Wednesday, August 10, 2005

FESTIVAL: MANöVER 2005 in Leipzig - Kartuli Suli (Georgische Seele - bfot.de)

MANöVER 2005 in Leipzig - Kartuli Suli (Georgische Seele)

Vom 09. bis 16. Oktober 2005 findet in Leipzig das 14. Festival MANöVER statt. Diesmal mit dem Schwerpunkt Georgien. Nachfolgend das vorläufige Programm unter dem Motto: Kartuli Suli (Georgische Seele)

Organisiert von Knut Geißler und Grit Friedrich (Büro für Off-Theater Leipzig) unter Mitwirkung von Megi Goncharova und Ralph Hälbig.

Sonntag, den 9. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Aberwitz: Kobakhidze’s Musikosebi / Musiker (UdSSR/Georgien 1969) und andere legendäre Kurzfilme

Montag, den 10. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Freiheitskampf:
Eliso / Elisso (UdSSR/Georgien 1928)
Text dazu: Tendenzen des georgischen Stummfilms
UT Connewitz, Keller, 22 Uhr
Tbilisi Lounge:
Montag Abend (BRD/Georgien 2004), dazu Gespräche über Menschen und Landschaften

Dienstag, den 11. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Berge + Live Musik: Jim Shvante / Salz für Swanetien (UdSSR/Georgien 1930) + DJ Juggler
Der hervorragende ethnographische Film über die vergessene, im Bergmassiv des Kaukasus isolierte Region Swanetien ist das Debüt des Kameramannes und Kuleschov-Schülers Kalatosov als Regisseur. Sein schönes, herbes, sogar grausames Werk steht auf einer Stufe mit Bunuels "Las Hurdes". In einigen Effekten erkennt man schon den späteren Autor von "Wenn die Kraniche ziehen".
UT Connewitz, Saal, 22 Uhr
Lesung:
Fried Nielsen: Wind, der weht - Georgien im Wandel
Telegraph, 24 Uhr
Eröffnung: Mitternachts-Supra
- Die Georgische Tafel
Die Supra zur Eröffnung ist im Wesentlichen unseren Gästen vorbehalten. Vergessen Sie den folgenden Termin also sofort wieder. Am Tag danach allerdings wartet die fast einmalige Chance, mitten in Deutschland, mitten in Leipzig an einer georgischen Tafel zu sitzen, einem Tamada auf das Glas zu blicken, also Georgien zu erleben, Georgien zu fühlen - und zu schmecken. Und wenn Sie zögern, dann lesen sie unter noch einmal in unserem Programm weiter >>>


Mittwoch, den 12. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Menschen + Glaube:
Vedreba / Das Gebet (UdSSR/Georgien 1967)
UT Connewitz, Keller, 22 Uhr
Tbilisi Lounge: Theater, Tanz, Zeitgenössische Kunst in Georgien
Telegraph, 22 Uhr
Georgische Küche: Supra - Die Georgische Tafel
Eine Supra birgt immer ein Geheimnis. Unerwartetes kann daraus hervorgehen. Georgien gilt als ein Land der Romanzen und Legenden. Zur Supra eilt man mit einer feierlichen Einstellung. Das Aufregende dabei ist, dass jedem dabei ein enormer Respekt entgegengebracht wird. An der Supra ist nie ein Platz reserviert, außer am Kopf der Tafel, der ist dem Zeremonienmeister vorbehalten. Wenn die Tafel „gesegnet“ ist, dann werden die Gerichte zugewiesen, wird sich unterhalten, werden Anekdoten erzählt, unnachahmliche Witze gerissen, die Köche gelobt
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Donnerstag, den 13. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Schwarzer Humor:
Tsisperi mtebi anu daudjerebeli / Tienschan oder Blaue Berge oder Das Blaue vom Himmel (UdSSR/Georgien 1984)
LOFFT, 20 Uhr
Tödlicher Stolz: Medea
UT Connewitz, Keller, 22 Uhr
Tbilisi Lounge:
Elektronavtebi (Georgien 2005), dazu Sergi Gvarjaladze über Musik, TV, Alltag

Freitag, den 14. Oktober
UT Connewitz, Saal, 20 Uhr
Schuld + Sühne: Auf der Wendeltreppe (Georgien 2002)
LOFFT, 20 Uhr
Kraft + Eleganz: Khridoli - Georgisches Kampf Kunst Theater + Konzert Stumari
UT Connewitz, Saal, 22 Uhr
Fuck the man who started first - Georgische Kurzfilmnacht

Samstag, den 15. Oktober

UT Connewitz, 20 Uhr
Georgische Essen + intelligent electronic music: Gogi Ge.Org + Nikakoi /Erast
»Shentimental« , das trifft die Grundlaune ganz gut. Bedeutet ja: Sentimental, davon gehe ich aus, also das sowieso, klar. Dann das wohlig-weiche »Sh« statt dem zischend scharfen »S«, das üblicherweise dem Entimentalen voran gestellt ist. Es ist ein Schlaflager, das ich mir einrichte, und wo ich mich mit meiner Sentimentalität hin zurückziehe. Meine Sentimentalität geht schließlich niemanden etwas an! Außer, ich mache Kunst daraus. Also: Shentimental, ich gebe euch etwas, das doch nicht mein ist! Entlehnt dem gleichen Zeichensatz, dessen sich Nika Machaidze bereits für seine erste längere Platte »Sestrichka« bediente. Und wieder quellen mürbe Mollsounds über, entspringen Breakbeats in Zickzack dem Transitraum Berlin-Tiflis. In dieser Zone bewegt sich Nikakoi als Mitgestalter des Film-Kunst-Musik-Kollektivs Goslab. Die Veränderung zu »Sestrichka« liegt im Entzerren. Wenn Machaidze heute Melodien will, dann zentriert er die auch. Will er üble Laune haben, dann strahlt er die an. Damit rückt er weg vom Suppenansatz von »Sestrichka«. Der klang nur anders, nicht besser oder schlechter. Auch die Titel sind wieder große Lyrik: »Balaxinwind« heißt ein Schwan von Glitch-Track, »Somethings Moving In My Liquid« ein ziemlich funkgestörtes Stück. Das Sentimentale im Shentimentalen Bewusstseins-Set liegt in der Erinnerung. Die Platte klingt wie die Summe böser, irrer, langweiliger und lustiger Träume. Die ich als Kind träumte, als sich noch ein schützender Himmel aus Elternhänden, Gebeten und Lernanweisungen über mich wölbte. Es krümmt sich noch einmal, in ein anderes Leben.

Sonntag, den 16. Oktober
naTo, 20 Uhr
OstWind Lounge: NGA light + Tusia Beridze (aka TBA) - Neue Georgische Ästhetik
Keine Unbekannte. Tusia Beridze kommt aus Georgien und ist fest im
Umfeld von Goslab verankert, hat schon mit Nikakoi gearbeitet, ist generell schon sehr lange aktiv und legt hier erstmalig einem größeren Publikum ihre eigenen Tracks vor. Sofort hat man das Gefühl, direkt im Rechnergehäuse zuhören zu dürfen und wie da alles heißläuft, aber irgendwie sind einige Tracks zu intim, als dass ich da völlig einsteigen könnte. Zum Glück betrifft das nur einen kleinen Teil. Andere Stücke öffnen einem sofort ihr Herz und immens träumerisch und verspielt, gehen sofort ins Ohr, agieren mit ganz einfachen Sounds und sind dadurch so wahnsinnig charmant, dass man gar nicht anders kann, als sie zu mögen, und einen schon gar nicht auf die unausgefeilte Produktion hören lässt, denn genau die ist auch mit das Wunderbare an Tusia Beridze. Irgendwie scheint es in Georgien einen großen Freundeskreis verhuschter klassischer Orgelwerke zu geben, die hier Inspiration zu sein scheinen, dann mit den üblichen Rechnergeräuschen gepaart werden, aber dennoch diese barocke Leichtigkeit behalten. Georgien klingt. Allein das ist schon eine gute Nachricht.

Veranstaltungsorte: UT Connewitz, LOFFT, naTo, TELEGRAPH

UT Connewitz

04277 Leipzig
Wolfgang Heinze Str. 7
utconnewitz@web.de
www.utconnewitz.de

Telegraph-Café-Restaurant
04109 Leipzig
Dittrichring 18 -20
Telefon (0341) 149 49 90
www.cafe-telegraph.de

LOFFT im Theaterhaus am Lindenauer Markt
04177 Leipzig
Lindenauer Markt 21
Telefon (0341) 96 17 615
info@lofft.de
www.lofft.de

Cinemateque Leipzig / Kunsthaus die naTo
04275 Leipzig
Karl Liebknecht Str. 46
Telefonl (0341) 301 43 97 / 391 55 39
kino@nato-leipzig.de
www.nato-leipzig.de


Weitere Informationen:

Büro für Off-Theater
Andersenweg 2
04277 Leipzig
Telefon +49-(0)-341-86 32 818
E-Mail: info@bfot.de
Webseite:
www.bfot.de (ab September)

Kartuli Suli wird gefördert von der
Stadt Leipzig - Kulturamt, von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, vom Fonds Darstellende Künste Essen e.V. sowie vom Goethe Institut - Inter Nationes

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