29.08.2008 18:50 Von JAN KEETMAN
Der Krieg zwischen Russland und Georgien könnte eine historische Annäherung zwischen der Türkei und Armenien einerseits sowie Armenien und Aserbaidschan andererseits bewirken.
Der kurze russisch-georgische Krieg hat im Handumdrehen die Karten im Kaukasus und in Zentralasien neu verteilt. Dies gilt nicht zuletzt für das Verhältnis zwischen der Türkei und Armenien: Seit Frühling drängt Armeniens Präsident Sergej Sarkisjan auf eine Normalisierung der Beziehungen zur Türkei. Wegen des Karabach-Konflikts besteht seit Jahren eine Wirtschaftsblockade Ankaras gegen Armenien.
Die Türkei war zwar bereit, ihrerseits auf den Nachbarn zuzugehen – doch sah man sich in der stärkeren Position und wollte zumindest, dass Armenien und die armenische Diaspora endlich aufhören, weiter zu trommeln, die Türkei habe im Ersten Weltkrieg einen Völkermord an Armeniern begangen.
Dazu schlug Ankara den Armeniern die Einsetzung einer gemeinsamen Historikerkommission vor. Die Türkei hätte dann stets darauf verweisen können, dass die Frage historisch noch nicht geklärt sei. Armenien erkannte die Falle und lehnte ab. So drohte die Annäherung, eingeleitet über Geheimgespräche in der Schweiz, im Sand zu verlaufen.
Mit dem russisch-georgischen Krieg hat sich jedoch das Blatt gewendet. Das nun destabilisierte Georgien war für die Rolle der Türkei in der Region von strategischer Bedeutung. Nach dem Zerfall der Sowjetunion verlor Moskau zwar die direkte Herrschaft über Zentralasien, doch die dortigen Rohstoffe, vor allem Öl und Gas, mussten weiter zum größten Teil über russisches Gebiet geliefert werden.
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Friday, August 29, 2008
ANALYSE: Die Karten im Kaukasus werden neu verteilt. (Die Presse)
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