(utabeyer.com) Heimlich
ist eine konzeptuelle Arbeit um eine Gruppe von 20 Rentnerinnen und
Rentnern in Tbilisi/Georgien, die am Rande des Existenzminimums
leben. Das Projekt ist eine Einladung an die Ausstellungsbesucher,
die Menschen und alltäglichen Objekte ihres Lebens und ihrer
Unterkünfte aus einem neuen, imaginären Blickwinkel heraus zu
betrachten, als ein Zugang zu einer neuen Art der Erfahrung, in der
Wissen durch Intuition erlangt werden kann. Befreit von der Last, die
einzig wahre, objektive Wahrheit zu erfahren, sind wir offen, neue
Wege der Erkenntnis zu gehen - für eine Realität jenseits der
Rationalität.
Uta Beyer ist eine deutsche Dokumentarfotografin, die seit 2009 in Tbilisi/Georgien lebt und arbeitet. Uta Beyers Interesse gilt dem Zuhause und Zuhausesein, Gefühlen von Zugehörigkeit und der Bedeutung von Heimat. Ihre aktuellen Projekte, Recherchen und fotografische Praxis untersuchen die Lebensräume der Bewohner Tbilisis.
The photo essay Heimlich is a conceptual work exploring a group of 20 homes of impoverished old people in Tbilisi, Georgia, in 2012. In the centre of the project are the homes' interiors and their objects of everyday life.
Heimlich is a proposition to read
photographed objects in a new, imaginative, utopian way of seeing, as an
access to another kind of experience, where the viewer may gain
knowledge of the reality through intuition. It suggests to abandon the
attempt to find one single correct interpretation of the past and what
we see in the photo, but rather asks: What does this thing, this
fragment from the past mean for what I am, we are, now? Being freed from
the burden of obtaining the one and only objective, factual knowledge
of reality, we are open to search for insight into new ways of
knowledge, for a reality beyond reason.
AusZeiten&Räumen
14 February - 5 March 2014
Opening: 14 February, 7pm
atelier freier fotografen - aff galerie
Kochhannstraße 14
10249 Berlin
AusZeiten&Räumen
Vom 14. Februar bis zum 07. März 2014 versammelt die aff Galerie – Atelier freier Fotografen Berlin – international ausgezeichneten Nachwuchsfotografinnen der Abschlussklasse des Masterstudiengangs Fotojournalismus und Dokumentarfotografie des London College of Communication, University of the Arts London erstmals in Berlin.
Die fotografischen Essays von Uta Beyer, Lara Ciarabellini, Italo Morales, Linka A Odom, Christina Vazou, Veronika Lukasova, Tracey Fahy und Gunta Podina sind dokumentarische Reisen zu Menschen und Orten in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dabei werden wir als BetrachterInnen nicht nur Zeugen dieser Reise – das Zuschauen selbst ist eine reisend-suchende Geste: Die Projekte fordern eine Bewegung und Justierung des eigenen Blicks auf die uns umgebende Welt und ihrer fotografischen Dokumentation, die gleichzeitig auch unsere Position als ZuschauerInnen reflektiert. Dabei wird das Verhältnis zwischen dem, was wir zu sehen bekommen und den Erzählungen und Geschichten, die wir uns zu den Bildern imaginieren, verkehrt. Die Bilder sind immer auch ein Entzug des Sichtbaren: Fragmente, Ausschnitte, Dekontextualisierungen, die neben dem Sehen das Erzählen ihrer Geschichten anregen. Was sehe ich? Und was sehe ich nicht? Was erzählen mir die Bilder? Und was erzähle ich mir selbst? So hinterfragt diese Reise immer auch die eigene (Sicht)Position, regt an diese zu hinterfragen und sich selbst auf die Reise nach neuen Blickwinkeln und einem anderen Verständnis von Sehen und dem Sichtbaren zu machen.
In Somnambulism öffnet uns Lara Ciarabellini psychologische Landschaften des kriegsversehrten Terrains des heutigen Bosnien und Herzegowina. Dabei wird das kollektive Gedächtnis eines Landes in seinen Bewegungen zwischen schlafwandlerischer Schockstarre, Amnesie, Bewusstwerdung und Verdrängung untersucht.
Italo Morales blickt mit Overnight Generation in die Hauptstadt Sarajevo und dokumentiert das Leben ihrer jungen Erwachsenen, die in einer Stadt aufwuchsen, die im Schatten des längsten Belagerungszustandes der modernen Geschichte liegt. "Eine Generation, die über Nacht erwachsen werden musste, während wir anderen schliefen."
Christina Vazou gibt mit Behind the Scenes of the Greek Crisis ein eindrucksvolles Porträt der politischen und ökonomischen Situation Griechenlands in den Jahren 2009-2012. Als Frau eines griechischen Abgeordneten, der Mutter zweier Jungen, als griechische Bürgerin und Fotografin eröffnet sich im doppelten Blick zwischen privatem und öffentlichem Leben ein berührender und eindringlicher Einblick hinter die Kulissen Griechenlands als ein Land in der Krise.
Mit Uta Beyer begleiten wir in Heimlich zwanzig Rentnerinnen und Rentner in
Tbilisi/Georgien, die am Rande des Existenzminimums leben. Die Bilder sind atmosphärische Momentaufnahmen, die zwischen Sehen und Erfahren liegen und eine intuitive Annäherung an Bilder, Gegenstände und Situationen ermöglichen.
Tbilisi/Georgien, die am Rande des Existenzminimums leben. Die Bilder sind atmosphärische Momentaufnahmen, die zwischen Sehen und Erfahren liegen und eine intuitive Annäherung an Bilder, Gegenstände und Situationen ermöglichen.
Anderen, entfernten und utopischen Orten widmet sich Veronika Lukasova. In Mars: Dreams and Schemes untersucht sie den Mars als einen Ort der wissenschaftlichen Forschung und der Zukunftsvisionen.
Spinning Compass zeigt das Bereisen der Welt und ihre Reisenden: Handbemalte Schwarz-Weiß-Fotografien von Reisenden werden zu einer sozial-anthropologischen Untersuchung über Erfahrungen und Beweggründe des Reisens. Die Flucht vor dem Alltag und die Reise an einen vermeintlich „perfekten Platz“ schildert Njut Lagom!
The Secret Art of Being Swedish von Gunta Podina: Njut Lagom! berichtet über die Schweden und ihr Freizeitverhalten. Es untersucht die Exzentrizitäten
und kulturellen Klischees in Momenten der Flucht Schwedens aus dem Alltag.
und kulturellen Klischees in Momenten der Flucht Schwedens aus dem Alltag.
Bereits in den alltäglichen Ereignissen und Vorfällen, die offensichtlich und allgegenwärtig sind, liegt in ihrer Gewöhnlichkeit eine Außergewöhnlichkeit, wie uns Tracey Fahy in If not now, when? zeigt: "Das gewöhnliche Leben, voll und ganz gelebt, ist außergewöhnlich".
In ihrem besonderen Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, Gesehenem, Erlebten und Erzählten geben die Projekte einen vielschichtigen und intensiven Einblick in die kontemporäre Dokumentarfotografie.
KünstlerInnen:
1) Uta Beyer // Heimlich // www.UtaBeyer.com
2) Lara Ciarabellini // Somnabulism // www.LaraCiarabellini.com
3) Tracey Fahy // If not now, when? // www.TraceyFahy.com
5) Veronika Lukasova // Mars: Dreams and Schemes // www.veronikalokasova.com
4) Italo Morales // Overnight Generation // www.ItaloMorales.com
6) Linka A Odom // Spinning Compass // www.LinkaAOdom.com
7) Gunta Podina // Njut Lagom! The Secret Art of Being Swedish // www.Gunta.eu
8) Christina Vazou // Behind the Scenes of the Greek Crisis // www.ChristinaVazou.com
Kuratiert von Lena von Geyso
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