerede von einemr Umweltkatastrophe – was niemand bedenkt – den Nettoprofit seiner Firma gefährden kann. "Das Mineralwassergeschäft ist ein sehr empfindliches Geschäft," sagt er. "Wenn Sie ständig im Fernsehen sehen, dass die Pipeline das Gebiet gefährden wird, ist es nicht nett [für das Geschäft]."

Und er hat allen Grund, sich Sorgen zu machen. 2002 hat die französische Wasser-Firma Danone seine potenzielle Investition in Borjomi erst mal ausgesetzt - mit der Erklärung, "wir können die Bedrohung des Projektes nicht genau abschätzen ... sie haben sich zurückgezogen".

Was passiert ist, ist passiert, und alle sollen sehen, wie es ist, wenn die Katastrophe kommt. dazu Zaal Lomtadze: "Leider kann man nichts dagegen unternehmen. Wir können beschlossene Verträge nicht ändern".

Zurück bei der Baustelle in den Wolken, erzählt Aleko uns dann von seiner Arbeit. Ihm ist nicht erlaubt zu lesen oder Musik zuzuhören, erklärt er uns, denn dies könnte ihn von seinen Pflichten ablenken. Er denkt über diese Vorschriften nicht mehr nach, wirklich nicht: denn er hat immerhin einen Job.

"Manchmal" fügt er hinzu, "mache ich ein kleines Schläfchen".

Ein paar Minuten später, der Nebel beginnt sich aufzulösen, rollen wir zurück über den Berg, das Tal hinunter. Das Land ist üppig und größtenteils ländlich, am Straßenrand gibt es Landwirtschaftsprodukte und marode Tankstellen; kyrillische Buchstaben zeugen von glänzenderen Zeiten. Von hier können sie den
Fortlauf der Pipeline den Berg hinunter und durch ein grünes Tal folgen, bevor sie ins nächste Tal verschwindet - immer weiter auf der Reise in den Westen.

The Full Text:
Baku-Ceyhan: the geopolitics of oil

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