Von Ekaterina Makhotina
Ganze sieben Tage dauerte der Aufstand georgischer Freiheitskämpfer gegen die Sowjets im August 1924. Bis heute ist er für viele Georgier ein Symbol für den langen Kampf gegen die russischen Unterdrücker.
Russland war immer Georgiens Schicksal. Der auf lange Zeit letzte Versuch, sich russischer Großmacht zu widersetzen, war der Aufstand von 1924. Einer der wenigen überlebenden Anführer, Fürst Kakuza Tscholoqaschwili, starb 1930 im Pariser Exil. In seinem Testament ordnete er an, seine sterblichen Überreste sollten dereinst in einem unabhängigen Georgien bestattet werden. Als Michail Saakaschwili 2003 durch die „Rosenrevolution“ Präsident geworden war, fand tatsächlich der georgische Fürst und Nationalheld seine letzte Ruhestätte in Tiflis. Präsident Saakaschwili erwies damit einer ruhmreichen Vergangenheit die letzte Ehre und setzte damit gleichzeitig ein politisches Zeichen für die Gegenwart. Georgien nach der Sowjetherrschaft sieht sich als Erbe der Ersten Republik 1918–21, des romantischen Nationalismus der Zeit davor und des ebenso heroischen wie vergeblichen Aufstandsversuchs im August 1924. Georgiens Geschichte ist in den meisten ihrer Kapitel eine Geschichte von äußerer Unterdrückung und innerer Zerrissenheit.Sieger waren auf lange Zeit die georgischen Bolschewiki, namentlich Stalin, Berija und Ordschonikidse.
Sie bestimmten nicht nur Georgiens Sowjetgeschichte, sondern auch diejenige Sowjetrusslands. Jener georgische Staat, den heimische Sozialisten 1918 gründeten, blieb nicht lange bestehen – die Kommunistische Partei in Moskau machte sich zum imperialen Vollstrecker der vergangenen Zarenmacht. Die Bolschewiki sicherten sich umgehend die Macht über den Kaukasus. Tausende Sozialdemokraten Georgiens bezahlten ihren Widerstand mit dem Leben. Als Berija und Ordschonikidse ans Aufräumen gingen, setzten sie in der langen, schreckensvollen Geschichte der russischen Unterdrückung des Kaukasus neue Maßstäbe der Brutalität.
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Sunday, August 24, 2008
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