Sonntag, den 23. August 2009 von 17 bis 19 Uhr an der Weltzeituhr am Alexanderplatz
Am 23.August 2009 sind 40 Tage seit dem politischen Mord an der russischen Journalistin
und Menschenrechtsverteidigerin Natalja Estemirowa vergangen. Wie viele Menschen in der
Russischen Föderation werden wir dieser mutigen Frau an diesem Tag gedenken. Ungeachtet
aller Drohungen, die sie immer wieder erhalten hatte, recherchierte sie weiter unerschrocken
für die russische Bürger- und Menschenrechtsorganisation MEMORIAL Menschenrechtsverletzungen
und prangerte Missstände auch dort öffentlich an, wo das gefährlich für sie war.
Immer wieder haben wir in den letzten Monaten und Jahren den Mord an Menschen beklagen
müssen, die sich in der Russischen Föderation für grundlegende Menschenrechte eingesetzt
haben: Anna Politkowskaja, Magomed Jewlojew, Stanislaw Markelow, Anastasija Baburowa,
Wjatscheslaw Jaroschenko, Natalja Estemirowa und zuletzt Sarema Sadulajewa und ihr Ehemann
Alik Dschabrailow sind nur einige von ihnen. Wir haben vertrauensvoll mit ihnen zusammengearbeitet,
sie besucht und zu uns eingeladen. Vielen von uns waren sie auch zu persönlichen
Freundinnen und Freunden geworden.
Wir trauern um die Ermordeten. Wir sind wütend darüber, dass wir sie nicht schützen konnten
und andere, die sie hätten schützen können, dies nicht getan haben. Wir klagen an, dass die
Täter nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Die Mahnwache am 23. August um 17 Uhr wird von MEMORIAL Deutschland veranstaltet.
Wir rufen dazu auf, an der Mahnwache teilzunehmen, auf dem Alexanderplatz Blumen zum
Gedenken an Natalja Estemirowa niederzulegen und dadurch ein unübersehbares Zeichen der
Solidarität zu setzen.
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