Die kriegerischen Auseinandersetzungen in Georgien haben die bisher homogene, innerlich starke örtliche jüdische Gemeinde erschüttert und in alle Winde zerstreut. Ein aktueller Bericht aus Tiflis.
Von Graht Slater
Zum zweiten Male ist Tina Pshavtoshvili ein Flüchtling, sie lebt in einem fremden Zimmer und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen. Zum ersten Male hatte sie aus einer Kriegszone fliehen müssen, als sie Anfang der neunziger Jahre aus Tskhinavali wegrennen musste, der Hauptstadt der dissendenten georgischen Provinz Südossetien, die um ihre Unabhängigkeit kämpfte. Ihre Tochter Bella Pshavtoshvili, bis vor Kurzem Schülerin an einem College, ist 18 Jahre alt. Zusammen flohen Mutter und Tochter aus der georgischen Stadt Gori.
Tina möchte nach Israel gehen, wo ihr Bruder lebt, doch Bella möchte in Georgien bleiben, dem einzigen Land, das sie kennt. Tina fürchtet, dass sie weder in Georgien noch in Israel imstande sein wird, Bella das Leben zu bieten, das sie haben möchte. Tina und ihr Mann sind arbeitslos und müssen sich mit den 182 Dollar begnügen, die ihnen die georgische Regierung und das lokale Wohlfahrtszentrum Chesed jeden Monat auszahlen. Tina sucht insgeheim nach einer Person, die Bella zu sich nehmen und auf eine gute Schule schicken würde, damit sie eine Anwältin werden könnte. Tinas Mann ist zurückgeblieben, um das Heim der Familie gegen Plünderer in den gesetzlosen Zonen zu schützen, in denen heute die russische Armee patrouilliert.
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Saturday, August 23, 2008
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