Tuesday, April 21, 2015

WEIN: Edle Biotropfen aus dem Kaukasus & Geschichtsträchtiger Weinbau. Von Harald Stoffels (taz.de)

Photo von Ralph Hälbig, Weinernte in Gavazi

(taz.de) Wein gehört in Georgien seit Jahrtausenden zur Kultur. Die sieben Winzer von "Vino Underground" setzen auf Tradition und Bio

„Alle Geschichten georgischer Männer beginnen mit dem Großvater“, sagt Alex Baduashvili, ein ernst blickender, hagerer junger Mann. Dann lockert ein Lächeln die scharf geschnittenen Gesichtszüge auf: „Mein Großvater hatte seinen eigenen Weinberg. Ich war fünf oder sechs Jahre alt, als er mir das erste Glas Wein zu trinken gab. Das war ein prägendes Erlebnis für mich.“

Der 24-jährige Georgier arbeitet als Sommelier und Vinologe im renommierten Weingut Château Mukhrani nordwestlich von Tiflis. Doch Alex’ Erinnerung an den Großvater ist viel mehr als eine sentimental-liebenswerte Erklärung für seine Berufswahl.

Wer sich in Georgien beim Thema Wein auf den Großvater beruft, erinnert an eine Zeit, als noch fast jede Familie selbst Wein produzierte – die Zeit vor den Sowjets. Wobei man wissen muss, dass der Weinbau in Georgien seit Jahrtausenden zu den Grundfesten der Kultur zählt.

Alex Baduashvili: "Georgien wurde in seiner Geschichte von vielen Mächten unterworfen und beherrscht. Nur der Weinbau und die Tradition der Gastfreundschaft haben es am Leben erhalten. Die Entscheidung, den Umgang mit Wein zum Beruf zu machen, am besten zusammen mit der Familie oder mit Freunden Wein anzubauen, ist in Georgien auch immer eine politische Entscheidung – für unsere authentische Kultur."

Wein als Teil der kulturellen Identität

Alex traf diese Entscheidung, als im Kaukasuskrieg 2008 die georgische Stadt Gori von den Russen bombardiert wurde. „Plötzlich waren der Hass und die Angst vor den alten Besatzern und den furchtbaren 90er Jahren nach dem Ende der Sowjetunion wieder da. Ich war Teil einer Gruppe junger Leute, die dagegen aktiv werden und eine wichtige Rolle in der georgischen Gesellschaft spielen wollten.“

Der Weinbau als Mittel der Rückbesinnung auf die besondere kulturelle Identität ist in Georgien überall präsent. Ausgrabungen deuten auf eine rund 8.000-jährige Geschichte der Kultivierung von Weinreben hin.

Neuanfang zur Jahrtausendwende

Bis zur Oktoberrevolution war Georgien auch für die hohe Qualität seiner Weine berühmt. Doch nach der Zwangsintegration des Landes in die UdSSR wurden die legendären Weinkeller der großen Güter zerstört und an deren Stelle Fabriken für schlichte Süßweine und Billigsekte errichtet, um schnell und einfach für den Massengeschmack in den Sowjetrepubliken produzieren zu können. Erst Anfang der 2000er Jahre begann der Wiederaufbau.

Den Anfang machte die heute 160 Hektar große "Corporation Kindzmarauli" aus dem größten georgischen Anbaugebiet Kachetien. Doch mit der Wiederbepflanzung geschichtsträchtiger Lagen und moderner, qualitätsorientierter Produktion ist es für die neue kulturelle Avantgarde Georgiens nicht getan. Deren Forderung nach "authentischen Anbaumethoden" formuliert eine Gruppe von sieben jungen bis mittelalten Winzern namens "Vino Underground", die im Zentrum von Tiflis kooperativ ein gleichnamiges Weinlokal betreibt.

Alle sieben Winzer haben sich einer Art "Superbio"-Auffassung von Weinbau verschrieben, die sämtliche europäischen Bioweinbauregeln befolgt, aber zusätzlich radikalisiert. Die meisten Mitglieder von Vino Underground sind Intellektuelle, die für die Weinkultur akademische Berufe aufgaben. Malkhaz Jachelli (56) war Informatiker, Ramaz Nekoladze (40) Ingenieur, Soliko Tsaishvili (53) Literaturwissenschaftler an der Universität Tiflis, bevor er über den Kontakt zur italienischen Slow-Food-Bewegung zum professionellen Weinbau fand.

Naturwein auch für den Export

Die Gruppe wirbt für "Naturwein", wie er vor der Sowjetzeit in sogenannten Quevris hergestellt wurde: Tongefäßen von maximal 3.000 Liter Inhalt, die bis an ihre kreisrunde Öffnung in der Erde eingegraben werden. In den Quevris reifen viele Weine zum Teil jahrelang, genauso, wie es schon in der Antike üblich war. So kommen oft kräftige, taninorientierte Rotweine mit zum Teil ungewöhnlichen Aromen zustande oder naturtrübe, säurearme Weißweine mit floralen Bouquets und rotweinartigem Körper – wie sie außer in Georgien sonst nirgendwo entstehen.

Verkauft werden die traditionell hergestellten Weine, die als besonders reich an antioxidativen Stoffen gelten, außer in einheimischen Lokalen vor allem in Japan, Norwegen, Italien und Kanada – und in hippen Szenetreffs westlicher Metropolen.

"Überall, wo sich ökologisches Bewusstsein mit hohem Einkommen trifft, entsteht eine Szene für Naturwein", freut sich Vino-Underground-Vorzeigewinzer John Wurdeman (39). Der deutschstämmige Maler, in New Mexiko geboren, ist mit einer georgischen Musikerin verheiratet und führt seit 2006 in dem idyllisch gelegenen ostgeorgischen Ort Sighnaghi unter dem Namen Pheasant’s Tears ein Weingut mit Restaurant und Musikschule.

Unterstützung von Frauen

Weinfachfrau Dariko Gogol unterstützt die engagierte Gruppe. Die in Deutschland ausgebildete frühere Politologin verweist auf die Bedeutung der Frauen, vor allem auch in materieller Hinsicht: "Malkhaz Jachellis Ehefrau ist Küchenchefin in einem Restaurant in New York, Solikos Frau Kunstprofessorin in Tiflis und die Ehefrau eines anderen Kollegen klinische Psychologin. Ohne deren Unterstützung gäbe es das alles nicht." In der Deutschen Marita Riedel unterstützt eine weitere Frau Vino Underground & Co finanziell. Die Programmdirektorin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Südkaukasus glaubt an den Sinn der Aus- und Weiterbildung junger Fachleute wie Alex Baduashvili.

Mitentscheidend für die Zukunft der traditionellen Weinbaukultur in Georgien mag eine dritte Frau sein: Alice Feiring aus New York. Die Weinkritikerin unter anderem der New York Times und des Wirtschaftsmagazins Forbes nominierte georgischen Wein als einen "der neun besten Weine und Spirituosen, die man 2015 versuchen muss." Ausdrücklich genannt wurden Weine von John Wurdeman.

+++ Der Autor Harald Stoffels hat ein eigenes Weingut und kreierte auch schon seinen eigenen Orangenen Wein: weingut-stoffels.de/weingut  +++










DOC MARKET: Focus 2015 | Georgia - Georgia in focus at Swiss film festival (agenda.ge)

Salomé Jashi, Bakhmaro (2011)
(agenda.ge) Georgia will be at the heart of the prestigious documentary film festival, Visions du Réel 2015.

Georgia, a little-known filmmaking nation, will feature in the Focus section of the festival, held from April 19 to 22 in Nyon, Switzerland.

Festival guests will have the possibility to discover contemporary Georgian documentary cinematographic landscape through six projects and 15 films, which will feature in the 2015 Focus.

Festival organisers said the aim of the Focus section was to "shed light on contemporary film production and stimulate international collaboration with Georgia”.

"Georgia has always offered very high-quality film. You only need to think of all the great filmmakers that have come from this country – such as Otar Iosseliani, Michail Ciaureli, Eldar and Giorgi Shengelaia, Tenghiz Abuladze – to be convinced of this," said director of Visions du Reel Luciano Baritone.

"At the moment, this country has many highly talented directors and producers, particularly in the documentary field. For Visions du Réel, the choice to highlight Georgia is a manner of supporting this creative impetus,” Barisone said.

At the festival newcomer filmmakers will get the chance to personally present their projects alongside screening of their films.

Representatives of the Nyon film festival will have already chosen six Georgian projects, from which one will be awarded the title of winner and receive a prize of 10 000 Swiss Franc ($10,437 USD) by ‘visions sud est’ for Most Promising Project.



Selected projects – Focus Georgia 2015

City of the Sun, by Rati Oneli
Didube, The Last Stop, by Shorena Tevzadze
Love Song. Pastorale, by Tinatin Gurchiani
Tariela, Tariela, by Giorgi Mrevlishvili
The Pioneers' Palace, by Ana Tsimintia
The Station, by Salome Jashi

At the final part of the festival, a Georgian evening will be held where Georgian culture will be showcased from all angles.

The Focus section of the Visions du Réel is supported by the Swiss Agency for Development and Cooperation (SDC), the ‘visions sud est’ fund and the Georgian National Film Centre.

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(visionsdureel.ch) For the fifth time, Visions du Réel and the DOCM shed light on a budding yet little-known filmmaking country. The Focus aims to draw attention to committed directors and captivating films, as well as encouraging international collaboration within co-production and distribution. Georgia will be at the heart of the 2015 Focus.

Georgia is at the heart of the 2015 Focus.

Georgia has always offered very high-quality film. You only need to think of all the great filmmakers that have come from this country – such as Otar Iosseliani, Michail Ciaureli, Eldar and Giorgi Shengelaia, Tenghiz Abuladze – to be convinced of this”. At the moment, this country has many highly talented directors and producers, particularly in the documentary field. For Visions du Réel, the choice to highlight Georgia is a manner of supporting this creative impetus.

Luciano Barisone, Director of Visions du Réel

The Focus talk welcomes Georgian guests (directors, producers, institutional representatives) who explore the Georgian cinematographic landscape of the past decade as well as the current production and funding situation. Furthermore, five selected projects are presented by their directors/producers with an opportunity for one-to-one meetings. A prize of 10'000 CHF will be awarded by visions sud est to the most promising project.

In parallel, the Festival also program about ten Georgian projects as part of the Focus section.

Selected projects – Focus Georgia 2015

City of the Sun, by Rati Oneli | Géorgie – OFA/Liber8Films, Dea Kulumbegashvili and Jacob Sebiskveradze
Didube, The Last Stop, by Shorena Tevzadze | Géorgie – Real E.T. Films, Nikoloz Gogochuri
Love Song. Pastorale., by Tinatin Gurchiani | Géorgie – TT Films, Tamar Gurchiani
Tariela, Tariela, by Giorgi Mrevlishvili | Géorgie – Caucasian Filmodrom, Rusudan Pirveli
The Pioneers' Palace, by Ana Tsimintia | Géorgie/Lituanie – Matchhouse Films /Anaben Film, Esma Berikishvili and Bernardas Andriusis
The Station, by Salomé Jashi | Géorgie/Allemagne – Sakdoc/inselfilm, Salomé Jashi, Urte Fink and Gregor Streiber

Films programmed – 2015 Focus Georgia

Akhmeteli Street No.4, by Archil Khetagouri, Georgia, 2006, 65'
America in One Room, by David Kandelaki, Georgia, 2007, 53'
Reflection, by Giorgi Mrevlishvili, Georgia/Germany, 2010, 11'
Bakhmaro, by Salomé Jashi, Georgia, 2011, 58'
Biblioteka, by Ana Tsimintia, Georgia/Lituania, 2014, 54'
The Bridge, by Vano Arsenishvili and Nino Orjonikidze, Georgia, 2005, 33'

Let You Always Sing, Mother!, by Zurab Inushvili, Georgia, 2008, 75'
The Machine Which Makes Everything Disappear, by Tinatin Gurchiani, Georgia, 2012, 97'
Meidan, Nave of the World, by Dato Janelidze, Georgia, 2005, 50'

The Pipeline Next Door, by Nino Kirtadzé, Georgia/France, 2005, 90'

Pirimze, by Sophia Tabatadze, Georgia/Germany, 2015, 41'
The Ruler, by Shalva Shengeli, Georgia, 2014, 53'
Speechless, by Salomé Jashi, Géorgie, 2009, 12'
Lives in Transit, by Tamuna Jalaghania-Brisson et Valérie Léon, Georgia/France, 2010, 33'

Will There Be a Theatre up There?, by Nana Janelidze, Georgia, 2011, 55'

visions sud est 2015 award | Focus Georgia

The Swiss fund production helper visions sud es in collaboration with Visions du Réel and with the support of the Swiss agency for Development and Cooperation (SDN), supports cinematographic productions from Asia, Africa, Latin America and Eastern Europe. It aims to make the promotion of these films internationally and guarantees their distribution in Switzerland.

visions sud est will award a 10.000 CHF prize to the most promising projet.

Sunday, April 19, 2015

ARMENIAN GENOCIDE: Worldwide Reading Commemorating the Centenary of the Armenian Genocide (massispost.com)


http://massispost.com/wp-content/uploads/2015/02/Poster-wwr_Armenienweb.jpg
(massispost.com) BERLIN — The international literature festival berlin (ilb) and the Lepsiushaus Potsdam are organizing a worldwide reading on the 100th anniversary of the Armenian Genocide and the organizers are calling on cultural institutions, radio broadcasters and universities as well as schools to take part in the initiative and to organize their own readings on April 21, 2015.

The text selected for the reading has been taken from chapters seven and eight from The Book of Whispers by Varujan Vosganian. The text is available in 15 languages on www.worldwide-reading.com . Shortly more information will be available about where readings will be taking place.

More than 300 authors from more than 65 countries are supporting this initiative, among them Nobel Prize for Literature laureates Mario Vargas Llosa, Herta Müller, Elfriede Jelinek, Orhan Pamuk, Günter Grass and John M. Coetzee.

To organize a reading, send relevant information by the 30th of March 2015 to worldwidereading@literaturfestival.com, including details of the exact location and time of event as well as the name of the participants.



KATALOG: Hotel Orient / Haus der Künstler. Von Irene Kurtishvili (Hg) (pro-qm.de)

(pro-qm.de) Eine umfangreiche zweisprachige Publikation an der Schnittstelle zwischen historischer Forschung und Kultur, zwischen Architektur, Literatur und Kunst; das Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung, die im Literaturmuseum Tbilissi von 28. November 2014 bis 18. Januar 2015 stattfand.

http://www.pro-qm.de/sites/pro-qm.einskommanull.com/files/imagecache/Preview/sites/pro-qm.einskommanull.com/files/images/books/Umschlag_Buch_HOTEL_ORIENT.JPG Im Mittelpunkt steht das einst in Georgiens Hauptstadt existierende ikonische Bauwerk "Hotel Orient" (gebaut 1867 von Otto Jacob Simonson), welches in den 1980er Jahren das Zentrum georgischer Subkultur wurde und vor allem als "Haus Der Künstler" bei den Tbilissern in Erinnerung geblieben ist. Zunächst als Kreisgericht genutzt, wurde das Haus von Albert Salzmann zum Luxus-Hotel rekonstruiert. Zur Jahreswende 1991-92 wurde das Gebäude zum Opfer bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen und 1994 unterlag es dem dubiosen Abriss.

Was bleibt von einem Gebäude, wenn es aus unserem Blickfeld einfach verschwindet? In diesem Buch wird versucht, einen Schlüssel zur wahren Geschichte des legendären Hauses und seinem Mythos zu finden. Der Fokus liegt dabei im Wesentlichen auf den Archivmaterialen des ehrgeizigen städtebaulichen Projekts –"Generelle Konzeption des Wiederaufbaus der Rustaweli Avenue in Tbilissi" aus dem Nachlass des damaligen Projektleiters Wladimir Kurtishvili – nach dem Zerfall der UDSSR und dem Tbilisser Bürgerkrieg. Die Publikation berührt einerseits ein für die Stadtgeschichte von Tbilissi wichtiges historisches Thema, andererseits aber auch die Gegenwart, etwa die aktuelle Debatte über das an diesem Ort neu entstehende "Museum of Fine Arts".

Die Publikation wurde Dank der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung realisiert.

Deutsch-Georgisch, 252 Seiten, S/W, 125 Abbildungen
Irene Kurtishvili (Hg)
Hotel Orient / Haus der Künstler
Literaturmuseum, Tbilissi, Georgien, 2014, 978-99940-28-90-0

EUR 25.00



Die Kuratorin und Buchautorin bedankt sich für die Zusammenarbeit, die wertwollen Informationen und Hilfestellungen beim GOETHE- INSTITUT GEORGIEN und DVV International Regional Office for Caucasus & Turkey, beim Literaturmuseum und Verlag CEZANNE Ltd., bei der HUMBOLDT UNIVERSITÄT ZU BERLIN, bei den Autoren, Übersetzern und Redaktoren, außerdem bei allen beteiligten Künstlern und Leihgebern, den Fotografen und privaten Personen, den Organisationen und öffentlichen Institutionen, insbesondere bei Georgiens Nationalmuseum, Georgiens Nationalarchiv, Museum für Theater, Musik, Film und Choreografie, bei der Staatlichen Kunstakademie Tbilissi, CCA und GALA Gallery, ohne die ein solches Projekt nicht realisierbar wäre.

KÜNSTLER: Merab Abramishvili, Gia Bugadze, Lewan Chogoshvili, Mamuka Djapharidze, Gia Edzgveradze, Kote Jincharadze, Keti Kapanadze, Karlo Katcharava, Lewan Kharanauli, Luka Lasareishvili, Irakli Parjiani, Koka Ramishvili, Gia Rigvava, Alim Rijinashvili, Lia Shvelidze, Oleg Timchenko, Niko Tsetskhladze, Mamuka Tsetskhladze, Guram Tsibakhashvili, Iliko Zautashvili

LICHTINSTALLATION: Andreas M. Kaufmann

KLANGINSTALLATION: Annett Stenzel & Karsten Ehlers

Literaturmuseum Tbilissi, Chanturia Str. 8, (Rustaweli)

Quelle: facebook.com

NEWSPAPER: Kaukasische Post (KaPost) bildet Nachwuchs aus (kaukasische-post.com)

(kaukasische-post.com) Ohne vernünftig ausgebildeten journalistischen Nachwuchs wird auch die KaPost auf Dauer nicht überleben können. Deshalb haben sich Verlag und Redaktion entschlossen, ab Sommer eine praktische Berufsausbildung in der Redaktion der KaPost anzubieten, ähnlich einem Volontariat an deutschen Tageszeitungen. Sie wird zwei Jahre dauern und alle Bereiche des journalistischen Handwerks umfassen. Gesucht werden ein oder zwei georgische Bewerber/Innen mit ausgezeichneten Deutsch-Kenntnissen und Interesse am Beruf. Ideal als studienbegleitende Ausbildung.

Bewerbungen mit Lebenslauf und Arbeitsproben an: verlag@karo-media.net.

Tuesday, April 14, 2015

ART: 'Spontaneous Frameworks' mit Künstlern aus Georgien/Tbilisi in KV, Bükü, HGB Gallery / 22/04 - 9/05 in Leipzig (hgb-leipzig.de)


(hgb-leipzig.de) Ein Ausstellungsprojekt von Kristina Semenova im Masterstudiengang Kulturen des Kuratorischen in Kooperation mit der Klasse Prof. Tina Bara, KV - Verein für zeitgenössische Kunst Leipzig und dem Kunstraum Бükü

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Exhibition project by Kristina Semenova in Master program Cultures of the Curatorial in cooperation with the class of Prof. Tina Bara, Бükü and KV - Leipzig

Eröffnungen/openings:
22/04 um 19 Uhr, KV
24/04 um 19 Uhr, Бükü
28/04 um 19 Uhr, HGB Galerie

KünstlerInnen/artists: Tina Bara, Aude Benhaïm, Fine Bieler, Natalia Bougai, Caroline Böttcher, Carmen Catuti, Ana Chaduneli, Tamar Chaduneli, Ana Chorgolashvili, Dali Dardzhaniya, David Datunashvili, Denise Fragner, Nora Frohmann, Zarah Gutsch, Matthias Julian, David Kukhalashvili, Marius Land, Sophia Lapiashvili, Natalia Nebieridze, Marcel Noack, Barbara Proschak, Teresa Schönherr, Steffi Schöne, Giorgi Tabatadze, Sophia Tabatadze, Anna Voswinckel

Kuratiert von/ curated by: Kristina Semenova in Zusammenarbeit mit/in association with Prof. Tina Bara und/and Anna Voswinckel 

Spontanität geht über geregelte Rahmen und festgeschriebene Gesetze hinaus. Als Eigenschaft wird sie dann als positiv empfunden, wenn man sie aus der Distanz beobachtet und in anderen Kulturen als etwas Authentisches und Emotionales wahrnimmt. Wenn man in Georgien unterwegs ist, so scheint Vieles von Spontanität geprägt zu sein. Spontane Handlungsresultate, die sich weniger auf lang verhandelte Planungen und Konzepte, sondern auf das schnelle Reagieren einzelner Menschen oder Bevölkerungsgruppen beziehen, werden in der Architektur, in der Dingwelt, aber auch in den sozialen Beziehungen sichtbar und erfahrbar. Die „spontane Architektur“ als inoffizielle und ohne Expertise errichtete Bausubstanz findet ihren Ausdruck in verschiedenen Formaten und prägt mittlerweile das Stadtbild von Tbilisi. Kamikaze loggias als eine Erweiterung des Wohnraumes, provisorische Architekturstützen als Schutz gegen den Einsturz von Häusern und spontane Kreuze als Gedenkmonumente ohne Genehmigung im öffentlichen Raum sind einige wenige Beispiele dafür. Sind solche spontanen Formen und Formate der Selbstorganisation eine Reaktion auf ökonomische Missstände oder wohnt diese Art von Spontanität der georgischen kulturellen Identität inne? Ist es der westliche Blick, der diese Spontanität erst als solche definiert? Und wie kann „spontane Architektur“ in künstlerische Arbeiten und in Ausstellungsräume übersetzt werden? 

Das Ausstellungsprojekt Spontaneous Frameworks zeigt Arbeiten Studierender von Prof. Tina Bara und eingeladener KünstlerInnen und ArchitektInnen aus Tbilisi, und versucht, eine transkulturelle Perspektive auf scheinbar lokales Phänomen der "spontanen Architektur' zu werfen. Drei parallel laufende Ausstellungen an drei verschiedenen Orten verhandeln das Thema durch das Prisma der linguistischen, räumlichen und kulturellen Bedeutungen des Begriffes Übersetzung.

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Spontaneity extends above and beyond regulated frameworks and written laws. As a feature it is then perceived as positive when gazed from a distance, and perceived as something authentic and emotional, in other cultures. When one travels in Georgia, so much seems to be characterised by spontaneity. Outcomes of spontaneous action, relate less to long-negotiated plans and concepts, than on the swift reactions of individuals. These outcomes are visible and tangible in architecture, in the world of objects, but also in social relations. 'Spontaneous architecture' as unofficial and crudely erected built structure, is expressed in various forms and characterises the current cityscape of Tbilisi. Kamikaze loggias as extensions of the living space, provisional architectural supports as protection against the collapse of houses, and spontaneous crucifixes, as unauthorised commemorative monuments within the public space, are but a few examples. Are such spontaneous forms and formats of self-organisation responses to economic inadequacies, or, are these types of spontaneity inherent to Georgian cultural identity? Is the Western gaze, the sole definer of this spontaneity as such? And how can 'spontaneous architecture' be translated in art works and exhibition spaces?

The exhibition project Spontaneous Frameworks showcases works of students studying under Prof. Tina Bara and invited artists and architects from Tbilisi in an effort to cast a transcultural perspective on seemingly local phenomena of 'spontaneous architecture'. Three exhibitions will run parallel in three different locations and negotiate the issue through the prism of linguistic, spatial and cultural meanings of the term translation.

Rahmenprogramm/frame program
22-29/04

Ana Chorgolashvili (Tbilisi):
Index: Soviet Architecture in Tbilisi
Künstleringespäch mit Videopräsentationen/artist talk with video screening, KV 25/04, 6 pm 
After the collapse of the USSR, Soviet urban planning and development in Georgia halted, particularly in the capital, Tbilisi. At the 20th century’s end, in the period of transformations and political and economic crisis, the centralised system of civic government failed, resulting in many micro schemes. Inhabitants began constructing spaces individually; some architectural hybrids originated, becoming spontaneous segments of the city, giving the capital a new look. From the beginning of the 21st century, 'new' building priorities were announced in Tbilisi, resulting in a massive city wide building process. Parts of old buildings disappeared, while other parts re-colored accordingly, had lost their original look and original message. A non-systemic approach has become a new governance system. Ana Chorgolashvili will speak about her ongoing research project Index focusing on Soviet architectural heritage in Tbilisi and its post-Soviet development.
 


Fahrradtour mit der Kuratorin durch die Ausstellungen
Guided bike tour with curator
29/04, 2 pm, Treffpunkt/meeting point: KV
Dauer/duration: 2 h 
Curator of the project Kristina Semenova who spent one month in Tbilisi at GeoAIR residency researching on the topic will introduce her curatorial concept as well as selected art works. 

Sophia Lapiashvili (Tbilisi):
Lost Utopias in Tbilisi. Mosaics from the Soviet period
Präsentation/lecture, KV 29/04, 6 pm 
Artist, curator and former coordinator of artist residency GeoAIR, Sophia Lapiashvili, presents a talk focused on the intensive changes within the public space that have been taking place throughout the last 20 years in Tbilisi, and have given rise to the interest of GeoAIR members in the monumental-decorative mosaics. Unsystematic transformation of urban environment, amateur interventions in forming the image of the city, and façade 'beautifications', have led to destruction of mosaics in Tbilisi’s public spaces. This became the reason behind documenting them, creating the database and online map. Lost Heroes of Tbilisi. Soviet Period Mosaics was a part of the SPACES project, funded by the European Union through the Eastern Partnership Culture Programme.
 

Sophia Tabatadze (Berlin/Tbilisi):
Pirimze: A Place transforming to a Non-Place
Vortrag/lecture, KV 29/04, 7 pm 
Artist and founder of artist residency GeoAIR, Sophia Tabatadze presents a talk on her three years of research into social and visual changes affecting Pirimze, a six-floor edifice from the Soviet era, built especially to house repair and maintenance services. The theme unfolds to a broader picture and shows what has been happening in Georgia since the Soviet Union’s collapse. One may view Pirimze, a 40 minute experimental documentary film, in the exhibition space of the HGB. Beginning as a curious journey though the labyrinths of Pirimze and observing fascinating skills performed by craftsmen who once worked there, the story moves beyond the façade of the newly renovated business center Pirimze Plaza, which replaced Pirimze, and questions the need and motives for this transformation.
 

Finissage KV 29/04, 7 pm 

Mehr Information/more information: www.buekue.eu

Gefördert durch/sponsored by IFA Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart, StuRa und Freundeskreis der Hochschule für Grafik und Buchkunst.

Öffnungszeiten/opening hours:
KV: 23/04 - 29/04, 16-19 Uhr
Kolonnadenstraße 6, www.kunstverein-leipzig.de

Бükü: 24/04 - 29/04, 16-19 Uhr, 30/04 - 09/05, Do-Sa, 15-19 Uhr
Aurelienstraße 48, www.buekue.eu

Galerie der HGB: 29/04. - 09/05, Di-Fr 14-18, Sa 12-16 Uhr
Wächterstraße 11, www.hgb-leipzig.de

www.buekue.eu
facebook.com/Büro für kulturelle Übersetzungen

Бükü – Büro für kulturelle Übersetzungen
Aurelienstrasse 48 | 04177 Leipzig
info@buekue.eu | www.buekue.eu
Tel.: +49 163 3737 534
Öffnungszeiten: Do – Sa 15.00 – 19.00 Uhr

Monday, April 13, 2015

LITERATUR: Lesung mit Irma Shiolashvili im Jacques’ Wein-Depot Bonn-Beuel (jacques.de)

(jacques.de) Literaturausschank – Lesungsreihe bei Jacques’ in Bonn-Beuel
Jacques’ Wein-Depot Bonn-Beuel
Mittwoch, 15. April 2015, Beginn: 19:30 Uhr 


Jeden dritten Mittwochabend des Monats (Ausgenommen sind die Mittwoche im Dezember und in den Sommerferien NRW) lesen unterschiedliche Autorinnen und Autorinnen aus ihren Werken im Jacques’ Wein-Depot Bonn-Beuel. Lauschen Sie den Schriftstellern beim Wein, der Ihnen von Jacques’ vorgestellt wird.

Dr. Irma Shiolashvili, Dichterin und Journalistin, Mitglied des georgischen Schriftstellerverbandes und der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“, lebt seit 1999 in Bonn, wo sie 2005 mit einer Dissertation über georgische und deutsche Nachkriegslyrik promovierte. Sie trägt ihre Gedichte in georgischer Sprache sowie in deutscher Übertragung vor.

Die Lesungen sind kostenfrei. Die jeweils vorgestellten Weine sowie Säfte werden zum Selbstkostenpreis von 1,50 € pro Glas (0,1 l) verkauft.

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(pop-verlag.com) Irma Shiolashvili, * 1974 in Georgien, schrieb schon während ihrer Schulzeit Gedichte, die in verschiedenen Sammelbänden veröffentlicht wurden. 1991-1996 studierte sie an der Universität Tbilissi Journalistik. Nebenbei arbeitete sie in der Kulturabteilung des staatlichen Fern-sehens, wo sie Fernsehsendungen über zeitgenössische georgische Schriftsteller produzierte. 1992 wurde ihr erstes Buch "Nicht-existierendes Wort" im Verlag "Merani" veröffentlicht. Durch Vermittlung der bekannten Dichterin Ana Kalandadse wurde sie im Jahre 1995 eines der jüngsten Mitglieder des georgischen Schriftstellerverbandes. Es folgten weitere Buchveröffentlichungen 1996, 2002 und 2009. 1999 ging sie nach Deutschland und studierte in Bonn für ihre Dissertation über georgische und deutsche politische Nachkriegslyrik, mit der sie 2005 am Institut für Literatur der Georgischen Akademie der Wissenschaften promovierte. Seit dieser Zeit produziert sie im Bürgerfunk "LoCom" (Bonn) zweisprachige Sendungen für das "deutsch-georgische Kulturmagazin". 2007 wurde sie in die Europäische Autorenvereinigung "Die Kogge" auf-genommen. Ihre Gedichte wurden auch ins Russische übersetzt und als Buch veröffentlicht. Irma Shiolashvili lebt mit ihrer Familie in Bonn

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Friday, April 03, 2015

TBILISI: Vino Underground: Wine Heaven. By Paul Rimple / Photographies by Molly Corso (culinarybackstreets.com)

Photo by Paul Rimple
(culinarybackstreets.com) Enek poured a rosy colored splash of wine into our glasses, avidly explaining how this particular Aladasturi grape vine was meticulously cultivated in its native west Georgia. In a tasting ritual uncommon in Georgia, we swirled it, sniffed it and savored the flavor as it caressed our tongues. Here in the “cradle of wine,” the land where viticulture is believed to have originated 8,000 years ago, wine is customarily poured into a water glass and “tasted” in one long drag, until drained. But in this cozy cellar in the heart of Tbilisi’s historic Sololaki neighborhood, seven winemakers have come together to offer an alternative convention to winemaking and consumption. They call it Vino Underground, but we call it wine heaven.

“This wine is made by an 80-year-old man in Imereti,” Ènek said. “He’s only bottled 500.” 

Vino Underground offers about 100 family-produced Georgian wines, most all made much like they have been for thousands of years; in ceramic qvevris, tear-shaped vessels buried in the ground and found in nearly every basement in east Georgia’s wine region of Kakheti. But what sets this wine apart from what is normally consumed in the country is the acute care given to the vine. Vino Underground’s co-op think of themselves as grape cultivators rather than winemakers, following an intrinsic philosophy of “listening to the vines” to help them develop a resilient immune system naturally, instead of fertilizing them with chemicals. By the time the grapes get to the cellar, nothing needs to be added to help the fermentation process. You can taste the personal touch that goes into each bottle.

That night we were sampling whites, working our way to Georgia’s distinctive tannin-infused, amber colored wine, a result of the inclusion of skins, seeds and stems into the fermentation process. After sampling a straw-colored, citrusy Kisi, we settled on a bottle of Rkatsiteli, which is Georgia’s most popular white.

Ènek Peterson walked us through several wines, impressing us with a profound knowledge of the background of each bottle, all with an enthusiasm she couldn’t hide. The 21-year-old Boston native eloped with Georgia when she failed to board her flight back home seven months ago, after coming here to learn Georgian folk singing. Already a fluent Georgian speaker, she is fast becoming an expert on natural local wines, and this Rkatsiteli she selected for us was divine.

“This wine comes from Zaza Darsavelidze. He’s a soldier and security guard by profession but inherited the business from his father,” Ènek explained. “Zaza takes his four year-old son with him to the marani” – wine cellar – “and vineyards because he feels it’s so important for this tradition to be carried on.”

Vino underground isn’t the kind of place you visit if you’re hungry, which is unheard of in this Black Sea nation where wine and supper are as inseparable as salt is from the sea. But they do offer savory treats well suited to partnering with their wide selection of wines, which also includes European and Kiwi vintages. We skipped the platter of local cheeses, preferring to try that evening’s specials of fried Sulguni cheese with sorrel and Ekala with walnuts. Sulguni is best described as a kind of mozzarella, while Ekala is a spinach-like plant native to west Georgia. While both are simply outstanding, at Vino Underground it is the wine that really shines.

Address: 15 Galaktion Tabidze St., Sololaki
Tel: +995 322 30 9610
Hours: noon-midnight


(top and above photo by Molly Corso, middle photo by Paul Rimple)
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