VON BIRGIT WETZEL, TIFLIS
Die Seidenstraße, über viele Jahrhunderte die zentrale Handelsstraße zwischen Europa und Asien, erlebt eine Renaissance. Waren es allerdings früher Gewürze und Textilien, die den Weg zwischen Osten und Westen nahmen, so sind es heute ganz andere Kostbarkeiten: Öl und Gas wecken Begehrlichkeiten – in Russland, in China und auch in Europa.
Obendrein ist der Großraum rund um das Kaspische Meer, an dessen Westen die Kaukasusstaaten Georgien, Aserbaidschan und Armenien grenzen und in dessen Osten die Zentralasien-Länder Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan liegen, auch reich an Ressourcen. Allein die fünf zentralasiatischen Länder beheimaten zwischen fünf und sechs Prozent der Weltvorräte an Öl und Gas. Das hat die Region zu einem beliebten Ziel für Regierungsreisende gemacht. In der nächsten Woche steht wieder solch eine Reise an: Horst Köhler besucht Kasachstan, begleiten wird den Bundespräsidenten unter anderem eine Wirtschaftsdelegation.
Beim Kaukasuskrieg im kleinen Georgien lässt Moskau die Muskeln spielen. Dabei geht es neben Gebietsansprüchen auch um den Zugriff auf Energieressourcen: Rund ums Kaspische Meer entscheiden sich die Machtverhältnisse im globalen Energiepoker. Während Russland die Region gefügig macht, droht Europa ein teurer Rückschlag. Denn der sogenannte Kaspi-Raum galt bislang als wichtigste europäische Alternative bei dem Versuch, die Energieversorgung nicht einseitig von Russland abhängig zu machen.
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Rheinischer Merkur Nr. 35, 28.08.2008
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