Julia Jusik, Die Schule von Beslan
Das Wörterbuch des Schreckens
Das Wörterbuch des Schreckens
DuMont Verlag, Köln 2006ISBN 3832179941, Kartoniert, 178 Seiten, 19,90 EUR
Am 1. September 2004 besetzten Terroristen die Schule Nr. 1 im ossetischen Beslan und brachten 1300 Menschen in ihre Gewalt - Schüler, Lehrer, Eltern, die den Beginn des neuen Schuljahres feiern wollten. Fast drei Tage lang waren die Geiseln in der Hand der Terroristen, bis vor den Augen der Welt russische Einheiten die Schule stürmten. Zahllose Kinder kamen bei der Aktion ums Leben, den meisten Terroristen gelang die Flucht. Die junge Journalistin Julia Jusik fuhr nach Beslan, um mit den Menschen zu sprechen, für die nichts mehr ist wie es war. Mit überlebenden Kindern, mit verwaisten Eltern, mit Angehörigen der Spezialeinheiten, Nachbarn, Sargtischlern, Steinmetzen. Die Berichte hat sie nach Stichworten geordnet, sie bilden das neue Alphabet von Beslan: Von A wie Absperrung bis Z wie Zähne - nach der Mutter, die die verkohlte Leiche ihrer Tochter erst identifizieren kann, als sie die Zähne zusammengeklaubt und geordnet hat. G wie Geld steht für die Geschichte des 7jährigen Mairbek, der die Terroristen bittet, für seine fünf ersparten Rubel die Mutter freizulassen, und nur höhnisches Lächeln erntet. In 62 Kapiteln entsteht ein erschütterndes, aufrüttelndes Mosaik, ein Roman in Stimmen.
Rezensionsnotiz - Die Zeit, 25.01.2007
Wenn sie dieses Buch nicht so dringend empfehlen müsste, dann müsse sie eigentlich davor warnen, schreibt schier starr vor Entsetzen über seine furchtbaren Details Rezensentin Susanne Mayer. Dennoch legt sie das Buch besonders jenen ans Herz, die zum Händeschütteln so gern nach Moskau reisen würden. Und jenen, die glauben, unzuverlässige Gaslieferungen sei das dringlichste Problem mit diesem östlichen Nachbarn. Denn was die Newsweek-Journalistin in ihrem Buch über die Katastrophe von Beslan zusammengetragen habe, sei schlicht unerträglich. Dieses Buch lasse die Opfer zu Wort kommen und buchstabiere noch einmal das "Alphabet des Grauens" durch, dass dieses Massaker für alle bedeutet habe. Und es führte der erschütternden Rezensentin noch mal vor Augen, dass die Familien in Beslan nicht nur Opfer des Terrors, sondern auch der brachialen russischen Armee geworden sind.
Wenn sie dieses Buch nicht so dringend empfehlen müsste, dann müsse sie eigentlich davor warnen, schreibt schier starr vor Entsetzen über seine furchtbaren Details Rezensentin Susanne Mayer. Dennoch legt sie das Buch besonders jenen ans Herz, die zum Händeschütteln so gern nach Moskau reisen würden. Und jenen, die glauben, unzuverlässige Gaslieferungen sei das dringlichste Problem mit diesem östlichen Nachbarn. Denn was die Newsweek-Journalistin in ihrem Buch über die Katastrophe von Beslan zusammengetragen habe, sei schlicht unerträglich. Dieses Buch lasse die Opfer zu Wort kommen und buchstabiere noch einmal das "Alphabet des Grauens" durch, dass dieses Massaker für alle bedeutet habe. Und es führte der erschütternden Rezensentin noch mal vor Augen, dass die Familien in Beslan nicht nur Opfer des Terrors, sondern auch der brachialen russischen Armee geworden sind.
Quelle: www.perlentaucher.de
Noch ein Buch zu Beslan:
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