Harald Neuber 20.08.2008
Im Kaukasus stand Moskau einer breiten Allianz von US-Militärberatern bis hin zu baltischen Freiwilligen gegenüber. Auch der diplomatische Druck wächst
Zunächst klang es nach der üblichen Kriegspropaganda. Genau eine Woche nach dem Angriff der georgischen Armee auf die abtrünnige Region Südossetien trat deren politischer Vertreter Eduard Kokoity vor die Presse, um andere Staaten der Region einer direkten Beteiligung an dem Waffengang zu bezichtigen. "Es gab dort Söldner aus der Ukraine und den baltischen Staaten", sagte der pro-russische Politiker. Auch habe man die Leichen von US-Amerikanern gefunden. Belege hat Kokoity zwar bislang nicht geliefert. Trotzdem ist inzwischen klar, dass die georgische Armee von den USA und aus den baltischen Staaten unterstützt wurde.
Kosovo im Kaukasus
Peter Mühlbauer 20.08.2008
Abchasien und Südossetien – so ähnlich und doch so unterschiedlich
Im Windschatten des georgischen-russischen Konflikts um Südossetien kam es auch zu bewaffneten Handlungen an der Grenze zwischen Georgien und dem De-Facto-Staat Abchasien. Vom 9. bis zum 12. August führten abchasische Truppen im Kodori-Tal eine Offensive zur Besetzung von Oberabchasien durch, einem gebirgigen Gebiet, das nur etwa 2.000 Menschen beherbergt – keine Abchasen, sondern Georgier.
Peter Mühlbauer 20.08.2008
Abchasien und Südossetien – so ähnlich und doch so unterschiedlich
Im Windschatten des georgischen-russischen Konflikts um Südossetien kam es auch zu bewaffneten Handlungen an der Grenze zwischen Georgien und dem De-Facto-Staat Abchasien. Vom 9. bis zum 12. August führten abchasische Truppen im Kodori-Tal eine Offensive zur Besetzung von Oberabchasien durch, einem gebirgigen Gebiet, das nur etwa 2.000 Menschen beherbergt – keine Abchasen, sondern Georgier.
"Saakaschwili hatte die Rückendeckung der USA"
Harald Neuber 19.08.2008
Wie es zu dem Krieg im Kaukasus kommen konnte, wer von ihm profitiert und wie die Perspektive aussieht. Ein Interview mit Kai Ehlers
Telepolis sprach mit Kai Ehlers, Publizist, Transformationsforscher und Autor zahlreicher Bücher über den postsowjetischen Raum, der in dem Konflikt eine neue Phase der Auseinandersetzung um die Neuordnung der Welt sieht.
Harald Neuber 19.08.2008
Wie es zu dem Krieg im Kaukasus kommen konnte, wer von ihm profitiert und wie die Perspektive aussieht. Ein Interview mit Kai Ehlers
Telepolis sprach mit Kai Ehlers, Publizist, Transformationsforscher und Autor zahlreicher Bücher über den postsowjetischen Raum, der in dem Konflikt eine neue Phase der Auseinandersetzung um die Neuordnung der Welt sieht.
Georgia on our minds
John Horvath 20.08.2008
Cold war or Politics as usual?
As Russia slowly begins to withdraw its forces from Georgia, many have begun to ponder what the entire incident was about. On the one side there is a feeling that the US and NATO had given the green light to Georgia to try and re-establish control over South Ossetia. On the other is the view that Russia had lured Georgia into the conflict. Whatever the case, one thing is for certain: the Georgian leadership of Mikheil Saakashvili made a huge miscalculation.
John Horvath 20.08.2008
Cold war or Politics as usual?
As Russia slowly begins to withdraw its forces from Georgia, many have begun to ponder what the entire incident was about. On the one side there is a feeling that the US and NATO had given the green light to Georgia to try and re-establish control over South Ossetia. On the other is the view that Russia had lured Georgia into the conflict. Whatever the case, one thing is for certain: the Georgian leadership of Mikheil Saakashvili made a huge miscalculation.
Russland, die USA und der Krieg in Georgien
Rudolf Maresch 18.08.2008
Der Bär zeigt wieder Krallen - Teil III
Hat der Einmarsch der russischen Armee in Georgien für den Westen eine ähnliche Bedeutung wie der Fall der Berliner Mauer 1989? Markiert der 8. August 2008 gar jene Singularität, die das "Ende der Geschichte" endgültig zu Grabe trägt? Diese Formulierungen, mit denen Robert Kagan (Putin Makes His Move) den Georgien-Konflikt zu deuten versucht, sind nicht nur ziemlich hoch gegriffen, sie künden auch von einer bewusst simplifizierenden Sicht des Westens auf die Vorgänge im Kaukasus. Sollte die Geschichte sich jemals überhaupt den Luxus gegönnt haben, sich nach 1989, wie allenthalben behauptet wird, eine "geopolitische" Auszeit zu nehmen, dann hat ihr Sommerurlaub oder die "europäische Friedensdividende", wie der neue Wortführer des amerikanischen Neokonservatismus gern dezent zu spötteln pflegt, schon auf den Balkan abrupt geendet. Und wenn nicht dort – aber das mögen Historiker zu einem späteren Zeitpunkt klären, dann spätestens mit dem "elften September", dem Angriff islamistischer Fanatiker auf das Welthandelszentrum in New York.
Rudolf Maresch 18.08.2008
Der Bär zeigt wieder Krallen - Teil III
Hat der Einmarsch der russischen Armee in Georgien für den Westen eine ähnliche Bedeutung wie der Fall der Berliner Mauer 1989? Markiert der 8. August 2008 gar jene Singularität, die das "Ende der Geschichte" endgültig zu Grabe trägt? Diese Formulierungen, mit denen Robert Kagan (Putin Makes His Move) den Georgien-Konflikt zu deuten versucht, sind nicht nur ziemlich hoch gegriffen, sie künden auch von einer bewusst simplifizierenden Sicht des Westens auf die Vorgänge im Kaukasus. Sollte die Geschichte sich jemals überhaupt den Luxus gegönnt haben, sich nach 1989, wie allenthalben behauptet wird, eine "geopolitische" Auszeit zu nehmen, dann hat ihr Sommerurlaub oder die "europäische Friedensdividende", wie der neue Wortführer des amerikanischen Neokonservatismus gern dezent zu spötteln pflegt, schon auf den Balkan abrupt geendet. Und wenn nicht dort – aber das mögen Historiker zu einem späteren Zeitpunkt klären, dann spätestens mit dem "elften September", dem Angriff islamistischer Fanatiker auf das Welthandelszentrum in New York.
Die Raketen sind angekommen
Thomas Dudek 18.08.2008
Der Konflikt in Georgien hat das Zustandekommen des Vertrags über die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems beschleunigt
Vor einigen Wochen hat es noch nicht so ausgesehen, als ob Polen und die USA sich in der Frage des amerikanischen Raketenabwehrsystems schnell einigen würden. Während die USA und Tschechien bereits Anfang Juli einen Vertrag über die Stationierung eines dazugehörenden Radarsystems auf tschechischen Territorium unterzeichneten (Russland droht mit militärischen Reaktionen), verhandelten Washington und Warschau noch über die Bedingungen für die Stationierung amerikanischer Raketen in Polen, ohne eine Einigung erzielen zu können. Doch nun haben sich die beiden Seiten überraschend schnell geeinigt. Am Donnerstagabend verkündete der polnische Premierminister Donald Tusk, dass die USA nun bereit seien die polnischen Forderungen zu erfüllen. Eine nicht unbedeutende Rolle bei der nun erzielten Einigung sollen die Ereignisse in Georgien gespielt haben.
Thomas Dudek 18.08.2008
Der Konflikt in Georgien hat das Zustandekommen des Vertrags über die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems beschleunigt
Vor einigen Wochen hat es noch nicht so ausgesehen, als ob Polen und die USA sich in der Frage des amerikanischen Raketenabwehrsystems schnell einigen würden. Während die USA und Tschechien bereits Anfang Juli einen Vertrag über die Stationierung eines dazugehörenden Radarsystems auf tschechischen Territorium unterzeichneten (Russland droht mit militärischen Reaktionen), verhandelten Washington und Warschau noch über die Bedingungen für die Stationierung amerikanischer Raketen in Polen, ohne eine Einigung erzielen zu können. Doch nun haben sich die beiden Seiten überraschend schnell geeinigt. Am Donnerstagabend verkündete der polnische Premierminister Donald Tusk, dass die USA nun bereit seien die polnischen Forderungen zu erfüllen. Eine nicht unbedeutende Rolle bei der nun erzielten Einigung sollen die Ereignisse in Georgien gespielt haben.
Russland droht Polen
Angeblich will das russische Militär die in Kaliningrad stationierte baltische Flotte erneut mit atomaren Sprengköpfen bestücken. Wie die britische Times von einem hohen Militär erfahren haben will, soll dies eine der bereits angedrohten "angemessenen "Antworten auf die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems in Polen und der Tschechischen Republik sein. Die Enklave Kaliningrad liegt zwischen Polen und Litauen.
Angeblich will das russische Militär die in Kaliningrad stationierte baltische Flotte erneut mit atomaren Sprengköpfen bestücken. Wie die britische Times von einem hohen Militär erfahren haben will, soll dies eine der bereits angedrohten "angemessenen "Antworten auf die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems in Polen und der Tschechischen Republik sein. Die Enklave Kaliningrad liegt zwischen Polen und Litauen.
Raketenabwehrsystem in Polen verschärft Konflikt zwischen USA und Russland
Die polnische und die US-Regierung haben sich nun doch darauf geeinigt, dass Abfangraketen des US-Raketenabwehrsystems in Polen stationiert werden können. In der Tschechischen Republik soll eine Radarstation entstehen. Polen dürfte auch wegen des Georgien-Konflikts und der schnellen militärischen Reaktion Russlands dem Anliegen der USA nachgegeben haben. Zudem hat die US-Regierung der polnischen Seite zugesichert, Patriot-Luftabwehrraketen zu stationieren und bei einem Angriff Polen militärisch zu unterstützen.
Die polnische und die US-Regierung haben sich nun doch darauf geeinigt, dass Abfangraketen des US-Raketenabwehrsystems in Polen stationiert werden können. In der Tschechischen Republik soll eine Radarstation entstehen. Polen dürfte auch wegen des Georgien-Konflikts und der schnellen militärischen Reaktion Russlands dem Anliegen der USA nachgegeben haben. Zudem hat die US-Regierung der polnischen Seite zugesichert, Patriot-Luftabwehrraketen zu stationieren und bei einem Angriff Polen militärisch zu unterstützen.
Zäsur im Kaukasus
Harald Neuber 15.08.2008
Binnen weniger Tage wurden in Georgien fast zwei Jahrzehnte westlicher Hegemonialpolitik zunichte gemacht
Seit Beginn der 1990er Jahre haben westliche Staaten unter Führung der USA daran gearbeitet, ihren Einfluss im Kaukasus auszudehnen. Russland hat nur wenige Tage gebraucht, um die Pläne zunichte zu machen. Denn auch wenn sich die Truppen Moskaus aus Georgien wieder rasch zurückziehen sollten - wonach es derzeit nicht aussieht -, ist die Nachricht deutlich: Eine aggressive Ausdehnung des Westens in der Region wird von Moskau weder diplomatisch noch militärisch geduldet werden. Nach dem Scheitern der georgischen Militäraktion in der abtrünnigen Provinz Südossetien versucht die EU-Ratspräsidentschaft unter Führung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy deswegen zu retten, was zu retten ist. Und das scheint nicht viel zu sein.
Harald Neuber 15.08.2008
Binnen weniger Tage wurden in Georgien fast zwei Jahrzehnte westlicher Hegemonialpolitik zunichte gemacht
Seit Beginn der 1990er Jahre haben westliche Staaten unter Führung der USA daran gearbeitet, ihren Einfluss im Kaukasus auszudehnen. Russland hat nur wenige Tage gebraucht, um die Pläne zunichte zu machen. Denn auch wenn sich die Truppen Moskaus aus Georgien wieder rasch zurückziehen sollten - wonach es derzeit nicht aussieht -, ist die Nachricht deutlich: Eine aggressive Ausdehnung des Westens in der Region wird von Moskau weder diplomatisch noch militärisch geduldet werden. Nach dem Scheitern der georgischen Militäraktion in der abtrünnigen Provinz Südossetien versucht die EU-Ratspräsidentschaft unter Führung des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy deswegen zu retten, was zu retten ist. Und das scheint nicht viel zu sein.
Zwei Kriege - zwei Welten?
Paul Schreyer 13.08.2008
Was hat der Konflikt in Georgien mit dem in Afghanistan zu tun?
Mehrere Tage lang tobte nun ein verheerender Krieg in Zentralasien und ein Großteil der Medien, zumindest in Deutschland, bemüht sich auffallend um Objektivität. Das ZDF hat Reporter auf beiden Seiten der Front. Roland Strumpf berichtet "embedded" bei den russischen Truppen, Antonia Rados aus Georgien. Und siehe da, Kommentatoren allerorten entdecken, dass dieser Krieg wohl ganz unideologisch ökonomische Gründe hat.
Paul Schreyer 13.08.2008
Was hat der Konflikt in Georgien mit dem in Afghanistan zu tun?
Mehrere Tage lang tobte nun ein verheerender Krieg in Zentralasien und ein Großteil der Medien, zumindest in Deutschland, bemüht sich auffallend um Objektivität. Das ZDF hat Reporter auf beiden Seiten der Front. Roland Strumpf berichtet "embedded" bei den russischen Truppen, Antonia Rados aus Georgien. Und siehe da, Kommentatoren allerorten entdecken, dass dieser Krieg wohl ganz unideologisch ökonomische Gründe hat.
Auf dem Weg zum neuen Kalten Krieg?
Peter Nowak 13.08.2008
Selbst wenn es zu einem Waffenstillstand zwischen Russland und Georgien kommt, ist der Konflikt nicht beendet
Der Konflikt zwischen Russland und Georgien ist noch lange nicht beendet. Selbst wenn die Ankündigung des russischen Präsidenten Medwedew, die Offensive in dem Nachbarland zu stoppen, demnächst umgesetzt werden sollte, könnte allerhöchstens vom Warten auf dem nächsten Konflikt gesprochen werden. Auch der Sechs-Punkte-Plan, den Medwedew mit dem französischen Präsidenten zur Beilegung des Konflikts ausgehandelt hat, könnte nur vorübergehend für Ruhe sorgen, falls Georgien diesem ebenfalls zustimmen sollte.
Peter Nowak 13.08.2008
Selbst wenn es zu einem Waffenstillstand zwischen Russland und Georgien kommt, ist der Konflikt nicht beendet
Der Konflikt zwischen Russland und Georgien ist noch lange nicht beendet. Selbst wenn die Ankündigung des russischen Präsidenten Medwedew, die Offensive in dem Nachbarland zu stoppen, demnächst umgesetzt werden sollte, könnte allerhöchstens vom Warten auf dem nächsten Konflikt gesprochen werden. Auch der Sechs-Punkte-Plan, den Medwedew mit dem französischen Präsidenten zur Beilegung des Konflikts ausgehandelt hat, könnte nur vorübergehend für Ruhe sorgen, falls Georgien diesem ebenfalls zustimmen sollte.
Krieg als Rätsel
Peter Mühlbauer 12.08.2008
Wer will was in Südossetien?
Als 1982 argentinische Truppen die Falkland-Inseln besetzten, da musste man raten, ob die dortigen Militärmachthaber Informationen hatten, an die man nicht so ohne weiteres herankam - oder ob sie schlicht inkompetent waren und die außen- wie die innenpolitische Lage völlig falsch einschätzten. Ein ähnliches Rätsel stellt sich beim georgischen Einmarsch in den de facto seit 18 Jahren unabhängigen Teil Südossetiens.
Peter Mühlbauer 12.08.2008
Wer will was in Südossetien?
Als 1982 argentinische Truppen die Falkland-Inseln besetzten, da musste man raten, ob die dortigen Militärmachthaber Informationen hatten, an die man nicht so ohne weiteres herankam - oder ob sie schlicht inkompetent waren und die außen- wie die innenpolitische Lage völlig falsch einschätzten. Ein ähnliches Rätsel stellt sich beim georgischen Einmarsch in den de facto seit 18 Jahren unabhängigen Teil Südossetiens.
Georgiens doppelter Verlust
Harald Neuber 11.08.2008
Georgiens Armee befindet sich in Südossetien auf dem Rückzug. Auch die Nato-Mitgliedschaft von Tiflis ist mit dem Krieg im Südkaukasus in weite Ferne gerückt
Nur drei Tage nach Beginn der Großoffensive in Südossetien hat Georgien einen Waffenstillstand angeboten. Angesichts der massiven Gegenoffensive russischer Streitkräfte zu Land, zu Wasser und der Luft verkündete der georgische Präsident Michail Saakaschwili am Sonntagabend einen einseitigen Waffenstillstand. Drei Sitzungen des UN-Sicherheitsrates waren zuvor ohne Ergebnis geblieben. Die Kampfhandlungen im Südkaukasus gingen indes weiter. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax haben Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte mehrere Raketenträger der georgischen Kriegsmarine versenkt. Es scheint, dass Moskau das georgische Abenteuer nutzen will, um Fakten zu schaffen.
Harald Neuber 11.08.2008
Georgiens Armee befindet sich in Südossetien auf dem Rückzug. Auch die Nato-Mitgliedschaft von Tiflis ist mit dem Krieg im Südkaukasus in weite Ferne gerückt
Nur drei Tage nach Beginn der Großoffensive in Südossetien hat Georgien einen Waffenstillstand angeboten. Angesichts der massiven Gegenoffensive russischer Streitkräfte zu Land, zu Wasser und der Luft verkündete der georgische Präsident Michail Saakaschwili am Sonntagabend einen einseitigen Waffenstillstand. Drei Sitzungen des UN-Sicherheitsrates waren zuvor ohne Ergebnis geblieben. Die Kampfhandlungen im Südkaukasus gingen indes weiter. Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax haben Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte mehrere Raketenträger der georgischen Kriegsmarine versenkt. Es scheint, dass Moskau das georgische Abenteuer nutzen will, um Fakten zu schaffen.
Konflikt im Kaukasus eskaliert
Florian Rötzer 10.08.2008
Georgien und Russland werfen sich gegenseitig ethnische Säuberungen vor, während die Situation in Südossetien noch unüberschaubar ist
Vermutlich wollte die georgische Regierung die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Olympische Spiele für die eigenen Zwecke nutzen, als Präsident Mishail Saakaschwili am Freitag Truppen in die abtrünnige Provinz Südossetien einmarschieren und die Hauptstadt unter Beschuss nehmen ließ. Mit einem Überraschungscoup sollte die Provinz vereinnahmt werden, in der nicht nur vor allem Menschen mit russischen Pässen leben, sondern auch russische "Friedenssoldaten" stationiert waren.
Florian Rötzer 10.08.2008
Georgien und Russland werfen sich gegenseitig ethnische Säuberungen vor, während die Situation in Südossetien noch unüberschaubar ist
Vermutlich wollte die georgische Regierung die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die Olympische Spiele für die eigenen Zwecke nutzen, als Präsident Mishail Saakaschwili am Freitag Truppen in die abtrünnige Provinz Südossetien einmarschieren und die Hauptstadt unter Beschuss nehmen ließ. Mit einem Überraschungscoup sollte die Provinz vereinnahmt werden, in der nicht nur vor allem Menschen mit russischen Pässen leben, sondern auch russische "Friedenssoldaten" stationiert waren.
Ein Konflikt mit Ansage
Peter Nowak 10.08.2008
Bei einem schnellen Ende des Konflikts zwischen Russland und Georgien könnte sich Deutschland als Vermittler profilieren
Die Eskalation im Kaukasus zwischen Russland und Georgien mag für viele überraschend gekommen sein. Für Beobachter der politischen Verhältnisse zeichnete sich allerdings schon länger ab, dass sich die Kaukasusregion zu einer der zentralen Krisenregionen entwickeln könnte (Kalter Krieg auf postsowjetisch). Dabei überlagern sich ungelöste Nationalitätenkonflikte, wie aktuell der Status von Südossetien, mit dem Kampf um Rohstoffe und Bodenschätze. Diese Gemengelage erst hebt die Auseinandersetzungen auf eine internationale Ebene. Sie erklärt auch, warum Russland unverzüglich auf Seiten Südossetiens in die Auseinandersetzung eingegriffen und den Konflikt darüber hinaus auf georgisches Gebiet getragen hat.
Peter Nowak 10.08.2008
Bei einem schnellen Ende des Konflikts zwischen Russland und Georgien könnte sich Deutschland als Vermittler profilieren
Die Eskalation im Kaukasus zwischen Russland und Georgien mag für viele überraschend gekommen sein. Für Beobachter der politischen Verhältnisse zeichnete sich allerdings schon länger ab, dass sich die Kaukasusregion zu einer der zentralen Krisenregionen entwickeln könnte (Kalter Krieg auf postsowjetisch). Dabei überlagern sich ungelöste Nationalitätenkonflikte, wie aktuell der Status von Südossetien, mit dem Kampf um Rohstoffe und Bodenschätze. Diese Gemengelage erst hebt die Auseinandersetzungen auf eine internationale Ebene. Sie erklärt auch, warum Russland unverzüglich auf Seiten Südossetiens in die Auseinandersetzung eingegriffen und den Konflikt darüber hinaus auf georgisches Gebiet getragen hat.
Erster Nato-Krieg im Kaukasus
Harald Neuber 08.08.2008
Georgien will Südossetien und Abchasien zurückerobern, russische Truppen haben georgische Soldaten angeblich wieder aus der völlig zerstörten südossetischen Hauptstadt vertrieben
Vor wenigen Wochen noch war von Friedensplänen im Konflikt zwischen Georgien und zwei abtrünnigen Republiken die Rede. Nun herrscht Krieg. In der Nacht zum Freitag griffen georgische Truppen die Region Südossetien massiv an. Ziel der Großoffensive ist nach Angaben von General Mamuka Kuraschwili die Rückeroberung des seit 16 Jahren abtrünnigen Gebiets. Es gehe darum, "die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen", wie die Angreifer sagen. Doch der Konflikt könnte sich schnell zum Flächenbrand ausweiten. Aus dem ebenfalls von Georgien beanspruchten Schwarzmeergebiet Abchasien und aus der russischen Teilrepublik Nordossetien wurde der südossetischen Regierung in Zchinwali bereits Hilfe angeboten. Am zweiten Tag des Angriffs nun rückten russische Kämpfer nach Südossetien ein.
Harald Neuber 08.08.2008
Georgien will Südossetien und Abchasien zurückerobern, russische Truppen haben georgische Soldaten angeblich wieder aus der völlig zerstörten südossetischen Hauptstadt vertrieben
Vor wenigen Wochen noch war von Friedensplänen im Konflikt zwischen Georgien und zwei abtrünnigen Republiken die Rede. Nun herrscht Krieg. In der Nacht zum Freitag griffen georgische Truppen die Region Südossetien massiv an. Ziel der Großoffensive ist nach Angaben von General Mamuka Kuraschwili die Rückeroberung des seit 16 Jahren abtrünnigen Gebiets. Es gehe darum, "die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen", wie die Angreifer sagen. Doch der Konflikt könnte sich schnell zum Flächenbrand ausweiten. Aus dem ebenfalls von Georgien beanspruchten Schwarzmeergebiet Abchasien und aus der russischen Teilrepublik Nordossetien wurde der südossetischen Regierung in Zchinwali bereits Hilfe angeboten. Am zweiten Tag des Angriffs nun rückten russische Kämpfer nach Südossetien ein.
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